Wann kam der letzte Duden raus?

Diese Rezension bezieht sich ausschließlich auf die Ausgabe 1991:

Sehr schön, daß es das heute noch gibt. Zwar schon fast 20 Jahre alt, aber dafür die letzte noch nicht deformierte weil noch nicht reformierte Ausgabe! Hier lassen sich noch die Schreibungen in normalem Deutsch nachlesen. Neue Wörter wie beispielsweise "Internet" sind im Gegenzug natürlich noch nicht vorhanden. Darauf muß der Freund der richtigen Rechtschreibung leider verzichten, solange die Dudenredaktion nicht zu einer Neuauflage bereit ist, was aber doch vergleichsweise leichtfällt, weil die Schreibungen meist eindeutig sind. Und Modewörter wie etwa "Abwrackprämie", mit denen der brandneue Duden gerne wirbt, sind bestimmt genauso schnell wieder verschwunden wie sie erschienen sind.

Ein Stück Zeitgeschichte bedeutet jede Dudenausgabe natürlich auch. So darf man hier noch die erste gesamtdeutsche Ausgabe nach dem Ende der DDR in Händen halten, die "maßgebend in allen Zweifelsfällen ist", und "Hinweise für das Maschinenschreiben" statt "Textverarbeitung und E-Mails" lesen. Aber wie hat Bob Dylan schon gesungen? "The times they are a-changin'"

Fazit: unbedingt kaufen, solange man ihn noch bekommt!

Circa 3000 neue Wörter hat der Duden in seine neue Auflage aufgenommen und dafür 300 teils veraltete Wörter gestrichen. Die Neuerungen stoßen nicht überall auf ein positives Echo.

Nur drei Jahre nach der letzten Duden-Ausgabe zur kleinen Rechtschreibreform von 2017 erscheint jetzt ein neuer Duden – die 28. Auflage. Die Neuerungen sind schnell zusammengefasst: Im Wesentlichen wurde die Auswahl der aufgeführten Wörter verändert, denn eine weitere Rechtschreibreform ist nicht der Grund für die Neuauflage.

3000 neue Wörter aus dem aktuellen Sprachgebrauch hat die Dudenredaktion in die neueste Ausgabe des wichtigsten Nachschlagewerks zur deutschen Rechtschreibung aufgenommen. Dafür müssen rund 300 Wörter weichen, die aus heutiger Sicht nicht mehr aktuell scheinen. Die neuen Dudeneinträge enthalten viele Anglizismen, vornehmlich aus den Bereichen Jugendsprache, geschlechtergerechte Sprache, Internet und – ganz aktuell – zum Thema Corona-Pandemie.

Normalerweise müssten Wörter schon länger im Gebrauch sein, um in den Duden aufgenommen zu werden, erklärte Kathrin Kunkel-Razum, die Chefredakteurin des Duden. In diesem Jahr habe die Redaktion nach einer Abwägung entschieden, auch neue Begriffe der Corona-Krise zu berücksichtigen. Seit Februar 2020 habe es massenhaft entsprechende Anfragen dazu an die Duden-Redaktion gegeben. Auch die hohe Häufigkeit bei der Nutzung der Begriffe habe es legitimiert, diese mit in den Duden aufzunehmen, sagte Kunkel-Razum.

So finden sich nun zum Beispiel die Wörter „Lockdown“ und „Reproduktionszahl“, „hyper“ und „Influencer“, „cisgender“ und „transgender“, „Uploadfilter“ und „Katzenvideo“ im neuen Duden wieder. Aber auch auf Markennamen basierender Wortschatz wie „Whatsapp“ (im Deutschen abweichend von der Schreibung des Markennamens „WhatsApp“) oder „doodeln“ (nach dem Terminfindungs-Tool „Doodle“) sind nun Bestandteil der Duden-Einträge.

Ebenfalls neu ist eine dreiseitige Zusammenstellung zum Gebrauch geschlechtsneutraler Sprache, mit der die Duden-Redaktion auf aktuelle Diskussionen in der Sprachpolitik eingeht. Hier werden die derzeit verbreitetsten Varianten beschrieben und der jeweils korrekte Gebrauch erläutert.

Auch wenn viele der neuen Ausdrücke im aktuellen Sprachgebrauch häufig verwendet werden – und das ist eines der wichtigsten Kriterien für die Aufnahme eines Worts in den Duden – stellt sich bei einigen doch die Frage, ob sie tatsächlich in einem Nachschlagewerk zur Rechtschreibung enthalten sein müssen. 

So besteht zum Beispiel bei der richtigen Schreibweise von Komposita wie „Infektionskette“, „Klimakrise“ oder „Massentest“ gar keine Schwierigkeit. Anders sieht es mit aus dem Englischen entliehenen Komposita wie „Home-Office“, „Tiny House“ oder „Hatespeech“ aus, bei denen der ein oder andere Schreiber an Zusammenschreibung, Getrenntschreibung oder Schreibung mit Bindestrich auch mal verzweifeln könnte.

Kritik an der neuen Ausgabe kommt wenig überraschend vom anglizismen-feindlichen, sprachkonservativen „Verein Deutsche Sprache“ und von der rechtspopulistischen Partei AfD. Dort gefällt zum Beispiel der Einzug von Vokabeln zum Klimaschutz, wie etwa die Bewegung „Fridays for Future“, und die Aufnahme gendersensibler Vokabeln überhaupt nicht.

Auch die „Gesellschaft für deutsche Sprache“ (GfdS), eine politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache, hat Kritik am Gendersternchen: Es sei weder konform mit den Regeln der deutschen Grammatik noch mit denen der Rechtschreibung. Die GfdS befürwortet zwar grundsätzlich eine diskriminierungsfreie Sprache. „Das sogenannte Gendersternchen stellt aber aus sprachlicher Sicht kein geeignetes Mittel dar, um dieses Anliegen umzusetzen“, heißt es dort. Es könnten grammatisch falsche Formen entstehen wie Ärzt*in, Bauer*in oder Kolleg*in.


rh/sts (mit epd/kna/dpa)

Wann war die letzte Reform der deutschen Rechtschreibung?

Einleitung. Im Rahmen der Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996 wurden die gültigen Rechtschreibregeln in großem Umfang überarbeitet. Die seit 1996 gültige neue Rechtschreibung wurde sowohl 2004 als auch 2006 nachgeändert, was in neuen Regelwerken resultierte.

Wie oft wird der Duden aktualisiert?

Selfie, Tablet, postfaktisch und Urban Gardening sind Begriffe des täglichen Sprachgebrauchs. Sie sind jetzt auch im Duden zu finden, der um 5.000 Wörter erweitert wurde. Alle drei bis fünf Jahre wird der Duden aktualisiert – am kommenden Mittwoch ist es wieder so weit, dann werden die Neuerungen der 27.

Wie lange ist der Duden gültig?

Dass der Duden nach wie vor ein »ideelles« Monopol besitzt (als meistverkauftes Rechtschreibwörterbuch), mag an der jahrelangen Autorität liegen. Zusammengefasst bedeutet das: Nicht die Rechtschreibwörterbücher und somit nicht der Duden sind verbindlich, sondern die Regeln im amtlichen Regelwerk.

Wann erscheint die 29 Auflage des Duden?

Schreiben Sie sicher und lassen Sie sich inspirieren von der Vielfalt der Wörter!.