Welche Rolle spielte die USA im 2 Weltkrieg?

Über zwei Jahre lang war es den USA gelungen, sich weitestmöglich aus dem Zweiten Weltkrieg herauszuhalten. Vor allem unter dem amerikanischen Volk herrschte eine Art Isolationismus vor. Denn die Kampfhandlungen und politischen Konflikte trugen sich vorwiegend auf europäischem und asiatischem Territorium zu. Der Krieg sollte also auf der anderen Seite des Atlantiks bleiben. In den ersten Kriegsjahren standen die USA den europäischen Alliierten lediglich durch Bündnisse wie dem Committe to defend America by aiding the allies moralisch und mit der Belieferung von Rüstungsgut zur Seite. Doch was brachte sie am 11. Dezember 1941 dazu, schließlich doch in den Krieg einzutreten?

Isolationismus beschreibt die politische Haltung, sich vom Ausland abzugrenzen und die Anliegen des eigenen Staates als Priorität zu setzen.

USA Zweiter Weltkrieg – Eintritt

Nachdem das Deutsche Reich erst Polen und dann Dänemark, Frankreich sowie die Beneluxstaaten zu Fall gebracht hatte, sah sich die amerikanische Politik, immer mehr in der Verantwortung einzugreifen. Der damalige US-Präsident Franklin Roosevelt richtete seine Politik auf die Vorbereitung eines Krieges aus. Dabei erklärte er die USA gewissermaßen als Schutzpatron für die Freiheit, dessen Pflicht es war, die Demokratie vor der Tyrannei des Deutschen Reiches zu schützen.

Den ausschlaggebenden Punkt stellte aber der Überraschungsangriff Japans auf Hawaii am 07. Dezember 1941 dar. Damit wurde der Pazifikkrieg, den Japan schon seit 1937 führte, ausgeweitet. Es wurden große Teile der US-Pazifikflotte versenkt, die im Hafen Pearl Harbor angelegt hatte. Daraufhin erklärte der US-amerikanische Kongress am 08. Dezember 1941 Japan den Krieg. Da Japan sich zu diesem Zeitpunkt mit Italien und Deutschland in dem sogenannten Bündnis der Achsenmächte befand, dauerte es nicht lange, bis Adolf Hitler und Benito Mussolini den USA den Krieg erklärten. Ab dem 11. Dezember 1941 befanden sich die USA damit inmitten des Kriegsgeschehens.

Welche Rolle spielte die USA im 2 Weltkrieg?

Abb. 1 Brennende und beschädigte Schiffe nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor am 07. Dezember 1941

USA Zweiter Weltkrieg – Bündnisse

Unter den verschiedenen Bündnissen, denen die USA während des Zweiten Weltkrieges angehörten, zählten die Alliierten und der Anti-Hitler-Koalition zu den bedeutendsten.

Die Alliierten

Bereits während des Ersten Weltkrieges hatten sich die Alliierten zusammengetan. Zunächst bestand das Bündnis aus der sogenannten Triple-Entente. Teil dieser Vereinigung waren Großbritannien, Frankreich und dem Russischen Reich, die gemeinsam gegen das Deutsche Reich kämpften. 1917 schlossen sich dieser Allianz unter anderem die USA an. Gemeinsam beendeten diese vier Staaten den Ersten Weltkrieg als Siegermächte und wurden von dort an als einflussreiches Kollektiv gesehen. Während des Zweiten Weltkrieges einigte diese vier Staaten ihr gemeinsamer Gegner: das NS-Regime. Somit schlossen sie sich erneut als Alliierte zusammen.

Anti-Hitler-Koalition

Aus dem Bündnis der Alliierten heraus bildete sich die sogenannte Anti-Hitler-Koalition. Dieser wurde von den alliierten Großmächten Großbritannien, Sowjetunion und den USA angeführt. Frankreich, als weitere alliierte Großmacht, war nicht beteiligt, da es bereits 1940 von dem Deutschen Reich eingenommen wurde. Die Anti-Hitler-Koalition wurde unmittelbar nach dem Überfall auf Pearl Harbour gegründet und stellte sich als Gegner dem Deutschen Reich und dessen Verbündeten gegenüber. Im Zuge der Arcadia Konferenz vom 22. Dezember 1941 bis zum 14. Januar 1942 wurde von insgesamt 26 Staaten die Deklaration der Vereinten Nationen verabschiedet. Damit wurde das gemeinsame Streben gegen das Deutsche Reich und seine Partner Italien und Japan formuliert. Aus dieser gemeinsamen Deklaration heraus entstand die Anti-Hitler-Koalition.

