Wie bekomme ich mehr weibliche Hormone?

Kurz gesagt:

Östrogene sind weibliche Hormone, die an der Steuerung des Zyklus beteiligt sind und in der Schwangerschaft eine wichtige Rolle spielen. Sie werden bei Frauen vor allem in den Eierstöcken, aber auch in der Plazenta und der Nebennierenrinde produziert. Das follikelstimulierende Hormon (FSH) der Hypophyse regt die Östrogenbildung an. Östrogene wirken zudem auf Stoffwechsel und Knochenbildung ein. Sie kommen in geringen Mengen ebenso beim Mann vor.

Was ist Östrogen?

Östrogene – auch Estrogene, abgekürzt E – ist der Oberbegriff für die weiblichen Hormone wie Östron, Östradiol und Östriol. Sie werden im Eierstock, in der Plazenta sowie in der Nebennierenrinde gebildet. Auch beim Mann kommen Östrogene vor. Sie werden zum Beispiel im Hoden produziert. Angeregt wird die Östrogenbildung durch das follikelstimulierende Hormon (FSH) aus dem Hypophysenvorderlappen (= Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse).
Östrogene sind an der Steuerung des Menstruationszyklus beteiligt. Sie sorgen dafür, dass der Follikel (unbefruchtetes Ei mit umgebendem Gewebe) im Eierstock heranreift. Unter Östrogeneinfluss verändert sich der Schleimpfropf im Gebärmutterhals zum Zeitpunkt des Eisprungs so, dass die Spermien leichter hindurchwandern können. Östrogene sind beteiligt am Schleimhautaufbau der Gebärmutter und beeinflussen das Wachstum des Brustgewebes.
Östrogene können Wassereinlagerungen im Körper begünstigen. Sie hemmen aber auch den Knochenabbau und erhöhen die Konzentration des sogenannten guten HDL-Cholesterins.
Das "Hauptöstrogen" Östradiol wird sehr schnell in der Leber abgebaut. Daher eignet es sich eher nicht zur Einnahme als Tablette. Die Östrogene der "Pille" sind deshalb chemisch etwas anders aufgebaut als die natürlichen Hormone.

Welcher Wert ist normal?

Bei Frauen in der ersten Zyklushälfte beträgt die Blutserum-Konzentration des Östradiols 25 bis  95 ng/l. Während des Eisprungs liegt sie bei 75 bis 570 ng/l, wobei sie in der zweiten Zyklushälfte auf 60 bis 250 ng/l abfällt. Frauen nach den Wechseljahren (Postmenopause) weisen einen Wert von weniger als 45 ng/l auf.

Bei Männern beträgt die Östradiolkonzentration zwischen 12 und 42 ng/l.

Bei Mädchen und Jungen vor dem Eintritt der Pubertät liegen die Östradiolwerte unter 30 ng/l.

Wann steigt der Wert?

Die Östrogene, vor allen Dingen das Östradiol, steigen in der ersten Zyklushälfte an. Kurz vor dem Eisprung ist der Anstieg rasant. Dies bewirkt einen ebenfalls sprunghaften Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH). Das LH löst schließlich den Eisprung aus. Die Östrogenkonzentration nimmt schon zu diesem Zeitpunkt wieder rapide ab.

In der Schwangerschaft steigt der Östrogenwert stark an, in dieser Zeit werden die Östrogene Östradiol und Östriol hauptsächlich von der Plazenta produziert. Der Wert erreicht seinen Höchstpunkt zum Ende der Schwangerschaft.

Östrogene werden vor allem in der Leber abgebaut und größtenteils über die Niere ausgeschieden. Erhöhte Östrogenwerte können damit auch bei Leber- und Nierenschädigungen auftreten. Sie können aber auch auf Tumoren mit Östrogenproduktion hinweisen.

Wann ist der Wert zu niedrig?

Die Östrogenkonzentration fällt schon kurz vor dem Eisprung wieder rapide ab. Zwar gibt es in der zweiten Zyklushälfte noch einmal einen leichten Anstieg, doch dann nimmt die Konzentration weiter ab.

Wie bekomme ich mehr weibliche Hormone?

Da die Östrogenproduktion durch das follikelstimulierende Hormon (FSH) aus dem Hypophysenvorderlappen angeregt wird, können die Werte dann zu niedrig sein, wenn eine Funktionsstörung des Organs besteht. Aber auch die Eierstöcke selbst können bei Funktionsstörungen zu wenig Östrogene produzieren.

Fachlich geprüft von Prof. Dr. med. Peter B. Luppa, Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

Wichtig: Die Referenzwerte sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.

Wie bekomme ich mehr weibliche Hormone?

Östrogenmangel – kurz erklärt

Östrogene werden hauptsächlich in den Eierstöcken (Ovarien) und zu einem geringeren Teil auch in der Nebennierenrinde produziert. Der Östrogenspiegel ist bei jeder Frau etwas unterschiedlich. Während des Eisprungs liegt der Wert des "Haupt-Östrogens" Östradiol meist zwischen etwa 400 und 1600 pmol (Pikomol) pro Liter.

Von einem Mangel an Östrogenen sind vor allem Frauen betroffen. Der Östrogenmangel kann krankheitsbedingt auftreten, begleitet häufig aber auch normale Alterungsprozesse wie die Wechseljahre.

