In welchem krankenhaus arbeitet dr johannes wimmer

Hamburger Mediziner: Fernseharzt Dr. Wimmer holt sein todkrankes Baby aus Klinik heim: "Es ist bald vorbei"

    Mittwoch, 14.10.2020, 15:59

    Vor wenigen Wochen macht Fernseharzt Dr. Wimmer die tödliche Erkrankung seiner kleinen Tochter publik. Nun steht fest: Das Baby wird an seinem Hirntumor sterben. Für die Wimmers ist das ein unvorstellbares Leid - und dennoch zeigt sich der TV-Arzt so kämpferisch wie nie.

    Das Schicksal von Dr. Johannes Wimmers Tochter rührt viele Menschen zu Tränen. Seine kleine Maximilia, kaum ein dreiviertel Jahr alt, leidet an einem seltenen und hochaggressiven Hirntumor, die Überlebenschancen liegen bei 15 Prozent.

    Monatelang kämpfen Ärzte des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf um das Leben des Babys. Seine Eltern, die Tag und Nacht durch die Hölle gehen, weichen ihm nicht von der Seite – in der Hoffnung, dass Maximilia unter diesen 15 Prozent sein möge.

    Doch nun ist diese Hoffnung gestorben. „Wir müssen uns damit abfinden – unsere Reise mit Maximilia geht zu Ende“, sagt der Hamburger Fernseharzt Dr. Wimmer zu „Bild“.

    Tochter von Fernseharzt Dr. Wimmer wird sterben: "Reise geht zu Ende"

    Denn nach Wochen des Bangens und des leisen Hoffens steht fest: Der Hirntumor wird wiederkommen. Er wird Maximilias Todesurteil sein.

    Ob das Baby seinen ersten Geburtstag im Februar noch erleben oder einmal in seinem Leben Weihnachten feiern und die ganzen bunten Lichter sehen wird, ist ungewiss.

    Die letzten Monate oder Wochen ihres Lebens soll Maximilia nun zu Hause verbringen – umgeben von Menschen, die sie lieben, Geborgenheit und Wärme.

    Ein letztes Mal will die Familie so etwas wie einen normalen Alltag miteinander erleben. Inmitten der 15 Spritzen, die das Baby jeden Tag von 7.30 Uhr bis 3 Uhr nachts in die Magensonde bekommt. Begleitet von den Krankengymnasten und des Palliativ-Teams, die die Wimmers unterstützen.

    "Es gibt kein Lachen mehr, keinen Blickkontakt"

    Was für Dr. Wimmer am schwersten beim Abschiednehmen ist? „Es gibt kein Lachen mehr, keinen Blickkontakt“, sagt der TV-Arzt über seine kleine Tochter, die trotz Magensonde oft erbrechen muss.

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    Die schweren letzten Meter würden jedoch auch von kleinen schönen Augenblicken begleitet. „Wenn sie abends auf meiner Brust liegt und plötzlich laut seufzt“, sagt Dr. Wimmer über seinen größten Glücksmoment. Mit ganz viel Kuscheln und Erzählen will die Familie die verbleibende Zeit für Maximilia erträglich machen.

    „Mit jedem Tag wird die Bindung zum Kind stärker, und doch wissen wir: Es ist bald vorbei“, sagt der Fernseharzt Wimmer zu „Bild“. „Nach all den Gesprächen mit Medizinern und Therapeuten werden wir jetzt auch mit Bestattern sprechen müssen.“

    Dr. Wimmer möchte sich für "Ein Herz für Kinder" engagieren

    Um diese schwere Zeit und den nahenden Verlust zu verarbeiten, möchte sich der 37-Jährige für die Organisation „Ein Herz für Kinder“ engagieren.

    „Die Diagnose hat uns damals den Boden unter den Füßen weggerissen“, sagt der Hamburger. Plötzlich sei die Welt "nach fünf Monaten der Leichtigkeit mit unserem kleinen Sonnenschein" eine komplett andere gewesen.

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    Da er genau wisse, was Eltern mit schwerkranken Kindern durchmachen müssen, wolle er betroffenen Familien nun Mut machen. „Mut, dass es für jede Art des Trauerns und der Angst kleine Kniffe gibt, die einem wieder Halt geben“, sagt er - und denkt selbst in den dunkelsten Stunden an andere Leidende.

