Was ist der Unterschied zwischen orkanen Taifunen Hurrikans Zyklonen und Tornados

Auch in Heidenheim hat es zu Beginn dieser Woche stark gewindet. Daher lohnt sich die Frage: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Sturm, einem Orkan, einem Hurrikan und einem Taifun?

Wie schnell ein Auto fährt, kann man messen. So viel ist klar. Doch auch die Geschwindigkeit von Wind kann gemessen werden. Weht er schneller als 74 Kilometer pro Stunde, nennt man ihn Sturm. Dafür gibt es sogar eine eigene Skala: die Beaufort-Skala, benannt nach dem britischen Admiral Sir Francis Beaufort. Die Skala reicht von 1 bis 12 – je höher die Zahl, desto stärker der Wind.


Orkane


Weht ein Wind mit Stufe 12, erreicht er mehr als 117 Kilometer pro Stunde. Dann spricht man von einem Orkan. Sie entstehen vor allem im Herbst und Winter über Mittel- und Nordeuropa. Und zwar dann, wenn kalte Luft aus der Polarregion auf warme Luft vom Äquator trifft. In Deutschland hat es in den vergangenen 20 Jahren zwei besonders folgenreiche Orkane gegeben: Das waren Lothar, der am 26./27. Dezember 1999 mit rund 180 Kilometern pro Stunde über Süddeutschland geweht ist, und Kyrill (18. Januar 2007), der sogar bis zu 225 Kilometern pro Stunde erreicht hat. Beide haben große Schäden angerichtet.

Tropische Wirbelstürme


Bei ihnen unterscheidet man zwischen Hurrikans, Taifunen und Zyklonen. Sie entstehen alle über dem Meer, werden aber je nach Ort ihrer Entstehung anders genannt. Hurrikane bilden sich über dem Atlantik, im nordwestlichen Teil des Pazifischen Ozeans heißen sie Taifune und im Indischen Ozean sowie im Südpazifik spricht man von Zyklonen. Doch auch wenn sich Ort und Name unterscheiden: Hurrikan, Taifun und Zyklon entstehen auf die gleich Art.  Wenn das Wasser an der Oberfläche mindestens 26 Grad Celsius warm ist und stark verdunstet, dann steigen die feuchten Luftmassen auf. Daraufhin entsteht ein riesiger Wirbel, in dessen Mitte sich das Auge des Sturms befindet. Dort, also in der Mitte, ist es vollkommen windstill. Auch kühlere Luft wird mitgerissen und wirbelt um das Auge herum. Bis zu 300 Kilometer pro Stunde schnell kann ein Wirbelsturm dabei werden.

Trifft er auf eine Küste, beginnen die aufgestauten Wolken zu regnen. Dadurch und durch die großen Windgeschwindigkeiten, können an Land schlimme Schäden entstehen. Bäume werden entwurzelt, Häuser stürzen ein, Flutwellen entstehen.

Tornados

Sie werden auch als Windhose bezeichnet und kommen vor allem in Nordamerika vor. Tornados entstehen, wenn sich große Gewitterwolken über einer Schicht aufgeheizter Luft bilden. Dann stürzt sehr viel kalte Luft aus mehreren Kilometern Höhe nach unten, während sich die warme Luft immer schneller nach oben schraubt. Ein Tornado kann Geschwindigkeiten von mehr als 400 Kilometer pro Stunde erreichen.

Der Taifun Usagi – benannt nach dem japanischen Wort für „Hase“ – fegte im Jahr 2013 durch Taiwan, die Philippinen, China und Hongkong. Er wurde als schwerer Taifun oder „Supertaifun“ bezeichnet, nachdem Meteorologen Windböen mit bis zu 260 Kilometern pro Stunde gemessen hatten.

Wer nie in Asien gelebt hat, fragt sich vielleicht, wie sich ein Taifun anfühlt. Aber wer schon einmal einen Hurrikan oder Zyklon erlebt hat, kennt die Antwort längst. Denn die Bezeichnungen „Hurrikan“, „Zyklon“ und „Taifun“ beschreiben alle das gleiche Wetterphänomen. Mit welchem Namen Wissenschaftler diese Stürme bezeichnen, hängt davon ab, in welcher Region sie auftreten.

Im Atlantik und Nordpazifik werden die Stürme als „Hurrikane“ bezeichnet, nach dem karibischen Gott des Bösen. Im Nordwestpazifik werden die gleichen mächtigen Stürme „Taifune“ genannt. Im südwestlichen Indischen Ozean und im südwestlichen Pazifik werden sie als „schwere tropische Zyklone“ bezeichnet. Im nördlichen Indischen Ozean heißen sie „schwere Wirbelstürme“. Im südwestlichen indischen Ozean spricht man einfach von „tropischen Zyklonen“.

