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Tipps und Infos rund ums Bewerbungsgespräch: Die Vorbereitung, der Ablauf, die häufigsten Fragen und die besten Antworten

Das Vorstellungsgespräch steht an: wow, herzlichen Glückwunsch! Sie haben die erste große Hürde genommen und sind bei Ihrem Wunscharbeitgeber in der engeren Auswahl. Freuen Sie sich? Ja, sicher! Aber zugleich kommen Zweifel und Ängste: Jetzt bloß nichts falsch machen! Man hört und liest so viel darüber, dass Personaler die Kandidaten im Vorstellungsgespräch regelgerecht „grillen”. Stimmt das eigentlich? Hier erfahren Sie, wie Sie locker und bestens vorbereitet in Ihr Vorstellungsgespräch gehen. Unsere Tipps und Checklisten helfen Ihnen, Ihre Chance im Vorstellungsgespräch optimal zu nutzen.stellen sie

Inhaltsverzeichnis

  1. Auch bei der Bewerbung gilt: authentisch bleiben
        • Was Sie hier lernen können
  2. Stimmt die Chemie im Vorstellungsgespräch
  3. So bereiten Sie sich gut auf Ihr Bewerbungsgespräch vor
        • Planen Sie Ihre Anreise
        • Die Selbstpräsentation trainieren
        • Körper und Stimme sagen am meisten
  4. Was anziehen zum Vorstellungsgespräch
        • Jede Branche hat ihren eigenen Dresscode
        • Tipps: So kleiden Sie sich richtig
        • Körperschmuck: Zeigen oder verstecken?
  5. Was mitnehmen zum Vorstellungsgespräch?
  6. So zähmen Sie negative Gefühle
  7. Aufbau und Ablauf des Vorstellungsgespräch
        • Small Talk
        • Fragen über Fragen
        • Vorstellungsgespräch auf Englisch
        • Haben Sie noch Fragen?
  8. Varianten des Bewerbungsgesprächs
        • Das Vorstellungsgespräch per Skype
        • Das Bewerbungsgespräch als Telefoninterview
  9. Vermeiden Sie typische Fehler
  10. Wonach wird im Vorstellungsgespräch gefragt?
        • Typische Fragen im Vorstellungsgespräch
  11. Die Selbstbeschreibung und die Selbstpräsentation
        • Wie gut bringen Sie Ihr Leben auf den Punkt?
  12. Was sind Ihre Stärken und Schwächen?
        • Antworten, die Sie vermeiden sollten
  13. Meistern Sie Stressfragen
  14. Unerlaubte Fragen
  15. Stellen Sie Rückfragen
  16. Heikle Themen im Vorstellungsgespräch
        • Lücken im Lebenslauf
        • Kündigung
        • Vorstrafen
  17. Was tun nach dem Vorstellungsgespräch?
  18. Möglicher nächster Schritt: das Assessment-Center
  19. Auf einen Blick: die Checkliste

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1. Auch bei der Bewerbung gilt: authentisch bleiben

Es gibt vieles, was Sie selbst tun können, um im Vorstellungsgespräch zu überzeugen. Dazu lesen Sie unten mehr. Aber ein Tipp ist wichtiger als alle anderen: Bleiben Sie Sie selbst! Im Vorstellungsgespräch geht es in allererster Linie darum, ob das Unternehmen und Sie zueinander passen. Das ist ein bisschen wie beim Flirten: Springt der Funke über? Ob dies gelingt, entscheidet sich meistens in den ersten Sekunden. Menschen sind biologisch darauf geeicht, ihr Gegenüber schnell einzuschätzen. Danach ist man sich entweder sympathisch – oder nicht. Die wichtigste Botschaft daraus für Ihre Jobsuche: Ein Vorstellungsgespräch ist keine Prüfung. Wenn Sie danach eine Absage erhalten, haben Sie wahrscheinlich nichts falsch gemacht. Die Chemie zwischen Ihnen und dem Unternehmen hat einfach nicht gestimmt. Das ist nicht Ihr Fehler. Nehmen Sie eine solche Zurückweisung nicht persönlich und lassen Sie sich nicht verunsichern. In einem anderen Job, bei einem anderen Unternehmen sind Sie mit Ihren Fähigkeiten und Ihrer Persönlichkeit genau der Richtige!

Was Sie hier lernen können

Aus dem folgenden Text können Sie zweierlei lernen: Zum einen, was Sie dazu tun können, um von Anfang an sympathisch herüberzukommen. Und zum zweiten: Wenn Ihr erster Eindruck auf den Personaler gut war, dann kommt es darauf an, dass Sie im weiteren Verlauf des Vorstellungsgesprächs keine Fehler machen, die den guten Eindruck wieder zerstören. Fazit: Gehen Sie authentisch und selbstbewusst in das Vorstellungsgespräch. Versuchen Sie nicht, eine Person darzustellen, der Sie gar nicht sind. Eine solche Rolle könnten Sie später im Arbeitsalltag nicht aufrechterhalten.

Das Matching muss passen

Wenn Sie nach dem Vorstellungsgespräch abgelehnt werden, dann wissen Sie, dass Sie und das Unternehmen ohnehin nicht zueinander gepasst hätten. Sie hätten sich dort vermutlich nicht wohl gefühlt. Wenn Sie aber angenommen werden, dann können Sie davon ausgehen, dass das Matching stimmt. Alles passt, und Sie werden sehr wahrscheinlich einen Job haben, der Ihnen wirklich Spaß macht. Sie sollten sich aber auch darüber im Klaren sein, dass ein Vorstellungsgespräch heutzutage oftmals ein Gespräch auf Augenhöhe ist. Nicht nur Sie als Bewerber sollten sich von Ihrer besten Seite zeigen, auch das Unternehmen muss sich möglichst gut präsentieren, da es der zunehmende Fachkräftemangel schwieriger macht geeignete Bewerber zu finden. Versuchen Sie ein Vorstellungsgespräch also auch als eine Art Kennenlernen anzusehen, indem Sie herausfinden, ob Sie sich mit dem Unternehmen überhaupt identifizieren können.


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2. Stimmt die Chemie im Vorstellungsgespräch?

Wenige Sekundenbruchteile oder bis zu anderthalb Minuten: Die Wissenschaftler sind sich nicht ganz einig darüber, wie schnell der erste Eindruck feststeht, den ein Mensch vom anderen gewinnt. Klar ist: Es geht schnell. Und meist ist der erste Eindruck auch der bleibende. Ob ein bestimmter Mensch Sie mag oder nicht, das können Sie nur sehr begrenzt beeinflussen. Immerhin: Einen kleinen Spielraum haben Sie. Und es lohnt sich allemal, diese Chance beim Vorstellungsgespräch zu nutzen.

So machen Sie Eindruck

Was aber bedeutet das überhaupt: mit einem guten Eindruck zu überzeugen? Hat das mit Manieren zu tun, mit Kleidung, mit Körpersprache und Wortwahl? Ja, hat es. Aber möglicherweise anders, als Sie bisher gedacht haben. Denn es sind nicht einfach gute Manieren, seriöse Kleidung oder schöne Worte, um die es geht. Selbst wenn Sie ein wahrer Schwiegermuttertraum sind, bedeutet das noch lange nicht, dass Sie auch dem Personaler oder Ihrem zukünftigen Chef sympathisch sind. Was uns in den Augen anderer Menschen anziehend macht, ist Ähnlichkeit. Wir haben uns durch die Evolution dahin entwickelt, Menschen danach zu beurteilen, wie sehr sie zu uns passen. Dem Fremden begegnen wir mit Vorsicht und Distanz. Wer aber die richtigen Signale sendet, den identifizieren wir als einen von uns.

Nutzen Sie den Ingroup-Bias

Wir wissen dies unter anderem aus den Untersuchungen des britischen Sozialforschers Henri Tajfel aus den 1970er Jahren. Er befasst sich mit Eigengruppen und Fremdgruppen, auf Englisch Ingroup und Outgroup. Menschen neigen automatisch dazu, Angehörige ihrer eigenen Gruppe als überlegen anzusehen. Diesen sogenannten „Ingroup-Bias” können Sie im Vorstellungsgespräch nutzen. Wie gelingt Ihnen das? In der Psychologie gibt es dafür Begriffe wie „Spiegeln” oder „Pacing”. Was Sie erreichen möchten – die weitgehende Übereinstimmung – nennt sich „Matching”. Gemeint sind damit Signale der Zugehörigkeit auf allen Ebenen:

  • Kleidung, Frisur, Outfit: Ziehen Sie sich nicht einfach „gut” an – sondern so, wie es bei Ihrem Wunscharbeitgeber gern gesehen ist. In einer Bank kann das der blaue Anzug mit Krawatte sein, in der Werbeagentur ein mega-stylishes Hemd mit offenem Kragen.
  • Small Talk: In den ersten Minuten Ihres Vorstellungsgesprächs wird ein wenig geplaudert – vermeintlich locker, aber möglicherweise für Ihre Zukunft entscheidend. Haben Sie vorher durch Internetrecherche herausgefunden, was Ihr Gegenüber interessiert? Das Fußballspiel vom Vorabend vielleicht, ein bestimmtes Urlaubsland, Heavy-Metal-Musik oder Katzen? Ist ein Thema dabei, für das Sie sich ebenfalls begeistern und mit dem Sie sich auskennen? Prima – dann ist das ideal für Ihren Small Talk.
  • Körpersprache: Beobachten Sie die Körperhaltung Ihres Gesprächspartners und passen Sie ihm Ihre eigene an, selbstverständlich ohne ihn dabei auffällig nachzuäffen.
  • Sprechtempo und Wortwahl: Richten Sie auch Ihre Sprechgeschwindigkeit nach der Ihres Interviewers im Vorstellungsgespräch aus. Achten Sie darauf, welche Worte er benutzt, und gleichen Sie Ihre Wortwahl nach Möglichkeit an. Zum Beispiel: Verwendet er gern aus dem Englischen abgeleitete Worte wie „performen”, dann tun Sie dies auch. Sagt er stattdessen so etwas wie „Leistung beweisen”, dann bleiben auch Sie besser auf diesem Sprachniveau.

Ähnlich werden, authentisch bleiben

Diese Tipps bringen Sie nicht sicher ins Ziel. Es gibt viel zu viele Signale, die Menschen unbewusst aussenden beziehungsweise empfangen, als dass wir unsere Wirkung auf andere hundertprozentig kontrollieren könnten. Aber: Ein bisschen was geht immer. Schaffen Sie so viel Ähnlichkeit wie möglich. Bleiben Sie dabei möglichst natürlich und authentisch. Wenn Ihr Versuch, Ähnlichkeit herzustellen, zu offensichtlich wird, dann gilt der alte Goethe-Satz: Man fühlt die Absicht und man ist verstimmt. Was Sie brauchen, um erfolgreich zu sein: auf jeden Fall eine sehr gute Vorbereitung.


