Was bedeuten blutwerte mchc

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MCHC ist ein Laborwert, der beim kleinen Blutbild oder beim großen Blutbild ermittelt wird. Hinter dieser Abkürzung steht die englische Bezeichnung „mean corpuscular hemoglobin concentration“ und hat die Bedeutung „mittlere korpuskuläre Hämoglobinkonzentration“.

Der MCHC zeigt an, wie hoch die durchschnittliche Konzentration von Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) in allen roten Blutkörperchen ist. Er wird gebildet aus dem Verhältnis zwischen der Hämoglobinkonzentration im Blut und dem Hämatokrit. Der Hämatokrit-Wert beschreibt den Anteil aller Blutzellen im Gesamtblut. Er ist ein Indikator für die Fließfähigkeit des Blutes.

Warum ist dieser Wert wichtig?

Der MCHC ändert sich nur in seltenen Fällen, da sich MCV und MCH meistens in die gleiche Richtung bewegen (entweder beide nach oben oder beide nach unten). In der Praxis spielt der MCHC-Wert eine untergeordnete Rolle. Er dient der Plausibilitätsprüfung, als laborinterner Kontrollwert. Bei Abweichungen wird häufig das Hämatologiegerät, das die Blutproben auswertet, auf Laborfehler überprüft. Wichtiger für die Beurteilung einer Blutarmut (Anämie) sind MCV und MCH. MCV, MCV, MCHC und der RDW Wert werden als Erythrozytenindizes bezeichnet.

Dennoch kann der MCHC bei einigen Formen der Anämie erhöht oder erniedrigt sein.

MCHC Normalwerte / Referenzwerte

Der MCHC wird in die Gramm pro Deziliter angegeben. Ein Deziliter entspricht einem Zehntel Liter. Zehn Deziliter entsprechen einem Liter.
Bei Männern und Frauen liegt der Normalwert zwischen 30 und 36 g/dl.

MCHC - NormalwertBlutwertBedeutungNormalwertMCHC
Mean Corpuscular Hemoglobin Concentration - MCHC ist die durchschnittliche Konzentration von rotem Blutfarbstoff in allen roten Blutkörperchen. Männer und Frauen: 30-36 g/dl

Der MCHC-Wert wird aus dem Verhältnis zwischen der Hämoglobinkonzentration und dem Hämatokrit ermittelt.

MCHC-Formel

MCHC zu niedrig – was bedeutet das?

Einen verminderten MCHC-Wert kann man bei einer schweren Eisenmangelanämie finden. Erniedrigte Werte können auch bei anderen hypochromen Anämien wie die Thalassämie (Störung der Hämoglobin-Synthese) oder einem Kupfermangel auftreten.

MCHC zu hoch – was bedeutet das?

Ist ein Laborfehler ausgeschlossen, dann kann ein erhöhter Wert auf eine Kugelzellanämie (hereditäre Sphärozytose) oder eine schwere Austrocknung hindeuten. Bei der Kugelzellanämie kann der MCHC-Wert oberhalb der Norm liegen, also über 36 g/dl. Die Kugelzellanämie ist eine vererbte Form der Anämie.

Auch eine Störung der Messung durch Kälteagglutinine führt zu einer Erhöhung des MCHC. Kälteagglutinine sind Antikörper, die zu Verklumpungen der roten Blutkörperchen führen.

MCHC normal – was bedeutet das?

In den meisten Fällen ist der MCHC normal, weil sich MCV und MCH meistens in die gleiche Richtung bewegen. Das heißt, dass beim Vorliegen der meisten Anämien der MCHC normal ist. Für die Diagnostik der Anämieform spielt er deshalb eine untergeordnete Rolle.

Synonyme:  Erythrozyten-Indizes (MCHC)

Das MCHC beziffert die durchschnittliche Hämoglobinkonzentration der roten Blutkörperchen (Erythrozyten).

