Was hilft wirklich gegen Haarausfall bei Frauen?

Minoxidil gibt es als Haarwasser zu kaufen, für Frauen als zweiprozentige und für Männer als fünfprozentige Lösung. Wie genau der Wirkstoff das Haarwachstum fördert, ist noch nicht genau geklärt. Fachleute gehen davon aus, dass der Wirkstoff die Durchblutung in den Follikeln anregt und dafür sorgt, dass dort mehr Wachstumsfaktoren zur Verfügung stehen. Wachstumsfaktoren sind Proteine, die die Bildung neuer Zellen anregen.

Bei wie vielen Anwenderinnen diese Wirkung tatsächlich zu sichtbaren Erfolgen führt und wie groß diese sind, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, weil bisherige Untersuchungen zu dieser Frage zu uneinheitlichen Ergebnissen kamen und insgesamt nicht von hoher Qualität sind. Klar ist aber: Bei einem Teil der Anwenderinnen wirkt Minoxidil zumindest besser als Haarwässer ohne Wirkstoff (Placebo).

In einer Übersichtsarbeit, für die Forschende die verfügbaren Studien sichteten und auswerteten, erwies sich Behandlung mit Minoxidil bei etwa 13 von 100 Frauen als erfolgreich. Die Testpersonen bemerkten nach etwa vier Monaten der täglicher Anwendung, dass sich ihr Haarwuchs leicht verstärkte und ihr Haar etwas dichter wurde.

Schwere Nebenwirkungen sind von der Anwendung nicht zu erwarten. Bei einigen Frauen verstärkt sich der Haarausfall in den ersten Wochen, aber nur vorübergehend. Außerdem kann der im Haarwasser enthaltene Alkohol die Haut reizen und eine leichte Schuppung verursachen. Abgesehen davon ist das Mittel aber meist gut verträglich.

Was tun bei einem Überschuss an männlichen Hormonen?

Ist ein krankhaft erhöhter Androgenspiegel der Grund für den Haarausfall, zielt die Behandlung darauf ab, den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Welche Maßnahmen dabei helfen, hängt von der genauen Ursache ab. In bestimmten Fällen eignen sich zur Therapie bestimmte Medikamente, die den Einfluss der Androgene auf den Körper abschwächen oder bewirken, dass der Körper weniger Androgen bildet.

Manchmal sind auch keine Medikamente nötig. Beim polyzystischen Ovarialsyndrom beispielsweise reichen häufig Sport und eine gesündere Ernährung, um den Hormonhaushalt zu normalisieren.

Haarausfall bei der Frau: Was bringen Hausmittel?

Im Internet finden sich listenweise Hausmittel, die angeblich gegen Haarausfall helfen. So sei es zuträglich, die Kopfhaut mit Kaffee, Kokosöl, Bockshornklee oder Apfelessig einzureiben. Außerdem sollten regelmäßig Haferflocken und Brennnesselsamen auf dem Speiseplan stehen, um die Haare von innen heraus zu stärken.

Wissenschaftlich untermauern lassen sich diese Ratschläge aber nicht. Haferflocken und Brennnesselsamen enthalten zwar wichtige Nährstoffe und können somit dazu beitragen, einem durch Nährstoffmangel verursachten Haarausfall vorzubeugen. Dieser kommt aber hierzulande eher selten vor. Außerdem lässt sich ein Mangel problemlos über eine ausgewogene Ernährung verhindern – auch ohne Müsli und teure Brennnesselsamen.

Die Hausmittel zur äußerlichen Anwendung wurden größtenteils noch nicht in Studien erprobt. Ernstzunehmende Forschungsergebnisse gibt bisher nur zu Koffein: Untersuchungen deuten darauf hin, dass Koffein – als Lösung angewendet – möglicherweise das Haarwachstum fördern kann.

In einer Studie erwies sich die Koffeinlösung als fast so wirkungsvoll wie Minoxidil (in fünfprozentiger Dosierung). Allerdings wurde diese Studie von einem Hersteller für koffeinhaltige Haarpflegeprodukte bezahlt. Zudem waren die Testpersonen männlich. Ob herkömmlicher Kaffee bei Frauen gegen Haarausfall hilft, lässt sich daraus also nicht ableiten.