    Gemeinsam mit der Organisation wird er als Botschafter und Arzt Familien auf der ganzen Welt helfen. Nicht nur in Krankenhäusern und Hospizen, sondern auch in Slums. „Ich will dort hingehen, wo es wehtut“, sagt Wimmer zu „Bild“.

    Fernseharzt Wimmer über sterbende Tochter: "Sie wird mit schönen Bildern im Herzen gehen"

    Die letzten Schritte bewältigt die Familie nun vereint – mit viel Liebe und Glaube. „Unser Kind wird voller Liebe und mit schönen Bildern im Herzen gehen. Der Krebs wird ihr das Leben nehmen – aber er hat nicht gesiegt“, sagt der Fernseharzt - und beweist dabei eine innere Stärke und Tapferkeit, derer er sich vermutlich gar nicht bewusst ist.

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    „Der Schmerz ist noch nicht groß genug. Noch geht es allen gut genug. Wir trotten in Sachen Digitalisierung hinterher.“ Der TV-Arzt, Autor und YouTuber Dr. med. Johannes Wimmer hat eine klare Vorstellung davon, wie die Medizin von morgen in Krankenhäusern und Praxen funktionieren könnte – und was dem heute im Wege steht.

    Die Digitalisierung schenkt dem Arzt Zeit. Zeit für den Patienten. Dr. med. Johannes Wimmer sieht hierin den zentralen Mehrwert der Digitalisierung. Der Zeitfaktor und die zielgerichtete medizinische Arbeit am Patienten werden die Medizin von morgen prägen, wenn die Ärzteschaft diese Mehrwerte erkennt und lebt. Tragischerweise ist gerade der Zeitmangel einer der Hauptgründe, warum sich heute viele Ärzte gegen die Digitalisierung zu stellen.

    Health Relations: Unser Thema ist Medizin von morgen. Herr Dr. Wimmer: Wenn Sie in das Jahr 2050 schauen, wie sieht der Alltag von Ärzten aus?

    Dr. med. Johannes Wimmer: Nahezu unverändert. Was die Zukunft angeht, mache ich mir aus heutiger Sicht Sorgen. Meine Hauptsorge ist, dass die Ärzteschaft und Anbieter medizinischer Leistungen, wie zum Beispiel Krankenhausbetreiber, es nicht schaffen, neue Arbeitsweisen und Arbeitspotentiale zu integrieren. Ich sage bewusst nicht Digitalisierung, das löst gleich Spasmen unter Medizinern aus. Ich habe Sorge, dass Ärzte das Potential digitaler Anwendungen und neuer Strukturen nicht wahrnehmen und dadurch die Patienten nicht die Medizin erhalten, die sie brauchen. Schon heute geht es ja nicht mehr nur um die medizinische Behandlung mit den richtigen, teilweise sehr teuren Präparaten, sondern vor allem auch um die Adhärenz, also ob die Medikamente überhaupt eingenommen werden, die liegt nämlich derzeit auf einem niedrigen Niveau von teilweise unter 30 Prozent. Gute Medizin, das heißt auch den Menschen zu helfen, die Therapie in ihrem Alltag umzusetzen.

    Health Relations: Es sind also die Ärzte selber, die für einen Innovationsstau sorgen?

    Dr. med. Johannes Wimmer: An erster Stelle sind es die Ärzte, die der neuen Art und Weise, wie man Medizin betreiben könnte, negativ gegenüberstehen und diese blockieren. Und ich kann das auch nachvollziehen, es ist für viele schwer genug die Arbeitslast eines jeden Arbeitstages zu schaffen, da ist Innovation zeitlich nicht drin. Es sind aber auch andere Player, wie eben die Krankenkassen und Betreiber von Gesundheitseinrichtungen. Es wird heute unglaublich viel Geld ausgeschüttet und teilweise verbrannt, alle verdienen gut, der Schmerz ist noch nicht groß genug, dass man sich einig ist etwas grundlegend zu ändern. Derzeit reicht es, zu sagen: Ich habe gut operiert und eine korrekte Diagnose geliefert, die Lebensqualität des Patienten aber wird aber eben nicht gemessen, Patienten werden ab dem Verlassen des Krankenhauses alleine gelassen. Was macht Medizin mit dem Menschen? Ist das die Medizin, die der betreffende Patient auch wirklich will? Diese Fragen sind im Moment oft zweitrangig. Wir machen in viel zu vielen Bereichen noch Medizin wie vor 100 Jahren.