Um als Hurrikan, Taifun oder Zyklon klassifiziert zu werden, muss ein Sturm Windgeschwindigkeiten von mindestens 119 Kilometern pro Stunde erreichen.Wenn die Winde eines Hurrikans Geschwindigkeiten von 179 Kilometer pro Stunde erreichen, spricht man von einem „starken Hurrikan“. Erreicht ein Taifun 241 Kilometer pro Stunde – so wie Usagi –, erhält er die Bezeichnung „Supertaifun“.

Unterschiedliche Saisons

Während die atlantische Hurrikansaison vom 1. Juni bis zum 30. November geht, folgen die Taifun- und Zyklonsaisons leicht abweichenden Mustern.

Im nordöstlichen Pazifik umfasst die offizielle Saison den Zeitraum vom 15. Mai bis zum 30. November. Im Nordwestpazifik kommen Taifune am häufigsten in der Zeit vom späten Juni bis Dezember vor. Über dem nördlichen indischen Ozean bilden sich Zyklone von April bis Dezember.

Wie sie auch immer genannt werden: Diese Monsterstürme sind mächtige Naturereignisse, die eine gewaltige Zerstörungskraft entwickeln können.

Nach Angaben des Nationalen Hurrikanzentrums der Nationalen Ozean- und Atmosphärenbehörde (NOAA) der USA hat ein Hurrikanauge – das stille Zentrum, in dem der Druck am geringsten und die Lufttemperatur am höchsten ist – durchschnittlich einen Durchmesser von 48 Kilometern. Einzelne Augen können aber auch Durchmesser von bis zu 200 Kilometern erreichen.

Die stärksten Stürme, die der Kategorie 5 auf der Saffir-Simpson-Skala entsprechen, haben Windgeschwindigkeiten von über 250 Kilometer pro Stunde hervorgerufen.

Mithilfe von Satelliten und guten Modellen können solche Stürme mehrere Tage im Voraus vorhergesagt werden und lassen sich relativ gut verfolgen. Doch wie Hurrikan Sandy vor Kurzem gezeigt hat, ist die Vorhersage des genauen Weges, den ein Hurrikan oder Taifun oder Zyklon nehmen wird, nachdem er sich gebildet hat, nach wie vor schwierig.

Folgen der Erderwärmung?

In den letzten Jahren haben Wissenschaftler darüber diskutiert, ob die vom Menschen verursachte globale Erwärmung Hurrikane stärker macht oder zu einem häufigeren Auftreten führt. In der Theorie sollten höhere Temperaturen in der Atmosphäre zu höheren Temperaturen an der Meeresoberfläche führen, die ihrerseits zu stärkeren Hurrikanen führen müssten.

Die Anzahl der Hurrikane der Kategorien 4 und 5 hat sich von den frühen 1970er bis zu den frühen 2000er Jahren weltweit fast verdoppelt. Hinzu kommt, dass sich sowohl die Dauer der tropischen Zyklone als auch ihre höchsten Windgeschwindigkeiten in den letzten 50 Jahren um ca. 50 Prozent erhöht haben.

Bisher sind sich die Wissenschaftler jedoch nicht einig, ob ein Zusammenhang zwischen Klimawandel und Hurrikanen besteht.

„Die mittleren maximalen Windgeschwindigkeiten tropischer Zyklone werden sich wahrscheinlich erhöhen, möglicherweise jedoch nicht in allen Ozeanbecken“, heißt es im Bericht des Weltklimarates von 2012.

„Es ist wahrscheinlich, dass die globale Häufigkeit tropischer Zyklone entweder abnimmt oder im Wesentlichen gleich bleibt.“

Artikel in englischer Sprache veröffentlicht am 25. September 2013.

Was ist der Unterschied zwischen Orkan und Taifun?

Tropische Wirbelstürme heißen Taifun, Zyklon und Hurrikan Diese Wirbelstürme werden erst ab der tropischen Orkanstärke von 119 km/h als solche bezeichnet. Die unterschiedlichen Namen richten sich dabei nach der Region, in der sie auftreten.

Wie heißen die 5 Arten von Wirbelstürmen?

Hurrikane, Zyklone, Taifune und Willy-Willys sind tropische Wirbelstürme. Ihre Art und Bezeichnung hängt von der Region ab, in der sie entstehen.

Was ist stärker Hurrikan oder Taifun?

Aufgrund der hohen Wassertemperaturen im westlichen Pazifik sind Taifune häufiger und oftmals noch stärker als Hurrikans. Die größten tropischen Wirbelstürme haben einen Durchmesser von über 1000 Kilometer.

Was ist der stärkste Sturm der Welt?

Den Rekord für alle tropischen Wirbelstürme hält der Taifun Tip, bei dem am 12. Oktober 1979 nur 870 hPa gemessen wurden. Außerdem wurde bei Hurrikan Wilma der bislang stärkste je gemessene Luftdruckabfall innerhalb von 24 Stunden mit 98 hPa registriert.