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Fazit: Welche Hausmittel bei Haarausfall helfen können, lässt sich nicht sicher sagen. Wer es probieren möchte, sollte wissen, dass auch Hausmittel unerwünschte Wirkungen haben können. Apfelessig kann zum Beispiel die Haut reizen, besonders in unverdünnter Form. Bei ausgeprägtem oder länger andauerndem Haarausfall ist es außerdem wichtig, die Ursache ärztlich abklären zu lassen, um Erkrankungen auszuschließen.

Verlust der Kopfhaare

Was von Mitteln gegen Haarausfall zu halten ist

Aktualisiert am 15.01.2021Lesedauer: 5 Min.

Für Haarausfall gibt es unterschiedliche Ursachen. Diese Mittel helfen. (Quelle: ipopba/getty-images-bilder)

Gäbe es ein wirksames Mittel gegen Haarausfall, wäre wohl ein Traum vieler erfüllt. Denn der Verlust der Kopfhaare kann etwas traumatisches haben. Es ist der unmissverständliche Hinweis: Jetzt wird man sichtbar älter. Es gibt aber auch andere Ursachen. Welche das sein können und wie Sie Haarausfall stoppen, erfahren Sie hier.

Etwa jeder zweite 50-jährige Mann ist von Haarausfall betroffen. Mit 80 Jahren haben nur noch ein Fünftel der Männer volles Haar. Bei Frauen ist der altersbedingte Haarausfall deutlich seltener. Von zehn 70-Jährigen verlieren rund drei bis vier Personen Haare, die nicht mehr nachwachsen.

Ursachen von Haarausfall

Jeder verliert am Tag zwischen 80 und 100 Haare – das ist vollkommen normal. Von Haarausfall spricht man hingegen im Allgemeinen, wenn Ihnen täglich deutlich mehr als 100 Haare ausfallen. Der Leidensdruck bei Haarverlust ist meist groß. Die Ursachen können unterschiedlich sein. Schuld sind meistens geschädigte oder schlecht durchblutete Haarwurzeln und Haarfollikel. Dies kann aufgrund von hormonellen Schwankungen, Stress oder einer Mangelernährung entstehen. In den meisten Fällen ist der Haarausfall jedoch genetisch bedingt, erklärt Dr. Uwe Schwichtenberg, Hautarzt und Landesvorsitzender des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen in Bremen. Bei erblich bedingtem Haarausfall sorgen sogenannte DHT-Hormone dafür, dass die Haarfollikel eine Überempfindlichkeit entwickeln und somit die Haare schneller und leichter ausfallen.

Es gibt vier gängige Formen von Haarausfall:

  • anlagebedingt
  • diffus
  • kreisrund
  • vernarbend

Am häufigsten ist der anlagebedingte Haarausfall. Etwa 20 Prozent der Männer sind davon betroffen. "Bei Frauen passiert das deutlich seltener und es tritt viel später auf. Sie verlieren zudem viel weniger Haare. Männer fangen früher damit an und machen das vollständiger", so der Dermatologe. Bei Männern zeigt sich der Haarverlust meist zuerst mit Geheimratsecken oder einem "Hubschrauberlandeplatz". Bei Frauen dünnt sich der Scheitel aus. Beides sei genetisch programmiert, erklärt Dr. Schwichtenberg.

Bei Frauen komme dagegen relativ häufig der sogenannte diffuse Haarausfall vor: "Man schmeißt vermehrt Haare raus, es wachsen aber gleichzeitig auch verstärkt Haare nach." Zunächst wirke das sehr besorgniserregend, schildert der Arzt Erfahrungen seiner Patientinnen: "Man schaut ins Waschbecken und da liegen hunderte Haare. Da drängt sich sofort der Gedanke auf: Oh Gott – wenn das noch drei Wochen so weitergeht, habe ich ja kein einziges Haar mehr auf dem Kopf".

