Wie lange kann sich ein Kind im Bauch noch drehen?

Im Bauch drehen sich die Babys mehr oder weniger in verschiedene Lagen. Eine davon ist die Beckenendlage, auch Steißlage genannt. Darüber möchte ich dir heute mehr berichten. Von Beckenendlage (kurz: BEL) spricht man, wenn der Popo des Babys Richtung Becken liegt und der Kopf oben.

Bis zur 35. Schwangerschaftswoche (im Folgenden: SSW) liegt die Wahrscheinlichkeit noch bei über 50%, dass sich dein Baby in die für die Geburt beste Lage dreht, nämlich mit dem Kopf nach unten. Danach nimmt die Wahrscheinlichkeit stark ab. Nach der 37. SSW sind es nur noch 5%, dass sich dein Baby dreht. Insgesamt liegen am Entbindungstermin ca. 5% der Babys in BEL.

Ich weiß, du hast dir das eigentlich anders vorgestellt, so wie die meistens Mütter, deren Baby in BEL liegt. Vermutlich denkst du gleich an einen Kaiserschnitt, aber eine Steißlage ist nicht immer ein Kaiserschnitt.

Versuche zuerst einmal Ruhe zu bewahren, wenn dein Baby etwas anderes macht, als du es dir vorstellst. Prinzipiell ist eine Vaginalgeburt bei BEL möglich, auch wenn die Mama das erste Baby bekommt.

Damit eine Vaginalgeburt möglich ist, sollten dein Partner und du euch in einer erfahrenen Klinik beraten lassen. Lasst euch dabei die Voraussetzungen erklären und lasst euch auch eine genaue Abschätzung geben. Stellt alle Fragen, die ihr im Kopf habt, bis ihr euch gut aufgeklärt fühlt. Ihr solltet als Eltern mit den Geburtshelfern gemeinsam entscheiden und die Vor-und Nachteile für eure Situation diskutieren. Horche in dich rein und entscheide dann, wobei du dich wohl fühlst.

Du kannst dich mit verschiedenen Methoden auf den Weg machen, die ich dir nun vorstellen möchte. Versuche bei den Übungen immer mental bei deinem Kind zu sein!

  • Indische Brücke

Lege dich in Rückenlage und lagere dein Becken hoch, z.B. auf der Sofalehne oder dem Pezziball, lege ein dickes Kissen drunter. Wichtig ist, dass dein Becken höher als dein Brustkorb ist. Mache es dir bequem. Verweile ca. 10-15 Min so, länger halten es die Schwangeren auch nicht aus ;) Stehe danach mit Schwung über die Seite auf und bleibe für weitere 1-2min. im Vier-Füßler-Stand

  • Ziel dieser Übung ist es, dass der Popo des Babys aus deinem Becken herausrutscht und dein Baby durch dein schwungvolles Aufstehen zum Purzelbaum animiert wird.
  • Versuche ganz bei deinem Kind zu sein und rede ihm gut zu!
  • Wichtig: wenn dir schwindelig oder schlecht wird, brich die Übung sofort ab und lege dich auf deine linke Seite.
  • Falls dir die Rückenlage zu unbequem ist, kannst du es auch in der Knie-Ellenbogenlage machen.
  • Moxen

Das Moxen kommt aus der chinesischen Medizin und wird mit einer gepressten Beifußzigarre gemacht. Diese glühende Zigarre wird an zwei Fußpunkte der Mutter gehalten, natürlich mit Abstand.

  • Durch die Erwärmung werden die Meridiane (die sogenannten Nervenbahnen), die die Beckenregion versorgen, aktiviert. Somit ist eine stärkere Durchblutung da und die Kindsbewegung wird verstärkt.
  • Wichtig: Das Moxen musst du dir durch eine Hebamme oder Heilpraktikerin zeigen lassen.

Wie lange kann sich ein Kind im Bauch noch drehen?

  • Taschenlampe und Glöckchen

Durch Licht und Ton wird dem Kind der richtige Weg gezeigt. D.h. du musst den Weg auf der Bauchseite entlang gehen, als wenn dein Baby eine Vorwärtsrolle machen würde.

  • Ob diese Methode so viel bringt, ist umstritten. Aber zumindest hast du nur zu gewinnen!
  • Äußere Wendung

Falls gar kein Erfolg zu sehen ist, gibt es auch noch diese Möglichkeit. Die Äußere Wendung wird ca. in der 36.-37. SSW durchgeführt. Wichtig ist, dass du dabei immer in der Klinik zur und unter Kontrolle bist. Denn falls sich dein Baby beschwert, muss man sofort eingreifen (können).

  • Sei dir im Klaren, dass es ein massiver Eingriff ist.
  • Die Chance, dass es klappt, liegt bei 50% und ist natürlich von verschiedenen Faktoren abhängig. Bspw. ist sie beim 2. Kind höher.

Liebe Mama, und falls alles nicht zum Erfolg führt, hat es auch manchmal einen Grund warum sich dein Baby nicht drehen kann. Diesen Grund sieht man häufig erst nach der Geburt.

