Welches Land hat die höchsten Steuern 2022

Im Folgenden finden Sie einen kurzen Überblick über Steuersätze und Steuersysteme in den einzelnen EU-Ländern, die sich zum Teil wesentlich voneinander unterscheiden.

Körperschaftsteuer

Fast alle Staaten haben ihre Körperschaftsteuersätze angesichts des internationalen Wettbewerbs im Laufe der letzten Jahre zum Teil drastisch gesenkt.

Bei den Körperschaftsteuersystemen ist international eindeutig der Trend zu einem „klassischen System“ mit Tarif-Entlastung beim Anteilseigner erkennbar, um die wirtschaftliche Doppelbelastung ausgeschütteter Dividenden durch die Körperschaftsteuer der Gesellschaft und die Einkommensteuer des Gesellschafters zu mindern. 

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Körperschaftsteuersätze der EU-Länder.

LandKörperschaft-Steuersatz
Belgien 25 % bzw. 20 %
Bulgarien 10 % und 5 % (Zinsen, Lizenzen und Urheberrechte)
Dänemark 22 %
Deutschland 15 %; Solidaritätszuschlag 5,5 % des Steuersatzes
Estland  0% (nur wenn Ausschüttungen 20 % bzw. 14 %)
Finnland 20 %
Frankreich 15 %, bzw. 25 % 
Griechenland 22 %
Irland 12,5 % bzw. 25 %
Italien 24 % 
Kroatien 10 % bzw. 18 %
Lettland 20 %
Litauen 15 % 
Luxemburg 17 % bzw. 15 % (plus 7 % Beitrag zum Beschäftigungsfonds)
Malta  35 %
Niederlande 15 % und 25,8 %
Österreich 25 %
Polen 9 % und 19 % 
Portugal 21 %, zuzüglich Staatszuschlag 3 - 9 %, Gemeindezuschlag max. 1,5 %
Rumänien 16 %
Schweden 20,6 %
Slowakei 21 % bzw. 15 %
Slowenien 19 %
Spanien  1 %, 10 %, 18 %, 20 %, 25 % und 30 %
Tschechien 19 %
Ungarn 9 %
Zypern 12,5 %

Einkommensteuer

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Einkommensteuertarife in den EU-Ländern. 

Dabei fallen vor allem Estland, Ungarn, Bulgarien und Rumänien aus dem Rahmen, deren Tarif aus nur einem Proportionalsatz besteht („Flat Rate“) und der zudem im Internationalen Vergleich sehr niedrig ist. Die Tarife der anderen Staaten bestehen ansonsten aus mehreren proportionalen Stufen (so genannte progressive Teilmengen-Staffelung), wobei hier der Eingangssteuersatz und der Spitzensteuersatz angegeben sind. Auf einzelne Steuerbefreiungen und Freibeträge sowie Besonderheiten bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage für die Steuer wird nicht näher eingegangen.

LandEinkommensteuer
Belgien 25 % - 50 %
Bulgarien Flat Rate 10 %
Dänemark 37,08 % bis 52,07 %
Deutschland 14 % - 45 %; Solidaritätszuschlag 5,5 % für höhere Einkommen 
Estland Flat Rate 20 %
Finnland 8 % - 31,25 %; Gemeindesteuern 17 % - 23,5 %
Frankreich max. 45 %
Griechenland 9 % - 44 %
Irland 20 % und 40 %; Universal Social Charge 0,5 %, 2 %, 4,5 %, 8 % bzw. 11 %
Kroatien 20 % und 30 %
Italien 23 % - 43 %
Lettland 20 % - 31 %
Litauen 20 % und 27 %
Luxemburg 8 % - 42 %; Solidaritätszuschlag 7 % bzw. 9 %
Malta max. 35 %
Niederlande 37,07 % bis 49,5 %
Österreich 20 % - 55 %
Polen 17 % und 32 %
Portugal 14,5 % - 48 %; Solidaritätszuschlag 2,5 % bzw. 5 % 
Rumänien Flat Rate 10 %
Schweden 29 % bis 55,5 %
Slowakei 19 % und 25 %
Slowenien 16 % - 45 %
Spanien max. 54 %
Tschechien 15 % und 23 %
Ungarn Flat Rate 15 %
Zypern 20 % bis 35 %

Umsatzsteuer

Stand: 01.05.2022

Einkommensteuer

Die Spitzensätze der Einkommensteuer variieren weltweit stark. Vor allem in den OECD-Staaten müssen Großverdiener einen erheblichen Teil ihrer Einnahmen an den Staat abgeben. Im Schnitt liegt der Spitzensteuersatz hier bei rund 42 Prozent. Wie die Statista-Grafik auf Basis der Daten von KPMG zeigt, besteuern die skandinavischen Länder das Einkommen besonders stark. In Finnland ist der Spitzensatz mit 56,95 Prozent weltweit am höchsten, gefolgt von Dänemark (56,5 Prozent), Japan (55,97 Prozent), Österreich (55 Prozent) und Schweden (52,85 Prozent). Auch Deutschland zählt zu den Hochsteuerländern - hierzulande liegt der Einkommensteuersatz in der Spitze bei 45 Prozent und steht damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von 37,77 Prozent.

Steueroasen hingegen sind auf der arabischen Halbinsel und in der Karibik zu finden. In diesen Ländern existiert häufig keine individuelle Einkommensteuer. Inselstaaten wie die Bahamas, Bermuda und die Cayman Islands sind immer wieder Gegenstand der Berichterstattung über Steuerhinterziehung, da einige Spitzenverdiener ihr Geld auf Konten in diesen Ländern transferieren und somit am Fiskus vorbeischmuggeln. Positiv hervorzuheben ist die Entwicklung dahingehend im Oman. Nach Jahren ohne individuelle Einkommensbesteuerung plant das Sultanat die Einführung für das Jahr 2022, um weniger von den Öl-Einnahmen abhängig zu sein und die Steuereinnahmen dann für soziale Projekte einsetzen zu können.

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Beschreibung

Die Grafik bildet die Spitzensätze der Einkommensteuer weltweit ab.

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Wer hat die höchste Lohnsteuer in Europa?

Wer zahlt am meisten Steuern in Europa?.
Belgien (52,6 Prozent).
Deutschland (48,1 Prozent).
Österreich (47,8 Prozent).
Frankreich (47 Prozent).
Italien (46,5 Prozent).
Slowenien (43,6 Prozent).
Ungarn (43,2 Prozent).
Finnland (42,7 Prozent).

In welchem Land sind die niedrigsten Steuern?

Die niedrigste Abgabenquote weist im Jahr 2020 Irland mit 20,2 Prozent auf; die höchste Abgabenquote fand sich mit 46,5 Prozent in Dänemark. Im Jahr 2020 betrug die deutsche Steuerquote 23,1 Prozent.

Wo sind die Steuern höher Deutschland oder Österreich?

Das Land hat zwar einen etwas höheren Steuerfreibetrag als Deutschland, allerdings kann man dort als Auswanderer in der Regel keine Steuern sparen. Die Steuerbelastung in Österreich ist sogar etwas höher als in Deutschland. Österreich hat mit 55 % den vierthöchsten Höchststeuersatz der Welt.

Warum sind die Steuern in Deutschland so hoch?

Das deutsche Abgabensystem benachteiligt Geringverdiener Weil aber dank des Aufschwungs viele Arbeitnehmer mehr verdienten, mussten sie höhere Steuern zahlen, da in Deutschland die Steuerlast mit steigendem Einkommen zunimmt – wovon vor allem der Staat durch immer höhere Steuereinnahmen profitierte.