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Zu den Opfern des Russisch-Ukrainischen Krieges gehören sechs Tote während der Annexion der Krim durch die Russische Föderation im Jahr 2014 und Tausende von Toten unter der Zivilbevölkerung und den verschiedenen Streitkräften während des folgenden von Russland angeschobenen Krieges im Donbas. Mit dem Russischen Überfall auf die Ukraine 2022 vervielfachten sich die Todesopfer. Annexion der Krim (2014)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während der russischen Annexion der Krim vom 23. Februar bis 19. März 2014 wurden sechs Menschen getötet. Am 26. Februar lehnte das Parlament eine Abspaltung der Krim ab, Krimtataren verhinderten die Erzwingung eines Parlamentsbeschlusses, dabei starb ein Mann an einem Herzversagen. Eine Frau starb im Gedränge.[1] Am folgenden Tag wurde das Parlament von Bewaffneten gestürmt, welche die russische Fahne aufzogen.[2] Unter den Toten befanden sich ferner ein Angehöriger der Krim-Tatarischen Gemeinschaft, der mit Folterspuren aufgefunden wurde, nachdem er vor dem Einberufungsbüro der Ukraine von Pro-Russen verschleppt worden war.[3][4] Zwei ukrainische Soldaten starben, wovon mindestens einer von russischen Soldaten getötet worden sei, der andere von „Bewaffneten in russischen Uniformen“,[5] bei dieser Erstürmung einer Kaserne sei einer der Erstürmer ebenfalls gestorben.[6] Russland erhob sodann im Jahr 2016 den Vorwurf, die die Ukraine hätte einen Angriff in der Nähe der Krim-Stadt Armjansk durchgeführt.[7] Klar war, dass in der Grenzregion geschossen wurde; bei zwei Vorfällen wurden ein russischer Soldat und ein Mitarbeiter des Inlandsgeheimdienstes getötet sowie Personen verhaftet.[7] Bei einem der von Russland beklagten angeblichen „Terroranschläge“ schossen Männer in russischen Uniformen um sich; es blieb unklar, ob es sich um Deserteure oder reguläre russische Soldaten handelte.[8] Präsident Putin nutzte die Zwischenfälle dennoch, um der Ukraine zu unterstellen, an Verhandlungen nicht interessiert zu sein, weitere Gespräche im Normandie-Format seien „unsinnig“.[7] Krieg im Donbass (seit 2014)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gesamtzahl der bestätigten Todesopfer im Krieg im Donbass, der am 6. April 2014 begann, wurde bis zum 31. Januar 2021 mit 13.100–13.300 angegeben.[9] Nach Angaben der ukrainischen Regierung wurden bis zum 13. Mai 2021 14.000 Menschen getötet.[10] Gesamtzahl der Toten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Anfänglich schwankte die bekannte Zahl der ukrainischen militärischen Opfer stark, da die ukrainische Armee ihre Verluste drastisch untertrieb,[17] wie von Medizinern, Aktivisten und Soldaten vor Ort sowie mindestens einem Offiziellen berichtet wurde.[17][18][19][20][21] Mehrere Mediziner berichteten, dass sie aufgrund der drastischen Zahl von Opfern überfordert waren.[17] Schließlich erklärte das Ukrainische Verteidigungsministerium, dass die vom Nationalen Museum für Militärgeschichte erfassten Zahlen die offiziellen seien, wenn auch noch unvollständig,[22] mit 4.629 Todesfällen (4.490 identifizierte und 139 nicht identifizierte), die bis zum 1. Dezember 2021 katalogisiert werden.[12][13] Nach Angaben der Streitkräfte der Ukraine starben bis zum 5. März 2021 1.175 ukrainische Militärangehörige an den Folgen von Nicht-Kampfhandlungen.[23] In der Folge veröffentlichte das Militär keine neuen Zahlen zu den Verlusten außerhalb von Kampfhandlungen mit der Begründung, diese könnten als Staatsgeheimnis betrachtet werden.[24] Tote nach Regionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Getötete Ukrainische Soldaten 2018.[25] In der folgenden Tabelle sind die 298 Todesopfer des Abschusses von Malaysia-Airlines-Flug 17 und die Todesopfer unter den ukrainischen Militärangehörigen nicht enthalten; diese sind separat aufgeführt.
