Was passiert wenn kondome ablaufen

Wie vertragen Kondome Hitze und Kälte? Was passiert wenn Kondome im Sommer zu heiß oder im Winter zu kalt gelagert worden sind? Erfahre in diesem Artikel alle Details über die richtigen Temperaturen für Kondome.

Kondome im Sommer

Grundsätzlich sollten Kondome über einen längeren Zeitraum nur bei Temperaturen bis maximal 30°C gelagert werden, dies ist im Hochsommer natürlich manchmal eine Herausforderung. Auch in der direkten Sonne solltest du Kondome nicht dauerhaft lagern. Eine kurzzeitige Lagerung über 3-4 Tage bei extremer Wärme von bis zu 40°C zum Beispiel beim Transport mit der Post, in deinem Auto, oder auch in einer Packstation ist aber problemlos möglich. Auch im Sommer kannst du deine Kondome also ohne Bedenken online bestellen oder mit auf Reisen nehmen. Gibt es eine längere Hitzewelle und deine Wohnung ist zum Beispiel unter dem Dach und wird eher zum Brutkasten, dann kannst du deine Kondome auch im Kühlschrank aufbewahren, dies schadet ihnen nicht.

Werden Kondome zu lange in der prallen Sonne oder bei großer Hitze gelagert wird das Latex mit der Zeit immer spröder und kann schneller reißen, hast du deine Kondome also längere Zeit im Sommer z. B. im Handschuhfach deines Autos vergessen solltest du diese besser nicht mehr verwenden. Auch das Portemonnaie oder die Handtasche ist kein guter Aufbewahrungsort, denn auch diese werde im Sommer oft sehr warm.

Übrigens: Auch die Antibabypille hat im Sommer ein Temperaturproblem, auch diese sollte nicht über 30 Grad gelagert werden, denn sonst kann die Wirkung der Pille als Verhütungsmittel verloren gehen.

Kondome im Winter

Können Kondome Frost vertragen? Ja, das können sie. Niedrige Temperaturen und sogar Frost haben schaden Kondomen in keiner Weise. Die Haltbarkeit der Kondome wird dadurch weder negativ, noch positiv beeinflusst. Das Haltbarkeitsdatum bleibt also wie auf der verpackung angegeben gültig, selbst wenn deine Kondome im Winter einmal mehere Tage eingefroren sind, weil du sie zum Beispiel online bestellt hast.

Fazit - wie sind Kondome aufzubewahren?

Lagere deine Kondome kühl, trocken und lichtgeschützt, einen guten Schutz vor Licht bieten die Kondomverpackung. Bei normeln Temperaturen unter 30 Grad Celsius hast du dann nichts zu befürchten. Ist eine Hitzewelle angekündigt und deine Wohnung ist längerfristig zu warm, kannst du auf den Kühlschrank ausweichen. Kurze Perioden größerer Wärme beim Transport schaden dem Kondom aber nicht.

Weitere Fragen rund um Mister Size Kondome findest du in unseren FAQs beantwortet:

Kondome – Gummihaut für den Penis

Das Kondom ist eine wichtige und die am häufigsten verwendete Barrieremethode. Es verhindert, dass Spermien die Eizelle erreichen und sie befruchten. Außerdem schützt das Kondom vor Geschlechtskrankheiten.

Ein Kondom ist eine feine Gummihaut aus Latex oder Polyurethan (bei Latexallergie) für den Penis, die an der Spitze eine kleine Vorwölbung hat. Sie dient als Reservoir für das Ejakulat. Das Kondom ist aufgerollt und in dieser Form eingeschweißt.

Auf der Verpackung sollten immer der Hersteller, die Genehmigungs- und Chargennummer stehen. Aufgedruckt sein muss auch das Haltbarkeitsdatum: Kondome sind vier bis fünf Jahre haltbar. Abgelaufene Exemplare sollten nicht mehr verwendet werden. Die Lagerung spielt für die Haltbarkeit eine wichtige Rolle, denn Hitze und Licht können das Material der Kondome  brüchig werden lassen.

Kondome in verschiedenen Größen und Formen

Kondome gibt es in vielen verschiedenen Formen und Größen, auch in bunten Farben und mit verschiedenen Geschmacksrichtungen. Mit der richtigen Kondomgröße sinkt die Gefahr, dass Kondome reißen oder abrutschen. Neben der Länge spielt auch die Passform eine wichtige Rolle. Die Größe des Kondoms richtet sich vor allem nach dem Penisumfang: Ein schmales Glied benötigt Kondomgröße 47 bis 49, Männer mit einem breiteren Penis greifen besser zu Größe 55 oder 57.

Besteht eine Latexallergie, wenden Sie Kondome aus Polyurethan an.

