Wie lange darf man schwanger in der Sonne liegen?

Ausgedehnte Sonnenbäder sind für die Haut grundsätzlich nicht besonders gesund. In der Schwangerschaft ist Ihre Haut jedoch besonders empfindlich und braucht daher noch mehr Schutz.

Die schwangerschaftsbedingten hormonellen Umstellungen lockern das Hautgewebe auf; gerade am Bauch wird die Haut mit dem größer werdenden Kind auch immer mehr gedehnt. Sie wird dadurch dünner und anfälliger gegenüber den UV-Strahlen der Sonne.

Dazu kommt noch etwas, das Sie vielleicht bereits bemerkt haben: In der Schwangerschaft bilden sich schneller bräunliche Flecken auf der Haut. Eventuell bereits vorhandene Sommersprossen oder Pigmentmale werden dunkler. Bei vielen Frauen zeichnet sich am Bauch eine bräunliche Linie vom Nabel bis zum Schambein ab. Diese verschwindet zwar nach dem Ende der Schwangerschaft wieder. Vorerst aber wird sie durch direkte Sonneneinstrahlung noch intensiver.

Es ist daher während der Schwangerschaft sehr wichtig, auf guten Sonnenschutz zu achten. Auch dann, wenn Sie einfach nur spazieren gehen oder ein wenig im Garten werkeln, brauchen alle unbedeckten Körperteile guten Schutz. Am besten wählen Sie ein Präparat mit einem hohen Lichtschutzfaktor (30).
Tipp: Die teuersten Produkte sind nicht unbedingt auch die besten. Ein Blick in die Berichte der Warentester hilft Ihnen bei der Auswahl eines guten, preisgünstigen Präparats, das auf Hautverträglichkeit, Wasserfestigkeit und Lichtschutzfaktor getestet wurde. Weil Urlaubsspaß mit Sonne, Wind, Sand und Salzwasser die Haut schnell auslaugt, ist es außerdem sinnvoll, beim Creme-Kauf auch auf deren Feuchtigkeitsgehalt zu achten.

Übrigens bedeutet auch ein Sonnenschutzpräparat nicht, dass Sie beliebig lange in der Sonne bleiben können. Der Lichtschutzfaktor gibt lediglich an, wie viel länger Sie sich so geschützt in der Sonne aufhalten können, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Die Dauer dieser Spanne hängt von Ihrem Hauttyp ab. Hier ein paar Faustregeln dazu, wie lange die ungeschützte Sonnenzeit normalerweise unbedenklich ist:

  • extrem empfindlich (helle Haut, Sommersprossen, rötliche Haare) = 5-10 Minuten
  • sehr empfindlich (helle Haut, blonde Haare) = 10-20 Minuten
  • empfindlich (mäßig helle Haut, dunkle oder dunkelblonde Haare) = 20-30 Minuten
  • wenig empfindlich (dunkle Haut, dunkle Haare) = 30-40 Minuten.

Am meisten Spaß macht das Sonnenbaden, wenn Sie die maximale Sonnenzeit nicht voll ausreizen. Denn langes Sonnen belastet auch den Kreislauf. Und der leistet in der Schwangerschaft ja sowieso schon Mehrarbeit.

Auch wenn das wärmende Licht wohltut: Schwangere sollten sich und das Ungeborene nur behutsam der Sonne aussetzen.

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Schwangere müssen eine ganze Reihe Do's und Don'ts beachten. Jetzt im Sommer gilt: Werdende Mütter sollten sich nicht zu ausgiebig sonnen.

Wie lange darf man schwanger in der Sonne liegen?
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Den Babybauch sollte man nicht zu ausgiebig in die pralle Sonne strecken.

(Foto: Foto: iStockphotos)

"Beim Sonnen ist dabei für das Baby nicht direkt die UV-Strahlung gefährlich, sondern eine mögliche zu starke Erwärmung des Körpers der Mutter", erklärt der zweite Vorsitzende des Berufsverbandes der Frauenärzte, Klaus König.

Grundsätzlich sei zwar gegen maßvolles Sonnenbaden keinesfalls etwas einzuwenden. Wenn sich der Körper aber über 39 Grad Celsius erwärme, werde das Kind zu sehr belastet.

Auch wegen möglicher Hautreizungen sollte während der Schwangerschaft UV-Licht nur in Maßen genossen werden, betont der Gynäkologe. Denn nicht selten reagiere die Haut in dieser Zeit empfindlicher, und es bildeten sich verstärkt Pigmentflecken.

Generell sollten Schwangere Aufenthalte in extremen Temperaturbereichen vermeiden, weil der Blutdruck abfallen könne. Saunaaufenthalte seien für erfahrende Saunagängerinnen zwar erlaubt, sollten aber nicht zu lange und eher im niedrigen Temperaturbereich stattfinden.

Nein, lieber nicht, besonders nicht in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen. Die meisten Haut-Experten warnen sowieso davor, sich ausführlich zu bräunen. Das gilt sowohl fürs Solarium als auch fürs Sonnenbaden, ob Sie schwanger sind oder nicht.

Wenn Sie braun werden, dann ist das der Versuch Ihrer Haut, sich vor der ultravioletten Strahlung (UV-Strahlung) zu schützen. Es ist bewiesen, dass durch häufige und intensive UV-Strahlung die Haut schneller altert und das Risiko für Hautkrebs steigt.