Getötete Zivilisten nach Jahr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die von den Vereinten Nationen (UN) als Beobachter abgestellte OSCE bzw. OSZE dokumentierte folgende zivile Opferzahlen (getötete Zivilisten) pro Jahr: 2084 im Jahr 2014, 954 im Jahr 2015, 112 im Jahr 2016, 117 im Jahr 2017, 55 im Jahr 2018, 27 im Jahr 2019, 26 im Jahr 2020 und 18 im Jahr 2021. Nach Angabe der UN ist somit im Zeitraum von 2014 bis 2021 der durch den Krieg im Donbass verursachte Tod von 3.393 Zivilisten dokumentiert.[11] Im Zeitraum von 2017 bis einschließlich 2020 wurden außerdem durch die OSCE insgesamt 548 durch den Konflikt verletzte Zivilisten dokumentiert.[33][34] Vermisste und Gefangene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfang Juni 2015 meldete die Staatsanwaltschaft der Region Donezk, dass in den von der Regierung kontrollierten Gebieten 1.592 Zivilisten vermisst werden, von denen 208 aufgefunden wurden.[35] Gleichzeitig wurden in einem Bericht der Vereinten Nationen 1.331, laut Angabe des ukrainischen Vertreters der trinationalen Kontaktgruppe 1.460 Menschen vermisst. Eine NGO hatte von 378 Soldaten und 216 Zivilisten berichtet, welche als vermisst galten. Per 18. April 2015 waren in Dnipropetrowsk 222 nicht identifizierte Leichen, zumeist von Soldaten, in Leichenhallen aufbewahrt, während 170 Soldaten begraben worden waren, von welchen nur 47 identifiziert worden waren.[36] Insgesamt wurden nach Angaben der Regierung bis Ende Oktober 774 Menschen vermisst,[37] darunter 271 Soldaten.[38] Ende Dezember 2017 lag die Zahl der bestätigten Vermissten auf ukrainischer Seite bei 402,[39] darunter 123 Soldaten.[40] Die Separatisten meldeten bis Mitte Dezember 2016 außerdem 433 Vermisste auf ihrer Seite,[41] und 321 Vermisste bis Mitte Februar 2022.[30] Bis Mitte März 2015 wurden nach Angaben des Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) 1.553 Separatisten im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen den beiden Seiten aus der Gefangenschaft entlassen.[42] In der Folge ließ die Ukraine bis Ende Februar 2016 weitere 322 Personen frei,[43][44][45][46] während bis September die Rebellen bereits 1.598 Angehörige der Sicherheitskräfte und 1.484 Zivilisten freigelassen hatten.[47] Berichten zufolge befanden sich Ende März 2016 immer noch 1.110 separatistische Kämpfer und Anhänger, darunter 743 Zivilisten, in der Gewalt der ukrainischen Streitkräfte.[48] Die Zahl der gefangenen Separatisten wurde im Dezember auf 816, darunter 287 bis 646 Zivilisten, aktualisiert.[49][41] Ende Mai 2015 wurde der ukrainische Kommandeur des Flughafens Donezk, Oleg Kusminych, der während der Kampf um den Komplex gefangen genommen worden war, freigelassen.[50] Im Dezember 2017 fand ein großer Gefangenenaustausch statt, bei dem die Rebellen 73 der 176 von ihnen festgehaltenen Gefangenen freiließen, während die Ukraine 306 der 380 von ihr festgehaltenen Gefangenen freiließ. Von den von der Ukraine freigelassenen Gefangenen weigerten sich 29, die zum Austauschpunkt gebracht wurden, in die von den Separatisten gehaltenen Gebiete zurückzukehren, während 40 bereits zuvor freigelassene Gefangene nicht zum Austausch erschienen. Bei den von den Rebellen freigelassenen Personen handelte es sich hingegen um 32 Soldaten. Damit stieg die Gesamtzahl der von den Rebellen freigelassenen Gefangenen auf 3.215.[39] Unter den von den Separatisten festgehaltenen Personen waren 74 Soldaten.[51] Die Zahl der entlassenen Gefangenen wurde Ende Juni 2018 auf 3.224 aktualisiert,[52] während die Zahl der von den Rebellen noch festgehaltenen Personen auf 113 geschätzt wurde.[53] Ende Dezember 2019 fand ein neuer Gefangenenaustausch statt, bei dem die Ukraine 124 separatistische Kämpfer und ihre Anhänger freiließ, während 76 Gefangene, darunter 12 Soldaten, von den Rebellen in die Ukraine zurückgebracht wurden. Weitere fünf oder sechs Gefangene, die von den Separatisten freigelassen wurden, beschlossen, in den von den Rebellen kontrollierten Gebieten zu bleiben.[54][55] Bei einer Freilassung von neun ukrainischen Soldaten berichteten diese, dass vier ihrer Kollegen von den Pseudorepubliken hingerichtet worden seien. Auch Körper von ukrainischen Soldaten, welche der Ukraine übergeben worden waren, wiesen sowohl Folter- als auch Erschiessungsspuren auf.[36] Ausländische Kämpfer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ausländische Freiwillige haben sich an dem Konflikt beteiligt und auf beiden Seiten gekämpft. Die Nichtregierungsorganisation Cargo 200 berichtete, dass sie den Tod von 1.479 russischen Staatsbürgern während des Kampfes auf Seiten der Rebellen dokumentiert hat.[56] Das US-Außenministerium schätzt, dass 400–500 von ihnen reguläre russische Soldaten waren.[16] Auch zwei Kirgisen und ein Georgier wurden bei Kämpfen auf Seiten der Separatisten getötet.[57][58] Außerdem starben auf ukrainischer Seite mindestens 211 im Ausland geborene ukrainische Staatsbürger und 13 Ausländer.[59] Einer der Getöteten war der ehemalige tschetschenische Rebellenführer Isa Munajew.[60] Ende August 2015 berichtete die russische Nachrichtenseite Business Life (russisch Деловая Жизнь Delowaja Schisn), dass bis zum 1. Februar 2015 2.000 russische Soldaten in der Ukraine getötet worden seien.[61][62] Ausländische Zivilpersonen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]312 ausländische Zivilisten sind ums Leben gekommen: 298 Passagiere und die Besatzung von Malaysia-Airlines-Flug 17,[63] elf russische Journalisten,[56] ein italienischer Journalist,[64] ein russischer Zivilist bei Raketenangriffen über Landesgrenzen[65] und ein litauischer Diplomat.[66] Landminen und andere explosive Überreste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Infolge des Konflikts sind weite Teile der Donbass-Region mit Landminen und anderen explosiven Kriegsmunitionsrückständen kontaminiert worden.[67] Nach Angaben des Koordinators für humanitäre Hilfe der Vereinten Nationen in der Ukraine war die Ukraine im Jahr 2020 eines der am stärksten von Minen betroffenen Länder der Welt, mit fast 1.200 Minen-/ERW-Toten seit Beginn des Konflikts im Jahr 2014.[68] In einem im Dezember 2019 veröffentlichten Bericht von UNICEF heißt es, dass 172 Kinder durch Landminen und andere Sprengstoffe verletzt oder getötet wurden.[69][70] Russischer Überfall auf die Ukraine (seit 2022)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Todesfälle insgesamt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter den russischen Toten stammen überproportional viele Soldaten aus verarmten russischen Teilrepubliken. Laut einer Analyse des US-Politikwissenschaftlers Adam Charles Lenton von der George Washington University wird die Liste der toten Soldaten angeführt vom iranischsprachigen Volk in Nordossetien (5,5 Gefallene pro 100.000 Einwohner), gefolgt von buddhistisch geprägten Soldaten aus Burjatien (5,44).[71] Auch in Tuwa, Dagestan und Inguschetien werden viele tote Soldaten beklagt. Soldaten aus Burjatien oder Dagestan würden oftmals wie Männer und Frauen zweiter Klasse behandelt. Kommandanten würden sie besonders häufig in den gefährlichen Kampfeinsätzen einsetzen, was die hohen Verluste innerhalb dieser Ethnien erklären würde. Kein Gefallener kam bisher aus Moskau, wo zehn Prozent der Russen leben, oder aus St. Petersburg.[72] Ebenso wurden Männer aus den seit 2014 besetzten Gebieten behandelt, welche nach Zwangseinberufungen weniger als eine Woche ausgebildet und dann als „Kanonenfutter“ an die gefährlichsten Frontabschnitte gebracht wurden. Am 2. Juni waren je 160 Tote ausgetauscht worden; lange Zeit hatte Russland die Aufforderungen der Ukraine, seine Toten zu übernehmen, ignoriert.[73]
Todesfälle unter Zivilpersonen nach Gebieten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
* Anmerkung: In den Oblasten Luhansk und Donezk werden Zivilisten von den Separatisten der gleichnamigen „Volksrepubliken“ (DNR und LNR) zum Kämpfen gegen die eigenen Landsleute/das eigene Land an die Front gezwungen.[110][111][112] Dabei Gefallene sind nicht von dieser Aufzählung erfasst. Vermisste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laut der Menschenrechtsbeauftragten des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denissowa sind über 16.000 Menschen (davon 2000 Soldaten) als vermisst gemeldet worden (Stand: 26. April 2022). Von den Vermissten stammen etwa 4000 Menschen aus der belagerten Stadt Mariupol.[113] Schon in den acht Jahren zuvor, aber auch nach dem Überfall durch Russland, war unklar, ob die Ukraine Gefangene als Gefangene oder als Geiseln bezeichnen wolle; stets umfassten die Gefangenenaustausche eine große Zahl Zivilisten. Auch 2022 blieb das ein Problem, ob schon Zivilisten unter dem Schutz der Vierten Genfer Konvention stehen müssten.[73] Bekannt wurde auch, dass in den Vasallenstaaten Donezk und Luhansk viele Verfahren von Gefangenen nach dem russischen Überfall nicht fortgeführt wurden, weil das Personal für Verhandlungen aufgrund der dortigen Zwangsmobilisierung an die Front fehle. Auch die Haftbedingungen verschlechterten sich, im Gegensatz zu früher konnten Kontakte nicht mehr aufrechterhalten, auch keine Pakete zugestellt werden, wie das zuvor manchmal noch gelang. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hatte zu keinem Zeitpunkt Zugang zu den Gefangenen.[73] Gefallenes russisches Führungspersonal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gefallenes tschetschenisches Führungspersonal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gefallenes ukrainisches Führungspersonal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Getötete Journalisten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der erste in diesem Krieg getötete Journalist war ein ukrainischer Kameramann, der für den lokalen Fernsehsender Kiew TV arbeitete. Er kam beim Einschlag russischer Raketen auf den Fernsehturm in der Hauptstadt am 1. März ums Leben.[218] Mitte März wurden zwei Journalisten getötet, als ein Team des US-Fernsehsenders Fox News bei Kiew unter Artilleriefeuer geraten war. Ein amerikanischer Dokumentarfilmer ist durch Schüsse ums Leben gekommen, als er nordwestlich von Kiew mit seinem Auto unterwegs war.[218] Wie die Organisation Reporter ohne Grenzen mitteilte, war das Opfer eine der wenigen russischen Journalistinnen in der Ukraine, Oksana Baulina. Sie wurde am 23. März 2022 in der Hauptstadt Kiew von einer sogenannte Kamikaze-Drohne getötet.[218] Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft bestätigte, dass der seit Mitte März vermisste Dokumentarfilmer und Fotograf Maksym Lewin in einem Dorf nahe der Hauptstadt tot aufgefunden wurde. Nach ersten Erkenntnissen sei der Ukrainer von russischen Soldaten erschossen worden. Nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen ist Lewin der sechste Journalist, der seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar getötet wurde.[219] Weitere getötete Zivilpersonen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der 96-jährige Zeitzeuge Borys Romantschenko, der die Haft in vier nationalsozialistischen Konzentrationslagern überlebt hatte, starb am 18. März 2022 durch einen russischen Bombenangriff auf Charkiw.[220] Am 2. April 2022 wurde der litauische Regisseur Mantas Kvedaravičius in Mariupol von russischen Soldaten festgenommen und erschossen.[221] Kvedaravičius hatte in seinen Dokumentarfilmen bereits die Folgen des russischen Vorgehens in Tschetschenien (Barzakh, 2011) und im Donbass (Mariupolis, 2015) gezeigt und war vor Ort, um auch die aktuelle Situation filmisch zu dokumentieren. Das Werk wurde postum unter dem Titel Mariupolis 2 veröffentlicht. Der ukrainische Unternehmer Oleksij Wadaturskyj, Gründer und Inhaber des Nibulon-Konzerns, kam am 31. Juli 2022 zusammen mit seiner Ehefrau Raissa bei einem russischen Angriff in seinem Wohnhaus in Mykolajiw ums Leben. Die ukrainische Seite geht von einer gezielten Tötung des bedeutenden Getreideexporteurs aus.[222] Jurij Kerpatenko, Chefdirigent des Mykola-Kulisch-Theaters in Cherson wurde seit September von seinen Kollegen vermisst, nachdem die russischen Besatzer für den 1. Oktober 2022 ein Propaganda-Konzert mit dem Kammerorchester Hilea, dessen Chefdirigent ebenfalls Kerpatenko war, planten. Kerpatenko hatte sich entschieden, auch nach dem russischen Einmarsch in seiner Heimatstadt zu bleiben, verbarg seine pro-ukrainische Einstellung nicht, und weigerte sich mit den Besatzern zu kollaborieren.[223] Am 13. Oktober wurde öffentlich bekannt, dass der Familienvater in seinem Haus von russischen Soldaten erschossen worden war. Der genaue Todestag ist noch nicht endgültig verifiziert. Aktuelle Entwicklungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der ukrainische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Serhij Kyslyzja, gab am 27. Februar 2022 über Twitter bekannt, dass das Land das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) um Hilfe bei der Rückführung der Leichen getöteter russischer Soldaten gebeten hat.[224] Aufgrund der Befürchtung, dass Russland keine Angaben über die Anzahl oder Verluste von Soldaten in der Ukraine macht, rief das ukrainische Innenministerium noch am selben Tag Angehörige russischer Soldaten auf, bei der Identifizierung verwundeter, gefangen genommener oder getöteter Soldaten zu helfen. Die Initiative mit dem Namen Ishchi Svoikh wurde noch am selben Tag auf Ersuchen der russischen Generalstaatsanwaltschaft von der Medienaufsicht der russischen Regierung blockiert.[225] Am 2. März 2022 bestätigte das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation, dass 498 russische Soldaten im Kampf gefallen sind und weitere 1.597 verletzt wurden.[226] Stand 25. März 2022 gab es 977 bestätigte tote Zivilisten und mindestens 1.557 bestätigte verletzte Zivilisten (UNOCHA, Stand: 20. März)[227] Nach ukrainischen Angaben wurden mehr als 3.000 Zivilisten (allein mindestens 2.500 in Mariupol und mindestens 500 Zivilisten in Charkiw) getötet (ukrainische Angaben, Stand: 16. März)[228][229] In einem Online-Artikel der kremlnahen russische Zeitung Komsomolskaja Prawda vom 20. März 2022 war unter Berufung auf das Verteidigungsministerium die Rede von 9.861 russischen Soldaten, die seit Beginn des Kriegs gestorben sein sollen, wie aus einer archivierten Version des Textes hervorgeht. Die Zeitung führt die aufsehenerregende Veröffentlichung auf einen angeblichen Hackerangriff zurück.[230] Nach Angaben des russischen Generalstabs vom 25. März 2022 sind in der Ukraine 1.351 russische Soldaten getötet worden. Es seien zudem 3.825 Soldaten verletzt worden, teilte das Militär am Freitag der Agentur Interfax zufolge in Moskau mit. Es waren die ersten offiziellen Zahlen seit Anfang März, als die Zahl mit 498 getöteten Soldaten angegeben worden war. Experten gehen allerdings von mehreren Tausend toten russischen Soldaten aus.[231] Die russischen Truppen haben in Butscha, einer Pendlerstadt nahe der Hauptstadt Kiew, große Zerstörungen hinterlassen. Nach Angaben ukrainischer Behörden sind 280 Zivilisten erschossen worden, deren Leichen auf den Straßen lagen.[232] Gestützte auf ukrainische Quellen sollen laut dem Institute for the Study of War die russischen Behörden den Familien verstorbener Soldaten aus Moskau dreimal so viel zahlen wie denen aus der von Minderheiten dominierten Teilrepublik Burjatien. Die Unzufriedenheit ethnischer Minderheiten in Russland angesichts des Krieges in der Ukraine nimmt laut dem Institut offenbar zu. Der US-Thinktank stützt sich dabei auf Äußerungen von Wassili Matenow, dem Gründer der Organisation Asiaten Russlands. Diese Vereinigung setzt sich für „gefährdete und zahlenmäßig kleine Völker, die vom russischen Staat diskriminiert werden“, ein. Ziel dieser Vereinigung sei es, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Die Zahl der zivilen Todesopfer in der Ukraine sei erschreckend, ebenso wie die Zahl der toten Soldaten aus nationalen Minderheiten, so Matenow.[233] Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wie viele russische tote Soldaten Ukraine?Gesamtzahl der Toten
Nach Angaben der Streitkräfte der Ukraine starben bis zum 5. März 2021 1.175 ukrainische Militärangehörige an den Folgen von Nicht-Kampfhandlungen.
Wie viele tote Russen in Ukraine Konflikt 2022?Der Russland-Ukraine Krieg hat laut Zählungen des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (OHCHR) bis zum 31. Oktober 2022 mindestens 6.430 Todesopfer in der ukrainischen Zivilbevölkerung gefordert, darunter mindestens 402 Kinder.
Wie viele Tote Ukraine Russland?Fast 10.000 Tote im Ukraine-Konflikt. Durch die Kampfhandlungen in der Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen bislang mindestens 9.758 Menschen getötet worden. Unter den Opfern sind auch viele Zivilisten.
Wie viele russische Panzer in der Ukraine zerstört?Aktuell zählt das Projekt 372 erbeutete Panzer, gut 600 bewaffnete Truppentransporter und jede Menge Artillerie-Geschütze und Raketenwerfer. Allein in der Offensive um Charkiw soll die Ukraine 74 Panzer von russischen Truppen erbeutet haben.
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