    Health Relations: Werden wir diese auch im Jahr 2050 machen?

    Dr. med. Johannes Wimmer: Wenn sich die Ärzteschaft in der Eigenorganisation und -interpretation nicht massiv wandelt, werden wir in 30 Jahren noch da sein, wo wir heute stehen. Da wird sich nichts verbessern, außer vielleicht, dass Arzttermine digital vergeben werden, was nun alles andere als innovativ ist. Dann wird weiterhin der Patient alle sechs Wochen einbestellt und entsprechend abgerechnet, anstatt eine Behandlung anzustreben, die in Echtzeit und on demand auf die Patientenbedürfnisse eingerichtet ist. Wir werden dann weiter eine Medizin ausüben, die sich nach den Bedürfnissen des Systems richtet. Und nicht auf die der Patienten ausgerichtet ist.

    „Es geht um die Ablösung von gewohnten Strukturen! Wir müssen weg von dem Leitgedanken: ‚Wir arbeiten den Kalender ab‘.“

    Health Relations: Das wäre ja eigentlich der Worst Case, oder?

    Dr. med. Johannes Wimmer: Den haben wir ja schon. Wenn Sie überlegen, was in anderen Branchen, beispielsweise in der Mobilität möglich ist. Da agieren wir selbstverständlich mit digitalen Navigatoren oder Sharing-Plattformen, in der Medizin sind wir Lichtjahre davon entfernt. Da machen wir immer noch brav Termine in sechs-Wochen-Abständen. Und wenn der Patient kurzfristig mit Beschwerden vorbeikommen möchte, haben wir keine Zeit. Derzeit arbeiten wir zudem in Deutschland mit einem falschen Vergütungssystem, das falsche Anreize setzt. Wir werden nicht gemessen am Erfolg bezahlt, der sich an der Heilungskurve des Patienten oder an der Verbesserung dessen Lebensqualität bemisst, sondern an Dingen wie der statistisch berechneten Verweildauer im Krankenhaus. Wir vergüten falsch. Und agieren am Patienten vorbei.

    Health Relations: Wie sähe denn das Ideal aus?

    Dr. med. Johannes Wimmer: Der Idealfall wäre tatsächlich so: Ich habe als Arzt ein Kollektiv von Patienten, je nach Fachrichtung und meinen Präferenzen und Möglichkeiten unterschiedlich viele, die ich ideal versorgen kann. Da ich diese nicht sklavisch alle paar Wochen immer wieder einbestelle, sondern durch technische Hilfsmittel und digitale Unterstützung genau weiß, wann ein Patient mich braucht. Ich habe quasi ein Navigationssystem wie im Auto, dass nach meinen Vorgaben und gemessen an äußeren Einflussfaktoren die beste Option für mich und meinen jeweiligen Patienten bereithält. Wie soll die Route sein, wann möchte ich eine Pause machen? Das bestimme ich zusammen mit meinem Patienten. Das heißt übersetzt: Die Ärzte bleiben im Driver’s Seat, können aber individuell und dynamisch auf die Bedürfnisse des einzelnen Patienten eingehen. Sie arbeiten agil und sind da, wenn sie als Arzt gebraucht werden. Die digitalen Systeme erkennen durch die Messung der verschiedenen Parameter, wann das der Fall ist. Aber es geht nicht nur um digitale Tools, sondern um die Ablösung von gewohnten Strukturen! Wir müssen weg von dem Leitgedanken: „Wir arbeiten den Kalender ab“.

    Health Relations: Was würde das in der Praxis bedeuten?

    Dr. med. Johannes Wimmer: Das heißt in der Realität: Sie als Arzt fahren morgens in die Klinik und wissen noch nicht, was Sie erwartet. Stattdessen werden jeden Tag Prioritäten gesetzt, nach denen ich handeln und meine Arbeitszeit gestalten kann. Braucht mich heute wirklich ein Patient oder mache ich organisatorische Arbeiten? Das Ziel ist, mehr und effektiv genutzte Zeit mit dem Patienten zu haben. Wir sind in Deutschland Effizienzmeister, aber ob das, was wir tun, nicht nur effizient, sondern auch sinnig ist, das hinterfragen wir kaum. Nur weil ich eine Operation in immer neuen Rekordzeiten schaffe, heißt es noch lange nicht, dass diese auch sinnvoll war. Mein Ziel ist es: Ich möchte der Arzt sein, der da ist, wenn Patienten ihn brauchen, auch in dem Umfang und mit dem Wissen, was notwendig ist. Alles, was im Krankenhaus an Systemen und Abläufen notwendig ist, muss auf dieses Ziel einzahlen. Und nicht an die bestehenden Systemen angehangen werden.