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3. So bereiten Sie sich gut auf Ihr Bewerbungsgespräch vor

Kannst du einen wenn ihr nach machen.
Ihre Vorbereitung entscheidet darüber, wie erfolgreich Sie im Bewerbungsgespräch sein werden. Einen Überblick dazu mitsamt einer Checkliste finden Sie in unserem Servicetext

  • „Eine gute Vorbereitung – das A&O beim Vorstellungsgespräch”.

Bereits in den frühen Phasen Ihrer Bewerbung, also beispielsweise vor der Abfassung Ihres Lebenslaufs und Ihres Bewerbungsschreibens, sollten Sie sich umfassend über das Unternehmen informieren, für das Sie sich interessieren. Je mehr Sie wissen, desto besser. Vor dem Vorstellungsgespräch sollten Sie diese Informationen auffrischen und aktualisieren.   Lesen Sie beispielsweise die aktuellen Pressemitteilungen auf der Website des Unternehmens. Gibt es neue Produkte? Neue Märkte? Stehen Veränderungen in den Eigentumsverhältnissen an? Für weiterreichende Informationen sollten Sie per Internetsuche auch auf die Wirtschaftsberichterstattung der Medien zugreifen. Was schreiben die Zeitungen über Ihren Wunscharbeitgeber? Gibt es einen TV-Bericht über ihn?

Wer sind Ihre Interviewer im Bewerbungsgespräch?

Neben dem Unternehmen rücken jetzt auch der oder die Personen in den Mittelpunkt Ihres Interesses, die bei Ihrem Vorstellungsgespräch anwesend sein werden. Je nach Art und Größe des Unternehmens kann es sich dabei um ein Mitglied der Geschäftsführung, einen Personaler oder auch um den Chef der Abteilung handeln, in der Sie möglicherweise bald arbeiten werden. Es kann nicht schaden, wenn Sie vor dem Vorstellungsgespräch im HR-Büro Ihres Wunscharbeitgebers nachfragen, mit welchen Personen Sie rechnen dürfen. Vor allem in den Karriere-Netzwerken wie LinkedIn oder Xing sind diese Personen oft mit eigenen Profilen vertreten. Hier erfahren Sie beispielsweise allerlei über deren beruflichen Werdegang. Checken Sie im Rahmen Ihrer Jobsuche auch die Profile anderer Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter der Firma. Aus der Art und Weise der Selbstdarstellung sowie aus den Profilfotos gewinnen Sie Informationen, die Ihnen dabei helfen können, mit Ihrem Auftreten und Ihrem Outfit zu überzeugen. Wie ist der Kleidungs- oder Frisurenstil? Welcher Tonfall wird gewählt? Über welche Fragen wird bevorzugt gepostet? Gibt es Blog-Beiträge – und wenn ja, zu welchen Themen?

Lernen Sie Ihre Gesprächspartner kennen

Es kann auch nicht schaden nachzuprüfen, ob die für Sie wichtigen Personen sich auch auf Instagram, Facebook oder Twitter tummeln. Hier können Sie möglicherweise die eine oder andere eher private Vorliebe herausfinden, die Ihnen beim Matching mit Ihrem Gesprächspartner hilft. Ist er tierlieb? Zeigt er sich als Fan eines bestimmten Fußballvereins? Reist er gern (wenn ja, wohin)? Welche Konzerte besucht er, welche Kinofilme? Auf diese Weise können Sie möglicherweise ein Bild Ihrer Gesprächspartner skizzieren. Es soll Ihnen dabei helfen, vom Anfang an eine gemeinsame Ebene zu finden und Ähnlichkeitssignale auszusenden, die Ihnen die ersten entscheidenden Sympathiepunkte einbringen. Ein Beispiel zeigt, wozu das nützlich ist. Es handelt von einem jungen Mann, der sich bei seiner Jobsuche auf eine Position in der Verwaltung eines Dax-30-Konzerns beworben hatte, also eines der führenden deutschen Unternehmen. Inhaltlich exzellent vorbereitet, war er aber blind davon ausgegangen, dass die Mitarbeiter in der Hauptverwaltung eines so bedeutenden Konzerns bei der Arbeit gute Anzüge tragen. Selbst im entsprechenden Outfit, traf er beim Vorstellungsgespräch dann auf einen Personaler in Jeans und Rollkragenpullover. Ooops – overdressed. Selbst besser angezogen zu sein als einer der zukünftigen Chefs, das geht gar nicht. Ob das der Grund war, dass der Kandidat den Job letztlich nicht bekommen hat? Das wird er nie erfahren – aber die Möglichkeit steht im Raum.

Planen Sie Ihre Anreise

Unnötigen Stress vermeiden Sie, wenn Sie sich gemerkt haben, wo Ihr Vorstellungsgespräch stattfindet und wie Sie mit einem ausreichend großen Zeitpuffer dort hinkommen. Planen Sie Ihre Anreise sorgfältig und geben Sie sich Zeit für Staus oder lange Parkplatzsuche beziehungsweise für verspätete oder ausgefallene Züge, Busse oder Straßenbahnen. Denken Sie daran, dass in größeren Unternehmen auch der Weg vom Parkplatz durchs Werk bis zum Ort Ihres Gesprächs eine Weile in Anspruch nehmen kann. Auch hier spricht nichts dagegen, dass Sie rechtzeitig vor dem Termin mit dem Personalbüro telefonieren und klären, wo Sie am besten parken können bzw. wie lange Sie von der nächstgelegenen Haltestelle zum Ort Ihres Vorstellungsgesprächs brauchen werden.

Nervös? Üben hilft gegen Lampenfieber

Empfinden Sie Lampenfieber vor Ihrem Vorstellungsgespräch? Ein bisschen Nervosität stärkt die Konzentration. Aber zu viel davon sollten Sie vermeiden. Das gelingt am ehesten, wenn Ihnen die Situation vertraut ist, in die Sie sich begeben werden. Also: Üben Sie das Vorstellungsgespräch. Je öfter Sie das tun, desto gelassener sind Sie, wenn es dann ernst wird. Fürs Üben können Sie sich einen professionellen Coach nehmen. Der Nachteil dabei sind natürlich die Kosten, die Ihnen entstehen. Andererseits wissen gute Coaches sehr genau, wie Vorstellungsgespräche verlaufen. Diese große Erfahrung kommt Ihnen zugute. Dank ihrer psychologischen Schulung können Coaches Sie zudem individuell dabei unterstützen, mit Ihrer Persönlichkeit zu überzeugen. Nicht jeder Tipp eignet sich gleichermaßen für jeden Bewerber. Wenn es kein Coach für Sie sein soll, dann hilft Ihnen das Üben mit Freunden oder Bekannten. Vielleicht sind ja einige darunter, die bereits selbst ein Vorstellungsgespräch absolviert haben? Dann bitten Sie sie, sich mit Ihnen zusammensetzen und die Gesprächssituation durchzuspielen. Je realistischer, desto besser.

Seien Sie ehrlich mit sich selbst

Seien Sie dabei aufmerksam und ehrlich mit sich selbst. Wenn Sie auf Probleme stoßen, dann schieben Sie diese nicht weg, sondern nutzen Sie die Chance, rechtzeitig Lösungen zu entwickeln. Fehlen Ihnen beispielsweise die Antworten auf bestimmte Fragen? Ist Ihre Selbstpräsentation zu langatmig und unkonkret? Haben Sie keine schlüssigen Beispiele für Ihre bisherigen beruflichen Leistungen parat? Werden Sie bei Stressfragen nervös? All das kann Ihnen beim Üben auffallen – rechtzeitig. Sie haben die Möglichkeit, daran zu arbeiten, so dass Sie beim echten Vorstellungsgespräch so fit wie nur möglich sind. Lernen Sie Antworten nicht etwa Wort für Wort auswendig – vermutlich lauten die Fragen doch anders als erwartet. Aber bereiten Sie sich thematisch vor. Rufen Sie sich Beispiele Ihrer bisherigen Erfolge vor Augen. Überlegen Sie, was Sie als Ihre Stärken und Schwächen definieren wollen. Machen Sie sich klar, was Ihre Motivation für Ihren Wunsch-Job ist.

Die Selbstpräsentation trainieren

Ein zentrales Element in jedem Bewerbungsgespräch ist die Selbstpräsentation, in der Sie sich und Ihre Skills möglichst positiv darstellen. Diese Selbstpräsentation sollten sie auf jeden Fall vorab sorgfältig üben. Definieren Sie dazu für sich selbst noch einmal Ihre besonderen Fähigkeiten und Qualifikationen und überlegen Sie sich konkrete Beispiele und Anekdoten, mit denen Sie sie vermitteln können. Ziehen Sie parallel auch das Anforderungsprofil der ausgeschriebenen Position heran und machen Sie sich klar, welche Ihrer Kompetenzen für Ihren Wunscharbeitgeber besonders wichtig sind. Der Aufbau Ihrer Selbstpräsentation sollte sich nach der gängigen Formel „Ich bin – ich kann – ich will” richten. Der Schwerpunkt liegt auf „Ich kann”, weil Sie hier beispielhaft Ihre für den künftigen Job wichtigsten Kompetenzen vermitteln. „Ich will” heißt nicht nur, dass Sie sagen, wohin Sie sich entwickeln möchten, sondern vor allem, wie Sie Ihre Kompetenzen für Ihren neuen Arbeitgeber einsetzen werden. Entwickeln Sie aus der Schilderung Ihres Ausbildungs- und Berufswegs, Ihrer beruflichen Höhepunkte und Erfolge und Ihrer besonderen Qualifikation für den ausgeschriebenen Job eine strukturierte Geschichte. Sie sollte die innere Logik darstellen, die zeigt, warum Sie dort gelandet sind, wo Sie jetzt stehen. Merken Sie sich diese Geschichte in Stichworten, nicht etwa in auswendig gelernten Sätzen, damit Sie im Bewerbungsgespräch flexibel bleiben und sich der Gesprächssituation anpassen können.

