Was tun wenn man Waschmittel isst?

Ökologischer Waschtag

Unzählige Waschmittel im Supermarktregal stellen Verbraucher*innen vor die Qual der Wahl. Dabei sind viele Waschmittelsorten überflüssig und belasten nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

Was tun wenn man Waschmittel isst?

Statt im Elektrotrockner sollte die Wäsche möglichst im Freien trocknen. – Foto: Helge May

Jährlich landen in Deutschland mehr als 600.000 Tonnen Waschmittel und mehr als 250.000 Tonnen Weichspüler im Abwasser. Jahr für Jahr steigt die Menge weiter an. Nicht alle Inhaltsstoffe der Waschmittel bauen sich in der Kläranlage ab. Viele sind giftig für Wasserorganismen und können in unsere Flüsse, Seen und auch ins Meer wandern. Deshalb gilt: Für die Umwelt ist es besser, wenn so wenig wie möglich Waschmittel verwendet wird.


Was steckt im Waschmittel?

Tenside sind die Hauptbestandteile des Waschmittels. Sie sorgen dafür, dass die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzt wird. Dadurch ermöglichen sie eine Verbindung des Wassers mit der Wäsche. Sie besitzen eine hohe Fettlösekraft. Sie können aus Erdöl oder auch nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Zusätzlich enthalten Waschmittel weitere Stoffe wie zum Beispiel Bleichmittel, Enzyme, Duftstoffe Enthärter oder – in flüssigen Waschmitteln – Konservierungsmittel. Bleichmittel oxidieren die im Schmutz vorkommenden organischen Farbstoffe. Dadurch wird der Schmutz entfärbt und gebleicht. Enzyme sind Proteine. Die verschiedenen Enzyme helfen unterschiedliche Arten von Flecken zu lösen. Duftstoffe haben in der Regel keinen Reinigungseffekt, sondern geben dem Waschmittel und der gewaschenen Wäsche den Geruch.


Die umweltschädlichsten Stoffe in Waschmitteln sind Tenside, Duftstoffe und Enzyme. Tenside müssen in der EU inzwischen biologisch abbaubar sein. Enzyme sorgen für eine gute Waschkraft bei niedrigen Temperaturen. Sie wirken zwischen Temperaturen von 30 bis 60 Grad Celcisus. Problematisch bleiben die Duftstoffe. Diese sind häufig giftig und zusätzlich schwer abbaubar. Hier fehlt eine gesetzliche Regelung zum Schutz der Gewässer.

Bio-Reinigungsmittel bestehen aus biobasierten Rohstoffen. Dennoch gehören nicht alle natürlichen Rohstoffe auch in Gewässer, da auch sie giftig für Wasserorganismen sein können. Daher sollte beim jeweiligen Hersteller erfragt werden, ob alle Inhaltsstoffe auch leicht biologisch abbaubar sind und ob ökotoxische Duftstoffe eingesetzt werden wie beispielsweise Limonene.


Welche Waschmittel brauche ich?

Auch wenn Waschmittel ganze Supermarkt-Regalwände füllen: Eigentlich werden nur drei Produkte gebraucht: ein Vollwaschmittel, ein Colorwaschmittel und ein Wollwaschmittel.

  • Ein Vollwaschmittel, das für helle und weiße Textilien geeignet ist. Es enthält Bleiche und sorgt dafür, dass die Wäsche nicht grau wird.
  • Das Buntwaschmittel enthält keine Bleiche. Deshalb ist es für bunte und dunkle Textilien geeignet, weil die Farben nicht ausgeblichen werden.
  • Für Wolle und Seide benötigt man ein Wollwaschmittel. Normale Waschmittel würden die Wolle verfilzen.

Tipp: Wenn ein Fleck hartnäckig bleibt, diesen mit Gallseife vorbehandeln.

Richtige Dosierung

Die Dosierung ist bei jedem Waschmittel anders und muss auf der Verpackung in Form einer Tabelle angegeben sein. Am besten setzt man sich einmal bewusst mit der Dosierung auseinander, denn sie ist nicht allgemein gültig, sondern hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Dosierung ist abhängig von der Verschmutzung der Textilien, welches Fassungsvermögen die Waschmaschine hat und wie der Härtegrad des Wassers ist. Den Härtegrad kann man beim Wasserwerk nachfragen oder auch schnell im Internet nachvollziehen. Wenn zu viel Waschmittel verwendet wird, kann es sein, dass es nicht vollständig ausgewaschen wird. Bei Personen mit empfindlicher Haut oder Allergien kann das zu Hautreizungen führen.

Tipp: Den Messbecher mit der passenden Menge für leichte verschmutzte und für verschmutzte Wäsche mit einem Stift markieren. Denn die meisten Messbecher sind sehr schwer abzulesen. Das macht ein korrektes Dosieren einfacher, denn meistens wird überdosiert.

Waschnüsse ja oder nein?