Ich wünsche dir ruhige Nerven und alles Gute!

In den letzten Wochen vor der Geburt ist die Lage deines Kindes in der Gebärmutter von Bedeutung. Für die ideale Geburtsposition hat sich dein Baby bereits gedreht und liegt nun mit dem Köpfchen nach unten. Wenn nicht, spricht man von einer Beckenendlage. Kein Grund beunruhigt zu sein, denn die Geburtshilfe bietet nun verschiedene Möglichkeiten – von der äußeren Wendung über eine Spontangeburt bis hin zum geplanten Kaiserschnitt. Um den richtigen Weg für dich und dein Kind zu finden, ist es gut dich ausführlich beraten zu lassen.

Beckenendlage: Mit dem Popo voran im Geburtskanal

Bei 3 Prozent aller Schwangerschaften liegt ein Baby noch wenige Wochen vor der Geburt „falsch herum“. In dieser sogenannten Beckenendlage oder Steißlage ist der Kopf des Kindes oben und der Steiß unten. Je nach Haltung der Beine werden dabei drei Varianten unterschieden:

  • Die einfache Steißlage, bei der beide Beine nach oben zeigend am Körper liegen.
  • Bei der Steiß-Fuß-Lage sitzt das Kind mit beiden Beinen in der Hocke in der Gebärmutter.
  • Bei einer Mischform kann zum Beispiel ein Bein nach oben ragen und das andere angewinkelt sein.

In einer dieser Positionen liegt in der 24. Schwangerschaftswoche (SSW) noch gut ein Drittel aller Kinder. Zwischen der 34. und 36. SSW drehen sich die meisten Babys in die Schädellage. Sie liegen dann mit dem Köpfchen nach unten. Bleibt das Kleine im dritten Trimester in der Steißlage, sollte sich Schwangere von ihren Geburtshelfern beraten lassen. Das kann deine Hebamme oder dein Frauenarzt sein, eventuell suchst du eine Schwangerenambulanz in einer Geburtsklinik auf. Bei einer Beckenendlage gibt es vier Möglichkeiten, die mit dir besprochen werden:

  1. Die spontane Wendung in Eigenregie
  2. Die „äußere Wendung“ durch einen Facharzt
  3. Die Spontangeburt in Steißlage
  4. Der geplante Kaiserschnitt

Warum liegt mein Baby in Beckenendlage?

In 50 Prozent der Fälle können Experten nicht eindeutig klären, warum sich das Baby für diese Position entschieden hat. Manchmal liegt es an einer seltenen herzförmigen Form der Gebärmutter oder an der Lage der Plazenta. Gelegentlich stecken gutartige Tumore (Myome) dahinter. Hebammen berichten, dass sich das Kind manchmal aus gutem Grund nicht drehen will oder kann, etwa weil die Nabelschnur sehr kurz ist.

Was kann ich jetzt selbst dafür tun, damit sich mein Baby noch dreht?

Ab der 34. Woche wird es im Bauch eng für dein Kind und die Chancen für eine natürliche Drehung sinken. Falls sich dein Baby ab der 35. SSW immer noch in Beckenendlage befindet, kannst du eine sanfte Wendung versuchen. Viele Hebammen empfehlen die „Indische Brücke“. Das ist eine Übung, die Schwangere bereits ab der 32. Woche bequem zu Hause machen können:

  • Führe die Übung in einer entspannten Atmosphäre durch.
  • Lege dich auf den Rücken, schiebe dir ein Kissen unter dein Becken und lege deine Unterschenkel auf einem Hocker ab.
  • Bleibe rund 15 Minuten in dieser Position und schließe die Augen.
  • Breche die Übung sofort ab, wenn es dir dabei nicht gut geht.

Der Sinn dieser Übung: Dein Baby soll aus deinem Becken hochrutschen und, sobald du aufstehst, zu einem Purzelbaum angeregt werden.

Wie lange kann sich ein Kind im Bauch noch drehen?

Vielleicht ist bei dir eine homöopathische Unterstützung sinnvoll. Auch Akupunktur kann eine Möglichkeit sein: Sie wird allerdings erst ab der 35. Schwangerschaftswoche empfohlen, da sie die Muskulatur der Gebärmutter anregt und vorzeitige Wehen auslösen kann. Besprich dich auf jeden Fall vorab mit deiner Hebamme und höre auf deine innere Stimme, wenn eine dieser Methoden bei dir ein komisches Gefühl auslöst.

Bis wann ist eine „äußere Wendung“ des Babys möglich?

Eine Drehung des Kindes von außen kann zwischen der 36. und 38. SSW durchgeführt werden. Dann ist dein Baby noch ausreichend klein, so dass eine erfolgreiche Wendung möglich ist. Die Erfolgsrate bei dieser Methode liegt Statistiken zufolge bei 50 Prozent. Kläre zunächst mit deinen Geburtshelfern, ob der Wendungsversuch für dich in Frage kommt – eine äußere Wendung ist mit Risiken für das Kind verbunden und nicht jede Beckenendlage ist dafür geeignet.

Wann läuft eine „äußere Wendung“ ab?

