Was bedeute die bezeichnung iso

Technische Normen stehen jedermann zur Anwendung frei. Das heißt, man kann sie anwenden, muss es aber nicht. Normen sind keine Gesetze sondern Empfehlungen.

Verbindlich werden sie nur durch Bezugnahme, zum Beispiel in einem Vertrag zwischen privaten Parteien oder in Gesetzen und Verordnungen. Der Vorteil der einzelvertraglich vereinbarten Verbindlichkeit dieser Normen liegt darin, dass sich Rechtsstreitigkeiten von vornherein vermeiden lassen, weil diese Regeln eindeutige Festlegungen sind. Die Bezugnahme in Gesetzen und Verordnungen entlastet den Staat und die Bürger von rechtlichen Detailregelungen.

Was ist der Sinn und Zweck von Normen?

Normen helfen Unternehmen und Organisationen ihre Produktion und Arbeitsabläufe aufeinander abzustimmen. Somit ist sichergestellt, dass z.B. Produkte an die vorhandenen Anschlüsse passen.  Normen dienen aber auch dazu, internationale Handelsbarrieren abzubauen. Folge dessen sind z.B. Normen der Grund,  dass USB-Anschlüsse weltweit die Selben sind.

Normen spielen auch in Gewährleistungs-, Haftungs- und Schadensersatzklagen eine bedeutende Rolle.  Sie bilden eine Grundlage für Rechtsicherheit und übernehmen so eine Vermittlerfunktion zwischen Technik, Recht und Wirtschaft.

Zu Letzt sollte erwähnt werden, dass Normen die Basis für Konformitäts- und Gütezeichen darstellen (für weitere Informationen siehe z.B. CE Kennzeichnung, GS-Zeichen oder Öko Tex Standard 100).

Welche Normen gibt es?

Nationale Normung (DIN, VDE)

DIN steht für das Deutsche Institut  für Normung. Das DIN ist als die nationale Normungsorganisation Deutschlands und als Vertreter deutscher Interessen in den europäischen und internationalen Normungsorganisationen anerkannt. Es erarbeitet konsensbasierte Normen und Standards als Dienstleistung für Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Ebenfalls überträgt es die europäischen Normen (EN) und die internationalen Standards (ISO) in den deutschen Normenkatalog. Es sorgt auch dafür, dass die deutschen Normen im Ausland Beachtung finden. Will eine Firma in Deutschland das EN- oder das ISO-Siegel beziehen, muss sie sich ebenfalls an das Deutsche Institut für Normung wenden.

Die Erarbeitung nationaler Normen beginnt mit einem  Normungsantrag, den jedermann stellen darf. Dieser muss begründet sein und möglichst bereits einen konkreten Vorschlag enthalten. Der zuständige Ausschuss bei DIN hat dann zu klären, ob ein entsprechender Bedarf für eine Normungsarbeit besteht, ob die Bearbeitung auf nationaler, europäischer oder internationaler Ebene erfolgen sollte und, ob ausreichende Finanzmittel zur Bearbeitung zur Verfügung stehen. Auch die Öffentlichkeit kann dazu Stellung nehmen. Wird sich für die Erarbeitung einer nationalen Norm entschieden, entwirft der zuständige Ausschuss einen Entwurf der Norm, welcher dann öffentlich zur Diskussion gestellt wird. Mit Beachtung der Stellungnahmen wird dann ein Manuskript für die Norm von dem zuständigen Ausschuss verabschiedet und anschließend veröffentlicht.

Weitere Informationen zu Normen, deren Erarbeitung, Kauf und Anwendung finden Sie auf den Internetseiten des Deutschen Instituts für Normung.

VDE-Normen sind vom Verband Deutscher Elektrotechniker erarbeitete Normen. Der Verband Deutscher Elektrotechniker ist eine internationale Experten-Plattform für Wissenschaft, Normung und Produktprüfung. Die vom VDE getragene  Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE) im DIN und VDE ist für die Erarbeitung von  Normen und Sicherheitsbestimmungen in der Elektro- und Informationstechnik zuständig. Ebenfalls vertritt sie die deutschen Interessen in den internationalen bzw. europäischen Normungsorganisationen: International Electrotechnical Commission (IEC) und European Committee for Electrotechnical Standards (CENELEC).

Weitere Informationen zu VDE-Normen und deren Erarbeitung finden Sie hier.

Europäische Normen  (CEN, CENELEC, ETSI)

EN Normen sind von einer der anerkannten europäischen Normungsorganisationen

  • CEN (Comité Européen de Normalisation)
  • CENELEC (European Committee for Electrotechnical Standards)
  • ETSI (European Telecommunications Standards Institute)

erbarbeitete Normen. Eine Übersicht der harmonisierten Normen finden Sie hier. EN Normen erleichtern nicht nur den Handel durch Abbau von Handelshemmnissen sondern ermöglichen auch eine Produktion in Übereinstimmung mit der Europäischen Gesetzgebung. Ein Vorschlag für eine neue Norm kann von vielen Stellen eingereicht werden. Meistens jedoch erfolgen diese durch nationale Normungsorganisationen oder, wenn sie Europäische Gesetzgebung betreffen, über die Europäische Kommission oder das European Free Trade Association (EFTA)-Sekretariat.

