Lessing schafft mit seinem Stück Nathan der Weise ein Sinnbild der Toleranz, da sich am Ende zeigt, dass die verschiedenen Personen und Anhänger verschiedener Religionen miteinander verwandt sind. Dieser Artikel interpretiert das Stück ausführlich und geht auf jeden Auftritt ein. Show Übersicht Aufzüge: Fünfter Aufzug 1. Auftritt: Saladin fühlt sich aber an seiner Ehre als edler Gönner gepackt und will ihm einen Beutel Gold schenken. Als der Diener nun trotzig ablehnt, will er ihm sogar zwei schenken. Der Mameluck lehnt aber erneut ab und es kommt ein zweiter, der Saladin genau das gleiche sagt wie der erste.
Hinweis: Interpretation 4. bis 6. Auftritt
Er macht dabei auch deutlich, wie sehr er das bereut und betont, dass er nur dorthin gegangen ist, weil er sich über Nathans Zurückhaltung in Bezug auf den Heiratsantrag so geärgert hat. Sein aufbrausendes Temperament ist mit ihm durchgegangen, als Daja ihm dann auch noch anvertraut hat, dass Recha eigentlich Christin ist. Um seine unbesonnene Tat wieder gut zu machen, will er Recha auf der Stelle heiraten, damit der Patriarch sie nicht in ein Kloster schicken kann und Nathan sie nicht verliert. Außerdem verspricht er, Nathan nie genauer nach ihr zu fragen und es spielt für ihn auch keine Rolle, welcher Religion sie nun tatsächlich angehört.
Er bringt ihr Dinge bei, wenn er es für notwendig erachtet und bildet dadurch auch ihre Seele, was Sittah bewundert. Recha gerät förmlich ins Schwärmen über Nathan, bricht dann aber plötzlich in Tränen aus, wirft sich Sittah zu Füßen und stammelt, dass sie ihren Vater verlieren soll. Die Prinzessin ist mit dem weinenden Mädchen etwas überfordert und bittet sie, sich zu beruhigen und aufzustehen. Sie verspricht auch, ihr als Freundin und Schwester beizustehen. Das bringt Recha dazu aufzustehen und sich zu sammeln.
Interpretation 7. und letzter Auftritt
Er pflichtet ihr bei, dass eine Blutsverwandtschaft nichts über die Beziehung aussagt und bietet sich selbst als Vater für sie an, falls sich je zwei Väter um sie streiten. Auch Sittah ist ganz begeistert von dieser Idee, da sie selbst ja Rechas Schwester bzw. Mutter sein will und das Mädchen dann wirklich zu ihrer Familie gehören würde.
Auch der Sultan ist mit seiner Reaktion nicht zufrieden und will ihn fortschicken, weil er Recha nicht als Schwester anerkennt. Der Tempelherr entschuldigt sich daraufhin bei Saladin und eilt zu Nathan, um ihm zu erklären, dass er ihm die Geliebte zwar genommen hat, ihm aber dafür eine Schwester geschenkt hat. Letztere ist ihm sogar wichtiger und er umarmt Recha. Dass ihm dieser Wechsel von der Geliebten zur Schwester keinerlei Schwierigkeiten bereitet, befremdet erst einmal, spielt aber im Stück keine Rolle, da hier das Ideal der Liebe und Nächstenliebe gezeigt wird und wie es durch die beteiligten Personen gelebt wird.
Nathan zeigt ihm dann noch das Buch, das er vom Klosterbruder erhalten hat, und Saladin erkennt darin Assads Handschrift. Nathan weist ihn darauf hin, dass er Recha und dem Tempelherrn nicht sagen muss, dass er ihr Onkel ist und die beiden somit auch von königlichem Geblüt sind. Saladin möchte aber nicht hinter Nathan zurückstehen und auch seinen Anteil an den beiden haben. Deshalb ruft er laut zu Sittah, dass die beiden ihre Nichte und ihr Neffe sind. Sittah ist überglücklich und Saladin freut sich ebenfalls, dass die beiden zu seiner Familie gehören. Der Tempelherr erinnert sich an Träume aus seiner Kindheit, von denen er dachte, sie seien nicht real und erkennt, dass sie doch der Wahrheit entsprachen. Er hatte demnach schon eine Ahnung vom Leben seiner Eltern, an dem er allerdings nicht teilhatte. Alle umarmen sich und der Vorhang fällt. Trotz aller Verwicklungen und Verletzungen endet das Stück nicht nur in größter Harmonie, sondern es stellt sich sogar heraus, dass alle miteinander verwandt sind. Damit sind nicht nur die Personen gemeint, sondern auch die drei Weltreligionen, die sie repräsentieren. Was ist Wahrheit Nathan der Weise?In Lessings „Nathan der Weise“ (Akt 3 Szene 6) vergleicht Nathan die unmittelbare Wahrheit mit einer alten Münze, die wert ist wieviel sie wiegt und die neue Münze, die stattdessen eine äußere Prägung hat, dessen Wert sie bestimmt, die für die nicht unmittelbare Wahrheit steht.
Welchem Zweck dient der Monolog Nathans im sechsten Auftritt?Man kann sagen, dass dieser Monolog als Entscheidungsmonolog gelten kann, da Nathan sich für eine Antwort entscheiden muss, mit der er sich seine Zukunft sichert. Eine falsche bzw. eine Antwort, die dem Sultan nicht gerecht kommt, könnte dementsprechend Konsequenzen für Nathan mit sich bringen.
Warum entscheidet sich Nathan an dieser Stelle ein Märchen zu erzählen?Er erwägt auch, dass der Wunsch des Sultans nur eine List sein könnte, um ihn positiver zu stimmen und unachtsam zu machen. Er überlegt, was er erzählen soll. Er will keine Religion bevorzugen oder benachteiligen. Er entscheidet sich dazu, eine Märchen zu erzählen.
Was wird in Nathan der Weise thematisiert?Lessings Drama "Nathan der Weise" gilt als Plädoyer für Toleranz und Humanität im Zeichen der Aufklärung. Bis heute wird es im Deutschunterricht als Beispiel für eine Haltung gelebter Toleranz gelesen, die sich angesichts aktueller gesellschaftlicher Probleme immer wieder neu bewähren muss.
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