Wer die Freiheit für die Sicherheit aufgibt wird beides verlieren?

Wer die Freiheit für die Sicherheit aufgibt wird beides verlieren?

Wolfgang Kumm/dpa

Benjamin Franklin, einer der Väter der amerikanischen Unabhängigkeit, hat der Nachwelt viele Zitate hinterlassen. Eines davon brachte vor wenigen Tagen der Präsident des österreichischen Verfassungsgerichtshofs (VfGH), Gerhart Holzinger, bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „Freiheit“ gegen den Direktor des österreichischen Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), Peter Gridling, in Stellung: „Wer Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.“

"Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen,  der wird am Ende beide verlieren"

9 Antworten

Wer die Freiheit für die Sicherheit aufgibt wird beides verlieren?

Das Zitat bedeutet meiner Meinung nach, dass Freiheit und Sicherheit miteinander verknüpft sind, dass Zitat ist also in gewisser Weise Systemkritisch

Wer die Freiheit für die Sicherheit aufgibt wird beides verlieren?

Freiheit zu entscheiden ist wichtiger als die Sicherheit zu erlangen

Wer die Freiheit für die Sicherheit aufgibt wird beides verlieren?

D.h. das dir durch die Sicherheit deine Freiheit genommen wird und am Ende hast du gar nichts davon.

Wer die Freiheit für die Sicherheit aufgibt wird beides verlieren?

Man kann das Zitat auch auf das Privatleben beziehen. Sehr sehr viele Beziehungen sind Zweckbeziehungen und keine Liebesbeziehungen, wo mindestens einer der Partner sehr bedürftig ist und sein Glück vom anderen abhängig macht. Sie suchen Sicherheit in der Beziehung....und geben dafür Ihre Freiheit auf. Verdrängen diese Tatsache aber. Sobald sie jedoch vom anderen verlassen werden, oder der andere nicht so funktioniert, wie man das möchte, merken sie einen inneren Schmerz. Sie spüren, dass sie in eine Abhängigkeit geraten sind, um eine Art Sicherheit zu vom Partner zu bekommen. Geht der Partner, ist die Sicherheit weg, bleiben sie, ist die Freiheit weg. Echte wahre Liebesbeziehungen geben sich beides....Zweckbeziehungen nehmen sich beides.

Wer die Freiheit für die Sicherheit aufgibt wird beides verlieren?

Die Originalversion lautet:

Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety.

(Pennsylvania Assembly: Reply to the Governor, Printed in Votes and Proceedings of the House of Representatives, 1755-1756 (Philadelphia, 1756), pp. 19-21. [November 11, 1755], http://franklinpapers.org/franklin/framedVolumes.jsp?vol=6&page=238a)

Man sieht: Beachtliche Abweichungen zwischen dem Originalzitat und der kolportierten Version.

Am wichtigsten ist vielleicht die Beobachtung, dass Benjamin Franklin “essential Liberty” (nicht Freiheit schlechthin) und “little temporary Safety” (nicht Sicherheit schlechthin) zueinander in Beziehung setzt. Das darf man bei einem Zitat nicht unterschlagen. Benjamin Franklins Sicht auf die Abwägungslage erweist sich so nämlich im Vergleich zu der Zitat-Tradition, die sich auf ihn beruft, als differenzierter. (klartext-jura.de)

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Mehr als 20 Jahre sind seit der Wiedervereinigung vergangen - braucht man da noch eine Stasi-Unterlagen-Behörde? Das wollten die Schüler der Klasse O121 der Marie-Elisabeth-Lüders-Oberschule im Interview von Roland Jahn, dem Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, wissen. Beim exklusiven Termin für die Morgenpost-Projektschüler erklärte Jahn, warum die Arbeit seiner Behörde wichtig bleibt. Und dass viele der ehemaligen Spitzel noch immer wenig Reue zeigen:

Berliner Morgenpost: Wie sieht bei Ihnen ein normaler Arbeitstag aus, Herr Jahn?

