Gleich und Gleich gesellt sich gern Beispiele

Ziehen Gegensätze sich an oder gilt vielmehr: "Gleich und Gleich gesellt sich gern?" Unterschiedliche Meinungen haben zwar den Vorteil, die Beziehung lebendig zu erhalten. Studien zeigen aber, dass langlebige Beziehungen eher Ähnlichkeit voraussetzen.

Belegt ist, dass zwei Partner häufig gemeinsame Merkmale wie Ethnie, Glauben, Alter oder Bildungsniveau aufweisen. Für eine im Jahr 2014 veröffentlichte Studie wurde das Erbgut von 825 US-amerikanischen Paaren untersucht. Sie bestätigte, dass sich zwei Partner eines Paares genetisch stärker ähneln als zwei zufällig ausgewählte Personen. Doch auch wenn die Verhaltensgenetik neue Erklärungsansätze liefert: Den für die Psychologie interessanten Einfluss von Zuneigung und Emotionen vernachlässigt sie.

Nun haben Forschende am Wellesley College in den USA die Resultate einer Studie veröffentlicht, in der die Faktoren beschrieben wurden, die sich auf die Langlebigkeit von Paarbeziehungen und Freundschaften auswirken. Die Psychologin Angela Bahns und ihr Forschungsteam untersuchten 1523 Paare bezüglich Lebensweisen und Charaktereigenschaften.

Die Analyse ergab, dass Ähnlichkeiten insbesondere zum Zeitpunkt des ersten Treffens eine zentrale Rolle spielen: Die Gemeinsamkeiten bilden für die Partner eine soziale Verbindung, in der sie sich wohlfühlen und die sie beim Aufbau einer Beziehung unterstützt. Laut Angela Bahns ist für die Überlebensfähigkeit einer Paarbeziehung eine gewisse Kompatibilität zwischen den Partnern wichtiger als Komplementarität. Und zum Aufbau des Zugehörigkeitsgefühls tragen sogar scheinbar unbedeutende Details wie das Tragen eines Hutes oder der ausgeübte Beruf bei.

In einem 1970 vom Psychologen Henri Tajfel durchgeführten Versuch wurden Schulkinder nach ihren Lieblingsbildern von Klee und Kandinsky gefragt. Damit schuf er ein Zugehörigkeitsgefühl auf Basis eines winzigen Unterscheidungsmerkmals: dem Kunstgeschmack. Danach wurden die Kinder gebeten, Belohnungen an einige ihrer Kameradinnen und Kameraden zu verteilen. Es zeigte sich, dass sie die Mitglieder ihrer eigenen Gruppe bevorzugten. Auch zunächst unbedeutend erscheinende Gemeinsamkeiten begünstigen also bereits die Beziehung.

Dies schliesst nicht aus, dass sich funktionierende Partnerschaften auch bei gegensätzlichen Persönlichkeiten und Hintergründen bilden können. Doch wer hofft, den Partner beeinflussen zu können, wird enttäuscht: Angela Bahns hob in ihrer Studie hervor, dass sich gegensätzliche Werte und Standpunkte im Verlauf der Beziehung so gut wie nicht verändern.

Von Aurélie Faesch-Despont, publiziert im Psychoscope 5/2016

  1. Home
  2. Wissen
  3. Hirnforschung
  • Gesundheit Digital

Hirnforschung:Gleich und Gleich gesellt sich gern

29. April 2011, 9:06 Uhr

Lesezeit: 1 min

Wie wir auf andere Menschen reagieren, hängt entscheidend davon ab, ob diese auf der gleichen oder einer anderen Position in der sozialen Hierarchie angesiedelt sind. Am stärksten ist die Reaktion auf Personen gleichen Ranges.

Christian Weber

Der eigene soziale Status beeinflusst entscheidend, wie stark man auf Menschen reagiert, die auf der gleichen oder einer anderen Position in der sozialen Hierarchie angesiedelt sind.

Anhand solcher Aufnahmen haben Wissenschaftler die Reaktionen ihrer Probanden auf andere Personen mit unterschiedlichem sozialen Status untersucht.

(Foto: C. Zink/NIMH Genes Cognition and Psychosis Program)

Darauf deuten Versuche hin, die ein Forscherteam um Caroline Zink vom National Institute of Mental Health in Bethesda in den USA jetzt in der Fachzeitschrift Current Biology (online) publiziert hat. Sie bestätigen mit Hilfe moderner bildgebender Verfahren ein altes Sprichwort: Gleich und Gleich gesellt sich gern.

Für die Studie mussten die Versuchsteilnehmer jeweils zwei Fotografien von Menschen mit höherem oder niedrigerem sozialen Status bestimmten Fragen zuordnen, etwa: "Welche Person wurde mehrmals gefeuert?" oder "Welche Person hat eine Eliteuniversität besucht?" Zugleich beobachten die Forscher mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRI) das sogenannte ventrale Striatum im Bewertungssystem des Gehirns.

Von dieser Hirnstruktur weiß man, dass sie aktiver wird, wenn einer anderen Person stärkere soziale Beachtung gegeben wird. Bei der Auswertung der Daten ergab sich, dass entgegen naheliegender Vermutung nicht automatisch der sozial höher Gestellte für wichtiger gehalten wird.

Vielmehr unterschied sich das Interesse der Probanden je nachdem, wie sie selber ihren Status einschätzten: Nur bei denen, die sich in einer gehobenen sozialen Position wähnten, war das ventrale Striatum besonders aktiv, wenn sie mit der Fotografie einer sozial höher gestellten Person konfrontiert wurden. Bei Probanden mit subjektiv niedrigem Status war das Interesse eher auf Personen mit niedrigerem Status ausgerichtet.

Für die Forscher waren diese Ergebnisse weniger überraschend, weil ähnliche schichtabhängige Interessenlagen bereits von Affen bekannt sind - mit einem interessanten Unterschied: Bei nichtmenschlichen Primaten beachten die niedrig gestellten Tiere auch den dominierenden Oberaffen. Zu klären ist nun, ob sich Menschen von diesem Verhalten emanzipiert haben.

Was Bedeutung Gleich und gleich gesellt sich gern?

Gleich und Gleich gesellt sich gern. Bedeutungen: [1] Menschen, die einander ähnlich sind, verbringen gern Zeit miteinander.

Was bedeutet Gleich und gleich?

Die Bedeutung des Sprichworts „Gleich und gleich gesellt sich gern“ ist durchaus komplexer als es auf den ersten Blick wirkt. Im Allgemeinen wird darunter verstanden, dass eine möglichst große Ähnlichkeit dafür sorgt, dass Menschen sich sympathisch sind, attraktiv finden.

Was versteht man unter Gegensätze ziehen sich an?

Bedeutungen: [1] sehr unterschiedliche Menschen wirken attraktiv aufeinander. Gegenwörter: [1] Gleich und Gleich gesellt sich gern.