Ist Harry Potter und die Kammer des Schreckens gruselig?

Umfrage: Ist der neue "Harry Potter"-Film für Kinder geeignet? : Alpträume durch unverdauliche Gruselszenen

Von Christoph Pütz

Von Christoph Pütz

Harry Potter und die Kammer des Schreckens: Der zweite Teil des Kinokassen-Schlagers ist frei ab sechs Jahren, obwohl teils recht gruselige Szenen unter anderem von Riesenspinnen und -schlangen vorkommen. Die NGZ hatte im "Heißen Draht" Mittwoch die Leser aufgerufen, ihre Meinung zu sagen: Ist Harry Potter 2 für Sechsjährige geeignet? Hier nun einige der Reaktionen. Lebende Weiden peitschen auf die beiden Jungen ein - eine der noch relativ harmlosen Szenen. Foto: Warner

Marie aus Neuss ist zehn Jahre alt, hat den Film vergangenen Sonntag gemeinsam mit ihren Eltern gesehen: "Als wir aus dem Kino gekommen sind, habe ich mehrere Kinder gesehen, die vor Angst geweint haben. Die waren viel jünger als ich, so sechs oder sieben Jahre alt." Marie selbst hat die gruseligen Szenen mit Schlangen und Spinnen auch nicht gleich verdaut: "In der Nacht hatte ich Alpträume, dachte, dass ein dunkel verkleideter Mann in mein Zimmer kommt. Ich bin dann alle paar Minuten aufgewacht."

Dass Harry Potter 2 für Sechsjährige zu spannend und deshalb nicht geeignet ist, glaubt Marie. "Trotzdem finde ich gut, dass der Film frei ab sechs ist - sonst hätte ich ihn ja nicht sehen dürfen." Damit hat Marie einen zentralen Punkt in der Diskussion um die Altersfreigabe angesprochen: Es gibt nur die Einstufung "ohne Altersbeschränkung", "frei ab sechs", "frei ab zwölf", frei ab 16" und "frei ab 18". Und diese greift nicht präzise, denn der Unterschied zwischen sechs und zwölf Jahren ist sehr groß. Gäbe es eine feinere Einstufung, zum Beispiel "frei ab zehn" könnten Kinder wie Marie den Film sehen, und die ganz kleinen, die überfordert würden, eben nicht.

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    Auch Hilde Stübiger (73) aus Kaarst beteiligte sich am "Heißen Draht": "Ich habe den Film zwar nicht selbst gesehen, aber meine 14-Jährige Enkelin Josefine war mit einer Freundin drin und war entsetzt: ,Das ist ein Ding, das kann man Kindern nicht vorsetzen", so deren Reaktion." Und wieder die gleichen Szenen, die als "grausam und brutal" empfunden wurden: Die Riesenspinnen und -schlangen. Hilde Stübiger ergänzt: "Unsere kleine Enkelin, die Annabelle, ist erst acht. Die will Harry Potter und die Kammer des Schreckens jetzt jedenfalls nicht mehr im Kino sehen. Da muss man ja Angst haben, Alpträume zu bekommen."

    Hildegard Conrady, 42-jährige Erzieherin aus Neuss, geht sogar noch einen Schritt weiter: "Ich finde nicht nur den Film für Sechsjährige ungeeignet, sondern auch das Buch." Schon allein durch das Alter der Hauptperson sei Harry Potter nicht für Sechsjährige, denn: "Es ist bekannt, dass sich Kinder mit der Hauptperson eines Buches identifizieren. Und diese Person sollte ungefähr das gleiche Alter der Kinder haben." Andernfalls, so die Argumentation, könne unverdaulicher Ballast auf die Kinder zukommen. "Dass sich auch viele kleine Kinder mit Harry Potter identifizieren, heißt ja nicht automatisch, dass das auch gut ist."

    Eine gehörige Abfuhr erteilt Hildegard Conrady auch der "Freiwilligen Selbstkontrolle" (FSK). Das ist dasjenige Gremium der Filmindustrie, welches die Altersempfehlungen vornimmt. "Die FSK-Einstufung soll Unterstützung und Hilfestellung für Eltern sein, die ihre Kindern vor überfordernden Filmen bewahren möchten. Da muss man sich dann auch drauf verlassen können."

    Maria Knecht (41) aus Grevenbroich moniert, dass "Langzeitschäden für die Kinder noch gar nicht abzusehen sind. Bei so viel Gewalt braucht man sich nicht drüber zu wundern, wenn aus den Kindern Jugendliche geworden sind und diese dann irgendwann Parkbänke demolieren und randalieren." Ein weiterer Kritikpunkt: Harry Potter 2 sei allein durch die Länge des Films für Sechsjährige schon ungeeignet: "Insgesamt rund drei Stunden vor der Leinwand - das ist für einen Sechsjährigen einfach zu lang. Da besteht überhaupt keine Gelegenheit, die ganzen Sinneseindrücke zu verarbeiten."

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