Bei der manisch-depressiven Störung (auch: bipolare Störung) kommt es zu mehreren, manchmal sehr vielen Episoden mit gegensätzlichen, extremen und völlig übersteigerten Stimmungslagen und einem deutlich beeinträchtigten Aktivitätsniveau. In depressiven Phasen leiden Betroffene an einer weit über das normale Maß hinausgehenden seelischen Niedergeschlagenheit, an Freud- und Ausdruckslosigkeit und verlieren grundsätzlich das Interesse. Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sind stark vermindert. Sie sind traurig, antriebs- und motivationslos und weisen ein erhöhtes Suizidrisiko auf. Show
Im Gegensatz dazu stehen Episoden mit gehobenem Antrieb und vermehrter Aktivität (Manie), in denen Erkrankte euphorisch, unüberlegt und übermütig handeln und ihre eigenen Fähigkeiten überschätzen. Auch Enthemmungen in verschiedenen Bereichen sind nicht unüblich, etwa ein exzessiver Kaufrausch, bei dem die eigenen finanziellen Mittel völlig überschritten werden. In manischem Zustand sind Betroffene kaum davon zu überzeugen, dass sie professionelle Hilfe brauchen und reagieren gereizt, wenn sie auf offensichtliche Schwierigkeiten hingewiesen werden. Neben extremen Stimmungsveränderungen und damit Veränderungen des Verhaltens, kann es auch zu milderen, gemischten Episoden kommen, in denen gleichzeitig sowohl manische als auch depressive Krankheitszeichen vorliegen, beispielsweise starke Unruhe bei gleichzeitig gedrückter Stimmung. Zwischen den Episoden kehrt der Betroffene häufig in einen unauffälligen Normalzustand zurück. Eine manisch-depressive Störung bildet sich meist in der Adoleszenz oder im frühen Erwachsenenalter aus, wird oft aber erst viele Jahre später erkannt. Häufig kommt es zu Problemen in der Ausbildung, der Arbeitswelt und im Familienleben sowie zu plötzlichen Brüchen im Lebenslauf. Depressionen sind häufig und kommen in unterschiedlichen Schweregraden vor. Wenn Menschen Verluste, belastende Veränderungen oder anhaltende Herausforderungen erleben, kann es sein, dass sich daraus eine Depression entwickelt. Eine Depression hat nichts mit einem momentanen Stimmungstief zu tun. Eine weitere Erkrankung, bei der Depressionen vorkommen, sind die bipolaren Störungen. Beide sind gut behandelbar.
Anzeichen einer DepressionWer an einer Depression erkrankt, ist nur noch begrenzt belastbar. Alltägliche Aufgaben können oftmals nicht mehr bewältigt werden. Zu den häufigsten Anzeichen einer Depression gehören:
Wichtig: Betroffene sind keine Versager. Sie sind auch nicht faul oder wehleidig. Sie leiden an einer ernsthaften Krankheit. Die postpartale Depression ist eine Sonderform der Depression. Rund 15% der Frauen sind betroffen. Bipolare StörungEs gibt Menschen, die neben depressiven Phasen auch Phasen erleben, die das pure Gegenteil sind. Sie platzen vor Energie und sind kaum noch zu bremsen. Man spricht dann von einer bipolaren affektiven Störung, auch bekannt als manisch-depressive Erkrankung.
Zu den häufigsten Anzeichen einer Manie gehören:
Oft kommt es während der manischen Phase zu einer Klinikeinweisung. Buchtipp: «Die Welt im Rücken»Der Schriftsteller Thomas Melle erzählt von seiner manisch-depressiven Erkrankung. Aus dem Klappentext: Thomas Melle: Die Welt im Rücken, Rowohlt Verlag Was hilft?Depressionen sind behandelbar. Meist ist eine Kombination von Psychotherapie, Achtsamkeitsübungen und bei schweren Verläufen, von Medikamenten am wirksamsten. Als unterstützend im Genesungsprozess kann sich auch die Beratung von Angehörigen erweisen. Auch bei bipolaren Störungen haben sich Psychotherapien, vor allem Verhaltenstherapie, als wirksam erwiesen. Oftmals werden diese gekoppelt mit praxisorientierten Coachings, die helfen einen Umgang mit der Krankheit zu finden. Zudem werden oft stimmungsstabilisierende Medikamente und Antidepressiva eingesetzt. Genesungswege finden TaschenapothekeTaschenapotheke Psychische Gesundheit, Ratgeber Beobachter und Pro Mente Sana Download (PDF, 9 Seiten) (Download) Diese Seite teilen
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