Sicherheit: Kondome bieten doppelten Schutz

Der Pearl-Index einer Verhütungsmethode gibt an, wie viele von 100 Frauen, die ein Jahr mit dieser Methode verhüten, trotzdem schwanger werden. Kondome haben einen Pearl-Index von 2 bis 13 – je nach Übung und Erfahrung in der Anwendung. Sie schützen also recht gut vor einer ungewollten Schwangerschaft.

Darüber hinaus verhindern Kondome eine Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten wie HIV. Man spricht Bei der Verwendung von Kondomen daher auch von Safer Sex.

Kondome: Kosten

Ein Latexkondom kostet pro Stück zwischen 30 Cent und 1,20 Euro, ein Kondom aus Polyurethan ab 1 Euro. Die Preise variieren je nach Marke.

Anwendung: So ziehen Sie ein Kondom über

Ein Kondom überziehen erfordert einige Übung. Auf jeder Kondom-Packung findet sich eine Gebrauchsanweisung, wie Sie das Kondom richtig überziehen. Am Anfang sind einige „Trockenübungen“ nicht schlecht.

Zunächst sollten Sie das Kondom  vorsichtig auspacken, ohne Anwendung von spitzen Gegenständen wie Schere oder Messer und auch ohne spitze Fingernägel, damit der feine Gummi nicht beschädigt wird. Reißen Sie die Verpackung auf keinen Fall mit den Zähnen auf!

Auf der Spitze der Kondome befindet sich eine kleine Ausstülpung, die ein Reservoir für das Ejakulat ist. Diese Spitze halten Sie mit Daumen und Zeigefinger fest und setzen das Kondom mit der Innenseite so auf das steife Glied, dass sie es abrollen können.

Achtung: Wenn Sie das aufgerollte Kondom verkehrt herum aufsetzen, können Sie es nicht über den Penis abrollen. Drehen Sie es dann nicht einfach um, sondern werfen Sie es weg, denn die Außenseite könnte bereits über die Eichel mit Sperma oder auch Krankheitserregern in Berührung gekommen sein.

Wenn Sie das Kondom richtig überziehen – es sollte leicht gehen –, dann liegt es wie eine zweite Haut um den Penis und in der Spitze ist ausreichend Platz für das Ejakulat.

Sex mit Kondom

Wechseln Sie während des Geschlechtsverkehrs die Stellung, achten Sie darauf, dass das Kondom nicht abrutscht. Wenn Sie mit mehreren Partnern gleichzeitig schlafen oder zwischen Anal-, Oral- und Vaginalsex wechseln, verwenden Sie jedes Mal ein frisches Kondom.

Nach dem Sex: Kondom abziehen und entsorgen

Nach der Ejakulation muss der noch erigierte Penis mit dem Kondom aus der Scheide der Frau herausgezogen werden. Halten Sie dabei das Kondom am Schaft des Penis fest, damit es nicht abrutscht und sich in die Scheide entleert. Werfen Sie das Kondom in den Müll und waschen Sie die Hände und den Penis, denn es könnten noch Reste vom Ejakulat daran haften.

Kondom gerissen - was tun?

In seltenen Fällen rutscht das Kondom ab oder reißt. Beenden Sie dann den Sex sofort. Um den Empfängnisschutz aufrecht zu erhalten, sollten Sie sich über ein Notfall-Verhütungsmittel wie die "Pille danach" erkundigen. Auch ein Schutz vor Geschlechtskrankheiten besteht bei einem beschädigten Kondom nicht mehr.

Mehr zum Thema erfahren Sie im Artikel "Kondom gerissen".

Kondome: Darauf sollten Sie achten

Möchten Sie mit Kondomen verhüten, sollten Sie bei der Verwendung, Aufbewahrung und Entsorgung einige Dinge beachten.

  • Können Sie bei sich selbst oder Ihrem Partner eine Infektion mit einer sexuell übertragbaren Krankheit nicht ausschließen, verwenden Sie immer ein Kondom. Das gilt vor allem bei flüchtigen Bekanntschaften oder Urlaubsflirts.
  • Fahren Sie in Urlaub, nehmen Sie immer genügend Kondome mit. Nicht in jedem Land sind Präservative in guter Qualität erhältlich.
  • Greifen Sie zu geprüften Markenfabrikaten mit Haltbarkeitsdatum und Qualitätssiegel. Achten Sie auch auf die vierstelligen CE-Kennzeichnung.
  • Bewahren Sie Kondome richtig auf. Da sie keine Hitze vertragen, lassen Sie sie nie in der Sonne liegen. Bewahren Sie die Kondome nicht dort auf, wo sie beschädigt werden können: Hosentaschen, Geldbeutel, Kosmetiktaschen, sind nicht der richtige Ort.
  • Achten Sie auf das angegebene Haltbarkeitsdatum. Kondome sind etwa vier bis fünf Jahre haltbar.
  • Verwenden Sie das Kondom nur einmal. Entsorgen Sie es nach Gebrauch im Abfalleimer. Spülen Sie es nicht die Toilette herunter.