Körper und Stimme sagen am meisten

Fit ins Vorstellungsgespräch – das betrifft nicht nur die Inhalte, sondern auch die Körpersprache und die Stimmlage. Wussten Sie, dass nur ein Bruchteil der Informationen, die ein Mensch vom anderen wahrnimmt, aus den Inhalten des Gesprächs stammt? Die meisten Informationen werden durch die Körpersprache und die Stimme vermittelt. Testen Sie zum Beispiel Ihre Selbstpräsentation mehrfach vor wechselnden Zuhörern und lassen Sie sich dabei auch Feedback zu Ihrer Körpersprache geben: Wirken Sie engagiert? Halten Sie Blickkontakt? Gestikulieren Sie zu viel oder zu wenig?

Schöne Stimme, gute Stimmung

Eine gepresste, dünne oder zu hohe Stimme kommt meist aus einer „zugeschnürten” Kehle – typisches Stress-Phänomen. Das wirkt auf den Gesprächspartner ebenso unangenehm wie eine hektische, atemlose Sprechweise, ein arrogantes Näseln oder aber ein hochtrabender Theatertonfall. All das signalisiert, dass der Sprechende sich in der Situation unwohl fühlt, dass er sich verstellt, dass er weder echt noch authentisch ist. Am sympathischsten wirkt, wer mit ruhiger, eher tieferer Stimmlage spricht – das gilt übrigens nicht nur für Männer. Frauen sollten nicht in den Automatismus verfallen, mit der Stimme nach oben zu gehen, das lässt sie kindlich und inkompetent erscheinen. Sprechen Sie mit einer natürlichen Sprachmelodie, getragen von freiem, ungehindertem Atem. Auch das kann man üben. Sitzen Sie aufrecht und entspannt, ohne die Beine übereinander zu schlagen, mit beiden Füßen auf dem Boden. So können Sie in den Bauch atmen, und Ihr Zwerchfell hat genügend Beweglichkeit. Lächeln Sie – man hört es Ihrer Stimme an. Und gewöhnen Sie sich ruhig an, einen Schluck stilles Wasser zu trinken, wenn Ihr Mund zu trocken wird – das können Sie später beim Vorstellungsgespräch auch tun. Erproben Sie die Wirkung Ihrer Stimme auf jeden Fall mit einem Sparringspartner. Denn die eigene Stimme klingt in den eigenen Ohren anders als für die Gesprächspartner. Die meisten Menschen erkennen sie nicht einmal, wenn sie aufgenommen und ihnen vorgespielt wird. Deswegen lassen Sie sich von anderen sagen, wie Ihre Stimme wirkt und was Sie möglicherweise verbessern können.

Gute Körpersprache lässt sich üben

Mit anderen üben, sich Feedback holen und nachbessern: Das gilt ebenfalls für Ihre Körpersprache. Sie sollten einerseits locker und natürlich wirken, andererseits während des gesamten Interviews eine gute Grundspannung bewahren. Beginnen Sie das Gespräch mit einem kurzen, festen Händedruck. Halten Sie das Kinn oben und vermeiden Sie, was viele Frauen gern tun, den Kopf schief zu legen. Am besten bleiben Sie während des Interviews ständig im Blickkontakt mit Ihrem Gegenüber – dabei aber bitte freundlich und interessiert gucken, damit kein Drohstarren daraus wird. Sitzen Sie gerade, die Füße nebeneinander gestellt und den Körper aufrecht beziehungsweise leicht vorgebeugt. Wenn Ihnen wohler dabei ist, schlagen Sie die Beine übereinander. Wie oben beschrieben, sollten Sie Ihre Sitzhaltung der Ihres Gegenübers angleichen. Ihre Schultern sollten locker sein, der Hals gestreckt – viele Menschen neigen unter Stress dazu, den Kopf wie eine Schildkröte einzuziehen und zwischen den Schultern zu verstecken. Und was machen die Hände? Sie müssen nicht gerade die berühmte Merkel-Raute formen, aber Sie sollten es vermeiden, mit Ihren Händen zu zappeln oder dauernd in Ihrem Gesicht oder an Ihren Haaren herumzuzupfen. Legen Sie Ihre Hände einfach ruhig und entspannt auf Ihren Oberschenkeln oder auf den Armlehnen Ihres Stuhles ab und nutzen Sie sie gelegentlich, um manche Ihrer Sätze mit knappen, klaren Gesten zu unterstreichen.

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4. Was anziehen zum Vorstellungsgespräch?

Zur Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch gehört es selbstverständlich auch, dass Sie Ihr Outfit sorgfältig planen. „Hilfe, was ziehe ich bloß an?” – das ist eine entscheidende Frage. Kleidung sendet Signale aus und gibt Auskunft über Ihre Persönlichkeit. Wenn Sie wollen, können Sie das ganz bewusst nutzen: Mit einem Einstecktuch im Jackett betonen Männer ihren Anspruch auf eine gewisse Eleganz. Mit einer bordeauxroten Bluse akzentuieren Frauen ihre Weiblichkeit, ohne zu übertreiben. Ob solche Signale im Vorstellungsgespräch von Vorteil sind, ist im Vorfeld schwer zu entscheiden. Sie bedeuten eine Demonstration von Persönlichkeit und beweisen damit Mut, zugleich können diese Signale aber auch eitel oder abschreckend auf Ihre Gesprächspartner wirken. Wir finden: Selbstbewusstsein darf sich durchaus auch im Kleidungsstil ausdrücken, nur übertreiben sollten Sie es nicht.

Jede Branche hat ihren eigenen Dresscode

Weiter oben war ja bereits davon die Rede, dass Sie im Vorfeld recherchieren sollten, wie der Dresscode bei Ihrem Wunschunternehmen aussieht. Sparkasse oder Design-Agentur? Software-Schmiede oder Versicherungsvertretung? Da gibt es echte Unterschiede von Pullover bis Maßhemd, von Sneakers bis Pumps. Wenn Sie bei Ihrer Recherche allerdings nicht fündig werden, gibt es aber auch ein paar allgemeine Regeln, an die Sie sich bei Ihrer Bewerbung halten können und mit denen Sie eigentlich nie völlig daneben liegen. Sie sind dann immer prima angezogen, ohne mit Ihrer Kleidung irritierende Akzente zu setzen.

Tipps: So kleiden Sie sich richtig

Die eigentlich selbstverständliche Basis: Sie sollten geduscht, mit gewaschenen Haaren und gepflegten Händen und Fingernägeln erscheinen. Die Kleidung sollte gepflegt, ohne Knitterfalten, frei von Fusseln und Flecken sein, die Schuhe geputzt. Parfums beziehungsweise Aftershaves nutzen Sie allenfalls dezent. Auf eine Mahlzeit mit Knoblauch oder auf das Trinken von Alkohol haben Sie am Vorabend verzichtet, damit Ihr Atem frisch riecht. Und was nun anziehen? Unser Tipp für Frauen:

  • Helle Bluse und Blazer in gedeckten Farben wie blau, grau oder anthrazit
  • Hose oder knielanger Rock, Hosenanzug
  • Strumpfhose (auch bei warmem Wetter)
  • Pumps mit nicht zu hohen Absätzen
  • Dezentes Make-up
  • Wenig und dezenter Schmuck

Absolute No Go’s: Jede Kleidung, mit der Sie Ihre Attraktivität übermäßig ausstellen, zum Beispiel

  • Enge und körperbetonte Kleidung
  • Minirock
  • Dekolleté
  • High Heels
  • Nackte Beine

Unser Tipp für Männer:

  • Farblich passendes, langärmliges Hemd; der oberste Knopf bleibt offen
  • Schwarze Schuhe, schwarzer Gürtel
  • Schwarze Kniestrümpfe beziehungsweise lange Socken
  • Krawatte nur in sehr konservativen Branchen, zum Beispiel Banken

Verpönt sind:

  • Durchscheinendes T-Shirt unter dem Hemd
  • Weiße Socken
  • Jeans und Sneakers
  • Kurze Hosen
  • Kurzärmelige Hemden

Gehen Sie vorher zum Friseur

Ebenso wichtig wie die Kleidung ist die Frisur. Sie darf bei Männern ruhig modisch sein, auch ein Bart ist ok. Die Haare sollten frisch geschnitten sein und gepflegt wirken. Bei Frauen ist es etwas komplizierter. Untersuchungen wie die Dissertation der Sozialforscherin Anke von Rennenkampff, heute Personalerin bei der Audi AG, zeigen, dass lange, weich fallende Haare mit Weiblichkeit assoziiert werden – und Weiblichkeit wiederum mit mangelnder Kompetenz. Ob’s stimmt? Und ob frau sich davon beeindrucken lassen sollte? Wir finden: Niemand sollte deswegen zur Schere greifen. Jede Frau hat auch mit langem Haar die Chance, im Bewerbungsgespräch ihre Kompetenz unter Beweis zu stellen. Wer ganz sicher gehen will, trägt sein Haar zurückgekämmt, zu einem Pferdeschwanz gebunden oder hochgesteckt. Auf jeden Fall: Am besten gehen Sie am Tag vor dem Bewerbungsgespräch noch einmal zum Friseur und lassen sich die Haare schön machen– so, wie es Ihnen gefällt.

Körperschmuck: Zeigen oder verstecken?

Was tun mit Piercings oder Tattoos? Tattoos, die man nicht sieht, sind Ihre Privatangelegenheit. Der Personaler erfährt nichts davon, und sie gehen ihn auch nichts an. Wenn Sie eine Bluse beziehungsweise ein Hemd mit langen Ärmeln und Kragen tragen, dann bleiben als sichtbare Körperstellen für Tattoos nur noch Ihre Hände, Ihr Nacken und Ihr Gesicht. Tattoos an diesen Stellen sind extrem starke Statements und zutiefst Ausdruck der Persönlichkeit des Trägers. Sie haben sie sich stechen lassen, weil Sie wollen, dass sie immer und jederzeit gesehen und von jedermann wahrgenommen werden können. Da sollten Sie beim Vorstellungsgespräch keine Ausnahme machen und nicht versuchen, ein solches Tattoo beispielsweise mit Make-up abzudecken.

Piercings besser abnehmen

Anders sieht es bei Piercings aus. Sie befinden sich sehr oft an Stellen, die sich durch Kleidung nicht verdecken lassen: Nase, Ohren, Lippen, Augenbrauen. Wenn Sie ein solches Piercing tragen, dann legen Sie sich vor dem Bewerbungsgespräch Rechenschaft darüber ab, ob dieser Schmuck ein ganz und gar unverzichtbares Zeichen Ihrer persönlichen Identität ist. Wenn ja, dann stehen Sie dazu und gehen Sie selbstbewusst damit in Ihren Termin mit dem Personalmanager. Wenn es sich aber nur um ein modisches Accessoire handelt, dann entfernen Sie das Piercing vor dem Vorstellungsgespräch. So vermeiden Sie es, bei Ihrer Jobsuche einen schlechten Eindruck zu machen, falls Sie auf einen Gesprächspartner stoßen, der Vorurteile gegen Piercings hat. Sowohl bei Piercings wie auch bei Tattoos sollten Sie beachten, dass die Angelegenheit auch eine juristische Seite hat. Der Arbeitgeber hat zum Beispiel unter Umständen ein Recht darauf, dass Sie beim Kundenkontakt keine sichtbaren Tattoos und Piercings tragen. An vielen Arbeitsplätzen sind Piercings außerdem aus Sicherheitsgründen untersagt. Wenn Sie sich unsicher sind, ob das auch bei Ihrem Wunscharbeitgeber der Fall ist, sollten Sie ihn im Bewerbungsgespräch darauf ansprechen.


