Der PCR-Test ist die beste Methode, um zu prüfen, ob du Corona hast. Die PCR kann nämlich kleinste Spuren von Viren-Erbgut im Nasen-Rachen-Abstrich nachweisen. Doch zuerst muss sie das genetische Material vervielfältigen. Wie die PCR abläuft und was falsch-positiv bedeutet. Im Clip: Wie ist die Arbeit als Corona-Tester? Show
© picture alliance/dpa/Zentralbild/Jens Büttner PCR: Das Wichtigste zum Thema
PCR-Test Ablauf: Der zuverlässigste Corona-Test
So wirkt der Corona-Virus im KörperSo wirkt der Corona-Virus im KörperCorona, Grippe, Windpocken und Co.: Viren sind raffinierte Gegner für unseren Körper und das, obwohl sie gar keine Lebewesen sind. Sie vermehren sich auf eine andere, teuflische Weise. Um die PCR zu verstehen, musst du den DNA-Aufbau kennen© Galileo DNA besteht aus einem Doppelstrang aus Nukleotiden. Es gibt 4 verschiedene Nukleotide: alle besitzen ein Phosphat, einen Zucker und eine von 4 Basen (Adenin, Guanin, Thymin, Cytosin). Die 2 DNA-Einzelstränge sind über Wasserstoff-Brückenbindungen zwischen den Basen verbunden. Ähnlich wie bei Puzzleteilen passen nur bestimmte Basen zueinander. Die Base Adenin kann mit Thymin und Cytosin mit Guanin verbunden sein. Man spricht von Basenpaaren. PCR-Methode - so funktioniert'sSchritt 1: Vorbereitung der ProbeIn ein kleines Plastikgefäß mit etwas wässriger Lösung gibt man die zu vervielfältigende DNA, freie Nukleotide, DNA-Polymerase und Primer. Die DNA-Polymerase ist ein Enzym, das die Nukleotide zu einem DNA-Strang verknüpfen kann. Das Plastikgefäß mit allen Zutaten kommt dann in den Thermocycler. Dies ist ein Gerät, das heizen und kühlen kann. 👉Besonderheit bei einer PCR mit RNA: Das Erbgut der Corona-Viren liegt nicht als DNA, sondern als einzelsträngige RNA vor. Da die Polymerase nur DNA vervielfältigen kann, wird die RNA im Plastikgefäß zuerst mithilfe des Enzyms Reverse Transkriptase (RT) in DNA umgeschrieben. Die Corona-PCR ist deswegen keine normale PCR, sondern eine RT-PCR. Schritt 2: DenaturierungDie Proben werden auf rund 95°C erhitzt. Dadurch lösen sich die Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den Basenpaaren in der Ausgangs-DNA. Der DNA-Doppelstrang wird in 2 Einzelstränge getrennt. Du kannst dir das vorstellen, wie ein Reißverschluss, der durch das Verfahren in 2 Teile getrennt wird. Schritt 3: Primer-Hybridisierung (Anlagerung der Primer)Bei rund 45 bis 68°C legen sich die Primer an die gewünschte Stelle der DNA-Einzelstränge. Sie zeigen der DNA-Polymerase, wo sie mit der Arbeit beginnen soll. Wenn die gesuchte RNA bzw. DNA nicht in der Probe enthalten ist, dann können die Primer auch nirgends andocken. Die DNA wird dann auch nicht vervielfältigt. Ein Corona-PCR-Test fällt negativ aus. Primer bestehen meist aus 18 bis 30 Nukleotiden. Sie werden für Tests wie den Nachweis von Corona-Viren-Erbgut extra entworfen (Primerdesign). Die Primer passen auf ein ganz bestimmtes Gegenstück auf der DNA, die vervielfältigt werden soll. Schritt 4: Elongation (Polymerisation, Amplifikation, Verlängerung der DNA)Die Temperatur wird auf rund 70°C erhöht. Dadurch beginnt die DNA-Polymerase an den Primern, die passenden Nukleotide anzulagern. Die DNA wird also wieder zu einem Doppelstrang ergänzt. Aus 2 Einzelsträngen entstehen 2 Doppelstränge. 30 bis 50 ZyklenDanach beginnt alles von vorne: Die DNA wird wieder in Einzelstränge getrennt und zu einem Doppelstrang ergänzt. Pro Zyklus steigt die Zahl der DNA-Doppelstränge exponentiell (1-2-4-8-16…). Nach circa 30 bis 50 Zyklen steht genügend DNA zur Analyse zur Verfügung. ❗❗War in der Probe kein Virus-Erbgut, entstehen auch keine Kopien davon: Die Probe ist negativ und die Person hat keine Corona-Infektion. PCR-AblaufFAQ: PCR-Test bei Corona und PCR im Allgemeinen
PCR-Test oder Antigentest?
PCR-Test: Spezifität und Sensitivität - so zuverlässig sind die Corona-TestsBesonders zuverlässig sind PCR-Tests mit einer hohen Spezifität und einer hohen Sensitivität. Die Fehlerrate dieser PCRs sind sehr gering. PCR-Tests: Spezifität
PCR-Tests: Sensitivität
PCR: FehlerquellenAm Anfang und beim Abklingen einer Corona-Infektion ist die Viruslast niedrig und falsch-negative Ergebnisse möglich. Ebenso bei unkorrekter Probeentnahme, Lagerung und Transport. Teils ist die Sensitivität öfter noch die Spezifität daher nicht ganz so hoch wie von den PCR-Herstellern angegeben. Es geht hier aber nur um eine Abweichung von wenigen Prozent. Besonders sensitiv sind sogenannte Multiplex-PCRs. Sie untersuchen die Probe auf mehrere Gene. VortestwahrscheinlichkeitNeben der Sensitivität und Spezifität eines PCR-Tests ist auch die Vortestwahrscheinlichkeit entscheidend - also das geschätzte Risiko einer Person für eine Corona-Infektion. Hatte die Person etwa engeren Kontakt mit einem Infizierten, ist sie hoch. In diesem Fall ist ein positives PCR-Test-Ergebnis beinah zu 100 Prozent korrekt. Ist die PCR negativ, ist ein zweiter Test angebracht. Die Corona-Virus-MutationenDie Corona-Virus-MutationenBei positivem PCR-Test können Ärzt:innen die Untersuchung auf eine Virusvariante veranlassen - etwa, wenn jemand in einem Mutations-Risikogebiet war oder trotz Impfung Corona bekommen hat. Alles zu den Omikron-Variante. >> hier. Real-Time-PCR (Echtzeit-PCR)Bei den Corona-PCR-Tests handelt es sich zusätzlich um eine sogenannte Real-Time-PCR (Echtzeit-PCR): Während des Kopiervorgangs werden die gesuchten DNA-Abschnitte, also bestimmte Corona-Virus-Genabschnitt, mit einem Fluoreszenz-Farbstoff markiert. Die Fluoreszenz wird von einem Spektrometer gemessen und als Kurve am Computer angezeigt. So ist in Echtzeit erkennbar, ob und wie viele DNA-Kopien bereits entstanden sind. CT-Wert
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