Was essen nach Polypen OP Darm

Sehr geehrte liebe Patientin, sehr geehrter lieber Patient,

wir haben bei Ihnen, wie besprochen, nach entsprechender Aufklärung und mit Ihrer Zustimmung eine Darmspiegelung durchgeführt.

Sollten Sie eine Propofol-Sedierung erhalten haben, müssen Sie von einer Begleitperson in der Klinik abgeholt und nach Hause begleitet werden. Es ist normal, dass Sie sich in den Stunden nach der Untersuchung noch etwas matt und müde fühlen. Ihr Reaktionsvermögen kann beeinträchtigt sein und daher dürfen Sie am Untersuchungstag kein Fahrzeug selbst steuern, keine Maschinen bedienen und auch keine wichtigen Entscheidungen treffen. Am Tag nach der Untersuchung bestehen diesbezüglich keine Einschränkungen mehr.

Nach der Untersuchung kann es, bis die während der Untersuchung eingebrachte Luft den Darm wieder verlassen hat, noch zum Auftreten schmerzhafter Blähungen kommen.
Sobald Sie sich gut fühlen und keine Blähungen mehr bestehen, können Sie wieder normal essen.

Sollten nach Verlassen der Klinik Bauchschmerzen, Fieber, Schweißausbrüche, Blutabgang über den Darmausgang oder andere Störungen (z.B. Schwindel oder Übelkeit) auftreten, zögern Sie nicht, egal zu welcher Tageszeit, und informieren Sie uns unverzüglich telefonisch. Sollte es irgendwelche Probleme mit der telefonischen Erreichbarkeit geben, stellen Sie sich unmittelbar in der Zentralen Aufnahme (ZNA) der Klinik vor (Telefon 0711 / 4488-16001).
Komplikationen sind selten, jedoch ist es im Falle einer eingetretenen Komplikation äußerst wichtig, sie früh zu erkennen und richtig zu behandeln!

Häufig werden im Rahmen einer Darmspiegelung „Polypen“ entfernt. Dies ist keineswegs selten oder ungewöhnlich: beinahe die Hälfte der Bevölkerung in einem Alter von 50 Jahren oder älter weist solche gutartigen Wucherungen („Adenome“) im Darm auf. Es ist jedoch wichtig, diese Polypen zu entfernen, da sich aus ihnen in manchen Fällen ein Darmkrebs entwickeln kann.

Jeder entfernte Polyp wird mikroskopisch untersucht. Das Ergebnis dieser mikroskopischen Analyse („Histologie“) liegt uns 1-2 Wochen nach Ihrer Darmspiegelung vor. Wir informieren Sie selbst und Ihre zuweisenden Ärzte zum Ergebnis dieser mikroskopischen Untersuchung – sollten Sie einmal irrtümlich keine Information erhalten, sprechen Sie uns bitte an!

Sind Polypen entfernt worden, werden frühere Kontrollen bzw. wird eine frühere neue Vorsorge erforderlich als bei Menschen, bei denen keine Polypen entfernt werden mussten. Der empfohlene Zeitpunkt hängt von Größe, Zahl und mikroskopischem Typ entfernter Polypen ab.

Aber: im Einzelfall kann es immer Gründe geben, hiervon abzuweichen, wir werden Sie hierzu informieren. Die Einhaltung der empfohlenen Kontrollen ist äußerst wichtig!

Alles Gute, besonders für Ihre Gesundheit wünscht Ihnen
Ihr Endoskopie-Team

Innere Medizin, Gastroenterologie und Tumormedizin an der
medius KLINIK OSTFILDERN-RUIT

Meist handelt es sich bei Polypen im Darm um sogenannte Adenome. Sie entstehen aus dem Drüsengewebe der Darmschleimhaut und wachsen langsam. So dauert es in der Regel mehrere Jahre, bis sich ein Karzinom entwickelt. Wichtig zu wissen: Je größer und häufiger Adenome sind, desto höher ist das Krebsrisiko. Zusätzlich steigt im Alter die Wahrscheinlichkeit, dass Gewebe bösartig entartet.

Darmpolypen: keine Einzelfälle

Ab dem 50. Lebensjahr sind sie bei etwa 30 Prozent der Bevölkerung zu finden - davon sind drei Prozent bereits bösartig entartet. Männer sind insgesamt häufiger betroffen als Frauen.

Keine Symptome? Keine Entwarnung!

Polypen verursachen in aller Regel keine Beschwerden und werden meist nur im Rahmen einer Dickdarmspiegelung (Koloskopie) entdeckt: Auf den Kamerabildern erkennt Ihr Arzt die typischen pilzartigen oder breitblasigen Auswüchse der Schleimhaut. Bleiben diese unbehandelt, entstehen mit zunehmender Größe Probleme - neben einem Wechsel von Durchfall und Verstopfung können auch Blut- oder Schleimspuren im Stuhl vorkommen, gelegentlich treten leichte Bauchschmerzen auf. Im Extremfall verursachen Polypen starke Blutungen oder verschließen den Darmhohlraum komplett: Das behindert die Darmentleerung und führt zu starken Schmerzen.

Diagnose

Bei einer Darmspiegelung sucht Ihr Arzt gezielt nach Veränderungen der Darmschleimhaut - insbesondere nach Polypen. Diese Maßnahme zur Darmkrebs-Früherkennung steht in Deutschland allen versicherten Männern ab dem 50. sowie allen versicherten Frauen ab dem 55. Lebensjahr zu. 

Alternativ wird eine Stuhlprobe auf versteckte Blutspuren untersucht - diese können ein Hinweis auf Polypen sein.