    Health Relations: Ihre Meinung: Wie schaffen wir es, in 30 Jahren so arbeiten zu können, wie Sie es als Ideal beschrieben haben?

    Dr. med. Johannes Wimmer: Nicht, indem wir blocken. Wie gesagt: Der Schmerz ist noch nicht groß genug. Noch geht es allen gut genug. Wir trotten in Sachen Digitalisierung hinterher. Da sind uns andere Länder weit voraus. Es gibt die ersten Krankenhäuser in den USA und China, wo keine Patientenbetten stehen. In den USA gibt es Telemedizin-Krankenhäuser. Überhaupt wird dort viel mehr ambulant operiert, man lässt die Patienten viel schneller wieder dorthin zurück, wo sie hinwollen: nach Hause. Mit dem Versprechen und der realen Option, dass man jederzeit bei Beschwerden wieder zurückkommen kann. In England gibt es Telemedizin, die tief verwurzelt im Alltag der Ärzte und Patienten angekommen ist. Noch ein Beispiel aus China, das ich miterlebte: Da werden jeden Tag 16.000 Patienten in einem der besten Krankenhäuser Chinas behandelt, komplett papierlos, alles digital. Sie haben als Arzt alles, was Sie brauchen zu jeder Zeit zur Hand. In Deutschland hingegen reden wir noch darüber, wann denn nun alle Krankenkassen endlich digitale Patientenakten haben, das ist lachhaft. Zudem dann noch der Patient freischalten darf, was der Mediziner sehen soll und was nicht. Das halte ich für eine falsche Voraussetzung, denn stellen Sie sich mal vor, dass dieser sich für etwas schämt und vor dem Arzt versteckt, dann bleibt die Info unter Verschluss, obwohl genau diese Information lebensnotwendig sein kann. Als Arzt brauchen Sie alle Informationen, die sie kriegen können, um eine gute Diagnose leisten und Therapie leisten zu können.

    Health Relations: Nun ist Deutschland in Sachen Datenschutz anders aufgestellt als die USA oder China.

    Dr. med. Johannes Wimmer: Datenschutz ist ein Luxus der Gesunden. In dem Moment, in dem Sie krank sind, pfeifen Sie auf den Datenschutz. Datenschutz ist ein Totschlagargument und wird durch die Player im Gesundheitssystem instrumentalisiert, um den Status Quo zu erhalten. Der Datenschutz wird aber im Alltag bewusst von den Betroffenen umgangen, um schneller an Informationen zu kommen. Da werden Fotos vom MRT-Befund gemacht und per WhatsApp an den Arzt geschickt, ganze Arztbriefe bei Facebook verschickt und die persönliche Anamnese bei Facebook gepostet. Viele denken, dass sie das selbst niemals machen würden, bis der Tag kommt an dem sie sich so vom Gesundheitssystem verlassen und allein gelassen fühlen, dass sie zu jedem Mittel greifen. Und das sind keine Seltenheiten, ich erlebe das täglich.

    „Vor lauter Arbeit, Dokumentationsirrsinn und Bürokratie kann ich solche Zukunftsgedanken gar nicht fassen.“

    Health Relations: Kommen wir noch einmal auf die digitalen Tools zurück: Welche haben aus Ihrer Sicht das Potential, Game Changer zu werden?

    Dr. med. Johannes Wimmer: Leider nichts, was bisher medizinisch zugelassen ist. Einer der großen Game Changer aus meiner Sicht ist derzeit WhatsApp, sowohl unter Ärzten, als auch zwischen Patienten und Ärzten. Tatsache ist: Alle digitalen medizinischen Anwendungen im klinischen Bereich machen das Leben des Arztes derzeit nicht leichter. Wenn sie einmal erlebt haben, was passiert, wenn ein neues Krankenhaus IT-System installiert wird, wissen Sie, was ich meine. Das bedeutet ein Dreiviertel-Jahr mehr Arbeit, da alles doppelt dokumentiert werden muss und faktisch nichts richtig funktioniert. Zeitmangel ist einer der Hauptdriver von Ärzten gegen die Digitalisierung, es folgen die Angst, gegen rechtliche Vorgaben zu verstoßen und vor negativen Reaktionen unter Kollegen. Man will kein Stressmaker sein. Also läuft man mit.