Jahn: Ich habe keinen "normalen" Arbeitstag. Kein Tag gleicht dem anderen. Neben der Leitung der Behörde nehme ich unter anderem öffentliche Termine wahr, halte zum Beispiel Vorträge, nehme an Konferenzen teil, eröffne Ausstellungen oder bin Gast bei Podiumsdiskussionen. Das alles erfordert viel Ausdauer, in der Regel habe ich eine 80-Stunden-Woche. Obenan steht immer die Aufklärungsarbeit über das Wirken der Stasi. Es ist mir wichtig, die Öffentlichkeit darüber aufzuklären, wie die Stasi Menschen- und Grundrechte verletzte und dabei auch die Frage aufzuwerfen, wie dies geschehen konnte. Je besser wir Diktatur begreifen, umso besser können wir Demokratie gestalten.

Was sind Ihre wichtigsten Aufgaben?

Jahn: Die Stasi-Unterlagen-Behörde ist ein Dienstleister für die Gesellschaft. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben ist es, die Stasi-Akten zu verwahren und zu verwalten und sie für die Opfer und die öffentliche Aufarbeitung zugänglich zu machen. Darüber hinaus unterrichten wir die Öffentlichkeit über das Wirken der Stasi.

Was ist das Interessanteste an Ihrer Arbeit?

Jahn: Die Menschen. Zum einen, die jüngere Generation an das Thema heranzuführen und zum anderen, den Kontakt mit den Betroffenen des Überwachungsstaats zu pflegen, ihnen zu helfen, mit ihrer gestohlenen Biografie umzugehen. Ihre Fragen an ihr Leben zu klären und sie dabei zu unterstützen, mit den Tätern von damals ins Gespräch zu kommen, um Versöhnung möglich zu machen.

Wie erleben Sie die Begegnungen mit diesen Tätern?

Jahn: Mein Resümee ist, dass es zu wenig Bekenntnis zur Verantwortung gibt, es wird immer noch geleugnet und verdrängt. Sicher gibt es auch Ausnahmen und gerade diese Reue ist es dann, die den Opfern das Vergeben ermöglicht und Frieden schließen lässt.

Welche Konsequenzen drohten beziehungsweise drohen diesen Tätern?

Jahn: Die Mitarbeit bei der Stasi an sich konnte im Grunde strafrechtlich nicht verfolgt werden. Eine strafrechtliche Verfolgung ist dann möglich, wenn im Rahmen der Tätigkeiten für die Stasi Delikte begangen wurden, die auch schon zu DDR-Zeiten gesetzeswidrig waren. Dennoch drohen ehemaligen Stasi-Mitarbeitern auch Konsequenzen, zum Beispiel dann, wenn sie im öffentlichen Dienst beschäftigt sind und ihre Stasi-Tätigkeit verheimlicht haben. In diesem Fall kann der Dienstherr ihre Entlassung oder Versetzung veranlassen.

Wie wichtig ist es heute noch, die Öffentlichkeit über die Stasi-Verstrickungen berühmter Persönlichkeiten zu informieren?

Jahn: In einer demokratischen Gesellschaft ist Transparenz wichtig. Es ist wichtig über ein vergangenes Unrechtssystem aufzuklären. Das Wissen um das Geschehene trägt zur Offenheit in einer Gesellschaft bei und fördert das demokratische Verantwortungsbewusstsein in der Gesellschaft.

Wie geriet man ins Visier der Stasi?

Jahn: Zum Beispiel, wenn man seine Meinung sagte. War man einmal im Visier, war es sehr gefährlich. Und durch das willkürliche Eingreifen der Stasi entstand oft ein Gefühl der Ohnmacht.

Wie bewerten Sie rückblickend die Methoden der Stasi, welche waren die schlimmsten?

Jahn: Wenn man sich den Stasi-Begriff der Zersetzung genauer vor Augen führt, sieht man, dass die Stasi als "Waffe der SED" Menschenrechte verletzte und Biografien zerstörte. Sie hat Menschen verunsichert, Persönlichkeiten zerstört, Familien zerrüttet und vieles mehr. Es ist schwer, da eine Wertung vorzunehmen. Die Stasi hat sogar vor Mordplänen nicht zurückgeschreckt.