Eine europäische Norm wird nach gewichteter Abstimmung mit den nationalen Normungsorganisationen übernommen. Die nationalen Normungsorganisationen sind nach der Veröffentlichung verpflichtet, die Europäische Norm unverändert als nationale Norm zu übernehmen und bestehende, dazu im Widerspruch stehende, nationale Normen zurückzuziehen. In Deutschland werden die übernommenen EN Normen dann, wie z.B. die Spielzeugnorm EN 71, als DIN EN 71 bezeichnet.

Weitere Informationen bezüglich europäischer Normen können Sie dem Merkblatt des Europäischen Komitees für Normung entnehmen.

Internationale Normung (ISO, IEC)

ISO Normen sind internationale Normen, die von der International Organization for Standardisation (ISO) erarbeitet werden. Im Bereich Elektrotechnik gibt es die International Electrotechnical Commission (IEC), welche die sogenannten IEC Normen erarbeiten. Zu erwähnen ist auch die International Telecommunication Union (ITU), welche eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen darstellt und die einzige Organisation ist, die sich offiziell und weltweit mit technischen Aspekten der Telekommunikation (u.a. auch mit deren Normung) beschäftigt.

Die internationale Normungsarbeit beginnt, wenn von einem Mitglied der ISO oder der IEC ein Normungsvorschlag vorgelegt wird. Stimmt die einfache Mehrheit der auf dem betreffenden Sachgebiet aktiven nationalen Normungsorganisationen dem Vorschlag zu und verpflichtet sich eine ausreichende Zahl zur aktiven Mitarbeit, wird der Vorschlag in das Arbeitsprogramm eines bestehenden, fachlich zuständigen Technical Committees (TC) oder Sub-Committees (SC) aufgenommen oder es wird ein neues TC gegründet. Der internationale Normungsentwurf wird später den Mitgliedern mit der Möglichkeit zu Stellungnahme vorgelegt. Auf Basis der Stellungnahmen wird dann ein internationaler Schlussentwurf erstellt über dessen Annahme die ISO- bzw. IEC Mitglieder abstimmen. Nach einem positiven Abstimmungsergebnis wird die internationale Norm in englischer und französischer Sprache publiziert.

Eine Verpflichtung der ISO- bzw. IEC-Mitglieder zur Übernahme der internationalen Norm in das nationale Normenwerk besteht dabei grundsätzlich nicht. Entscheidet sich Deutschland aber für eine Norm, werden diese als DIN-ISO in den deutschen Normenkatalog aufgenommen.

Besonders erwähnenswert sind folgende ISO-Normen:

  • ISO 9000 – die Norm für das Qualitätsmanagement (mehr dazu finden Sie hier)
  • ISO 14000 – die Norm für das Umweltmanagement

Übersicht der wichtigsten Normungsorganisationen

Deutschland

Europa

International

Allgemein

DIN

CEN

ISO

Elektrotechnik

DKE (DIN, VDE)

CENELEC

IEC

Telekommunikation

DKE (DIN, VDE)

ETSI

ITU

Wo erhalte ich die Normen?

Die genaue Bezeichnung aller DIN-Normen kann über die Datenbank des offiziellen Verlages der DIN-Vorschriften, der Beuth Verlag GmbH, recherchiert werden. Über den kostenpflichtigen Dienst myBeuth werden erweiterte Suchmöglichkeiten und der kostenpflichtige Download von DIN- und ISO-Normen, VDI-Richtlinien sowie DVS-Merkblättern angeboten, die in ihrer elektronischen Version preisgünstiger als die gedruckten Ausgaben sind.

Das Deutsche Informationszentrum für technische Regeln (DITR) im DIN bietet ein kostenpflichtiges Beratungsangebot an.

Was versteht man unter ISO?

ISO (International Organization for Standardization) ist ein weltweiter Zusammenschluss nationaler Normungsgremien. Die ISO ist eine Nichtregierungsorganisation, die Normungsgremien aus mehr als 160 Ländern umfasst, wobei jedes Mitgliedsland durch ein Normungsgremium vertreten ist.

Was ist die Aufgabe der ISO?

ISO ist eine unabhängige, nichtstaatliche internationale Organisation mit 163 nationalen Normungsgremien, wie dem deutschen DIN (Deutsches Institut für Normung). Durch seine Mitglieder bringt sie Experten zusammen, um Wissen zu teilen und internationale Standards zu entwickeln.

Woher kommt das Wort ISO?

Die ISO ist der internationale Dachverband der nationalen Normierungsinstitute von insgesamt 161 Ländern mit Sitz in Genf. Die Abkürzung ISO leitet sich vom englischen Namen "International Organisation for Standardization" ab.

Wer steckt hinter ISO?

Die Internationale Organisation für Normung – kurz ISO (von griechisch ἴσος isos, deutsch ‚gleich') – ist die internationale Vereinigung von Normungsorganisationen und erarbeitet internationale Normen in allen Bereichen mit Ausnahme der Elektrik und der Elektronik, für die die Internationale elektrotechnische ...