Die Stiftung Warentest hat Waschnüsse getestet und zeigt sich von der Waschwirkung nicht überzeugt. Sowohl bei der Fleckentfernung als auch beim Vergrauen der Wäsche werden Defizite aufgezeigt. Das ist natürlich nicht verwunderlich, wenn man Waschnüsse mit Waschmitteln vergleicht. Zudem enthalten Waschmittel Wirkstoffe, die die Waschmaschine pflegen und entkalken. Das ist wichtig, damit die Maschine möglichst lange läuft. Wenn Textilien fleckig bleiben oder vergilben, kann es sein, dass sie nicht so lange getragen werden wie es eigentlich möglich wäre. Ein anderes Problem ist, dass Waschnüsse aus dem Ausland zu uns importiert werden. Menschen in ärmeren Ländern, in denen es keine funktionierende Kläranlagen-Infrastruktur gibt, haben dann weniger Waschnüsse zur Verfügung und sie werden für die lokale Bevölkerung teurer.

Pulver oder flüssig?

Waschmittel gibt es als Pulver und als Flüssigwaschmittel. Für die Umwelt sind Pulverwaschmittel besser. Zum einen benötigen sie keine Konservierungsstoffe. Außerdem enthalten Flüssigwaschmittel mehr Tenside. Kompakte Pulverwaschmittel sind umweltfreundlicher. Sie benötigen keine Füllstoffe, wie es bei Großpackungen oft der Fall ist. Füllstoffe haben keine Waschwirkung und belasten die Umwelt unnötig. Es gibt zudem auch Baukastensysteme, wo man die Komponenten eigenständig zusammenmischen kann. Diese Systeme verzichten auf unnötige Zusatzstoffe und sind somit empfehlenswert. Der Verzicht auf Duftstoffe wie beispielsweise ätherische Öle ist gut für die Umwelt.

Bei welchen Temperaturen waschen?

Niedrige Temperaturen sparen Energie. Für die meisten Waschgänge reicht eine Temperatur von 30 Grad Celsius vollkommen aus. Dennoch ist es wichtig, einmal im Monat einen Waschgang auf 60 Grad mit Vollwaschmittel zu waschen. So bilden sich keine Keime in der Waschmaschine. Bis zu 90 Prozent der verbrauchten Energie wird dazu verwendet, das Wasser zu erhitzen. Je höher die Temperatureinstellung, desto mehr Energie wird verbraucht.

Warum auf Weichspüler verzichten?

Weichspüler belasten das Wasser besonders stark. Für den eigentlichen Wasch- und Reinigungsvorgang sind Weichspüler nicht erforderlich. Wenn Sie nicht darauf verzichten wollen, dosieren Sie Weichspüler so sparsam wie möglich. Wir raten von dem Gebrauch von Weichspüler ab. Das Umweltbundesamt rät von der Nutzung von Essig anstelle von Weichspülern ab.

Auf welche Label achten?

Blauer Engel oder das EU-Ecolabel. Die Kriterien des Blauen Engels sind in der Regel etwas strenger, weshalb wir den Blauen Engel empfehlen.

Was tun wenn man Waschmittel isst?

Warum dauert das Ökoprogramm von Waschmaschinen so lange?

Moderne Waschmaschinen haben bereits bei geringen Temperaturen eine hohe Waschleistung. Durch die längere Einwirkzeit, die das Waschmittel bei diesen Programmen hat, kann sehr viel Energie gespart werden.

Wäscheleine statt Trockner

Mit modernen Waschmaschinen wird die Wäsche im Energiesparmodus sauber. Da laut Wuppertal Institut der Waschvorgang im Lebenslauf eines Kleidungsstücks rund 75 Prozent des Ressourcenverbrauchs ausmacht, ist es aus Umweltsicht sehr empfehlenswert bei niedrigen Temperaturen zu waschen. Sehr viel Energie spart man zusätzlich ein, wenn man die Wäsche auf der Wäscheleine statt im Trockner trocknet. Wenn der Wäscheständer in der Wohnung steht, regelmäßiges Lüften nicht vergessen.


Waschmaschine sauber halten

Damit die Maschine lange hält und auch selber sauber bleibt, ist es wichtig folgende Hinweise beachten:

  • Einmal im Monat einen Waschgang auf 60 Grad mit Vollwaschmittel waschen. Das ist wichtig, damit sich keine Keime in der Waschmaschine bilden.
  • Auch daran denken, das Pulverfach regelmäßig zu reinigen.
  • Die Tür der Waschmaschine bei Nicht-Nutzung einen Spalt offen stehen lassen. Nach dem Waschvorgangauch das Pulverfach offen trocknen lassen.
  • Bei hartem Wasser die Waschmaschine einmal im Jahr mit Zitronensäure entkalken (ohne Wäsche natürlich).
  • Flusensieb immer wieder reinigen.
  • Dichtungsgummi reinigen.

Download NABU-Tipps zum Umweltschutz beim Waschen und Putzen

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