(Quelle: getty-images-bilder)

Der Hautarzt kann den Betroffenen allerdings die Angst nehmen. Denn die Haare wachsen genauso wieder nach, wie sie ausgefallen sind. Der Haken sei allerdings: Es fallen lange Haare aus aber wenn sie nachwachsen sind sie natürlich erstmal kurz. Das Ergebnis sei dann oft ein Kurzhaarschnitt. Die Ursachen für den diffusen Haarausfall seien sehr vielfältig. Meist handele es sich um Störungen der Schilddrüse und bei jungen Frauen sei die Ursache manchmal Eisenmangel infolge der Regelblutung.

Der sogenannte vernarbende Haarausfall sei sehr selten, aber dauerhaft. Die Kopfhaut ist vernarbt und es können keine Haare mehr nachwachsen. Auslöser sind seltene Hauterkrankungen.

Kreisrunder Haarausfall

Dahinter steckt eine Autoimmunerkrankung, die zu Haarausfall führt. Der medizinische Fachbegriff für diese Form des Haarausfalls heißt "Alopecia areata". Auf dem Kopf bilden sich eine oder mehrere münzgroße lichte Stellen. Aber auch andere behaarte Körperstellen wie der Bart können betroffen sein. Die Ursachen für die Erkrankung sind weitgehend unklar. "Es handelt sich um ein Autoimmunphänomen. Körpereigene Abwehrzellen haben hier Blödsinn gelernt und halten es für eine tolle Idee, Haarwurzeln stumm zu schalten, aber nicht etwa, sie kaputtzumachen", sagt Schwichtenberg. Die Haare können daher jederzeit wieder nachwachsen. "Und zwar sobald irgendwann jemand den Abwehrzellen erzählt, dass es Quatsch ist, was sie gerade tun und dass sie das bitte lassen sollen" ergänzt der Experte. Und das könne manchmal Jahre dauern.

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Neben diesen Ursachen kann sich das Wachstum der Haare bei Frauen auch während der Schwangerschaft ändern. Durch die hormonelle Umstellung fallen bei vielen Frauen während der Schwangerschaft weniger Haare aus. Beginnt dann die Stillzeit verlieren die jungen Mütter die zusätzlichen Haare dann wieder.

Hausmittel gegen Haarausfall

Gibt es wirksame Hausmittel gegen Haarausfall? Nein. So lautet die knappe und unmissverständliche Antwort von Dr. Schwichtenberg. All die Mittel, die als angeblich wirksam propagiert werden von Aloe Vera über Bier oder Kokosöl bis hin zu ätherischen Ölen sind nutzlos. Das Haar wird sich vom Ausfallen damit nicht abhalten lassen. Nicht besser steht es um Präparate aus Drogerien oder Apotheken, klärt der Arzt auf: "Die Leute schütten unendlich viele Stoffe in sich hinein, zum Beispiel Kieselerde, Zink oder Biotin. Die Liste ist unendlich, aber es gibt keine wissenschaftliche Grundlage für ihre Wirksamkeit".

Kombinationspräparate mit dem Hauptinhaltsstoff Medizinalhefe, die in der Apotheke erhältlich sind, seien hingegen einen Versuch wert. Bezogen auf die Wirksamkeit dieser Präparate gebe es "ein Paar zarte Studien, die einen gewissen Effekt zeigen", sagt Schwichtenberg. Bei einem stress- oder ernährungsbedingtem Haarausfall können jedoch eine gesunde Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel mit Nährstoffen wie Vitaminen und Zink, Hausmittel, Kopfhautmassagen sowie spezielle Tinkturen mit Koffein, welche die Durchblutung der Haarwurzeln anregen, dem Haarverlust entgegenwirken. Bei erblichbedingtem oder krankhaften Haarausfall sind diese Mittel jedoch nicht wirksam.

Haarausfall: Etwa jeder zweite 50-Jährige Mann ist davon betroffen. (Quelle: imago-images-bilder)

Welches Mittel hilft bei Haarausfall?

Es gibt zwei Wirkstoffe, die nachweislich gegen hormonell bedingten Haarausfall helfen: Finasterid und Minoxidil. Das österreichische Netzwerk "medizin-transparent.at" an der Donau-Universität Krems fasst auf seiner Internetseite die Studienlage zusammen.