USA Zweiter Weltkrieg – Ablauf

Die Ausgangslage der USA im Zweiten Weltkrieg war alles andere als optimal. Wirtschaftlich hatten sie sich noch nicht von der großen Depression von 1929 erholt und die Achsenmächte schienen in Kontrolle des Kriegsgeschehens zu sein. Japan hatte die Oberhand über den Westpazifik und das Deutsche Reich beherrschte große Teile Kontinentaleuropas. Außerdem befanden sich die möglichen Verbündeten der USA, Frankreich, Großbritannien und die Sowjetunion, allesamt in einer defensiven Position gegenüber dem Deutschen Reich.

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Kriegsvorbereitungen

Der erste Schritt der USA war es, die gesamte Wirtschaft auf die Produktion von Rüstungsgütern umzupolen. Beispielsweise wurde die Produktion von zivilen Autos und Lastwagen erheblich eingeschränkt, um die Produktionsstätten, samt Maschinen und Fließbänder der Rüstungsproduktion zur Verfügung zu stellen. Von 1941 bis 1942 vervielfachte sich der Bestand an sämtlichen militärischen Gütern. Die Anzahl an Panzerwagen versechsfachte sich, von 4.000 auf 24.000.

Zudem wurde 1942 das sogenannte Manhattan Projekt ins Leben gerufen. Dabei ging es um die Entwicklung einer Atombombe, die die USA militärisch nutzen konnten.

Unter den Alliierten Mächten der Anti-Hitler-Koalition entwickelte sich schnell der Plan, eine zweite Front im Westen Europas zu errichten. Es wurde davon ausgegangen, dass das Deutsche Reich nach den Verlusten bei der Schlacht um Stalingradeinen Zwei Fronten Krieg nicht bewerkstelligen konnte. Damit begann die Planung einer Invasion Westeuropas, die sogenannte Operation Overlord. Da für eine erfolgreiche Invasion das Maximum an Militär der einzelnen Staaten koordiniert werden musste, verschob sich der Termin dieser Operation von 1943 auf 1944. Letzten Endes wurde die Invasion für Mai 1944 festgelegt.

Bei den zu treffenden Vorbereitungen waren die USA unter anderem für die Bereitstellung der Landungsschiffe verantwortlich. Zudem wurde festgelegt, dass die ersten Landeinheiten, die Westeuropa betreten würden, amerikanische Einheiten sein sollten.

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D-Day

Der erste Tag der Operation Overlord, oder auch D-Day(Decision Day)genannt, war der 06. Juni 1944. Dies bezeichnete den ersten direkten Kriegseintritt der USA. Als erste Einheit landete die US-amerikanische 1. Armee an einem Strand in der französischen Gemeinde Sainte-Mère-Église in der Normandie. Schnell zogen die insgesamt 6.000 Schiffe samt alliierten Soldaten und etwa 11.000 Flugzeuge nach und überwanden den Atlantikwall der Deutschen.

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Mit dem D-Day und der gesamten Operation Overlord gelang es der Anti-Hitler-Koalition Paris zu befreien und die deutschen Truppen aus Frankreich zu vertreiben. Damit hatte das Bündnis die Kontrolle über das Kriegsgeschehen erlangt.

Elf Monate nach der Invasion der Westalliierten kapitulierte das Deutsche Reich am 08. Mai 1945 nach sechs Jahren Kriegsführung. Mit dieser Kapitulation war das Ende des Zweiten Weltkrieges naheliegend. Tatsächlich wurde der 08. Mai 1945 als sogenannter V-Day, also Victory Day bekannt. Später wurde die Bezeichnung zu V-E-Day abgeändert, da an diesem Tag lediglich der Krieg in Europa beendet wurde. Denn die Kampfhandlungen im Pazifik wurden fortgeführt.

Franklin Roosevelt, der über den Zweiten Weltkrieg hinweg das Amt des US-amerikanischen Präsidenten innehatte, durfte die Kapitulation des Deutschen Reiches nicht mehr miterleben. Er verstarb am 12. April 1945 in Washington. Als sein direkter Nachfolger wurde Harry Truman am selben Tag zum Präsidenten ernannt.

Ende des Pazifikkrieges

Als einzige alliierte Macht, die in den Pazifikkrieg involviert war, lag es an den USA den Pazifikkrieg und damit den Zweiten Weltkrieg zu beenden.