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5. Was mitnehmen zum Vorstellungstermin?

Wenn Sie sich zu Ihrem Bewerbungsgespräch aufmachen, sollten Sie auf jeden Fall eines dabei haben: Ihre Bewerbungsunterlagen. Sie können mit Sicherheit davon ausgehen, dass sich der Personalmanager auf Ihre schriftlich eingereichten Unterlagen beziehen wird – dann kann es sehr nützlich sein, das Dokument zur Hand zu haben. Weitere Dinge, die nicht fehlen sollten, wenn Sie starten:

  • Die Wegbeschreibung für die Anfahrt
  • Ein Notizbuch und Stift
  • Für Frauen: eine Ersatzstrumpfhose
  • Ein zweites Hemd beziehungsweise eine zweite Bluse, falls die Anreise lang ist und Sie ins Schwitzen geraten könnten
  • Ein Deo

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6. So zähmen Sie negative Gefühle

Bevor es nun zum Bewerbungsgespräch selbst geht, horchen Sie noch einmal in sich hinein: Wie fühlen Sie sich? Erwartungsvoll, gespannt, aufgeregt? Ängstlich, panisch, verzagt? Wir haben noch einige Tipps für Sie, wie Sie mit negativen Emotionen umgehen können.

Angst

Versuchen Sie sich klarzumachen, wovor Sie Angst haben. Spielen Sie das Vorstellungsgespräch im Geist durch und achten Sie darauf, wann und wobei sich die Angst meldet. Befürchten Sie beispielsweise, dass Sie beim Small Talk nicht locker bleiben können? Haben Sie die Sorge, dass Sie auf Ihr Gegenüber nicht sympathisch wirken? Glauben Sie, dass der Personaler Sie mit seinen Fragen in die Ecke treiben wird? Je konkreter Sie den Auslöser für Ihre Angst kennen, desto besser können Sie damit umgehen. In den meisten Fällen hilft es, die Situationen vorher gründlich zu trainieren, die Ihnen Angst machen: Small Talk, die richtigen Antworten auf Fragen nach Ihren Kompetenzen – was auch immer. Lassen Sie sich bei solchen Trainings von Ihrem Sparringspartner unter Stress setzen – umso eher werden Sie später, wenn es ernst wird, in jeder Lage die Ruhe bewahren können. In einigen Fällen ist es möglich, dass die Angst tiefer sitzende Aspekte Ihrer Persönlichkeit berührt – beispielsweise mangelndes Selbstbewusstsein oder eine soziale Phobie. Hier sollten Sie sich auf jeden Fall eine professionelle Beratung bei einem Coach oder auch einem Psychologen suchen, um solche Probleme zu überwinden und sich weiterzuentwickeln.

Aufregung

Aufregung und Nervosität vor dem Vorstellungsgespräch sind keine negativen Gefühle – im Gegenteil. Sie bewirken die Grundspannung, die Sie brauchen, damit Sie voll fokussiert und konzentriert sind. Wenn Sie aus früheren Erfahrungen gelernt haben, dass das Lampenfieber direkt vor dem Termin kaum noch zu beherrschen ist, dann üben Sie vorher, Ihren Atem zu kontrollieren. Mit der einen oder anderen Atemtechnik, zum Beispiel aus dem Qi Gong, bekommen Sie überschießende Aufregung in den Griff. Und wenn Ihnen dann im Bewerbungsgespräch selbst die Nervosität doch einmal die Sprache verschlägt – keine Panik. Sprechen Sie offen aus, dass Sie aufgeregt sind und gerade einen kleinen Blackout haben. Die meisten Personaler erleben dergleichen nicht zum ersten Mal und haben Verständnis dafür.

Schüchternheit

Manch einer fühlt sich unter Menschen einfach nicht wohl. Er – oder sie – ist lieber still, zurückhaltend, unauffällig, macht sich klein. Schüchternheit kann ein Problem sein in einer Situation, in der man sich kompetent und leistungsstark präsentieren möchte. Wenn Sie ein grundsätzlich schüchterner Mensch sind, dann füttern Sie Ihr Selbstbewusstsein. Erinnern Sie sich an alles, was Sie im Beruf schon geschafft und geleistet haben, und machen Sie kleine Geschichten daraus, die Sie sich selbst erzählen und bei Bedarf dann auch im Bewerbungsgespräch als Beispiele für Ihre Leistungsstärke nennen können. Machen Sie sich klar, dass der Personalmanager durch Ihre Bewerbungsunterlagen bereits vieles über Sie weiß – und das Sie ihm gefallen haben, denn sonst hätte er Sie nicht persönlich kennen lernen wollen. Auch Ihnen ist das Unternehmen sympathisch; deswegen möchten Sie ja dort arbeiten. Bedenken Sie: Im Vorstellungsgespräch begegnen sich zwei Menschen auf Augenhöhe mit einer positiven Grundeinstellung füreinander. Eigentlich eine Wohlfühlsituation, finden Sie nicht?


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7. Aufbau und Ablauf des Vorstellungsgesprächs

Wie läuft es denn nun eigentlich ab, das Vorstellungsgespräch? Der Grundaufbau ist immer ähnlich, obwohl es verschiedene Arten von Vorstellungsgesprächen gibt.

Small Talk

Gehen Sie davon aus, dass Ihr Vorstellungsgespräch eine dreiviertel bis eine volle Stunde in Anspruch nehmen wird. Die ersten Minuten davon dienen dem Small Talk. Wie oben bereits gesagt, gewinnen Ihre Gegenüber in diesen Minuten den ersten und wahrscheinlich prägenden Eindruck von Ihnen, den sie sich selbst womöglich gar nicht bewusst machen. Deswegen kann die Small-Talk-Phase wichtiger sein als alles, was danach kommt. Möglicherweise können Sie hier die eine oder andere persönliche Information aus Ihren Recherchen nutzen – aber mit Vorsicht. Niemand mag es, wenn er das Gefühl hat, gestalkt zu werden. Sorgen Sie dafür, dass es wie ein Zufall aussieht, wenn Sie und Ihr Gegenüber auf gemeinsame Interessen stoßen. Also nicht sagen: „Ich habe im Internet gesehen, dass Sie gern Motorrad fahren.” Sondern besser: „Herrliches Wetter, nicht wahr? Ich hab’s am Wochenende richtig genossen, eine große Runde auf dem Bike zu drehen.” Aber versuchen Sie nicht, Interessen zu heucheln, die Sie gar nicht haben – das fällt bald auf.

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Fragen über Fragen

In der zweiten Phase – alle haben sich gesetzt, das Gespräch ist jetzt offiziell eröffnet – stellen Ihnen Ihre Gesprächpartner Fragen, um Sie näher kennenzulernen. Sie sollen etwas über sich erzählen, Auskunft geben über Ihre Motivation für den in Rede stehenden Job, Ihre besondere Eignung erläutern. Oft wird hier auch die so genannte Selbstpräsentation erwartet; dazu später mehr. Etwa eine Viertelstunde sollten Sie für diese Phase einplanen, oft auch mehr. Was Sie hier sagen werden, können Sie vorab üben. Versuchen Sie, nicht einfach Informationen aus Ihrem Lebenslauf oder Ihrem Bewerbungsschreiben zu wiederholen, sondern überlegen Sie sich kurze, aber aussagekräftige Beispiele, die den anderen ein authentisches Bild von Ihnen vermitteln.

Motivation und Begeisterung

Dabei müssen und sollten Sie nichts ins Private abschweifen; Hobbies und Ähnliches haben hier nichts zu suchen. Aber Sie dürfen gern berichten, warum Sie Ihren Ausbildungs- und Berufsweg eingeschlagen haben, welche beruflichen Erlebnisse für Sie prägend waren, was Sie begeistert und wo Sie Ihre Ziele sehen. Wenn Sie danach gefragt werden, warum Sie für diesen Job besser sind als alle anderen, dann nennen Sie zwei oder drei Ihrer persönlichen Stärken und illustrieren diese durch konkrete Beispiele. Grundsätzlich: Bleiben Sie immer positiv. Blicken Sie nicht im Zorn zurück auf frühere berufliche Stationen. Machen Sie niemanden schlecht, das fällt nur auf Sie selbst zurück. Sagen Sie also nicht: „Unter meinem früheren Chef konnte ich meine Dynamik und meine Kreativität nicht entfalten”, sondern: „Ich freue mich auf eine Position, in der ich mich voll einbringen und mein Potenzial ausleben kann.” Gut ist es auch, wenn Ihre Gesprächspartner aus Ihren Aussagen ableiten können, dass Sie Ihre Karriere strukturiert angehen. Es macht einen eher negativen Eindruck, wenn es so aussieht, als ob Sie mehr oder weniger durch Zufall auf die ausgeschriebene Position gestoßen wären oder als ob Sie einfach nichts anderes gefunden hätten. Viel besser wirkt es, wenn Ihre Entscheidung für den Job eine vollkommen logische Folge Ihrer Karriereplanung ist: Denn das gibt dem Unternehmen die Gewähr, dass Sie mit ganzem Herzen bei der Sache sein werden.

Vorstellungsgespräch auf Englisch

Eine kleine Schrecksekunde, die Ihnen vor allem bei einem Vorstellungsgespräch in global agierenden Konzernen zustoßen kann, ist die folgende: „What’s your biggest career success so far?“ Auf einmal wechseln die Gesprächspartner ins Englische – kein Wunder, denn in den Meetings des Unternehmens und bei seinen Kundenkontakten ist das Englische die Standardsprache. Achten Sie also darauf, dass Sie in Ihrer schriftlichen Bewerbung vollkommen ehrlich angegeben haben, wie gut Ihr Englisch ist – denn im Vorstellungsgespräch werden Sie unter Umständen den Nachweis erbringen müssen, ob Sie „verhandlungssicher” sind oder doch nur „Schulkenntnisse” haben. Wenn Sie aufgrund der Internationalität des Unternehmens beziehungsweise des ausgeschriebenen Jobs damit rechnen müssen, einen Teil Ihres Vorstellungsgesprächs auf Englisch zu führen, dann sollten Sie auch das vorher üben. Schließlich setzen auch gut beherrschte Fremdsprachen schnell Rost an, wenn man sie nicht täglich benutzt.