Unabhängig von diesen allgemeingültigen Wirkungen von Sonne und Sonnenbank merken viele Schwangere, dass ihre Haut empfindlicher ist und sie zu Sonnenbrand neigen. Verwenden Sie deshalb an sonnigen Tagen viel Sonnencreme und bleiben Sie lieber im Schatten als in der prallen Sonne.

Noch etwas macht Ihre Haut in der Schwangerschaft empfindlicher. Einige Schwangerschaftshormone regen die Pigmentierung an, was dazu führt, dass Sie Pigmentflecken (Chloasma) im Gesicht bekommen könnten. Weil diese dunklen Stellen während der Schwangerschaft auftreten, nennt man sie auch "Mutterflecken". Wenn Sie solche Flecken bekommen, dann wissen Sie, dass Ihre Haut sehr sensibel geworden ist. Seien Sie also noch vorsichtiger im Umgang mit Sonnenlicht, denn die Pigmentflecken können durch Sonnenbad oder Solarium noch größer werden.

Wenn Sie lange in der Sonne liegen, dann laufen Sie außerdem Gefahr, dass Sie überhitzen oder dehydrieren. Beides ist nicht gut und gesund für Sie und Ihr heranwachsendes Baby.

Die Wirkung von Solarien auf Schwangeren ist bisher nicht gut erforscht worden. Es gibt also keine klaren Aussagen darüber, ob die künstlichen ultravioletten Strahlen Ihrem ungeborenen Baby schaden oder nicht. Aber einige Vorstudien ziehen eine mögliche Verbindung zwischen starker UV-Strahlung und einem Mangel an Folsäure. Bei starkem Sonnenlicht kann Ihr Körper vermehrt Folsäure abbauen. Aber Folsäure ist für Babys gerade in den ersten Schwangerschaftswochen sehr wichtig.

Obwohl diese Vorstudien kein abschließendes Urteil sind, sind Sie auf der sicheren Seite, wenn Sie zum Schutz Ihres Babys in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft nicht sonnenbaden oder ins Solarium gehen. Später haben sich alle Hauptorgane des Babys entwickelt und Sonnenbaden ist weniger riskant.

Das alles heißt nun nicht, dass Sie die Sonne meiden sollten wie der Teufel das Weihwasser. Sie können ruhig mal einen sonnigen Nachmittag im Garten oder auf dem Balkon verbringen. Aber treffen Sie Vorsichtsmaßnahmen: Verwenden Sie großzügig Sonnencreme, achten Sie darauf nicht zu überhitzen und trinken Sie viel.

Auf die Sonnenbank sollten Sie nicht gehen, wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen. Solange nicht bewiesen ist, dass die UV-Strahlung für Ihr Baby unbedenklich ist, sollten Sie darauf verzichten. Wenn Sie wegen eines Hautproblems eine UV-Behandlung brauchen, dann bitten Sie um eine Überweisung zum Dermatologen. Er kann Ihre Behandlung genau überwachen und exakt dosieren.

Wenn Sie aber trotzdem eine gesunde Bräune zeigen möchten - und verständlicherweise möchten das viele Frauen - dann benutzen Sie einen Selbstbräuner. Die Mediziner sind sich weitgehend einig, dass diese Cremes ungefährlich sind.

Testen Sie Ihren Selbstbräuner aber vorher an einer kleinen unauffälligen Stelle. Selbst wenn Sie schon genau dieses Produkt bereits verwendet haben, kann es immer noch sein, dass Ihre Haut in der Schwangerschaft darauf anders reagiert, weil sie empfindlicher ist und deshalb mehr zu Irritationen neigt als früher.

Ist Sonne schädlich für Schwangere?

Schwangere sollten Sonnenbäder nur mit Vorsicht genießen, denn die Schwangerschaftshormone machen die Haut besonders lichtempfindlich. Hautreizungen, Sonnenallergien, Hautverfärbungen oder Pigmentflecken zeigen sich in der Schwangerschaft deshalb häufiger als sonst.

Kann es dem Baby im Bauch zu warm werden?

Denn das Ungeborene kann seine Körpertemperatur noch nicht regulieren. Bei einer längerfristigen, übermäßigen Wärmezufuhr könnte es dem Baby zu warm werden. Gerade gegen Ende der Schwangerschaft, wenn die Gebärmutter direkt hinter der Bauchdecke liegt, geht die Hitze ohne viel Verlust auf das Baby über.

Warum vertragen Schwangere Hitze nicht?

Die Blutgefäße der Haut sind erweitert und geben Wärme nach außen ab. Das ist gemeinsam mit hormonellen Veränderungen einer der Gründe, warum manche Schwangere auch bei kalten Temperaturen Schweißausbrüche und Hitzewallungen haben.

Was sollte man hochschwanger nicht tun?

Tabu ist allerdings jede Form von Alkohol. Auch Kochen mit Alkohol ist nicht erlaubt, weil das Ungeborene sonst womöglich am Fetalen Alkoholsyndrom erkrankt. Ebenso sollten Schwangere keine Rohmilch konsumieren, da diese mit Listerien belastet sein kann. Bei Kaffee hingegen scheiden sich die Geister.