Muss man eine steuererklärung machen wenn man arbeitslos war

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  • Arbeitslosigkeit: Muss ich ALG I in der Steuererklärung angeben?

Arbeitslosengeld ist an sich steuerfrei. Doch es gibt einen Haken.

Gut, dass es soziale Absicherungen gibt, die im Fall einer Arbeitslosigkeit helfen. Wer mindestens 12 Monate lang in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat, erwirbt Anspruch auf das Arbeitslosengeld, oft auch Arbeitslosengeld I genannt. Die Höhe richtet sich nach dem bisherigen Einkommen und den bisher eingezahlten Beiträgen. Auch in der Steuererklärung muss das Arbeitslosengeld angegeben werden.

Steuerfreies Arbeitslosengeld

Arbeitslosengeld I ist steuerfrei, eine Lohnersatzleistung und im Dritten Buch des Sozialgesetzbuches geregelt. Erhaltenes Arbeitslosengeld muss in der Steuererklärung angegeben werden, obwohl auf die Leistung selbst keine Abgaben fällig werden. Auch diejenigen, die das gesamte Jahr über nicht berufstätig waren, kommen um eine Einkommensteuererklärung nicht herum. Zumindest dann nicht, wenn mehr als 410 Euro pro Kalenderjahr in Anspruch genommen wurden.

Diese Gelder zählen zu den Lohnersatzleistungen

  • Arbeitslosengeld I
  • Krankengeld
  • Kurzarbeitergeld
  • Elterngeld
  • Insolvenzgeld

Hier wirst du fündig

Die Höhe der empfangenen Leistungen kannst du einfach dem jeweiligen Sozialleistungsträger entnehmen. Bei ALG I ist dies die Bescheinigung der Agentur für Arbeit.

ALG I unterliegt dem Progressionsvorbehalt. Das bedeutet, dass Einnahmen wie Arbeitslosen- oder Elterngeld zur Ermittlung des Steuersatzes herangezogen werden, ohne selbst versteuert zu werden.

Muss man eine steuererklärung machen wenn man arbeitslos war

Sozialleistungen, Beihilfen und Ausgleichzahlungen

Bestimmte Lohnersatzleistungen, Sozialleistungen, Beihilfen und Ausgleichzahlungen werden vom Finanzamt zu den regulären Einkünften addiert. Diese Einnahmen stellen dann die Berechnungsgrundlage der Steuerschuld dar. Aufgrund des Progressionsvorbehalts fallen höhere Steuern an, da die Gesamteinnahmen in den nächsten Stufentarif fallen.

Mit dieser Berechnungsgrundlage ermittelt das zuständige Finanzamt nun den persönlichen Steuersatz. Erhältst du steuerfreie Sozialleistungen, dann müssen meistens auch mehr Steuern gezahlt werden, allerdings nicht auf die steuerfreien Leistungen selbst.

Absetzbare Kosten während der Arbeitslosigkeit

Während der Arbeitslosigkeit entstehen oft Ausgaben für Bewerbungen und Weiterbildungen. Diese kannst du in die Steuererklärung eintragen und steuerlich geltend machen. Das geschieht im Rahmen der Werbungskosten.

Absetzbare Posten sind beispielsweise:

Materialien für eine Bewerbung

  • Druckerpatronen
  • Bewerbungsmappen
  • Klarsichthüllen
  • Schreibutensilien
  • Schreibpapier
  • Klebeutensilien
  • Briefumschläge
  • Kopien
  • Briefmarken

Kosten für Eigenmarketing

  • Bewerbungsfotos
  • Inserate
  • Website
  • anteilige Telefonkosten
  • anteilige Internetkosten
  • Bewerbungsvideo
  • Online-Anzeigen

Steuererklärung bei ALG I & Kurzarbeitergeld | Arbeitslosigkeit – Geld zurück mit der Steuererklärung!

Muss man eine steuererklärung machen wenn man arbeitslos war

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Viele Gründe können zu Arbeitslosigkeit führen. Die Corona-Pandemie hat die Situation in Deutschland in den letzten Monaten noch verschärft. Das hat in den meisten Fällen finanzielle Einbußen zur Folge – was aber bedeutet das für die Steuererklärung? Müssen Sie auf staatliche Leistungen Steuern zahlen und eine Steuererklärung einreichen? 

Eine Steuererklärung einreichen müssen Sie zwar nicht unbedingt – Sie sollten es aber auf jeden Fall tun! Richtig angestellt, bekommen Sie vom Finanzamt eine Menge Geld zurück. Und Achtung: unter Umständen, sind Sie infolge der Corona-Pandemie tatsächlich zur Abgabe einer Steuererklärung tatsächlich verpflichtet. Kein Grund zur Panik, denn auch dann gilt: holen Sie sich Ihnen zustehenden Geld zurück! Wir haben für Sie alles Wesentliche zusammengefasst. 

Das Arbeitslosengeld und die Steuern

Zunächst einmal gilt: Staatliche Lohn- und Einkommensersatzleistungen wie das Arbeitslosengeld I sind steuerfrei. Hierzu zählen auch das Kurzarbeitergeld und Teilarbeitslosengeld, nicht aber Hartz IV. Aber Vorsicht: Ausgezahlte Ersatzleistungen werden bei der Berechnung des Steuersatzes aller anderen (steuerpflichtigen) Einkünfte trotzdem berücksichtigt! Sie unterliegen dem sogenannten Progressionsvorbehalt

Auch wenn Sie mit einem Ehepartner vom Finanzamt gemeinsam veranlagt sind, werden staatliche Leistungen wie die Sozialleistungen dem Einkommen zugerechnet. Das kann unter Umständen zu einem höheren Steuersatz führen – bis hin zu Steuernachzahlungen.