Weitere Laborwerte

  • Basophile
  • Basophile Granulozyten (BAS)
  • Blasten (BLA)
  • Blutausstrich
  • Blutausstrich Befundinterpretation (BAINT)
  • Blutbild
  • Blutfarbstoff roter
  • Blutkörperchen rot
  • Blutkörperchen weiß
  • Blutplättchen
  • Differenzialblutbild
  • Eisen (FE)
  • Eosinophile
  • Eosinophile Granulozyten (EOS)
  • Erythrozyten (ERY)
  • Erythrozyten-Indizes (MCH)
  • Erythrozyten-Indizes (MCV)
  • Ferritin (FERR)
  • Hämatokrit (HKT)
  • Hämoglobin (HB)
  • Hämoglobin-Elektrophorese (HBEL)
  • Hämopexin (HPEX)
  • Haptoglobin (HAPT)
  • Hb-Elektrophorese
  • Leukozyten (LEUKO)
  • Löslicher Transferrin-Rezeptor (STFR)
  • Lymphozyten (LYM)
  • Metamyelozyten (MET)
  • Mittleres zelluläres Hämoglobin (MCH)
  • Mittleres Zellvolumen (MCV)
  • Monozyten (MON)
  • Myelozyten (MYZ)
  • Neutrophile
  • Neutrophile Granulozyten (NEU)
  • Plasmazellen (PLZ)
  • Promyelozyten (PRM)
  • Retikulozyten (RETR)
  • Rote Blutkörperchen
  • Roter Blutfarbstoff
  • Stäbe
  • Stabkernige (STB)
  • Stabkernige neutrophile Granulozyten
  • Thrombozyten (THR)
  • Transferrin (TF)
  • Transferrin-Rezeptor, löslich
  • Transferrinsättigung (TFS)
  • Weiße Blutkörperchen

Warum wird das MCHC im Blut bestimmt?

Die Bestimmung der mittleren Hämoglobin-Konzentration der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Blut erfolgt bei der Untersuchung des Blutbildes.

Bei der Blutbild-Analyse wird einerseits eine Vielzahl von Werten direkt gemessen. Weitere Werte können aus diesen Ergebnissen berechnet werden. Ein Beispiel dafür sind die sogenannten Erythrozyten-Indizes:

  • MCV: mittleres Zellvolumen der Erythrozyten
    • wird aus Erythrozyten- und Hämatokrit-Wert berechnet.
  • MCH: mittlerer Hämoglobingehalt der Erythrozyten
    • wird aus Erythrozyten- und Hämoglobin-Wert berechnet.
  • MCHC: mittlere Hämoglobin-Konzentration der Erythrozyten
    • wird aus Hämoglobin- und Hämatokrit-Wert berechnet.

Die in einem modernen medizinischen Labor verwendeten Blutbild-Analysegeräte bestimmen diese Erythrozyten-Indizes immer automatisch. Die Erythrozyten-Indizes (allen voran das MCV) können Aufschlüsse über mögliche Ursachen einer Blutarmut (Anämie) geben. Alle drei Erythrozyten-Indizes werden in Zusammenschau der einzelnen Werte gemeinsam beurteilt.

Wie werden die Erythrozyten-Indizes interpretiert?

Eine Blutarmut (Anämie) liegt bei einer Patientin/einem Patienten dann vor, wenn insbesondere der
Hämoglobin- sowie der Hämatokrit-Wert im Blut erniedrigt sind.

Abhängig vom MCV-Wert kann die Anämie in eine der folgenden Gruppen eingeteilt werden:

  • MCV niedrig: mikrozytäre Anämie (z.B. bei Eisenmangel)
  • MCV hoch: makrozytäre Anämie (z.B. bei Vitamin-B12-Mangel, auch „perniziöse Anämie“ genannt)
  • MCV normal: normozytäre Anämie (z.B. bei Blutungen)

Abhängig vom MCH-Wert kann eine Blutarmut (Anämie) weiters wie folgt eingeteilt werden:

  • MCH niedrig: hypochrome Anämie (z.B. bei Eisenmangel)
  • MCH hoch: hyperchrome Anämie (z.B. bei chronischem Alkoholmissbrauch)
  • MCH normal: normochrome Anämie (z.B. Anämien ausgelöst durch Entzündungen, Infekte und Tumore)

Im medizinischen Sprachgebrauch wird die Kombination der Messwerte von MCV und MCH schließlich in Zusammenschau interpretiert, sodass man zum Beispiel bei Vorliegen einer „mikrozytär-hypochromen Anämie“ den Verdacht auf einen Eisenmangel aussprechen kann.

Der MCHC-Wert hat für die Anämiediagnostik eine untergeordnete Bedeutung.