Das Unternehmen stellt sich vor

In der dritten Phase des Gesprächs haben Ihre Gegenüber – je nachdem Personaler, Abteilungsleiter, Mitglied der Geschäftsführung – das Wort. Sie werden Ihnen das Unternehmen näher vorstellen und Details zu der Position erläutern, auf die Sie sich beworben haben. Zugleich werden Ihre Gegenüber sehr genau auf Ihre Reaktionen achten. Denn dadurch wird deutlich werden, ob und wie intensiv Sie bereits über das Unternehmen Bescheid wissen.

Haben Sie noch Fragen?

Meistens leitet diese Phase nahtlos in die darauf folgende über, in der Sie Rückfragen stellen dürfen und sollen. Kluge Rückfragen sind eine der besten Möglichkeiten für Sie, selbst über Inhalte und Ablauf Ihres Vorstellungsgesprächs mitzubestimmen. Denn dadurch können Sie das Gespräch auf Felder lenken, auf denen Sie sich besonders sicher fühlen – und möglicherweise sogar bewirken, dass Ihr Gegenüber mehr redet als Sie. In dem Fall: Hören Sie ihm hochinteressiert zu. Aus der Psychologie ist bekannt, dass Menschen vor allem solche Gespräche als wertvoll und befriedigend betrachten, bei denen sie selbst am meisten reden durften. Und das gilt selbstverständlich auch für Personaler im Vorstellungsgespräch. Basis für Ihre Rückfragen können kurze Notizen sein, die Sie sich während des Vorstellungsgesprächs gemacht haben. Tabu sind selbstverständlich Fragen zu Informationen, die Sie sich längst aus dem Internet oder anderen Quellen hätten beschaffen können. Ebenfalls ungünstig ist es, wenn Sie an diesem Punkt bereits nach Urlaubszeiten, Zusatzleistungen, Boni und Beförderungschancen fragen. Bitten Sie lieber um mehr Details zu Ihrem künftigen Aufgabenbereich. Fragen Sie, was der ideale neue Mitarbeiter in den Augen des Personalers mitbringen sollte.

  • Unser Lese-Tipp: Diese zehn Eigenschaften erwarten Unternehmen von neuen Mitarbeitern.

Das Vorstellungsgespräch richtig beenden

Die letzte Phase schließt das Vorstellungsgespräch ab. Wenn Sie möchten, können Sie bei dieser Gelegenheit danach fragen, welche Schritte nun folgen werden und wann Sie mit einer Entscheidung rechnen dürfen. Bedanken Sie sich bei Ihrem Gesprächspartner – reden Sie ihn dabei mit Namen an – für das angenehme Gespräch. Und erklären Sie, dass Sie sich freuen, wieder vom ihm zu hören. Behalten Sie auch in dieser Verabschiedungsphase Ihr Selbstbewusstsein und Ihre positive Grundspannung. Ganz falsch wäre es, jetzt mit einem tiefen Seufzer auszuatmen („Puh, ich hab’s geschafft!”) und Ihrem Gegenüber erleichtert zu gestehen, dass Sie niemals damit gerechnet hätten, dass alles so gut läuft. Verabschieden Sie sich lächelnd, mit kurzem, festem Händedruck, und behalten Sie Ihre Konzentration den ganzen Weg aus dem Unternehmen hinaus. Wer weiß, wer Sie noch durchs Fenster sehen kann… Ihr Vorstellungsgespräch ist erst dann beendet, wenn Sie am Pförtner vorbei sind.


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8. Varianten des Bewerbungsgesprächs

In der Regel findet das Vorstellungsgespräch am Sitz des Unternehmens statt, und Sie werden dort durch einen Personalverantwortlichen, möglicherweise auch durch Ihren zukünftigen Chef oder ein Mitglied der Geschäftsleitung interviewt. Manchmal sind mehrere Personen zugleich Ihre Gesprächspartner. Es gibt aber auch Varianten dieser Gesprächssituation. Auf zwei davon wollen wir näher eingehen: Das Vorstellungsgespräch per Skype oder per Telefon. Beide haben für die Personaler den Vorteil, weniger Aufwand zu erfordern als ein persönliches Treffen. Für Sie als Bewerber allerdings erfordern diese Gesprächsvarianten die gleiche sorgfältige Vorbereitung und vor allem auch gleiche Konzentration und Fokussierung während des Gesprächs selbst. Man hört es, wenn Sie in der Jogginghose telefonieren. Machen Sie sich übrigens bewusst, dass Sie während eines laufenden Bewerbungsprozesses sehr wahrscheinlich Anrufe von potenziellen Arbeitgebern erhalten werden – und sei es nur, um Termine zu vereinbaren. Melden Sie sich deswegen immer mit Vor- und Nachnamen am Telefon. Sprechen Sie eine sachliche, freundliche Ansage auf den Anrufbeantworter und verzichten Sie dort auf launige Sprüche. Unterrichten Sie auch Mitbewohner darüber, dass möglicherweise wichtige Anrufe für Sie zu erwarten sind.

Das Vorstellungsgespräch per Skype

Das Skype-Interview verlangt sogar noch einige zusätzliche Vorbereitung von Ihnen. Checken Sie Ihr Skype-Profil samt Skype-Namen, Profilfoto und persönlichen Angaben. Ist alles noch aktuell und entspricht der Art und Weise, in der Sie als Job-Kandidat gesehen werden wollen? Sorgen Sie weiterhin dafür, dass Ihr WLAN stabil und Ihre Skype-Software up to date ist. Selbstverständlich sollten Sie das Gespräch per Webcam über Ihren Laptop oder Desktop-Rechner führen; falls Sie doch das Smartphone nutzen, dann stellen Sie sicher, dass der Akku gut geladen ist. Sorgen Sie dafür, dass es sicher fixiert ist, damit Ihr Kamerabild nicht wackelt. Testen Sie vorher, wie gut die Beleuchtung ist und ob Sie darin vorteilhaft aussehen – Gegenlicht, starke Kontraste oder Schattenwurf geben kein gutes Bild von Ihnen ab.

So wenig Privatatmosphäre wie möglich

Am besten finden Sie einen ruhigen, einfarbigen Hintergrund, der nichts über Ihre private Wohnatmosphäre aussagt und vor dem Sie sich aufrecht in einem Stuhl sitzend präsentieren können. Mit mehreren Lichtquellen können Sie den Raum und Ihr Gesicht besser ausleuchten als mit einer einzigen. Für die Tonverbindung nutzen Sie ein Headset, das sorgt für gute Verständlichkeit auf beiden Seiten. Schließen Sie zudem störende Geräusche aus. Achten Sie beispielsweise darauf, dass eventuelle Mitbewohner in Ihrer Wohnung nicht während des Gesprächs hereinplatzen, im Flur den Staubsauger einschalten oder singen. Auch Ihr Handy – wenn Sie es nicht für die Skype-Verbindung nutzen – sollten Sie ausschalten und weglegen. Wenn trotz guter Vorbereitung etwas schief geht, nicht verzagen. Sollte die Verbindung nicht zustande kommen oder zusammenbrechen, haben Sie in der Regel von Ihrem Interviewer eine Telefonnummer erhalten, auf der Sie das Interview dann weiter führen können. Ihre Ruhe und Professionalität in einer solchen Lage beweisen dem Personaler, dass Sie später im Job gegebenenfalls auch mit unvorhergesehenen Situationen klar kommen werden.

Das Bewerbungsgespräch als Telefoninterview

Wenn von vornherein nur ein Telefoninterview angesetzt ist, dann ersparen Sie sich die Mühe rund um Hintergrund und Beleuchtung. Umso wichtiger ist es sich klarzumachen, dass Sie sich während des Gesprächs in einer professionellen Situation befinden und sich dementsprechend verhalten sollten – obwohl das möglicherweise schwer fällt, weil Sie in Ihrem vertrauten privaten Umfeld stehen. Wenn Sie sich nicht ausreichend vorbereiten oder konzentrieren, läuft beim Telefoninterview schnell einiges falsch. Ziehen Sie sich vorher businessmäßig an, das trägt dazu bei, dass Sie sich innerlich auf die professionelle Herausforderung einstellen. Setzen Sie sich während des Gesprächs aufrecht hin (oder noch besser: Bleiben Sie stehen) und halten Sie die Körperspannung. Nachlässigkeit kann man hören! Achten Sie auch darauf, viel zu lächeln, denn auch das überträgt sich auf Ihre Stimmlage und vermittelt einen sympathischen Eindruck.

Nehmen Sie sich Zeit

Sehr selten geschieht es, dass Personaler ohne Terminankündigung anrufen und das Vorstellungsgespräch sofort und überraschend führen wollen. Lassen Sie sich davon nicht überrumpeln; das Unternehmen selbst stellt sich durch eine solche überfallartige Vorgehensweise ein schlechtes Zeugnis aus, das die Frage aufwirft, ob Sie dort wirklich arbeiten wollen. Erklären Sie auf jeden Fall freundlich, dass Sie gerade keine Zeit haben, und vereinbaren Sie einen Gesprächstermin, der Ihnen genug Raum für Ihre Vorbereitung lässt. Beim Telefonieren fällt der sonst so wichtige äußere Eindruck weg, den man auf andere Menschen macht und der oft bereits ausschlaggebend wirkt. Es wäre aber falsch anzunehmen, dass jetzt nur noch die Gesprächsinhalte zählen – also das, was Sie sagen. Ebenso entscheidend ist, wie Sie es sagen: Der Klang Ihrer Stimme erhält eine noch höhere Bedeutung als im persönlichen Gespräch dafür, ob Sie sympathisch wirken oder nicht. Üben Sie deswegen vorher, deutlich und nicht zu schnell zu sprechen. Bleiben Sie bei Ihrer natürlichen, entspannten Sprechweise und werden Sie nicht hektisch oder atemlos. Ein bisschen Training mit Freunden, bevor das Vorstellungsgespräch ansteht, wirkt Wunder.


