Warum bin ich immer so müde am Morgen?

kmpkt Schlafpsychologe erklärt

Darum bist du tagsüber müde aber abends wieder hellwach

Veröffentlicht am 10.07.2017 | Lesedauer: 3 Minuten

Am Morgen totmüde, am Abend hellwach

Viele Menschen kennen das: Die Nacht schlecht geschlafen, den Tag über todmüde. Doch wenn man dann endlich schlafen könnte, bekommt man kein Auge mehr zu. Warum ist das so? Ein Schlafforscher klärt auf.

Quelle: N24/Isabelle Bhuiyan

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Wer sich auch öfters müde durch den Tag schleppt und abends plötzlich zu Hochtouren aufläuft, hat sich vielleicht auch schon mal gefragt, warum die innere Uhr so unfair ist. Ein Schlafforscher erklärt das Phänomen.

Mit dem Klingeln des Weckers geht es los. Das Leiden. Und das Selbstbemitleiden. Trotz Schlaf fühlen wir uns erschöpft, schleppen uns gähnend durch den Tag und denken zwischendurch zärtlich an unser Bett. Doch kaum ist der Feierabend da, erwachen die Lebensgeister, und wir fühlen uns auf einmal wieder quietschfidel und zu neuen Taten aufgelegt. Schade, denn nun wird es irgendwann wieder Zeit für‘s Bett. Und der Kreislauf beginnt von vorne.

Businesswoman sleeping at desk

Quelle: Getty Images/Caiaimage

Wem dieser Ablauf bekannt vorkommt, der ist in guter Gesellschaft. Vielen Menschen geht es so. In einem Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat der Psychologe Hans-Günter Weeß dieses Phänomen erklärt. Abgesehen vom echten Schlafmangel, so Weeß, liegt diese Tagesmüdigkeit vor allem an unseren Alltagsgewohnheiten. Wer tagsüber wenig Anregungen bekommt und monotone Tätigkeiten ausführt, der reagiert mit Entspannung und die macht in dem Fall müde und antriebslos. Das ist vor allem der Fall, wenn wir bei der Arbeit viel sitzen, unser Kreislauf zwischendurch nicht in Schwung gerät und wir eher eintönige Aufgaben abarbeiten.

"Abends hingegen machen wir dann die Dinge, die wir spannend und aufregend finden und mit Engagement erledigen. Wenn eine persönliche Bindung und Motivation dabei ist, wirkt das anregend und antriebssteigernd, wir bauen Anspannung auf – und darum fühlen wir uns wacher."

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Zwischendurch etwas Bewegung und nicht zu deftiges Mittagessen in der Kantine, um das berühmte Suppenkoma zu vermeiden, könnten also helfen, die Müdigkeit etwas zu vetreiben. Ansonsten sind wir aber leider auch alle ein Stück weit Opfer unserer inneren Uhr. Oder vielmehr: Opfer unserer Umstände. Denn wir sind alle entweder Eule oder Lerche. Also Frühaufsteher oder Langschläfer. In welche Kategorie wir fallen, wird auch in den Genen festgelegt und lässt sich leider nicht mehr ändern.

Der Chronotyp entscheidet darüber, wann wir am fittesten und leistungsfähigsten sind.

Frühaufsteher können entsprechend schon in den Morgenstunden zu Höchstform auflaufen, während Langschläfer erst später in Gang kommen. Doch auf unsere persönlichen Bedürfnisse wird in der Arbeitswelt in der Regel keine Rücksicht genommen. Im Ergebnis, so Weeß, sammeln Eulen also unter der Woche ein Schlafdefizit an. Und das kann sogar handfeste gesundheitliche Probleme nach sich ziehen, wie der Psychologe erläutert:

„Dann neigen wir eher dazu, körperliche Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-, Stoffwechselerkrankungen und psychische Beschwerden zu bekommen. Hinzu kommt, dass Eulen, die nicht ausschlafen dürfen, ein schlechteres Gesundheitsverhalten im Alltag an den Tag legen: Sie neigen eher dazu, zu rauchen, zu einem gesteigertem Koffeinkonsum und essen eher ungesund. Für zwei Drittel der Deutschen beginnen Arbeit und Schule zu früh.“

Zu diesen Ergebnissen war auch bereits ein Team des National Institute for Health and Welfare in Helsinki gekommen. In einer Studie mit 1845 Probanden hatten die Wissenschaftler zeigen können, das Eulen schlechtere Essgewohnheiten an den Tag legen und dadurch ein erhöhtes Risiko für Fettleibigkeit, Diabetes und Herzkrankheiten haben.

Messy eating, hot dog and fries, overhead view

Quelle: Getty Images/Stone Sub

Aber trotz dieser Erkenntnisse müssen sich die Eulen unter uns nicht dem Fatalismus hingeben. Schlafforscher raten Eulen, die mit einem frühen Start in den Tag umgehen müssen, zu frischer Luft, Bewegung und möglichst viel natürlichem Licht. Das Einschlafen am Abend wird einfacher, wenn das Smartphone oder der Fernseher aus dem Schlafzimmer verbannt werden. Und wer besser und länger schläft, der kann auch tagsüber mehr leisten.

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Wieso bin ich morgens so müde?

Für Müdigkeit am Morgen gibt es viele Ursachen. Neben gesundheitlichen Problemen, falscher Ernährung und den Nebenwirkungen bestimmter Medikamente spielen oft auch seelische Störungen, Stress oder ein falscher Umgang mit den eigenen Schlafbedürfnissen eine Rolle.

Was tun gegen starke Müdigkeit am Morgen?

Hier finden Sie fünf Anregungen, die Sie wieder munter machen:.
Bewegen. Stehen Sie auf, bewegen Sie sich. ... .
Kalt abbrausen. Auch eine kalte Dusche am Morgen, einige Spritzer kaltes Wasser ins Gesicht oder ein kühler Armguss beleben – zumindest für kurze Zeit. ... .
Frische Luft einatmen. ... .
Kaffee trinken. ... .
Kurzes Nickerchen halten..

Warum bin ich morgens nie fit?

Manche Menschen kommen morgens einfach nicht in die Gänge - selbst dann, wenn sie viel geschlafen haben. Grund dafür kann beispielsweise Diabetes oder eine Schilddrüsenunterfunktion sein. Jedoch nicht immer ist eine Krankheit die Ursache. Oft steckt ein Nährstoffmangel dahinter.

Was fehlt mir bei ständiger Müdigkeit?

Ständige Müdigkeit kann Ausdruck eines Nährstoffmangels sein. Das betrifft vor allem den Mangel an Eisen, Vitamin B12, Folsäure und Vitamin D. Da Müdigkeit jedoch auch viele andere Ursachen haben kann, sollte bei chronischer Müdigkeit immer ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden.