Das literarische Äquivalent zu einem drittklassigen Hollywoodschinken Show
Gunnar Kwisinski zeichnet für die Übersetzung des neuesten Thrillers von Harlan Coben verantwortlich, bei der aus Hold Tight (Festhalten) im Goldmann Verlag auf knapp 450 Seiten Sie sehen dich geworden ist. Die auf dem Buchrücken angemerkten Vorschusslorbeeren der Bild am Sonntag und des San Francisco Chronicle versprechen ein neues Meisterwerk vom "Thrillergott" und irrsinnige Spannung… Diese muss man jedoch in der ersten Hälfte des Buches mit der Lupe suchen, wenn das durchschnittliche amerikanische Erfolgsehepaar, sie Anwältin, er Chirurg, nach sechzehn Jahren Kindheit feststellen, dass sich ihr Sohn nicht mehr nur mit schulischen und sportlichen Bestleistungen zufrieden gibt, sondern plötzlich auch noch andere Interessen hat. Er verbringt vermehrt Zeit im Internet und umgibt sich möglicherweise auch mit schlechten Freunden, die ihn von der üblichen Mustersohnroutine abhalten. Wenn dann aber auch noch der beste Freund des jungen Mannes Selbstmord begeht, werden die Eltern nicht nur hellhörig, sondern richtiggehend aufgescheucht, wie die Hühner in deren Stall ein Fuchs eindringt. Plötzlich stellt sich für die Altvorderen die Frage, wie denn so ein braves Jüngelchen wieder auf den rechten Pfad der Tugend gezerrt werden kann und wie man seinen Sprössling wirkungsvoll überwachen kann. Die ethische Frage des Vertrauens zwischen Kind und Eltern wird zwar kurz angedacht, aber im Endeffekt scheinen der Einbau eines Sniffer-Programms in den PC und Handy-Ortung via GPS und Computer doch zweckdienlicher, denn der Junge scheint mit seiner Umwelt total überfordert zu sein und taucht ab. Mami hat gerade keine Zeit, weil sie zu einer Zeugenanhörung verreisen muss, also nimmt Papi (ja, der mit dem sportlich gestählten Körper) die Verfolgung seines Sohnes auf, denn für die Polizei liegen nicht genügend relevante Fakten vor, um zum Schutz des Jugendlichen aktiv zu werden. Also hinein in den Sumpf der Großstadt unter dem Motto: Rettet Adam … Ich habe ja schon Einiges von Harlan Coben gelesen und mich stört auch die typisch amerikanische Schwarz-Weiß-Malerei bei Gut und Böse nicht, aber bei diesem Elaborat hat der Autor eindeutig zu tief in den Schmalztopf gegriffen. Heulende Mütter, fehlende Spendernieren, Suizid in der Nachbarschaft, Vergewaltigung, Medikamentenmissbrauch, garstige Lehrer und, und, und … Coben lässt keinen Alptraum elterlicher Vorstellungskraft aus, was mit den armen Kids von heute so alles passieren könnte. Die ganze Story hat die Sinnhaftigkeit eines drittklassigen Hollywoodschinkens. Aber es wäre nicht Harlan Coben, wenn er daraus nicht noch einen geschickt verwobenen Actionreißer produziert hätte, der in der zweiten Hälfte deutlich mehr Spaß am Lesen bringt, wenn man jeden weiteren Anspruch als seichte Unterhaltung ad acta legt. Da merkt man deutlich die Routine des Autors im Aufbau seiner Geschichten und in der Stilisierung seiner Charaktere. Im Endeffekt geht natürlich immer für (fast) alle Beteiligten alles gut aus, wenn man von den Leichen im Vorfeld absieht und die paar (fast) lebensgefährlichen Schrammen am Heldenvater heilen auch schneller als der Leser das Buch zuklappt. Neue KurzmeinungenPositiv (95): Spannend, aber doch unaufgeregt und mit sehr interessantem Thema Kritisch (14): Leider nur Mittelmaß Alle 155 Bewertungen lesen Auf der Suche nach deinem neuen Lieblingsbuch? Melde dich bei LovelyBooks an, entdecke neuen Lesestoff und aufregende Buchaktionen. Inhaltsangabe zu "Sie sehen dich"Der Teenager Spencer Hill ist tot: Selbstmord. Oder doch Mord? Als kurz darauf Spencers engster Freund Adam verschwindet, befürchten dessen Eltern Mike und Tia das Schlimmste. In der Sorge um ihren Sohn haben sie heimlich ein Spionageprogramm auf Adams Computer installiert, das schon bald eine bedrohliche E-Mail zu Tage fördert. Alarmiert und schockiert macht sich Mike auf, um seinen Sohn nach Hause zu holen – koste es, was es wolle. Doch er und seine Frau sind nicht die einzigen, die andere ausspionieren ... Shutter – Sie sehen dich (Originaltitel: Shutter) ist ein US-amerikanischer Horror-Thriller von Regisseur Masayuki Ochiai aus dem Jahr 2008. Es handelt sich um eine Neuverfilmung des thailändischen Films Shutter aus dem Jahr 2004. Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ben und Jane aus New York City haben gerade geheiratet. Kurz nach ihrer Hochzeit fliegen beide nach Japan, wo der Berufsfotograf Ben einen neuen Auftrag erhalten hat. In Japan angekommen, fahren sie mit dem Auto zu einer abgelegenen Hütte in der Nähe des Fuji, um vorab ihre verkürzten Flitterwochen zu verbringen. Dabei erscheint bei Dunkelheit plötzlich eine junge Frau auf der Fahrbahn, die trotz Schneefall nur ein leichtes Kleid trägt. Jane kann ihr nicht ausweichen und überfährt sie mit dem Wagen. Als beide nachsehen, ist die Frau jedoch verschwunden und auch die Polizei kann keine Spuren entdecken. Ben hat seit dem Unfall Schmerzen im Nackenbereich. Bei Bens Auftraggeber in Tokio bekommt das Paar eine Wohnung direkt über Bens neuem Fotostudio mit Dunkelkammer. Als sie ihre Fotos aus den Flitterwochen entwickelt haben, zeigen sich darauf seltsame weiße Schlieren, die später auch auf Bens beruflichen Fotos zu sehen sind. Als Jane später die junge Frau vom Unfall mit einem Totenkopfgesicht im Fenster der U-Bahn von Tokio erscheint, glaubt sie nicht mehr, dass sie sich den Unfall nur eingebildet hat, doch Ben will davon nichts wissen und wiegelt ab. Jane versucht das Rätsel nun allein zu lösen. Als sie Bens Bilder nochmal durchsieht, bemerkt sie, dass alle Schlieren auf das 17. Stockwerk eines Hochhauses zeigen. Dort findet sie in einem Büro das Foto der Frau und ihren Namen Megumi Tanaka, sowie den Hinweis darauf, dass Ben der Fotograf war. Damit konfrontiert gibt Ben zu, dass er die Frau gekannt habe. Er hatte mit ihr bei einem früheren Aufenthalt in Japan eine Beziehung, sie dann aber eines Tages verlassen. Bens ehemalige Arbeitskollegen und Freunde Adam und Bruno werden ebenso von Megumi heimgesucht. Adam stirbt, nachdem ihm das Auge herausgerissen wurde, und Bruno begeht Selbstmord, indem er aus dem Fenster springt. Ben und Jane suchen Megumis Haus auf, dort entdecken sie, dass Megumi schon lange tot ist und sich mit Kaliumcyanid das Leben genommen hatte. Die Leiche erhält nun eine ordentliche Bestattungszeremonie und wird eingeäschert. Ben und Jane glauben nun, dass damit alles vorbei sei und fliegen zurück nach New York City. Dort entdeckt Jane auf Fotos, die noch vor ihrer Abreise gemacht wurden, wieder Hinweise von Megumi, die sie zu einer Kamera in einem Koffer von Ben führen. Als sie sich die Fotos von der Speicherkarte ansieht, findet sie dort eine Reihe Bilder, die zeigen, wie Megumi von Adam und Bruno körperlich bedrängt wird. Als sie Ben damit konfrontiert, gesteht er ihr, dass die drei Freunde vorhatten, von Megumi kompromittierende Fotos zu machen, nachdem sie ihr heimlich Schlaftabletten verabreicht haben, um Megumi erpressbar zu machen. Adam und Bruno seien dann aber weiter gegangen und hätten sie vergewaltigt, wobei Ben tatenlos zugesehen habe. Jane ist entsetzt und erklärt, dass sie mit so jemandem nicht leben wolle und verlässt Ben. Ben macht nun in der ganzen Wohnung Fotos, um herauszufinden, wo sich der Geist von Megumi nun aufhält. Als er keine Hinweise findet und die Kamera auf den Boden wirft, macht diese ein Foto von Ben. Auf diesem ist zu sehen, dass Megumi offenbar schon die ganze Zeit auf den Schultern von Ben sitzt, was nun auch seine ständigen Nackenschmerzen, die gebeugte Haltung und sein ungewöhnlich hohes Gewicht erklärt. Um Megumi endgültig loszuwerden, versetzt er sich Stromschläge am Hals. Er überlebt diese mit schweren Verletzungen. Im Krankenhaus sitzt er nun regungslos und nach vorne gebeugt auf seinem Bett. Als die Tür aufschwingt, spiegelt sich Ben darin und man sieht, wie Megumi sich immer noch an ihm festhält. Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die deutsche Synchronisation wurde von der RC Production Kunze & Wunder GbR erstellt. Dialogbuch und -regie führte Tobias Meister.[2]
Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wo spielt immer für dich da?Fakten zur Serie «Immer für dich da». Wer einmal lügt Drehort?Im Rahmen dieser Vereinbarung wird Coben 14 seiner Romane als Netflix-Serien produzieren. Die Dreharbeiten fanden bis zum Sommer 2021 in der Gegend um Manchester und Blackpool statt.
Wie viel Folgen hat sie sehen dich?Sie sehen dich Episodenguide | Liste der 6 Folgen | Moviepilot.de | Moviepilot.de.
Wie sehen dich Serie?Die polnische Netflix-Serie Sie sehen dich (im Original: Zachowaj Spokój) ist eine Adaption des gleichnamigen Thriller-Romans von Harlan Coben (Kein Friede den Toten). Darin stürzt das Verschwinden des 18-Jährigen Adam das Leben einer reichen Vorort-Gemeinschaft ins Chaos.
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