Was ist der unterschied zwischen transexuel und drag

US-Superstar RuPaul würde keine trans* Frauen zu seiner Show „Drag Race“ einladen. Drag können nur Männer, sagt er. Die Szene protestiert.

Was ist der unterschied zwischen transexuel und drag

RuPaul auf dem „Resist March“ im Sommer 2017 in Los Angeles Foto: imago/Zuma Press

Wer darf Drag performen? Alle, die wollen? US-Drag-Star RuPaul findet: nicht alle. Drag, sagt er, sei eine Zurückweisung von Männlichkeit – und das funktioniere nur, wenn unter der Perücke auch ein Mann steckt. Vielen gilt die Drag Queen RuPaul als Stilikone. Mit „RuPaul's Drag Race“ hat sie eine eigene Casting-Show, die bald im US-Fernsehen in die zehnte Staffel geht.

Anlässlich des Jubiläums hat die britische Tageszeitung The Guardian nachgefragt, was für RuPaul Drag ausmache. „Drag ist ein großes f-you an die männlich-dominierte Kultur“, fasst der Titel seine Position zusammen. Die Autorin interessiert, ob eigentlich auch trans* Frauen Drag machen können, wenn sie sich als weiblich identifizieren. Schließlich sei eine frühere Teilnehmerin des „Drag Race“ transgender.

„Das ist ein interessanter Bereich“, antwortet RuPaul zunächst. Es mache für ihn einen Unterschied, ob die Person eine geschlechtsangleichende Operation hinter sich habe oder nicht. In diesem „Bereich“ habe auch Peppermint gelegen, die sich bis zu ihrem Ausscheiden zwar als Frau identifiziert, aber die bis dahin keine Anpassung vorgenommen habe.

Ob er denn eine trans* Frau in seiner Show akzeptierten würde, hakt die Autorin nach. „Wahrscheinlich nicht. Du kannst dich als Frau identifizieren, aber wenn du anfängst deinen Körper zu verändern, dann ist es etwas anderes. Das ändert das ganze Konzept von dem, was wir machen.“

Diese Äußerungen von RuPaul sorgten für Diskussionen unter seinen Fans. Einige ehemalige Teilnehmerinnen des „Drag Race“ waren schwer enttäuscht, berichtet Vox.com. Peppermint etwa twitterte traurige Emojis. Per Twitter legte RuPaul aber sogar nach: „Du kannst Drogen nehmen und ein Sportler*in sein, aber eben nicht bei Olympia.“

Können nur Männer Drag?

Wie ist das? Können nur Männer Drag? Die Berliner Drag Queen Gloria Viagra sieht das etwas anders. RuPauls Position sei zwar von dem Hintergrund, das Mackertum angreifen zu wollen, verständlich. Aber wie das geschehen soll, sei Ansichtssache: „Ich bin eher dafür, diesen Genderquatsch ganz zu untergraben. Natürlich kann jeder Drag machen. Auch trans* Frauen. Es kommt darauf an, ob eine trans* Frau Bock drauf hat.“

Die Berliner Drag-Performerin Kaey zieht drastischere Schlüsse: „Ain't my mama no more!“, schrieb sie entrüstet auf Facebook.

RuPaul hat sich inzwischen auf Twitter entschuldigt und bedauert, Menschen verletzt zu haben. „Die Trans-Community, das sind Helden unserer gemeinsamen LGBTQ-Bewegung. Ihr seid meine Lehrer.“

Ru Paul's Show läuft seit 2009 und sucht regelmäßig die beste Performance, die beste Drag Queen. Das Format ähnelt Reality-Casting-Shows wie „Top-Model“ oder „Superstar“, bei denen es darum geht als Siegerin gegen andere im Wettbewerb zu bestehen.

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Intersexualität, Transgender und Transsexualität - Begriffe, die uns im Alltag immer wieder begegnen. Doch was bedeuten sie eigentlich?

  • Asexualität

Asexuelle Menschen können zwar eine romantische Beziehung zu einer anderen Person aufbauen. Sie haben aber kein Bedürfnis nach sexuellen Kontakten.

  • Cisgender ...

... meint Personen, bei denen das gelebte Geschlecht, das Geschlecht, mit dem sich eine Person identifiziert, mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt.

  • Drag Queen/ Drag King

Der Begriff "Drag Queen" stammt aus dem Englischen und bezeichnet einen männlichen Travestiekünstler, der sich kunstvoll als Frau verkleidet und weibliches Verhalten humorvoll überspitzt. Entsprechend werden Frauen, die sich als Männer verkleiden und männliche Stereotype nachahmen als "Drag King" bezeichnet. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich die Personen auch mit dem anderen Geschlecht identifizieren. Sie sind also nicht zwangsläufig Transgender.

  • Gender ...

... bezeichnet die Geschlechtsidentität, die sozio-kulturell bestimmt wird. Entsprechend meint Sex das biologische Geschlecht, das dem Menschen bei der Geburt zugewiesen wird. Die Unterscheidung geht insbesondere auf die US-amerikanische Philosophin Judith Butler in ihrem Werk "Das Unbehagen der Geschlechter" zurück.

  • Gender_Gap

Mithilfe des Unterstrichs kann auch sprachlich ein Unterschied zwischen Männern und Frauen realisiert werden (Leser_innen). Anders als die meisten Gender-Möglichkeiten (z.B. LeserInnen), stellt das Gap die Begriffe nicht in Opposition. Vielmehr stellt es eine Lücke dar, mit der sich alle anderen identifizieren können, die sich dem binären System nicht unterordnen wollen. Ähnliches gilt für das *-Sternchen, das oftmals an die Worte angehängt wird, um niemanden auszuschließen, zum Beispiel: LGBT*.