Vor der äußeren Wendung wird in der Regel ein Ultraschall gemacht sowie das Fruchtwasser und die Lage der Plazenta geprüft. Wenn nötig wird auch ein Wehen hemmendes Medikament (Tokolyse) gegeben. Die äußere Wendung wird ambulant von Fachpersonal im Kreißsaal durchgeführt. Hierbei wird das Kind durch die Bauchdecke am Kopf und Steiß umfasst und durch einen Vorwärts- oder Rückwärtspurzelbaum in die Schädellage gedreht. Manchmal laufen äußere Wendungen recht leicht und unkompliziert ab. Es scheint, als ob das Kind nur auf einen Impuls gewartet hätte. Generell ist sie ein eher unangenehmer Eingriff, der auch schmerzhaft sein kann. Natürlich besteht jederzeit die Möglichkeit „STOP“ sagen und den Wendungsversuch abzubrechen.

Ist bei einer Beckenendlage eine natürliche Geburt möglich und muss ich mir dazu eine spezialisierte Klinik suchen?

Grundsätzlich ist die Antwort auf beide Fragen: ja. Eine Steißgeburt ist möglich, wenngleich selten und mit Risiken verbunden. Bei der Entscheidung spielen für Experten unter anderem diese Kriterien eine Rolle:

  • Erst- oder Mehrfachgebärende
  • Früherer Kaiserschnitt
  • Zu geringes oder zu hohes Gewicht des Kindes
  • Einfache oder komplexe Steißlage
  • Beckenmaße (mögliche Verengung)
  • Kopfhaltung des Kindes

Sollte sich deine ausgesuchte Geburtsklinik nicht gut mit Steißlagen auskennen, ist ein Wechsel zu einer spezialisierten Klinik vielleicht sinnvoll für dich. Geburtshelfer empfehlen, dass eine Kinderklinik angeschlossen ist, damit das Kind bestmöglich versorgt wird. Bei der Geburt selbst lautet die Empfehlung, in den Vierfüßlerstand zu gehen. Die Geburt entwickelt sich in dieser Position meist ohne weitere Handgriffe gut.

Wann wird ein geplanter Kaiserschnitt empfohlen?

Die Entscheidung für einen geplanten Kaiserschnitt wird sehr unterschiedlich diskutiert. Manche Experten empfehlen grundsätzlich eine „Sectio“, andere berücksichtigen unterschiedliche Faktoren bei der Entscheidung – wie die jeweilige Steißlage des Babys, eine mögliche Beckenverengung und auch eine starke Angst der Schwangeren vor Steißgeburt.

Eine sichere und schöne Schwangerschaft erleben – mit unseren Tipps und Infos

Ein Kind auf die Welt zu bringen ist wunderschön – es ist aber völlig normal, dass du jetzt auch unsicher und aufgeregt bist. Deshalb steht dir die AOK Hessen in dieser besonderen Phase gerne zur Seite. Bei allen Fragen zur Geburt kannst du dich an unsere Online-Hebammenberatung wenden – ganz bequem per Chat oder Telefon. In unseren Geburtsvorbereitungskursen lernst du Atem- und Entspannungstechniken, die dich optimal auf die Ankunft deines Babys vorbereiten. Auch wenn dein kleiner Schatz auf der Welt ist, sind wir weiterhin für dich da: Wende dich gerne an unsere Stillberatung für Mütter. Was dich auch bewegt, wir unterstützen dich – damit du dich voll und ganz auf eine schöne Kuschel- und Kennenlernzeit konzentrieren kannst.

Wir wünschen dir und deinem Baby das Allerbeste – deine AOK Hessen.

Bis wann ist Beckenendlage ok?

Bis zur 33., 34. Schwangerschaftswoche kann eine spontane Drehung der Kinder in die Schädellage in Ruhe abgewartet werden. Verbleibt das Baby weiterhin in Beckenendlage, ist die 34., 35. Schwangerschaftswoche die ideale Zeit, um das Kind sanft zum Umdrehen zu animieren.

Kann sich das Kind in der 40 SSW noch drehen?

Wie häufig kommt die Querlage beim Baby vor? Nur etwa 0,6 Prozent aller Babys befinden sich in der 40. Schwangerschaftswoche in Querlage. Da der Platz in der Gebärmutter mit zunehmenden Wachstum des Ungeborenen kleiner wird, drehen sich die meisten Kinder etwa bis zur 34.

Wie lange kann sich ein Kind noch drehen?

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Kinder bis zur abgeschlossenen 36. Schwangerschaftswoche noch von allein mit dem Kopf ins Becken drehen, ist groß. Experten gehen davon aus, dass sie zwischen der 33. und 37.

Wann Kaiserschnitt wenn Baby sich nicht dreht?

Ein sehr enges Becken kann ein Grund sein, den Kaiserschnitt vorzuziehen, auch Größe und Gewicht des Ungeborenen spielen eine Rolle. Ist es sehr klein oder groß oder setzen vor der 32. Schwangerschaftswoche Wehen ein, wird möglicherweise eher zum Kaiserschnitt geraten.