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9. Vermeiden Sie typische Fehler

Egal, ob das Vorstellungsgespräch als persönlicher Termin beim Unternehmen oder als Skype- beziehungsweise Telefoninterview stattfindet: Die schlimmsten Fettnäpfchen, in die Sie treten können, lassen sich leicht vermeiden. Also: Auf keinen Fall: 

  • zu früh oder zu spät kommen/anrufen
  • den Namen Ihres Gegenübers nicht kennen
  • das Handy während des Gesprächs angeschaltet lassen
  • ohne Körperspannung lässig im Stuhl lümmeln
  • unangemessene oder ungepflegte Kleidung tragen
  • vorformulierte Floskeln und auswendig gelernte Antworten geben
  • haltlos plappern
  • als Bittsteller auftreten
  • als angeberischer Selbstdarsteller protzen
  • keine Rückfragen stellen
  • zu hohes Gehalt, zu viele Sonderleistungen etc. verlangen

10. Wonach wird im Vorstellungsgespräch gefragt?

Eine der größten Sorgen, die sich Bewerber vor dem Vorstellungsgespräch machen, lautet: Was könnte ich gefragt werden? Habe ich die richtigen Antworten? Deswegen präsentieren wir Ihnen hier Beispiele für Fragen, die häufig in Vorstellungsgesprächen gestellt werden. So können Sie sich besser vorbereiten. Allerdings kann keine Liste vollständig sein – rechnen Sie deswegen mit Überraschungen. Die wesentlichen Informationen, die der Interviewer im Vorstellungsgespräch mit Ihnen herausfinden will, werden ohnehin nicht ausgesprochen. Was der Personaler wirklich erfahren will will, danach fragt er nicht direkt.

  1. Stimmt das Matching zwischen Ihnen und dem Unternehmen? Passen Sie ins Team? Ihre fachlichen Kompetenzen sind nicht das Thema – die kennt der Personalmanager bereits aus Ihrem Lebenslauf. Es geht um die Chemie zwischen Ihnen und dem Unternehmen – letztlich zwischen Ihnen und dem Personaler, denn er ist nun mal die Person, die im Vorstellungsgespräch das Unternehmen vertritt.
  2. Wissen Sie, was Sie tun? Für den Personaler ist es wichtig zu beurteilen, ob Sie Ihr Leben und Ihre Karriere zielstrebig aufbauen und motiviert verfolgen. Verstehen Sie das Unternehmen und Ihre möglicherweise künftigen Aufgaben genau? Oder machen Sie sich etwas vor und lassen jetzt schon ahnen, dass es deswegen in Zukunft mit Ihnen zu Problemen kommen wird?
  3. Bestätigen Sie im persönlichen Gespräch den guten Eindruck, den Ihre schriftliche Bewerbung gemacht hat? Leistung, Motivation und Können haben Sie im Bewerbungsschreiben und Lebenslauf dokumentiert. Jetzt wird im Vorstellungsgespräch nachgebohrt: Sind Sie wirklich optimal vorbereitet? Stellen Sie intelligente Fragen? Bleiben Sie auch unter Stress ruhig und handlungsfähig? Zeigen Sie gute soziale Skills wie Kommunikationsfähigkeit, Selbstbewusstsein, Empathie? Und: Ergeben sich aus Ihren mündlichen Aussagen Widersprüche zu den Informationen, die Sie schriftlich eingereicht haben. Wer geschwindelt hat, fliegt im Vorstellungsgespräch schnell auf.
  4. Ganz wichtig: Hat der Personaler durch Ihre Einstellung ins Unternehmen Vor- oder Nachteile? Die Auswahl des geeigneten Personals ist nun mal der Job des HR-Managers. Wenn er mit Ihnen danebengreift, dann schadet das letztlich seiner eigenen Reputation. Deswegen will er genau verstehen, ob Sie optimal fürs Unternehmen sind. Denn dann, und nur dann, sind Sie auch optimal für ihn.

Typische Fragen im Vorstellungsgespräch

Versuchen Sie bitte nicht, eine vollständige Liste aller möglichen Fragen eines Vorstellungsgesprächs zu finden und sich Antworten für jede einzelne auszudenken und auswendig zu lernen. Sie würden sich hunderte und tausende von Sätzen merken müssen und könnten doch noch von neuen Fragen überrascht werden. Machen Sie sich hier noch einmal klar, was es eigentlich ist, das das Unternehmen von Ihnen wissen möchte, bevor die Entscheidung über Ihre Bewerbung fällt:

  • Passt der Bewerber in unser Team?
  • Erfüllt er die nötigen Anforderungen wie Durchsetzungsvermögen, Stressresistenz, Spontanität, Kreativität?
  • Was ist seine Motivation für die Bewerbung?
  • Was erwartet er von der ausgeschriebenen Position?
  • Hat er sich bereits über seine Tätigkeit in der neuen Position Gedanken gemacht?
  • Welche Fachkompetenz hat der Bewerber?
  • Wie flexibel ist er?
  • Ist er lernbereit?
  • Ist er offen für andere?
  • Kann er Kompromisse schließen?
  • Weiß er, was er kann und was nicht? Geht selbstkritisch mit sich um?

Überlegen Sie sich, wie Sie Ihrem Interviewer im Bewerbungsgespräch diese Informationen vermitteln können. Mit diesem Wissen im Hinterkopf können Sie fast jede Frage beantworten. Einige Beispiele für solche Fragen:

  • Warum sind Sie besser für die ausgeschriebene Stelle geeignet als jeder andere?
  • Was motiviert Sie, diesen Job übernehmen zu wollen?
  • Warum haben Sie so lange studiert? (Oder: so viele Praktika gemacht, aber keine Festanstellung erreicht? So viele Monate mit Zusatzausbildungen verbracht? So lange keine neuen Jobs gefunden?)
  • Erzählen Sie, was Sie über unser Unternehmen (unsere Branche, unseren Markt, unsere Produkte) wissen.
  • Haben Sie gern an Ihrem früheren Arbeitsplatz gearbeitet? (Sind Sie mit Ihren Kollegen/Ihrem Chef zurechtgekommen? Waren Sie unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen/Aufstiegschancen etc.?)
  • Was haben Sie bisher verdient? Welches Gehalt erwarten Sie? Welche Zusatzleistungen sind für Sie wichtig?
  • Wie lange brauchen Sie, um sich einzuarbeiten?
  • Worauf sind Sie stolz? Schildern Sie mir Ihre erfolgreichsten Projekte.
  • Wie würden Sie Ihren Charakter beschreiben? Was ist Ihre größte Charakterschwäche?
  • Wie würden Ihre besten Freunde Sie beschreiben?
  • Was ist das Wichtigste, das Sie in Ihrem Leben gelernt haben?
  • Was tut Ihnen in der Rückschau am meisten leid? Was bereuen Sie?
  • Haben Sie ein Vorbild? Gab es in Ihrem Leben jemanden, der Sie in besonderer Weise beeindruckt und beeinflusst hat?
  • Wie fühlen Sie sich, wenn Ihr Vorgesetzter Sie kritisiert?
  • Beschreiben Sie Ihre Arbeitsweise.
  • Können Sie sich selbst gut organisieren? Mit welchen Hilfsmitteln machen Sie das?
  • Was tun Sie, wenn Sie merken, dass Sie eine Ihnen übertragene Aufgabe nicht innerhalb der Zeitvorgabe schaffen?
  • Was tun Sie, wenn Ihnen auffällt, dass Sie sich einen dicken Schnitzer geleistet haben, den bislang noch kein anderer bemerkt hat?
  • Wie reagieren Sie, wenn Sie sich in einem Meeting mit Ihrer Ansicht partout nicht durchsetzen können, obwohl Sie fest davon überzeugt sind, recht zu haben?
  • Wie gehen Sie mit einem Kollegen um, der sich auf Kosten der anderen einen lauen Lenz macht?
  • Brauchen Sie von Ihrem Chef Lob oder Druck, um motiviert zu sein?
  • Wie lösen Sie Konflikte im Team?

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11. Die Selbstbeschreibung und die Selbstpräsentation

„Erzählen Sie uns über sich.” So oder ähnlich formuliert wird Ihr Gegenüber im Einstellungsgespräch eine wichtige Phase einleiten: die Selbstbeschreibung. Er möchte hier erfahren, welches Bild Sie von sich selbst entwerfen, als Persönlichkeit, als Charakter. Insofern unterscheidet sich die Selbstbeschreibung etwas von der Selbstpräsentation, bei der es um Ihr berufliches Profil geht. Die Selbstbeschreibung dient dazu, Sie als Mensch kennen zu lernen. Sie müssen und sollten hier nicht ins Private gehen. Sehr gut für Ihre Bewerbung geeignet sind kleine, konkrete Beispiele aus Ihrem Leben, die Ihre Motivation beschreiben. Warum haben Sie sich für diesen Ausbildungsweg, für diesen Beruf entschieden? Was daran macht Ihnen weiterhin Freude und kann Sie begeistern? Was können Sie sehr gut, und wo liegen möglicherweise noch Schwächen? Über welche Potenziale verfügen Sie und in welche Richtung möchten Sie sich weiterentwickeln? Warum passt der ausgeschriebene Job so gut zu Ihnen und warum sind gerade Sie die geeignete Person dafür?

Wie gut bringen Sie Ihr Leben auf den Punkt

Die Selbstpräsentation kann dann als eigenes Element auf die Selbstbeschreibung folgen oder möglicherweise auch untrennbar mit ihr verbunden sein. Hier wird getestet, ob Sie die Dinge auf den Punkt bringen und schlüssig präsentieren können. Außerdem vermittelt ihm die Art und Weise Ihres Vortrags einen guten Eindruck von Ihrer Motivation und Ihrem Engagement. Es zeigt, ob Sie selbstbewusst und ehrgeizig auftreten können oder zu verhalten agieren. Inhaltlich schildern Sie in der Selbstpräsentation kurz Ihren bisherigen Ausbildungs- und Berufsweg – nicht zu ausführlich, denn all das findet sich ja bereits in Ihrem Lebenslauf. Stattdessen gehen Sie dann auf zwei oder drei Aspekte näher ein, die Sie herausarbeiten und betonen möchten. Das können beispielsweise berufliche Erfolge sein, wertvolle Zusatzqualifikationen oder Auslandserfahrungen. Bringen Sie knappe, aber konkrete Beispiele aus Ihrer bisherigen Karriere: „Ich hatte festgestellt, dass mir im Kontakt mit Kunden noch Kenntnisse über die optimale Gesprächsführung fehlten. Deswegen habe ich auf eigene Initiative hin eine entsprechende Fortbildung bei einem Coach absolviert. Das hat sich gleich ausgezahlt, indem sich die Zahl meiner direkten Abschlüsse in Kundengespräch im Folgejahr um 15 Prozent erhöht hat.”


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12. Was sind Ihre Stärken und Schwächen?