Ursachen: Was führt zu einem Östrogenmangel?

Bei Frauen in den Wechseljahren (Klimakterium) stellen die Eierstöcke zunehmend ihre Funktion ein. In der Folge nimmt auch die Produktion der körpereigenen Geschlechtshormone ab. Oft ist der Östrogenmangel daher mit einem Mangel an weiteren Hormonen verbunden; beispielsweise wird er häufig von einem Gestagenmangel begleitet.

Aber auch vor den Wechseljahren können Frauen von dem Hormonmangel betroffen sein: Ursache ist dann zum Beispiel eine Fehlentwicklung und/oder eingeschränkte Funktion der Eierstöcke, die ihrerseits wieder zahlreiche verschiedene Ursachen haben kann. Auch eine chirurgische Entfernung der Ovarien zum Beispiel im Rahmen einer Krebserkrankung führt zu einem Östrogenmangel. Ebenso kann eine Schwäche der Nebenniere (Nebenniereninsuffizienz) einen Östrogenmangel nach sich ziehen.

Symptome: Wie äußert sich ein Östrogenmangel?

Ein Östrogenmangel kann die geschlechtliche Entwicklung beeinträchtigen. Während der Geschlechtsreife äußert sich der Mangel an weiblichen Geschlechtshormonen oft in Zyklusstörungen, zum Beispiel Zwischenblutungen oder Ausbleiben der Regelblutung bis hin zu Unfruchtbarkeit.

In den Wechseljahren wird ein Östrogenmangel für Symptome wie Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche, Konzentrationsschwäche, depressive Verstimmung und Schlaflosigkeit verantwortlich gemacht. Zusätzlich klagen einige Frauen über Libidoverlust und Trockenheit der Schleimhäute und der Scheide. All diese Symptome können jedoch auch andere Ursachen haben. Ob und welche Wechseljahrsbeschwerden auftreten, ist zudem individuell verschieden. Langfristig kann ein Östrogenmangel die Entstehung von Osteoporose begünstigen.

Therapie: Wie behandelt man einen Östrogenmangel?

Die Therapie eines Östogenmangels richtet sich nach der Ursache und kann dementsprechend unterschiedlich ausfallen. Leiden Frauen in den Wechseljahren unter starken Beschwerden, kann eine Hormonbehandlung, auch Hormonersatztherapie genannt, in Erwägung gezogen werden. Dabei werden künstliche Östrogene oder Östrogene und Gestagene von außen zugeführt. Dies kann lokal, als Salbe oder Zäpfchen im Genitalbereich, oder systemisch mit Tabletten oder Pflastern zum Aufkleben auf die Haut erfolgen. Ganz wichtig ist eine ausführliche Beratung zur Hormonersatztherapie durch den Arzt. Erhoffte Vorteile und mögliche Risiken müssen sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Manche Erkrankungen können auch gegen eine Hormonersatztherapie sprechen, zum Beispiel Brustkrebserkrankungen, schwere Herz- und Lebererkrankungen oder Blutgerinnungsstörungen. Bei Wechseljahrsbeschwerden kann ein Versuch mit pflanzlichen Arzneimitteln wie Traubensilberkerze unternommen werden. Doch auch hier gilt: Eine Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin ist wichtig. Denn auch pflanzliche Mittel sind nicht in jedem Fall geeignet und können unerwünschte Wirkungen haben.

Quellen:

Pschyrembel: Östradiol. Online: https://www.pschyrembel.de/%C3%96stradiol/A0UPD/doc/ (Abgerufen 01/2021)

Pschyrembel: Klimakterium. Online: https://www.pschyrembel.de/klimakterium/K0BQU/doc/ (Abgerufen 01/2021)

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.

Wie bekomme ich mehr weibliche Hormone?

Wie steigere ich meine weiblichen Hormone?

Neben den Phytoöstrogenen in pflanzlichen Lebensmitteln kommen Östrogene auch in Kuhmilch vor. Ein Hauptlieferant für Phytoöstrogene ist vor allem Soja, aber auch Leinsamen, Knoblauch, Trockenfrüchte, Sesam, Beeren und Brokkoli sind eine Quelle für pflanzliche Phytoöstrogene.

Was tun wenn man zu wenig weibliche Hormone hat?

Leiden Frauen in den Wechseljahren unter starken Beschwerden, kann eine Hormonbehandlung, auch Hormonersatztherapie genannt, in Erwägung gezogen werden. Dabei werden künstliche Östrogene oder Östrogene und Gestagene von außen zugeführt.

Was regt die Östrogenproduktion an?

Die Ginsengwurzel stimuliert die Eierstöcke und regt dadurch die Östrogenproduktion an. Es gibt verschiedene Formen, wie du Ginseng zu dir nehmen kannst, als Wurzel, in Tee-Form, als Kapsel oder als Pulver.

Wie kann man mehr Östrogen erhöhen?

Wie erhöhe ich meine Östrogenwerte? Phytoöstrogene, also in Pflanzen enthaltene Östrogene, können den Östrogenwert erhöhen. Sie stecken in Lebensmitteln wie Soja, Leinsamen und Bohnen. Weitere Therapiemöglichkeiten sind eine Hormonersatztherapie und alternative Hormontherapien.