Kondome: Vorteile

Kondome haben ale Verhütungsmittel einige Vorteile:

  • Sie müssen nur dann ein Kondom verwenden, wenn eswirklich zum Geschlechtsverkehr kommt.
  • Kondome schützen gleichzeitig vor einer Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Krankheiten.
  • Die Anwendung ist nach etwas Übung einfach und unkompliziert.
  • Kondome sind frei verkäuflich und in Apotheken, Supermärkten, Drogerien erhältlich.
  • Das Kondom greift nicht in den Körper ein und hat somit keine schädlichen Nachwirkungen. Für den Fall einer Latex-Allergie gibt es Kondome aus Polyurethan.
  • Das Kondom ist neben der Sterilisation die einzige Möglichkeit für den Mann, sich aktiv an der Verhütung zu beteiligen.

Kondome: Nachteile

Sex mit Kondom mag für manche Paare nicht so angenehm sein, weil der reine Hautkontakt fehlt und das Überziehen des Kondoms beim Liebesspiel unter Umständen stört. Wenn Sie aber versuchen, das Kondom-Überziehen als einen Teil des Vorspiels zu sehen und es auch rechtzeitig vor einem möglichen Samenerguss in Ihr Liebesspiel zu integrieren, dann steht dem Sex mit Kondom nichts im Wege. Denn eine sichere Verhütung und der Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten sollte Ihnen wichtiger sein als Sex ohne Kondom.

Femidom - das Kondom für die Frau

Das Frauenkondom besteht aus einer Hülle mit flexiblen Ringen an jedem Ende. Es verhindert - wie auch das Kondom für den Mann, dass Spermien die Eizelle erreichen. Weil Penis und Scheide bei der Anwendung keinen direkten Kontakt haben, schützt das Frauenkondom gleichzeitig vor sexuell übertragbaren Infektionen wie HIV und einer unerwünschten Schwangerschaft.

Erfahren Sie mehr dazu in unserem Artikel über das Femidom.

Autoren- & Quelleninformationen

mylife.de ist ein Angebot von NetDoktor, Ihrem Gesundheitsportal für unabhängige und umfassende medizinische Informationen.

Autoren:

Eva Rudolf-Müller

Eva Rudolf-Müller

Eva Rudolf-Müller ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie hat Humanmedizin und Zeitungswissenschaften studiert und immer wieder in beiden Bereich gearbeitet - als Ärztin in der Klinik, als Gutachterin, ebenso wie als Medizinjournalistin für verschiedene Fachzeitschriften. Aktuell arbeitet sie im Online-Journalismus, wo ein breites Spektrum der Medizin für alle angeboten wird.

Berta Kaiser

Berta Kaiser

Berta Kaiser hat Kommunikationswissenschaft an der Universität Hohenheim studiert und anschließend ein Volontariat bei einem Printmagazin absolviert. Nach einiger Zeit als Redakteurin kümmerte sie sich als Community Managerin um die Social Media Auftritte unterschiedlicher Marken. Seit 2019 schreibt sie für mylife.de Artikel zu Gesundheitsthemen und koordiniert die Social Media Kanäle der Marke. Auch in ihrer Freizeit spielt Fitness und Gesundheit eine wichtige Rolle – Pilates ist für sie der optimale Ausgleich zum sitzenden Arbeitsalltag.

Quellen:

  • Bundesverband der Frauenärzte e.V.: www.frauenaerzte-im-netz.de (Abruf: 11.10.2015)
  • Bundszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.familienplanung.de (Abruf: 11.10.2015)
  • Pro Familia e.V.: www.profamilia.de (Abruf: 11.10.2015)
  • WHO: Family Planning: A Global Handbook For Providers; 2018 Edition

Ist ein abgelaufenes Kondom schädlich?

Porös werden auch abgelaufene Kondome mit der Zeit. Und da das Material sehr dünn ist, ist das Risiko, dass ein altes, poröses Kondom kaputt geht, ungleich höher als bei einem frischen1. Daher kann es nur fatale Folgen haben, wenn du und dein Partner ein Kondom benutzen, das sein Ablaufdatum schon überschritten hat.

Wann sollte man Kondome nicht mehr benutzen?

Aufgedruckt sein muss auch das Haltbarkeitsdatum: Kondome sind vier bis fünf Jahre haltbar. Abgelaufene Exemplare sollten nicht mehr verwendet werden. Die Lagerung spielt für die Haltbarkeit eine wichtige Rolle, denn Hitze und Licht können das Material der Kondome brüchig werden lassen.