Wie wurden die Stasi-Mitarbeiter ausgebildet, dass sie Menschen so fertig machen konnten?

Jahn: Es gab unter anderem eigene Studiengänge, an denen spezifische psychologische Methoden der Staatssicherheit gelehrt wurden. Hier ging es zum Beispiel darum zu lernen, wie man die Glaubwürdigkeit eines Opfers zerstört und so seine "Zersetzung" erreicht.

Warum gab es nicht früher Widerstand?

Jahn: Anpassung war in der DDR die große Linie. Es hat lange gedauert, bis sich genug Menschen gefunden haben, die "nein" sagten. Das Machtsystem der SED durchzog die gesamte Gesellschaft, da war es nicht einfach, sich gegen diese Bedrohung zu erheben. Ziel der Stasi war der Machterhalt der SED, nicht der Schutz der Menschen in der DDR.

Haben Sie selber Freunde gehabt, die mit der Stasi gegen Sie gearbeitet haben?

Jahn: Ja, es gab solche Freunde und deswegen sind einige Beziehungen zerbrochen. Nach dem Ende habe ich mit vielen das Gespräch gesucht, um aufzuarbeiten. Allerdings waren nur einige von ihnen bereit, mit mir zu sprechen, andere leugnen und verdrängen bis heute.

Die Stasi verletzte Menschen- und Bürgerrechte - warum hatte sie trotzdem so viele Mitarbeiter?

Jahn: Sicher spielten Privilegien eine große Rolle. Die Mitarbeiter hatten ein gutes Gehalt und - wie nur wenige - ein Telefon und vieles mehr. Da wollten viele dazugehören. Zudem ließ die Stasi ihre Mitarbeiter glauben, dass sie für die richtige Sache kämpften und dass ihre Arbeit im Interesse der Menschen in der DDR sei.

Was sollten wir Ihrer Meinung nach noch heute über die Stasi wissen?

Jahn: Wir sollten so viel wie möglich darüber wissen und unsere Sinne schärfen, damit so ein System der Unterdrückung und der Angst nicht wieder entstehen kann.

Die Wiedervereinigung ist jetzt fast 23 Jahre her - brauchen wir heute noch immer diese Behörde?

Jahn: Wir brauchen die Stasi-Unterlagen-Behörde, solange ihre Dienstleistung in dieser Form gefragt ist.

2019 soll mit der Stasi-Unterlagen-Behörde Schluss sein - wie stehen Sie dazu?

Jahn: Das steht noch nicht definitiv fest. Ob und wann die Behörde ihre Arbeit beendet, das klärt eine Expertenkommission des Bundestags.

Kann es sein, dass der Überwachungsstaat aus Angst vor Terrorismus wieder kommt?

Jahn: Das ist eine gute Frage. Wie viel Freiheit darf eingeschränkt werden für Sicherheit? Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.

Die Fragen stellten die Schüler der Klasse O 121 der Marie-Elisabeth-Lüders-Oberschule, Schöneberg

Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu bekommen verliert am Ende beides?

Benjamin Franklin: Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.

Wer die Freiheit aufgibt Zitat?

Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren. Die Freiheit besteht in erster Linie nicht aus Privilegien, sondern aus Pflichten. Wer anderen die Freiheit verweigert, verdient sie nicht für sich selbst. Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.

Was ist wichtiger Freiheit oder Sicherheit?

Sicherheit ist die Grundlage, auf der Freiheit sich erst vollends entfalten kann. Freiheit und Sicherheit sind untrennbare zwei Seiten einer Medaille. Deshalb sind alle die Sicherheit gewährleistenden Maßnahmen gleichzeitig auch als Maßnahmen zu begreifen, die Freiheitsentfaltung gewährleisten und fördern.

Wer sich nicht vorbereitet bereitet sein Versagen vor?

„Indem man sich nicht vorbereitet, bereitet man sein Scheitern vor. “