Anämie

Eine Anämie (Blutarmut) ist eine Verminderung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) im Blut und/oder des Anteils der Erythrozyten am Gesamtvolumen (Hämatokrit).

Bei schweren Formen der Blutarmut kann unter Umständen die Versorgung der Gewebe des Körpers mit Sauerstoff gefährdet sein. Besonders anfällig für einen Sauerstoffmangel ist dabei das Herz. Dementsprechend sind insbesondere herzkranke Menschen bei einer Anämie besonders gefährdet.

Die Ursachen einer Anämie sind vielfältig:

  • Störung der Bildung der Erythrozyten im Knochenmark:
    • Eisenmangel (Eisenmangelanämie) – das ist die häufigste Anämieform überhaupt,
    • Mangel von Vitamin B12 und Folsäure,
    • Mangel des Nierenhormons Erythropoetin („renale Anämie“).
  • Blutverlust
    • z.B. Darmblutungen
    • Verletzungen
  • Gesteigerter Blutabbau (Hämolyse)
    • Malaria
    • angeborene Hämoglobin-Erkrankungen (Sichelzellenanämie, Thalassämie, Kugelzellanämie)

Weitere Informationen zu Anämie.

Weitere Informationen

LOINC: 28540-3

Referenzwert

Einheit Referenzbereich
Männer bis 18 Jahre Männer über 18 Jahre Frauen bis 18 Jahre Frauen über 18 Jahre
g/dL (Gramm pro Deziliter) 32–36 g/dL 32–36 g/dL 32–36 g/dL 32–36 g/dL

Hinweis

Die an dieser Stelle angeführten Referenzwerte dürfen nicht für die Interpretation eines Laborbefundes verwendet werden, da es sich hierbei um einen exemplarischen Näherungsbereich aus der medizinischen Fachliteratur für diese Labormessgröße in der jeweils untersuchten Körperflüssigkeit handelt. Die labormedizinischen Referenzwerte können sich von  Richtwerten oder Grenzwerten für Diagnose und Therapie von Krankheiten unterscheiden.

Grundsätzlich hängen Referenzwerte von Alter und Geschlecht der Patientinnen und Patienten ab. Darüber hinaus können auch tageszeitliche Schwankungen bzw. eine Reihe von biologischen Rhythmen die Laborergebnisse beeinflussen. Außerdem hängen die Laborergebnisse auch von der vom jeweiligen medizinischen Labor eingesetzten Untersuchungsmethode ab (nicht alle Labors verwenden die gleiche Methode). Daher werden von der Ärztin oder vom Arzt nur die auf dem jeweiligen Laborbefund ausgewiesenen Referenzwerte für die medizinische Interpretation herangezogen. Mehr Informationen finden Sie unter: Was sind Referenzwerte?

ELGA: eBefund

Hier finden Sie Informationen zur ELGA-Funktion eBefund.

Letzte Aktualisierung: 1. September 2020

Expertenprüfung durch: Dr. Gerhard Weigl

Welcher MCHC

MCHC-Wert hoch: Ursachen Ein erhöhter MCHC-Wert liegt bei über 36 g/dl vor. Dabei kann das Verhältnis von Hämoglobin (Hb) zu Hämatokrit (Hkt) folgendermaßen verschoben sein: Hb erhöht, Hkt niedrig (viel Hämoglobin, Gesamtvolumen aller Blutzellen erniedrigt)

Was bedeutet es wenn der MCHC

Was bedeutet ein zu niedriger MCHC-Wert? Ein zu niedriger Laborwert deutet auf eine spezielle Form der Anämie (Blutarmut) aufgrund von Eisen- und Pyridoxinmangel hin. Bei Eisenmangel kann der Körper nur geringe Mengen Eisen zur Produktion von Hämoglobin bereitstellen.

Wie niedrig darf der MCH wert sein?

Welche MCH-Laborwerte sind normal? Die Beurteilung Ihrer MCH-Werte erfolgt unabhängig vom Geschlecht. Grundsätzlich gilt bei Erwachsenen ein Wert als unbedenklich, der zwischen 28 und 34 pg (Pikogramm pro Zelle) liegt.

Wann ist MCV Wert kritisch?

Bei einem MCV-Wert über 98 fl sind die Erythrozyten zu groß (makrozytär). Ein hoher MCV-Wert kann folgende Ursachen haben: Vitamin-B12-Mangel. Folsäure-Mangel.

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