Eine von vielen Kandidaten gefürchtete Frage im Vorstellungsgespräch ist die nach den Stärken und Schwächen. Und eine der großen Gefahren ist es, hierauf mit Floskeln zu antworten: „Meine größte Schwäche ist es, dass ich zu hart arbeite.” Ja, klar… Bleiben Sie stattdessen auch hier authentisch. Seien Sie ehrlich, aber glauben Sie nicht, hier das Innerste Ihrer Persönlichkeit nach außen kehren zu müssen. Definieren Sie eine Ihrer typischen Kompetenzen, die Ihrem möglicherweise künftigen Arbeitgeber besonders gut nutzen wird. Zum Beispiel: „Ich kann mich zügig in neue Situationen und Sachverhalte einarbeiten. Das wird mir helfen, die immer wieder neuen und unterschiedlichen Projekte im Rahmen meiner zukünftigen Karriere schnell in den Griff zu bekommen.” Oder: „Ich kann mich gut in Menschen einfühlen und wirke erfahrungsgemäß sympathisch und vertrauenswürdig. Deswegen glaube ich, dass ich ein wertvoller Mitarbeiter in der Finanzberatung Ihrer Kunden sein werde.”

Zeigen Sie, dass Sie an sich arbeiten

Bei der Schwäche, die Sie im Bewerbungsgespräch definieren sollen, wählen Sie besser eine aus, die Sie in Ihrem zukünftigen Job nicht behindern wird. Andererseits sollte diese Schwäche selbstverständlich mit Ihrem beruflichen Umfeld zu tun haben – wenn Sie beispielsweise schlecht Fußball spielen, dann gehört das nicht hierher. Wenn Sie aber noch Defizite in einer wichtigen Fremdsprache haben oder wenn Sie bei intriganten Kollegen schnell die Geduld verlieren, dann sind das die Aspekte, die Sie nennen können. Wichtig dabei ist: Machen Sie immer im gleichen Atemzug deutlich, dass Sie daran arbeiten, Ihre Schwäche zu überwinden. Denn das beweist, dass Sie nicht nur Selbstreflexion betreiben und sich gut kennen, sondern dass Sie sich darüber hinaus auch optimieren möchten: „Mein Englisch ist leider eingerostet, aber ich besuche seit drei Monaten einen Konversationskurs, um wieder flüssig sprechen zu lernen.” „Nervige, intrigante Kollegen können mich auf die Palme bringen, aber seitdem ich das Problem regelmäßig mit einem Coach bespreche, habe ich gelernt, in solchen Situationen erst einmal tief durchzuatmen und ruhig zu bleiben.”

Antworten, die Sie vermeiden sollten

Wie sollten Sie bei diesem Thema keinesfalls reagieren? Die wichtigsten Dont’s:

  • Geben Sie sich nicht pseudo-selbstkritisch und nennen als Schwäche, was Sie eigentlich als Stärke verstanden wissen wollen: „Ich will immer alles richtig machen”, „Ich bin einfach zu ehrlich”, „Ich bin zu ungeduldig”.
  • Verwechseln Sie das Vorstellungs- nicht mit einem Therapiegespräch. Ihre seelischen Ängste und Ihre familiären Nöte gehören hier nicht auf den Tisch.
  • Versuchen Sie nicht, witzig zu sein. Auch Selbstironie kann hier schnell missverstanden werden; verzichten Sie besser darauf. Der Personaler hat ein ernsthaftes Interesse zu erfahren, ob Sie in der Lage sind, ehrlich und kritisch mit sich selbst zu sein.
  • Stellen Sie sich nicht als Superwoman oder Superman dar. Bleiben Sie glaubwürdig und konkret und bringen Sie ein anschauliches Beispiel für das, was Sie gut können.

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13. Meistern Sie Stressfragen

Haben Sie auch gehört, dass Personaler die Kandidaten im Vorstellungsgespräch gern mit Fang- und Stressfragen unter Druck setzen? Stimmt das eigentlich – und wenn ja, welche Fragen könnten das sein? Tipp: Typische Beispiele mit Vorschlägen für Antworten finden Sie hier. Fragen, die Sie unter Stress setzen, beabsichtigen genau das: Sie unter Stress zu setzen. Möglicherweise hilft es Ihnen sich klarzumachen, dass es bei einer solchen Frage gar nicht darum geht, ob Sie eine richtige oder falsche Antwort geben. Vielmehr testet der Personaler damit, wie stressresistent Sie sind, ob Sie sich aus der Ruhe bringen lassen und ins Stottern geraten. Stresssituationen werden Ihnen auch bei Ihrer künftigen Karriere immer wieder begegnen – beispielsweise dann, wenn ein unzufriedener Kunde des Unternehmens an Ihnen seinen Zorn auslässt. Ihrmöglicher neuer Arbeitgeber möchte rechtzeitig erfahren, ob Sie gegebenenfalls damit umgehen können.

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Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen

Wichtig ist es deswegen, dass Sie sich nicht aus dem Konzept bringen lassen und provokative Fragen nicht persönlich nehmen. Bleiben Sie ruhig und bei der Sache. Mit dieser Einstellung brauchen Sie also nicht zu üben, auf Stressfragen die richtigen Antworten zu geben. Testen Sie einfach in Ihrer Vorbereitungsphase mit einem Sparringspartner, wie gut Sie Überraschungen, Irritationen, Provokationen oder unlösbare Aufgaben verarbeiten können. Gönnen Sie sich im Einstellungsgespräch selbst innerlich ein kleines Grinsen, wenn Ihnen eine solche Stress- oder Fangfrage gestellt wird und sagen Sie sich im Stillen: „Aha, jetzt will er mich auf dem falschen Fuß erwischen – aber das wird ihm nicht gelingen.” Nehmen Sie sich ruhig einige Sekunden Bedenkzeit und beantworten Sie die Frage in aller Ruhe, so objektiv und gut Sie eben können. Wie gesagt: Auf richtig und falsch kommt es hier gar nicht an.

Weitere Beispiele für Stressfragen

  • Wie schwer ist New York?
  • Welche drei Bücher würden Sie in den Urlaub mitnehmen?
  • Was machen Sie, wenn Sie es mal richtig krachen lassen wollen?
  • Wozu dient der Filz auf einem Tennisball?
  • Was ist die wichtigste Eigenschaft für den Erfolg eines Unternehmens?
  • Warum haben Sie eigentlich noch nie im Ausland gearbeitet?
  • Warum könnte es sein, dass manche Kollegen Sie absolut nicht leiden können?

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14. Unerlaubte Fragen

Nicht zu verwechseln sind Stressfragen mit unerlaubten Fragen. Denn Ihr Interviewpartner im Bewerbungsgespräch hat keinesfalls das Recht, alles von Ihnen zu erfahren. Was privat ist, bleibt privat. An erster Stelle der unerlaubten Fragen steht die nach der Familienplanung beziehungsweise nach einer bestehenden Schwangerschaft. Beides geht den Personaler schlicht nichts an.

Freundlich, aber bestimmt reagieren

Versuchen Sie, freundlich und professionell zu bleiben, wenn Ihr Interviewer Sie im Gespräch mit einer solchen Frage konfrontiert. Sagen Sie einfach, dass Sie diese Frage weder bejahen noch verneinen werden und dass sie nicht hierher gehört. Sollte Ihr Gegenüber insistieren und Sie immer wieder mit diesem Thema bedrängen, dann stellt er sich dadurch selbst ein schlechtes Zeugnis aus. Es kann dann durchaus sein, dass Sie selbst noch während des Gesprächs entscheiden, bei diesem Arbeitgeber keinen Job annehmen zu wollen. Weitere Fragen aus dieser Kategorie betreffen Themen wie:

  • Sexuelle Ausrichtung
  • Gesundheit
  • Religion
  • Politische Einstellung
  • Gewerkschaftszugehörigkeit
  • Vermögensverhältnisse

Ausnahmen gelten allerdings dann, wenn diese Themen für die ausgeschriebene Stelle von Bedeutung sind. Denn dann haben sie keinen rein privaten Charakter mehr, und die Interviewer im Einstellungsgespräch dürfen eine ehrliche Antwort erwarten. Das betrifft beispielsweise die Frage nach Schulden, wenn es um eine Position mit Finanzverantwortung geht, oder nach bestehenden Vorstrafen, wenn jemand Beamter werden möchte.


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15. Stellen Sie Rückfragen

Das Vorstellungsgespräch ist weder eine Prüfung noch ein Verhör. Und Sie sind nicht dort, um nur Antworten zu geben. Ganz im Gegenteil: Ihr Interviewer erwartet sogar Rückfragen von Ihnen und wird auch daraus seine Schlüsse über Ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen ziehen. Mit Rückfragen haben Sie zudem die Möglichkeit, eigene Akzente im Bewerbungsgespräch zu setzen und den Dialog ein Stück weit selbst zu steuern. Das gelingt dann am besten, wenn Sie Themen finden, über die Ihr Gesprächspartner gern redet. Was also sollten Sie ansprechen, wenn Ihr Interviewer Sie auffordert: „Haben Sie noch Fragen?”

  • Fragen nach der Position, die Sie anstreben: Warum wurde die Stelle neu eingerichtet beziehungsweise weswegen ist sie eigentlich vakant geworden? Was – über die Informationen aus der Stellenausschreibung hinaus – sind die echten großen Herausforderungen, die Sie dort werden bewältigen müssen? Was müsste der optimale Kandidat für diese Stelle aus Sicht des Personalers mitbringen?
  • Fragen nach der Fortbildung: Verfügt das Unternehmen über strukturierte Programme zur Personalentwicklung, gibt es Weiterbildungen und Mentoren?
  • Fragen an den Personaler: Was schätzt er selbst eigentlich am meisten an dem Unternehmen, in dem er arbeitet?
  • Fragen über das Unternehmen: Wohin will sich das Unternehmen strategisch entwickeln? Welche Herausforderungen werden sich ihm in der Zukunft stellen?

Was die Antworten verraten

Aus den Antworten des Personalers werden Sie allerlei heraushören können. Haben Sie beispielsweise den Eindruck, dass er Nachteile im Zusammenhang mit der ausgeschriebenen Stelle gern vor Ihnen verstecken möchte? Vermittelt er Ihnen das Gefühl, dass er selbst nicht sonderlich begeistert von dem Unternehmen ist, für das er arbeitet? Oder spüren Sie seine Skepsis hinsichtlich der Entwicklungschancen des Unternehmens heraus? Das könnten Gründe für Sie sein, Ihr eigenes Interesse an der ausgeschriebenen Position noch einmal zu überprüfen und nach Möglichkeit zusätzliche Informationen über das Unternehmen einzuholen. Denn Sie wollen ja eine Stelle finden, auf der Sie sich lange wohl fühlen können. Deswegen nehmen Sie Anzeichen ernst, die auf verborgene Probleme hinweisen. Andererseits können sich aus den Antworten des Personalers auch Anknüpfungspunkte für Sie ergeben, so dass sich das Vorstellungsgespräch von einem Frage-und-Antwort-Spiel in einen echten Dialog verwandelt. Eine solche Dynamik würde zeigen, dass Sie schon halbwegs im Unternehmen angekommen sind und vom Personaler mehr oder weniger als kollegialer Ansprechpartner angesehen werden.

