Tod sohn pfuel jeder hat ihn geliebt

Für Stephanie von Pfuel ist der 24. August ein sehr wichtiger Tag, denn der Prozess gegen den Mann, der ihren geliebten Sohn Charly überfahren hat, beginnt. Die Gräfin und ihre Familie erwarten ein gerechtes Urteil für den 26-Jährigen, der 2019 starb.

Stephanie von Pfuel erlitt im März 2019 einen unerträglichen Verlust, als ihr Sohn Charly Bagusat beim Überqueren einer Straße in Berlin von einem Raser erfasst wurde und sieben Tage später seinen Verletzungen erlag.

Tod sohn pfuel jeder hat ihn geliebt

Stephanie von Pfuel und ihr Sohn Charly in Berlin, Deutschland, 29. September 2016. | Quelle: Getty Images

Nun erwartet die Familie ein schmerzhafter Tag, an dem sie sich dem Täter vor Gericht stellen muss. Am 24. August soll der Prozess beginnen. In einem aktuellen Interview redeten die Gräfin und ihre Tochter Sophie über den schweren Schicksalsschlag und ihre Gefühle.

Während des Interviews auf ihrem Familienschloss im bayerischen Tüßling erklärte Stephanie, dass sie trotz großer Angst am Prozess teilnehmen würde. Sie nennt auch den Grund:

“Weil ich dem Menschen, der mein Kind getötet hat, ins Gesicht schauen möchte. Ich wünsche mir, dass er eine gerechte Strafe bekommt.”

Die 60-Jährige macht sich jedoch große Sorge, da sie sich nicht sicher ist, ob der Angeklagte auftauchen wird. Nach Angaben von ihm auf einem Social-Media-Profil wohnt er in der Türkei. Deshalb bezweifelt die untrostliche Mutter, dass der Prozess überhaupt stattfindet.

Dort wird neben der Mutter auch Charlys Schwester Sophie anwesend sein, was für sie eine sehr emotionale und schwierige Erfahrung werden wird. Obwohl sie mit dem Vorfall bereits abgeschlossen hat, bleiben der Schmerz, die Trauer und die unendliche Leerstelle in ihrem Leben.

Die Politikerin hingegen kann den Tod ihres Sohnes erst verarbeiten, wenn der Prozess abgeschlossen ist. Sie hofft, dass der Täter jede Nacht mit dem Gedanken einschläft, dass er jemanden getötet hat.

“Er hat mir das Liebste genommen, was man einem Menschen nehmen kann: sein Kind,” erklärt die traurige Mutter.

Der Täter wird wegen fahrlässiger Tötung angeklagt, weil er mit 82 statt der erlaubten 50 Stundenkilometer durch die Stadt raste, als er Charly überfuhr. Obwohl das Urteil den Schmerz der Familie nicht lindern kann, hofft sie dennoch auf Gerechtigkeit.

Tüßling/Berlin - Mit nur 26 Jahren verstarb Karl Bagusat, der älteste Sohn von Stephanie Gräfin von Pfuel, an den Folgen eines schweren Verkehrsunfalls. Sieben Tage nach dem Unfall hörte am Mittwochabend sein Herz auf zu schlagen. Ein Schock für die Familie.

Karl Bagusat, von seinen Nächsten liebevoll „Charly“ genannt, ist tot. Mit nur 26 Jahren erlag er seinen schweren Verletzungen nach einem tragischem Verkehrsunfall mitten in Berlin und veränderte damit auch das Leben seiner Liebsten. Bis zuletzt hatten die Ärzte in der Berliner Universitätsklinik Charité alles medizinisch Mögliche getan, um sein Leben zu retten. Doch sieben Tage nach dem schweren Verkehrsunfall verlor der Jungunternehmer am Mittwochabend den Kampf.

"Die Ärzte haben alles getan, was in ihrer Macht stand"

Aus dem Koma war er nach dem Unfall nicht mehr aufgewacht. „Seine Mutter, seine Geschwister, die ganze Familie war bei ihm als er starb. Alle konnten von Charly Abschied nehmen“, sagte der Sprecher der Gräfin am Donnerstag zu Bild. „Die Ärzte haben alles getan, was in ihrer Macht stand. Sie konnten ihn nicht retten.“

Am 20. März wurde der Jungunternehmer von einem Auto und anschließend von einem Lkw erfasst. Die Polizei schilderte den Unfallhergang so: „Der 26-Jährige prallte gegen die Motorhaube und Windschutzscheibe des Fahrzeugs. Von dort aus schleuderte der Mann auf die Gegenfahrbahn der Chausseestraße, wo er von einem entgegenkommenden Transporter, in welchem ein 23-Jähriger am Steuer saß, erfasst wurde.“ Noch immer sind Unfallhergang und die Ursache nicht abschließend geklärt. Die Ermittlungen dauern derzeit noch an, so die Polizei am Donnerstag.

Markt und Oldtimertreffen abgesagt

Der Schock und die Trauer sitzen auch in der Marktgemeinde Tüßling tief. Der Chefkoch des Restaurants, in dem die Gräfin immer essen geht, Ajad El Mashharawy (48) gegenüber der Bild: „Es ist eine furchtbare Tragödie. Das ist doch das Schlimmste, was einer Mutter widerfahren kann, wenn ein Kind vor einem geht.“ Das für Sonntag auf dem Schlosshof in Tüßling alljährliche Oldtimer-Treffen und der Lenz‘nmarkt wurden abgesagt. Das teilte die Gemeinde Tüßling nach Bekanntwerden der Todesnachricht am Donnerstag mit.

Tod sohn pfuel jeder hat ihn geliebt

+

Schloss Tüßling.

© picture-alliance / dpa/dpaweb

"Für Freunde und Familie ist das eine Katastrophe"

Für Familie und Freunde muss die Trauer jedoch schier unbändig sein. Gegenüber Bunte.de versuchte der Familien-Sprecher, diese Trauer in Worte zu fassen: „Für Freunde und Familie ist das eine Katastrophe. Charly war ein Sonnenschein, jeder hat ihn geliebt.“

Karl Bagusat wird seine letzte Ruhe in Tüßling finden. Der Sprecher der Familie zu Bild: „Die Trauerfeier wird im engsten Kreise der Familie und Freunde stattfinden.“