Sie sollten also auf jeden Fall überprüfen, ob sie sich nicht an anderer Stelle Geld vom Finanzamt zurückholen können. Das heißt: auch wenn Sie arbeitslos sind oder es vorübergehend waren, sollten Sie unbedingt eine Steuererklärung beim Finanzamt einreichen! 

Eine Möglichkeit dazu: Sie können während der Jobsuche entstandene Kosten von den sogenannten Werbungskosten absetzen. Das führt in den meisten Fällen zu einer erheblichen Steuererstattung – Nicht selten von mehreren hundert Euro!

Übrigens: Im Fall des Arbeitslosengelds II bzw. Hartz IV, gilt eine steuerliche Sonderregel. Eine eventuelle Steuerrückerstattung, wird auf die Bezüge angerechnet. Sie gilt hier quasi als Einkommen. Auch hier, sollten Sie auf jeden Fall eine Steuererklärung einreichen und beispielsweise Ihre Werbungskosten geltend machen – ansonsten schenken Sie dem Finanzamt Ihnen zustehendes Geld! 

So holen Sie sich trotz Arbeitslosigkeit Geld vom Finanzamt zurück!

Auch wenn Sie arbeitslos sind oder arbeitslos waren, können Sie Kosten beim Finanzamt geltend machen. Unter Umständen, bekommen Sie so eine Menge Geld vom Finanzamt zurückerstattet. 

Abhängig davon, wie lange Sie im zurückliegenden Jahr arbeitslos waren, können Sie zu viel gezahlte Lohnsteuern zurückverlangen. Das ist dann der Fall, wenn Sie nicht das ganze Jahr über arbeitslos waren. Hier bekommen Sie für jeden Monat, in welchem Sie erwerbstätig waren die eingezahlte Lohnsteuer zurück – sofern Sie eine Steuerklärung einreichen und dies geltend machen. Reichen Sie keine Steuererklärung ein, zahlt ihnen das Finanzamt auch kein Geld zurück – selbst wenn es Ihnen potentiell zusteht.

Waren Sie dagegen ein komplettes Jahr über arbeitslos, entfällt diese Möglichkeit. In beiden Fällen – ganzjährige oder teilweise Arbeitslosigkeit – können Sie aber grundsätzlich alle Kosten anführen, welche Ihnen bei der Suche nach einem neuen Job entstanden sind. Der Rahmen hierzu ist weit gefasst: So lassen sich Kosten bis hin zum Bewerbungsfoto oder dem Ausdruck von Zeugnissen beim Finanzamt anzeigen. Das klingt zunächst vielleicht nicht ertragreich, lohnt sich aber in der Summe! 

Zu diesen absetzbaren Werbekosten im Rahmen der Jobsuche gehören auch beispielsweise Fahrtkosten oder Kosten zur Fortbildung bzw. eines Studiums. Entstandene Ausbildungskosten müssen hierbei allerdings in Bezug auf einen angestrebten Job stehen.   

Falls vorteilhaft, ist auch eine spätere Verrechnung der Werbungskosten möglich. Unter Umständen kann es sich für Sie lohnen, einige der entstandenen Kosten erst nach Annahme einer neuen Stelle anzugeben. Auf jeden Fall gilt: Die Angabe von Werbungskosten bzw. die Abgabe einer Steuererklärung, lohnt sich immer. 

Wichtig: Bewahren Sie zur Angabe Ihrer Werbungskosten alle relevanten Belege auf. Das Finanzamt fragt diese unter Umständen ab – auch ein Hinweis darauf, dass sich das Einreichen ihrer Steuererklärung finanziell lohnt! 

Was passiert wenn ich keine Steuererklärung mache Arbeitslosengeld?

Obwohl das Arbeitslosengeld bzw. das Teilarbeitslosengeld an sich nicht steuerpflichtig ist, wird es zur Berechnung des persönlichen Steuersatzes, der auf das steuerpflichtige Einkommen angewandt wird, herangezogen. Das Arbeitslosengeld und Teilarbeitslosengeld unterliegt somit dem sogenannten Progressionsvorbehalt.

Haben Arbeitslose einen Steuerbescheid?

Die Steuererklärung ist für Arbeitslose, die Hartz 4 beziehen, oft nicht verpflichtend. Wir haben bereits Folgendes erfahren: Eine Steuererklärung, wenn Sie arbeitslos sind, müssen Sie zwingend machen, wenn Sie Arbeitslosengeld 1 erhalten und die Summe der Leistungen mehr als 410 Euro beträgt.

Wer ist nicht verpflichtet eine Steuererklärung zu machen?

Generell gilt: Liegt Ihr Einkommen unterhalb des sogenannten Grundfreibetrages, dann zahlen Sie keine Steuern und müssen auch keine Steuererklärung abgeben. Im Steuerjahr 2021 liegt dieser Grundfreibetrag bei 9.744 Euro für Singles und 19.488 Euro für Verheiratete bzw. eingetragene Lebenspartner.

Wann muss Arbeitslosengeld versteuert werden?

Falls Du Arbeitslosengeld 1 beziehst, musst Du in jedem Fall eine Steuererklärung machen, wenn Deine Lohnersatzleistungen insgesamt mehr als 410 Euro im Jahr betragen. Zu den Lohnersatzleistungen gehören neben dem Arbeitslosengeld I auch diese Gelder: Elterngeld. Krankengeld.