Die amerikanischen Truppen waren bereits seit dem Sommer 1942 in der Offensive und begannen im Oktober 1944 mit der Invasion der japanisch besetzten Philippinen. Das Vordringen bis ins philippinische Inland erwies sich als herausfordernd, da sie immer wieder auf japanische Truppen stießen, die bis zum letzten Mann kämpften. Die Eroberung der japanischen Hauptinsel schien zu diesem Zeitpunkt unmöglich. Sie hätte wahrscheinlich zu viele amerikanische Opfer gefordert, besonders da Tausende japanische Soldaten in Flugzeugen und Booten bereitstanden.

Das wollte Truman unter allen Umständen verhindern. Während der Potsdamer Konferenz forderte er die japanischen Streitkräfte zur bedingungslosen Kapitulation auf. Als das Japanische Kaiserreich jedoch nicht auf diese Forderung einging, ordnete der US-Präsident den Einsatz von nuklearen Waffen an. Am 06. August 1945 wurde eine Atombombe über Hiroshima abgeworfen und am 08. August 1945 eine weitere über Nagasaki.

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Die Vernichtung Hiroshimas allein, die Japan 130.000 Tote kostete, reichte nicht aus, um das japanische Militär zur Kapitulation zu drängen, weshalb Truman den Einsatz der zweiten Atombombe für notwendig hielt. Als bei dem zweiten Atombombenschlag in Nagasaki 73.000 Einwohner und Einwohnerinnen ums Leben kamen, kapitulierte Japan unter der Bedingung, dass Kaiser Hirohito seinen Thron behalten dürfe. Die USA akzeptierten und am 02. September 1945 kapitulierte Japan vollständig. Damit wurde der Pazifikkrieg und infolgedessen auch der Zweite Weltkrieg für beendet erklärt.

USA Zweiter Weltkrieg – Verluste

Über den gesamten Zweiten Weltkrieg hinweg verloren die USA etwa 1,1 Millionen ihrer Streitkräfte. 400.000 von ihnen starben als Soldaten direkt im, oder unmittelbar um das Schlachtfeld herum. Die restlichen 700.000 erlagen schweren Verletzungen, die sie während Kriegshandlungen erlitten hatten.

Da sich nur kleine Teile des Zweiten Weltkrieges auf dem amerikanischen Staatsgebiet abgespielt haben, kam es zu vergleichsweise wenigen Opfern unter Zivilisten und Zivilistinnen. Lediglich bei dem Überfall auf Pearl Harbour sind eine beträchtliche Menge an Bürgern und Bürgerinnen gestorben. Insgesamt 2.400 Menschen kamen bei dem Angriff auf den hawaiianischen Hafen ums Leben.

USA Zweiter Weltkrieg – Kritik

In den Folgejahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Kriegshandlungen der USA von Historikern und Historikerinnen untersucht und beurteilt. Dabei ist vor allem der Umgang des US-amerikanischen Militärs mit Kriegsgefangenen negativ aufgefallen. Denn häufig kam es zu inoffiziellen Tötungen und Misshandlungen von gegnerischen Kriegsgefangen. Etwa bei dem sogenannten Biscari Massaker im Sommer 1943, wobei 75 unbewaffnete Kriegsgefangene getötet wurden. Verbrechen dieser Art verstießen gegen das grundlegende Völker- und Menschenrecht.

Einen weiteren Kritikpunkt stellte die Bombardierung von Hiroshima und Nagasaki dar. Denn diese wurden veranlasst, nachdem das Deutsche Reich als hauptsächlicher Kriegsgegner bereits verloren hatte. Dass Japan ohne den Einsatz von Atombomben nicht kapituliert hätte, wurde von Historikern und Historikerinnen seit jeher als unwahrscheinlich gehalten. Der Rest des Krieges konnte nämlich mit klassischen Kriegsmitteln erfolgreich überstanden werden, sodass der Einsatz von atomaren Waffen im Nachhinein übertrieben schien.

Sowohl die Anzahl an unschuldigen Toten, als auch die langfristige Auswirkung auf das Gebiet war für viele Experten und Expertinnen unverhältnismäßig. Es war davon auszugehen, dass die USA eine Möglichkeit gesucht hatten, ihre entwickelten Atombomben im Kriegsgeschehen zu testen.

Die USA als Sieger

Nach dem Zweiten Weltkrieg galten die USA als eine der großen Siegermächte. Gemeinsam mit Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion waren sie unter anderem für die Zukunft des zertrümmerten, ehemaligen Deutschen Reiches verantwortlich. Vom 17. Juli bis zum 02. August 1945 kamen Harry Truman als amerikanisches, Winston Churchill als britisches und Joseph Stalin als sowjetisches Staatsoberhaupt bei der Potsdamer Konferenz zusammen. Bei dieser Konferenz sollte vor allem der Umgang mit dem Deutschen Reich geklärt werden.