    Health Relations: Wie reagieren denn Ihre Kollegen, wenn Sie von Ihrer Vision der Medizin von morgen berichten?

    Dr. med. Johannes Wimmer: Die wenigsten verstehen solche Ideen. Und das geht mir selbst im Klinikalltag auch so. Vor lauter Arbeit, Dokumentationsirrsinn und Bürokratie kann ich solche Zukunftsgedanken gar nicht fassen. Ich traue mich ja gar nicht daran zu denken, wie es wäre, wenn ich morgens in die Klinik komme, nicht zehn Papierakten auf mich warten würden und ich nicht mit der Erkenntnis in den Tag starten müsste, dass ich das heute doch eh alles nicht schaffen werde.

    Health Relations: Im Grunde reden wir von zwei Welten: Die Ihre und die, die Autoren wie Thomas Schulz in „Zukunftsmedizin“ beschreiben, in der fast alles möglich zu sein scheint.

    Dr. med. Johannes Wimmer: Was soll ich sagen: Der Digitalisierungsgrad in deutschen Praxen und Krankenhäusern ist irgendwo in der Steinzeit und Lichtjahre hinter dem, was möglich wäre. Wir arbeiten immer noch so, dass Sie Sigmund Freud heute in eine Praxis setzen könnten und der sich denken würde, herrlich, ist ja alles beim Alten geblieben.

    Health Relations: Was tun Sie persönlich, um die Situation zu ändern?

    Dr. med. Johannes Wimmer: Im Klinikalltag bin ich machtlos. Aber online schaffe ich es, Patienten zu empowern. Ich unterstütze Patient-Support-Programme für schwere oder seltene Erkrankungen, indem ich in Filmen niederschwellig die Krankheit und Abläufe erkläre und Patienten in die Lage versetze, eigenbestimmt Entscheidungen zu treffen. Das schaffe ich auch in den Medien sehr gut, sei es klassisch oder digital, auch wenn es ein Kraftakt ist. Ich sehe, dass so ein Wechsel in der Medizin stattfindet, zwar nicht ideal aber nur so kann es scheinbar derzeit funktionieren.


    Zur Person:Dr. med. Johannes Wimmer, 35 Jahre, arbeitet in einem Berliner Krankenhaus, ist Founder der Medservation GmbH, Moderator, Autor, YouTuber und TV-Arzt und lebt in Hamburg. Sein aktuelles Buch „Ein Schnupfen ist kein Beinbruch: Warum weniger Medizin oft gesünder ist“ erschien im Januar vergangenen Jahres.

    Hat Dr Wimmer eine eigene Praxis?

    Dr. Johannes Wimmer ist Mediziner und in den deutschsprachigen Medien bekannt als TV- und Internetmediziner. Seit 2020 arbeitet er als Stabsarzt der Marine beim Psychotraumazentrum der Bundeswehr in Berlin .

    Was macht dr Wimmer heute?

    Seit 2019 produziert Sat. 1 mit ihm die Fernsehshow Dr. Wimmer. Seit September 2022 moderiert er gemeinsam mit Bettina Tietjen die NDR Talk Show.

    Wie heißt die neugeborene Tochter von Johannes Wimmer?

    Johannes Wimmer (38) und seine Frau Clara (34) haben Schreckliches durchgemacht. Im November 2020 starb ihre Tochter Maximilia mit nur neun Monaten an einem bösartigen Gehirntumor. Ein Schicksalsschlag, der das Leben des Paares für immer verändert hat.

    Wo wohnt Johannes Wimmer?

    Seit 2020 ist Wimmer in zweiter Ehe mit seiner Frau Clara verheiratet. Die gemeinsame Tochter Maximilia, die mit neun Monaten an der Hochzeit ihrer Eltern beiwohnte, starb im selben Jahr an den Folgen eines Hirntumors. 2021 kam ihre zweite Tochter zur Welt. Wimmer lebt mit seiner Familie in Hamburg.