Der Wirkstoff Minoxidil

Demnach kann die regelmäßige Anwendung einer Minoxidil-Lösung mit zwei bis drei Prozent des Wirkstoffs auf der Kopfhaut bei rund drei von zehn betroffenen Männern zu kosmetisch signifikanten Besserungen führen. Auch bei Frauen mit hormonell verursachtem Haarausfall zeigt demnach die Behandlung mit Minoxidil Wirkung. Das Mittel kurbelt die Durchblutung der Haarfollikel an und unterstützt die Aktivität der Haarwurzeln. Das kann das Haarwachstum anregen.

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Nebenwirkungen solcher Medikamente können Hautreizungen, Jucken und Hautentzündungen sein. Zudem könne es zu unerwünschtem Haarwuchs an anderen Stellen außer der Kopfhaut kommen. Minoxidil war ursprünglich ein Mittel gegen hohen Blutdruck. Es stellte sich jedoch heraus, dass es eine Nebenwirkung hat – es befeuert das Haarwachstum.

Der Wirkstoff Finasterid

Ebenfalls wissenschaftlich gut belegt ist laut "medizin-transparent.at" die Wirkung von Finasterid. Nach sechs bis zwölf Monaten zeige sich bei rund vier von zehn Männern eine Besserung des Haarwachstums. Das Medikament wird oral eingenommen und kann deshalb jedoch in den Hormonhaushalt eingreifen. Häufige Nebenwirkungen von Präparaten mit Finasterid sind demzufolge Beeinträchtigungen des Sexuallebens und Erektionsstörungen und zwar bei jeweils einem von 100 Männern.

In seltenen Fällen kann es demzufolge auch zu Brustwachstum, Schmerzen in den Hoden und Depressionen kommen. Gegen Haarausfall bei Frauen dürfte das Mittel hingegen nicht helfen, sagen die Forscher. Und für beide Wirkstoffe, Minoxidil und Finasterid, gilt: Wird die Behandlung abgesetzt, fällt auch das Haar wieder aus. "Die Wirksamkeit anderer Mittel ist kaum oder nicht abgesichert", lautet das Fazit der Experten.

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Tipps bei Haarausfall

"Sie können mit Ihren Haaren eigentlich veranstalten, was Sie wollen, das hat keinen Einfluss auf den Haarausfall", stellt Schwichtenberg klar. Denn dieser sei eine Problematik der Kopfhaut. Werbeaussagen wie "Doping für die Haare" etwa für koffeinhaltige Shampoos, seien leere Versprechen. Der Haarausfall könne mit solchen Mitteln zur äußeren Anwendung nicht beeinflusst werden. Tägliches Haarewaschen, egal mit welchem Shampoo oder Tinkturen sowie Färben, Tönen und Föhnen sowie Kämmen – all das habe keine Auswirkung auf den Haarverlust.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von t-online können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.

Was ist das beste Mittel gegen Haarausfall bei Frauen?

Medikamente: Es gibt zwei Wirkstoffe, die dem Haarausfall wirksam entgegensteuern können. Der Blutdrucksenker Minoxidil lässt bei erblich bedingtem Haarausfall in einigen Fällen neue, kräftigere Haare nachwachsen. Die lokale Anwendung von Kortison oder Dithranol kann beim kreisrundem Haarausfall helfen.

Wie kann man Haarausfall sofort stoppen?

Bei erblich bedingtem Haarausfall wird häufig der Wirkstoff Minoxidil, als Schaum oder Lösung eingesetzt. Er fördert die Durchblutung der Kopfhaut und lässt kräftige Haare nachwachsen. Das kann den Haarausfall stoppen. Der Effekt ist besonders an kleineren haarlosen Stellen gut.

Was hilft wirklich gegen starken Haarausfall?

Wirklich wirksam bei genetisch bedingtem Haarausfall sind nur Medikamente, die die lebenden Zellen direkt unter der Kopfhaut beeinflussen. Die Topseller unter den dafür zugelassenen Wirkstoffen heißen Finasterid und Minoxidil.

Welches Vitamin fehlt Wenn man Haarausfall hat?

Ein Mangel an Vitamin D führt zu Haarausfall (Alopezie). Zusätzlich ist auch ein Mangel der B-Vitamine (z.B. Vitamin B12) und von Vitamin H (Biotin) mit Haarverlust und Funktionsstörungen der Haut verbunden.

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