Im Zuge der Verhandlungen vertrat Harry Truman vorwiegend den Standpunkt, Deutschland wiederaufzubauen, anstatt Reparationsleistungen zu fordern. Er argumentierte damit, dass die Alliierten diesen Fehler bereits nach dem Ersten Weltkrieg gemacht haben. Damals nutzten die Nationalsozialisten die auferlegten Zahlungen, um gegen die Alliierten Mächte zu hetzen und konnten auf diese Weise rechtes und radikales Gedankengut verbreiten. Die Sowjetunion hingegen hielt es für ungerecht, dass Deutschland nach all dem Schaden, den es im Zweiten Weltkrieg angerichtet hat, keine Zahlungen leisten sollte.

Diese Meinungsverschiedenheit sollte später fundamental für den Ost-West-Konflikt werden. Denn sie führte dazu, dass die Sowjetunion entschied, sich mit ihrem deutschen Besatzungsgebiet von den Westalliierten abzukappen und die DDR zu gründen.

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USA Zweiter Weltkrieg – Bedeutung

Insgesamt ließ der Zweite Weltkrieg die USA zur Supermacht aufsteigen. Sowohl auf wirtschaftlicher als auch ökonomischer und wissenschaftlicher Ebene erlebten die Vereinigte Staaten in den 50er-Jahren nach Kriegsende eine goldene Zeit. Bis heute ist der Staat außerdem als großer Verteidiger der Freiheit und Demokratie bekannt, eine Rolle, die Franklin Roosevelt den USA während des Zweiten Weltkrieges gegeben hat.

USA Zweiter Weltkrieg - Das Wichtigste

  • Der Überfall auf Pearl Harbour am 07. Dezember 1941 stellte den Auslöser für den US-amerikanischen Kriegseintritt dar.
  • Franklin Roosevelt erklärte die USA als Schutzpatron von Freiheit und Demokratie.
  • Die USA waren Teil der Alliierten und der Anti-Hitler-Koalition.
  • Mit dem D-Day konnten die USA und die restlichen Westalliierten das Kriegsgeschehen unter Kontrolle bringen.
  • Am 06. und 08. August 1945 warfen die USA jeweils eine Atombombe über Hiroshima und Nagasaki ab.


Nachweise

  1. Abb. 1: Brennende und beschädigte Schiffe nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 (https://nara.getarchive.net/de/media/photograph-of-burning-and-damaged-ships-at-pearl-harbor-66f0f9) von The U.S. National Archives (https://catalog.archives.gov/) unter der Lizenz CC0 1.0 (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de)
  2. bpb.de: Der Zweite Weltkrieg - Von Pearl Harbor bis Hiroshima. (04.10.2022)
  3. usa.usembassy.de: Geschichte > Der Zweite Weltkrieg - About the USA. (04.10.2022)
  4. unser-amerika.at: Allgemeiner Verlauf des Zweiten Weltkriegs und die Position der USA. (04.10.2022)

Welche Rolle spielte Amerika im 2 Weltkrieg?

Mit der Deklaration der Vereinten Nationen vom 1. Januar 1942 traten die Vereinigten Staaten in die Anti-Hitler-Koalition mit Großbritannien und der Sowjetunion als den Hauptalliierten ein.

Warum ist die USA in den Zweiten Weltkrieg eingetreten?

Der japanische Überraschungsangriff auf die US-Flotte vor Pearl Harbor auf Hawaii hatte im Dezember 1941 den Kriegseintritt der USA zur Folge. Nach den Kriegserklärungen Deutschlands und Italiens kämpften amerikanische Truppen auch in Europa.

War die USA am 2 Weltkrieg beteiligt?

Zu den Hauptalliierten gehörten im zweiten Weltkrieg die Großmächte USA, Frankreich, Großbritannien und die Sowjetunion. Alle amerikanischen Staaten erklärten den Achsenmächten den Krieg.

Warum brachte der Kriegseintritt der USA die Wende im Krieg?

Die Depesche provozierte die Vereinigten Staaten, die US-Regierung nahm dies als Einmischung in die amerikanisch-mexikanischen Beziehungen wahr. Die Reihe dieser Ereignisse führte letztlich zum Kriegseintritt der USA am 6. April 1917.