Familiensache Darmkrebs?

In manchen Familien kommt Darmkrebs gehäuft vor. Ursache dafür können seltene genetisch bedingte Erkrankungen sein. Gewissheit bringen in solchen Fällen nur spezielle Gentests.

 Hereditäres nicht-polypöses Kolonkarzinom (HNPCC) oder Lynch-Syndrom: In etwa fünf Prozent aller Darmkrebsfälle sorgt ein verändertes Gen dafür, dass aus einem Polypen sehr schnell und bereits in jungem Alter ein bösartiger Tumor entsteht.

Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP): Die seltene Erbkrankheit verursacht schon früh unzählige Polypen im Darm - unbehandelt entsteht daraus fast immer Darmkrebs. 

Bei einer genetischen Veranlagung für Darmkarzinome stehen den Betroffenen Kontroll- und Vorsorgemaßnahmen schon weit vor dem 50. Lebensjahr zu.

Behandlung

Entdeckt Ihr Arzt im Rahmen der Darmspiegelung Polypen, entfernt er diese in der Regel im gleichen Zug. Für diese sogenannte Polypektomie wird eine feine Drahtschlinge verwendet: Der Arzt führt diese durch den endoskopischen Schlauch bis zum Polypen vor, erfasst ihn und trennt ihn mit hochfrequentem Strom präzise ab. Für kleinere Polypen bis zu fünf Millimetern verwendet er eine Biopsiezange. Besonders erfreulich: Diese Eingriffe verlaufen schmerzfrei. 

Die Polypektomie ist eine risikoarme Maßnahme. Ihr Arzt klärt Sie vor dem Eingriff ausführlich über alle möglichen Komplikationen auf: Dazu zählen beispielsweise Blutungen bei der Entfernung des Polypen oder eine Verletzung der Darmwand. Das abgetrennte Gewebe wird entnommen und anschließend histologisch untersucht. Dabei kann beispielsweise festgestellt werden, ob bereits Krebszellen im Polypen vorhanden sind. 

Von diesem Befund hängt ab, zu welchem Zeitpunkt die nächste Kontrolluntersuchung stattfinden sollte. Bei dieser Entscheidung spielen auch Menge und Größe der entfernten Polypen eine Rolle. Regelmäßige Kontrolle ist wichtig: Die Darmschleimhaut neigt oft dazu, erneut Wucherungen auszubilden.

Wann ist eine Operation nötig?

Sehr große oder flächige Polypen können manchmal nicht im ersten Schritt vollständig entfernt werden - in solchen Fällen ist eine erneute Darmspiegelung oder eine Operation nötig. 

Ein chirurgischer Eingriff ist auch dann erforderlich, wenn im Polypen bestimmte bösartige Krebszellen gefunden wurden: sogenannte High-Risk-Zellen. Bei dieser Operation muss ein Teil des Darms entfernt werden. 

Bei einem oberflächlichen Tumor kann es hingegen ausreichen, nur den Polypen selbst zu entfernen. Wichtig: Im Anschluss müssen regelmäßige Kontrolluntersuchungen stattfinden.

Ursachen

Menschen in Westeuropa und den USA haben im Vergleich zu denen in anderen Teilen der Welt besonders häufig Darmpolypen. Experten vermuten deswegen einen Zusammenhang zwischen westlicher Ernährung und der Erkrankung: Ein hoher Fettgehalt und zu wenig Ballaststoffe begünstigen demnach die Wucherungen ebenso wie Alkohol- und Tabakkonsum. Auch Übergewicht und Bewegungsmangel stellen typische Risikofaktoren dar. 

Darmgesund leben - Polypen vorbeugen

  • Setzen Sie auf ausgewogene, fettarme und ballaststoffreiche Kost.
  • Genießen Sie Alkohol maßvoll und verzichten Sie auf Nikotin.
  • Integrieren Sie Bewegung in Ihren Alltag und treiben Sie regelmäßig Sport.
  • Nehmen Sie alle empfohlenen

Wann essen nach Darmpolypen Entfernung?

Direkt nach der Darmspiegelung mit Sedierung dürfen Sie sofort wieder vollwertig essen. Dies gilt jedoch nicht, wenn eine Polypenentfernung vorgenommen wurde. Ihr Arzt für die Darmspiegelung wird Sie dahingehend belehren.

Was darf ich essen nach Polypenentfernung?

Die ersten Tage nach der Operation sollten weiche, breiige und kühle Speisen bevorzugt werden. Auf stark gewürzte, heiße und säurehaltige Speisen und Getränke sowie auf „Scharfkantiges“ wie Brötchen oder Chips sollte man besser verzichten. Kinder sollten für 3 Tage nicht den Kindergarten bzw. die Schule besuchen.

Was beachten nach Polypenentfernung im Darm?

Nach der Entfernung eines Polypen, bei dem die anschließende histologische Untersuchung Krebszellen gezeigt hat, muss bereits nach 6 Monaten eine Kontroll-Darmspiegelung erfolgen, um erneute, verdächtige Veränderungen im Darm schnell zu erkennen und entsprechend behandeln zu können.

Was ist nach einer Polypenentfernung zu beachten?

Mundpflege und Körperhygiene: Zähneputzen mit mentholfreier Paste, kein Gurgeln, keine Verwendung von scharfen Spülungen. Keine Vollbäder, lauwarme Dusche und lauwarmes Haarewaschen nur nach Absprache mit dem Arzt. Haare nicht föhnen, nur lufttrocknen lassen.