  • Heteronormativität ...

... ist die in einer Gesellschaft oftmals verbreitete Annahme, dass biologisches und soziales Geschlecht übereinstimmen und Geschlechtstypen nach einem binären System eingeteilt werden - Männer einerseits, Frauen andererseits.

  • Intergeschlechtlichkeit

Ein intersexueller Körper weist sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale auf, so dass eine eindeutige Zuschreibung über das binäre Geschlechtssystem (Mann und Frau) nicht ohne Weiteres möglich ist. Ein anderer Begrife für Intersexuelle ist zwischengeschlechtliche Personen, während das Wort "Zwitter" meist abwertend gebraucht wird.

  • LGBTQI

Das Akronym kommt aus dem Englischen und steht für: Lesbian, Gay, Bisexual und Transgender. Das deutsche Pendant, LSBT (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender), wird kaum verwendet. Oftmals wird der Begriff um weitere Buchstaben ergänzt, zum Beispiel: LGBTQIA (Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual, Queer, Intersex, Asexual). All diesen Begriffen ist gemeinsam, dass sie auf das Konzept der Heteronormativität aufmerksam machen.

  • Passing

Der Begriff bezieht sich auf Trans-Personen, die von anderen Menschen als das Geschlecht wahrgenommen werden, das sie verkörpern. Eine männliche Trans-Person wird also als Mann und eine weibliche Trans-Person als Frau wahrgenommen und akzeptiert.

  • Queer ...

... meint alles, was von der Norm abweicht (Engl. stören). War der Begriff jahrelang negativ konnotiert, gilt er heute als geläufiger Sammelbegriff für sämtliche sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten, die nicht der Hetero- und Cisnormativität entsprechen, wie lesbisch, schwul, bisexuell, Trans, intersexuell. Der Begriff wird von Einzelnen teilweise häufiger verwendet als etwa "homosexuell", da er politisch aufgeladen ist und deutlicher als die anderen Zuschreibungen für ein Durchbrechen restriktiver binärer Strukturen steht.

  • Transgender...

... sind Personen, die sich nicht dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht zugehörig fühlen. Sie wollen aber nicht zwangsläufig operative Geschlechtsangleichungen vornehmen. Einige Transgender verspüren den Wunsch, innerhalb des Systems eindeutig als Mann und Frau zugeordnet zu werden, während andere die die binären Strukturen strikt ablehnen (Genderqueer, Genderfuck) und sowohl männlich als auch weiblich, gar nichts von beidem oder etwas Drittes sein wollen.

  • Transsexualität

Transsexuelle wollen nicht über das bei der Geburt zugewiesene, sondern über das gelebte Geschlecht identifiziert werden. Sie können zwar körperlich eindeutig als Mann oder Frau eingeordnet werden, fühlen sich in ihrem Körper aber fremd und nehmen sowohl operative als auch hormonelle Behandlungen in Anspruch, um das andere, gelebte Geschlecht soweit wie möglich annehmen zu können.

  • Trans-Personen ...

... sind Personen, die sich nicht dem binären System zuordnen lassen.

  • Transvestit

Die Personen tragen im privaten oder öffentlichen Raum Kleidung des anderen Geschlechts. Das muss aber nicht dauerhaft, sondern kann auch temporär sein. Ein Transvestit muss nicht homosexuell sein. Oft wird der Begriff Cross-Dressing synonym zu Transvestitismus verwendet. Cross-Dressing nämlich meint, die Kleidung des anderen Geschlechts zu tragen.

  • Transfrau/ -mann

Transfrauen sind Frauen, die mit einem männlichen Körper geboren wurden. Entsprechend sind Transmänner Männer, die mit einem weiblichen Körper geboren wurden.

Was ist der Unterschied zwischen Drag Queen und Transvestit?

Der kleine, aber feine Unterschied zwischen Drag und Travestie liegt aber darin, dass die Rolle einer Drag Queen oder eines Drag Kings eine permanente Kunstfigur darstellt. Ganz im Gegensatz zur Travestie, wo Künstler:innen keine dauerhafte Rolle in ihren Darbietungen einnehmen.

Ist Drag queer?

Als „Drag Queens“ bezeichnen sich üblicherweise Personen mit männlicher* Identität, wenn sie in einem bestimmten Kleidung anlegen, die nach der heterosexuellen Norm für das andere Geschlecht vorgesehen ist und dabei deutlich übertreiben.

Was ist eine Transvestiten Frau?

Per Definition ist Transvestitismus eine Neigung, zeitweilig die Kleidung des anderen Geschlechts zu tragen und damit die Zugehörigkeit zu diesem Geschlecht zu erfahren. Häufig wird hierfür auch der Begriff Cross-Dressing verwendet.

Was ist eine Transvestieshow?

Travestie-Kunst nennt man das, wenn sich Männer auf der Bühne als Frauen verkleiden – und umgekehrt. Es gibt ein ähnliches Wort: Transvestitismus. Es meint, dass sich zum Beispiel Männer nicht nur auf der Bühne als Frau verkleiden, sondern auch privat – weil sie sich als Frau fühlen.

Was versteht man unter einer Drag Queen?

Bedeutungen: [1] Mann, der in künstlerischer oder humoristischer Praktizierung von Travestie durch Aussehen und Verhalten eine Frau darstellt. Herkunft: von dem englischen drag queen.