Keine dummen Fragen stellen

Dieser Erfolg wird Ihnen allerdings nicht gelingen, wenn Sie Ihren Interviewer mit dummen Rückfragen nerven. Dumm – das bedeutet in diesem Fall, dass Ihre Fragen schlechte Vorbereitung und mangelnde Kenntnisse über Ihr angebliches Wunschunternehmen beweisen. Einige Beispiele:

  • Welche Produkte oder Dienstleistungen bietet Ihr Unternehmen?
  • Wie viele Mitarbeiter gibt es eigentlich?
  • Wie hoch ist das Gehalt? (Mit welchem Entgelt Sie ungefähr rechnen dürfen, das lesen Sie besser in unserem aktuellen Gehaltsreport)
  • Kann ich manchmal auch im Home Office arbeiten?
  • Wann darf ich meinen ersten Urlaub nehmen?
  • Wie schnell werde ich befördert werden?

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16. Heikle Themen im Vorstellungsgespräch

Hand aufs Herz: Die echten Sorgen und Befürchtungen hat man vor einem Vorstellungsgespräch dann, wenn es Aspekte gibt, auf die man sich nicht vorbereiten kann – weil man einfach schlecht aussieht, wenn sie ans Licht kommen. Der häufigste Fall: Lücken im Lebenslauf. Das Leben ist nicht planbar – und ein kluger, erfahrener Personaler weiß das auch. Deswegen wird er Lücken in Ihrem Lebenslauf und die dahinter stehenden Gründe auch nicht unbedingt gegen Sie verwenden – möglicherweise ergeben sich daraus ja sogar besonders starke Argumente für Sie und Ihr individuelles Persönlichkeitsprofil.

Lücken im Lebenslauf

Ab eine Länge von vier bis sechs Monaten sollten Lücken im Lebenslauf erklärt werden – spätestens dann, wenn der Personaler Sie danach fragt. Arbeitslosigkeit: Dafür muss sich niemand schämen. Vor allem nach einer längeren Phase der Arbeitslosigkeit sollten Sie aber deutlich machen, welche Fortbildungen Sie absolviert haben, um Ihre beruflichen Qualifikationen zu erweitern. Vermeiden Sie es, gegenüber dem Personaler Bitterkeit über früher erhaltene Absagen erkennen zu lassen, und treten Sie nicht als Bittsteller in einer Notsituation auf. Zeigen Sie Selbstbewusstsein und bleiben Sie sich Ihres Wertes für das Unternehmen bewusst. Krankheit: Sie dürfen ruhig erklären, dass Sie krankheitsbedingt länger nicht berufstätig waren – aber woran Sie gelitten haben, das geht den Personaler nichts an. Wenn Sie den Eindruck haben, dass diese Frage entscheidend für Ihre Einstellung oder Nicht-Einstellung ist, dann sagen Sie ohne zusätzliche Erläuterungen, dass Sie inzwischen wieder gesund und leistungsfähig ist und die Krankheitsphase hinter Ihnen liegt. Familie: Eine Auszeit für die Kindererziehung oder für die Pflege alter Eltern sollte längst kein Grund mehr für eine berufliche Benachteiligung darstellen. Aber die Realität sieht leider anders aus. Deswegen machen Sie deutlich, dass Sie sich auch während dieser Auszeit über die Entwicklungen in Ihrer Branche auf dem Laufenden gehalten haben und gegebenenfalls Fortbildungen und Fernkurse absolviert haben, um stets up to date zu bleiben. Reise, Sabbatical und Gap Year: Eine lange Reise oder eine Auszeit, in der Sie einmal etwas ganz anderes als bisher ausprobiert haben, stellen kein Problem in Ihrem Lebenslauf dar. Es sei denn, Ihr Interviewer hat das Gefühl, dass Sie nur solange arbeiten wollen, bis Sie genug Geld für Ihren nächsten Trip beisammen haben. Erzählen Sie anhand konkreter Beispiele, wie Sie auf Ihrer Reise oder während Ihres Sabbaticals Ihre sozialen und sprachlichen Kompetenzen erweitert haben. Möglicherweise hat sich Ihre Persönlichkeit gerade während des Gap Years in einer Weise entwickelt, die Ihnen den entscheidenden Vorteil vor anderen Kandidaten gibt. Und vielleicht finden Sie im Gespräch über Reiseerlebnisse sogar einen Anknüpfungspunkt zu Themen, die den Personaler ganz persönlich interessieren.

Kündigung

Sie sind aus Ihrer letzten Stelle ausgeschieden, weil Ihnen gekündigt wurde? Das müssen Sie nicht von sich aus ansprechen. Aber möglicherweise weiß der Personaler Bescheid, weil er sich bei Ihrem früheren Arbeitgeber erkundigt hat, und spricht Sie darauf an. Wichtig ist es jetzt: Zeigen Sie keinen Zorn und verteilen Sie keine Schuldzuweisungen. Vor allem reden Sie nicht schlecht über Ihre früheren Vorgesetzten und Kollegen. Das kommt nie gut an. Sie müssen auf die Details der Kündigungsgründe nicht eingehen. Greifen Sie einen oder zwei der wesentlichen Aspekte heraus und versuchen Sie nicht, sich für Ihr damaliges Verhalten zu rechtfertigen, sondern erläutern Sie, wie Sie an sich gearbeitet haben, was Sie gelernt und wie Sie in Zukunft solche Konflikte vermeiden werden.

Vorstrafen

Als Student gern gekifft und dabei erwischt worden? Einen Ladendiebstahl oder eine andere Jugendsünde auf dem Kerbholz? Vorstrafen gehen Ihren Interviewer im Vorstellungsgespräch normalerweise nichts an. Auch ein so genanntes Führungszeugnis dürfen Arbeitgeber nur in besonderen Fällen einfordern. Aber Vorstrafen spielen möglicherweise eine Rolle in Positionen, bei denen Sie Finanzverantwortung übernehmen, ferner im Sicherheits- und Bewachungsgewerbe und im öffentlichen Dienst. Das sollten Sie gegebenenfalls vorab klären. Die meisten Vergehen verjähren übrigens nach drei bis fünf Jahren; danach gelten Sie wieder offiziell als frei von Vorstrafen.


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17. Was tun nach dem Vorstellungsgespräch?

Das Vorstellungsgespräch haben Sie hinter sich – jetzt beginnt die Wartezeit. Sie sind ungeduldig und wollen schnell ein Ergebnis erfahren. Aber lassen Sie sich dadurch nicht dazu verleiten, sich zu früh telefonisch zu erkundigen – das wirkt einfach nicht souverän. Zwei bis drei Wochen – bei manchen Unternehmen auch länger – können ins Land ziehen, bevor Sie eine Nachricht bekommen. Nutzen Sie die Zeit

  1. für ein Dankschreiben. Sie sollten es zwei bis drei Tage nach dem Interview per Post oder E-Mail verschicken. Sprechen Sie dabei Ihren Interviewer persönlich mit Namen an, betonen Sie, dass Sie das Gespräch als angenehm empfunden haben und nennen Sie ein oder zwei wichtige Informationen, die Sie dem Gespräch entnommen und die Sie darin bestärkt haben, die ausgeschriebene Stelle übernehmen zu wollen.
  2. für weitere Bewerbungen. Machen Sie sich nicht abhängig vom Erfolg oder Misserfolg dieses einen Vorstellungsgesprächs. Die Welt dreht sich weiter. Achten Sie darauf, dass Sie noch weitere Eisen im Feuer haben.
  3. für die Fehleranalyse und mögliche Nachbesserungen: Was ist gut gelaufen? Was schlecht? Was können Sie im Hinblick auf Ihr nächstes Vorstellungsgespräch optimieren?

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18. Möglicher nächster Schritt: das Assessment-Center

Eine Zusage und eine Absage sind nicht die beiden einzigen Möglichkeiten, mit denen es nach dem Vorstellungsgespräch für Ihre Jobsuche weitergehen kann. Vielleicht hat das Unternehmen seine Entscheidungsfindung noch nicht abgeschlossen und lädt Sie und weitere Kandidaten zu einem Assessment-Center ein. Noch häufiger ist die umgekehrte Reihenfolge: zunächst das Assessment-Center, danach das persönliche Vorstellungsgespräch. Auf die Probe gestellt werden hier Ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen, Ihre Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie Ihre Stressresistenz. Konzentration und logisches Denken, Sprache und Kreativität, Kompromissfähigkeit und Durchsetzungsvermögen stehen unter anderem auf dem Prüfstand.

  • Mehr darüber, was Sie im Assessment-Center erwartet und wie Sie sich darauf vorbereiten, lesen Sie in unseren Service-Text: „Das Assessment-Center. So beweisen Sie Ihre Fähigkeiten in der Praxis.”

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19. Auf einen Blick: Die Checkliste

Damit Sie die allerwichtigsten Aspekte vor Ihrem Vorstellungsgespräch im Kopf haben, haben wir für Sie eine Checkliste mit den entscheidenden Elementen zusammengestellt:

  • Anfahrt geplant?
  • Telefonnummer des Ansprechpartners zur Hand?
  • Bewerbungsunterlagen und Schreibzeug dabei?
  • Passend zum Dresscode des Unternehmens gekleidet?
  • Infos zur Firma, zur ausgeschriebenen Stelle und zu Ihren Interviewern im Kopf?
  • Konkrete Beispiele für eigene berufliche Erfolge, für Motivation etc. überlegt?
  • Über die Antwort auf Stärken-/Schwächen-Frage nachgedacht?
  • Selbstpräsentation trainiert?
  • Lücken im Lebenslauf erklärbar?
  • Auf Stress- und Fangfragen vorbereitet?
  • Mögliche Rückfragen im Sinn?
  • Realistischen Gehaltsrahmen recherchiert?
  • Selbstbewusst und positiv gestimmt?

Alles gecheckt? Alles klar? Na, dann kann’s ja losgehen. Viel Erfolg bei Ihrer Bewerbung!


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