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Text oder Begriff übersetzenbabelfish.de durchsucht Millionen Übersetzungen von professionellen Übersetzern, Webseiten und Wörterbüchern. Wir erröten, wir wiegeln ab, wir gehen in Abwehrhaltung: Komplimente anzunehmen, fällt vielen schwer. Doch warum rufen Lob und Wertschätzung oft ein unbehagliches Gefühl in uns vor? Wir verraten, wie Sie besser mit nett gemeinten Worten umgehen können. „Dein Pullover ist aber schön.“ „Oh, das alte Ding? Das habe ich letztes Jahr im Sommerschlussverkauf erstanden.“ „Vielen Dank für
die Ausarbeitung des Projekts, da haben Sie wirklich Arbeit reingesteckt.“ „Ach, das war doch nichts.“ Erkennen Sie sich in diesen Aussagen wieder? Ist Ihnen womöglich selbst schon einmal eine solche Antwort auf ein Kompliment über die Lippen gekommen? Das wäre keine Seltenheit. Studien zufolge nehmen wir zwei von drei Komplimenten gar nicht an. Vor allem Frauen haben Schwierigkeiten, mit Lob umzugehen. Doch was verleitet uns dazu, jegliche positive Bemerkung bezüglich unserer Person,
unseres Könnens oder unserer Arbeit so rigoros abzuweisen oder abzuwerten? Der Psychologe Dr. Randy Paterson hat dies in seinem Buch „The Assertiveness Workbook“ näher beleuchtet. Welchen Effekt haben Komplimente auf uns? Was ist ein gutes Kompliment? Das Wichtigste an einem guten Kompliment ist Aufrichtigkeit. Echter Zuspruch kommt spontan und ohne Anstrengung vom Lobenden. Auch nonverbale Signale, wie ein anerkennendes Lächeln oder ein zustimmendes Nicken, können Komplimente sein. Entgegen allgemeinen Annahmen kommt es nicht auf die Länge oder Ausführlichkeit des Lobes an. Ganz im Gegenteil, meist ist es eine präzise und detaillierte Bemerkung, die die größte Wirkung bei uns erzielt. Doch das fällt uns offenbar sogar in unserer Partnerschaft schwer, einer statista-Umfrage zufolge machen nur 28,6 Prozent der Frauen und 29 Prozent der Männer ihren Partnerinnen und Partnern jeden Tag ein Kompliment. Wenn wir einer anderen Person ein Kompliment machen, sollte dieses uneingeschränkt positiv sein und am besten keinen Vergleich beinhalten. Es sollte weder mit Hintergedanken noch mit der stillen Forderung einhergehen, dass wir uns beim Lobenden revanchieren müssen. Natürlich muss ein Kompliment auch stets zur Beziehungsart passen: Die Chefin oder Chef stellt ein Lob zur herausragenden Leistung aus, die beste Freundin bewertet eher das neue Outfit, die Mutter bewundert uns dafür, dass wir Berufs- und Privatleben so gut vereinen. Je besser das Kompliment, desto schwerer fällt es uns allerdings oft, angemessen darauf zu reagieren. Warum fällt es uns so schwer, Komplimente anzunehmen? Doch nicht nur Bescheidenheit spielt eine Rolle bei der Annahme von Komplimenten. Vielen Menschen fehle auch das Vertrauen in ihr eigenes Können und in die eigenen Talente, so Paterson. Sie können das Kompliment gar nicht ernst nehmen oder das Lob akzeptieren, weil sie selbst nicht von sich und ihren Leistungen überzeugt seien. Außerdem schwingt stets die Scheu vor Eigenlob mit. Schon von klein auf wird uns zu verstehen gegeben, dass „Eigenlob stinkt“. Wenn wir also dem Lobenden danken, vielleicht sogar zustimmen, dann kann uns das schnell als Selbstgefälligkeit ausgelegt werden. Wir haben Angst, überheblich und arrogant auf unsere Umwelt zu wirken. Wenn wir ein Kompliment erhalten, verspüren wir außerdem den Druck, das Lob so schnell wie möglich zurückzugeben. Meist findet dabei eine Spiegelreaktion statt: Wir erhalten eine positive Rückmeldung und antworten sogleich mit einem Gegenkompliment. Aber wie schaffen wir es, besser, und vor allem entspannter, mit Lob umzugehen? Wie können wir unseren Mitmenschen zeigen, dass wir uns tatsächlich über die positive Rückmeldung freuen? Tipps, Komplimente anzunehmenEs ist wichtig, zu erkennen, dass uns Lob guttun darf. Wir dürfen und sollen uns über aufrichtige Komplimente freuen. Ein simples „Danke“ genügt hier als Antwort bereits. Sie können es auch noch ausführen: „Danke, es freut mich, dass du das so siehst.“, „Vielen Dank, schön, dass sich die Arbeit ausgezahlt hat.“, „Dankeschön, das bedeutet mir sehr viel.“ Sagen Sie Danke, ohne das Kompliment zu untergraben, es zu kommentieren oder abzuwehren. Wenn Ihnen ein verbales Bedanken unangenehm ist, nutzen Sie nonverbale Signale, um Ihrer Freude Ausdruck zu verleihen: Lächeln Sie ihren Gegenüber an, oder nicken Sie mit dem Kopf. Ein Lob darf unserem Selbstbewusstsein auf die Sprünge helfen und unser Selbstwertgefühl steigern. Eine positive Reaktion auf unsere Person oder unser Talent kann in uns auch durchaus eine ungehindert-positive Resonanz hervorrufen. Ohne schlechtes Gewissen oder Angst vor Eigenlob und Selbstgefälligkeit. Nehmen Sie sich Zeit für ein Kompliment. Manchmal geht ein Lob von Mitmenschen im Stress des Alltags unter, sodass wir es gar nicht richtig annehmen oder würdigen können. Treten Sie einen Schritt zurück, lassen Sie den Zuspruch auf sich wirken und erfreuen Sie sich an ihm. Drei simple Schritte1. Schritt: AnnehmenWenn ein Kompliment Sie überrascht, neigen Sie zunächst womöglich dazu, es abzulehnen. Sie halten es für ungerechtfertigt und übertrieben, die Aufmerksamkeit ist Ihnen unangenehm. Machen Sie sich deshalb bewusst, dass das Lob durchaus Berechtigung hat und dass Sie, wie jeder Mensch, Anerkennung verdient haben. Stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein und seien Sie stolz auf Ihre Leistungen. Andere sind es bereits. 2. Schritt: SchweigenEin Gegenkompliment zu geben ist ein Reflex, dem viele Menschen unterliegen. Sobald Sie ein positive Rückmeldung erhalten, haben Sie womöglich das Gefühl, sich revanchieren zu müssen. Oder aber Sie versuchen, Ihre Leistung zu schmälern, das Thema zu wechseln und abzulenken. Der zweite Schritt für die Annahme eines Kompliments ist deshalb, diesem Impuls zu widerstehen – und nichts zu machen. Halten Sie kurz inne und lassen Sie das Kompliment auf sich wirken. 3. Schritt: BedankenNehmen Sie das Kompliment an und bedanken Sie sich dafür. Lächeln Sie gerne dabei oder nicken Sie mit dem Kopf. Es zeigt dem Lobenden, dass Sie sich über seinen Zuspruch freuen und Wert auf seine Meinung legen. Laura Bottin |