Wann ist man zu krank zum arbeiten?

Winterzeit ist Erkältungszeit. An allen Ecken und Enden wird gehustet und geniest und früher oder später erwischt es einen dann auch selbst. Und dann stellt sich jedes Mal aufs Neue die Frage: „Soll ich erkältet zur Arbeit gehen oder mich krankschreiben lassen?“. Diese Entscheidung ist gar nicht so einfach. Bestimmt plagt dich auch oft das schlechte Gewissen, wenn du zu Hause bleibst. Außerdem muss man in vielen Jobs die liegengebliebene Arbeit nachholen, wenn man wieder fit ist und allein der Gedanke daran ist nicht angenehm. Auf der anderen Seite kannst du dich mit einer dicken Erkältung ohnehin nicht richtig konzentrieren und sehnst dich einfach nur nach deinem Bett.

In diesen Fällen kannst du weiter zur Arbeit gehen

Eine einfache Erkältung ist normalerweise kein Grund, sich krankschreiben zu lassen. Entscheidend ist immer, wie du dich fühlst. Wenn die laufende Nase zwar nervt und du heiser klingst, dich dabei aber wohl fühlst und weder Fieber noch Schmerzen hast, kannst du problemlos weiter zur Arbeit gehen. Es ist aber auch gut möglich, dass dein Arbeitgeber dich ohnehin nach Hause schickt. Denn Erkältungen werden durch Tröpfcheninfektion übertragen und breiten sich deshalb in Büros oft aus. Um nicht alle Kollegen anzustecken, solltest du auf jeden Fall darauf achten, dir häufig die Hände zu waschen.

Ab wann du dich krankschreiben lassen solltest

Ein wichtiger Indikator, dass man besser nicht krank zur Arbeit gehen sollte, sind Schmerzen. Egal, ob Kopf- oder Gliederschmerzen: Sie verhindern, dass man sich richtig konzentrieren kann, sind ein Anzeichen für einen stärkeren Infekt und machen eine Krankschreibung daher sinnvoll. Auch mit Fieber sollte man nicht krank zu Arbeit gehen. Ab 38 Grad ist zu Hause bleiben angesagt. Bei einer leicht erhöhten Temperatur von 37,5 Grad kannst du aber noch arbeiten gehen, solange du dich dabei wohl fühlst.

Warum es gefährlich sein kann, sich nicht richtig auszukurieren

Bei einem Infekt finden sich überall im Körper Viren und Bakterien, auch im Herzmuskel. Verschleppt man die Krankheit und geht stark erkältet zur Arbeit, kann es deshalb zu einer Herzmuskelentzündung oder einer Herzinnenhautentzündung kommen. Im schlimmsten Fall droht ein plötzlicher Herztod! Und wer mit einer Bronchitis zur Arbeit geht, anstatt sich auszuruhen, riskiert eine Lungenentzündung.

Ehe man sich versieht, ist sie da: die Erkältung. Husten, Schnupfen, Halsweh und Fieber sind zwar lästig, doch meist ist ein grippaler Infekt harmlos. Trotzdem stellt sich der Arbeitnehmer die Frage, ob er mit Erkältung zur Arbeit gehen oder sich besser ein paar Tage Ruhe gönnen sollte. Doch wie verhält man sich eigentlich angemessen? Ist es den Kollegen gegenüber fair, wenn sie mit einem Erkälteten das Büro teilen müssen? Andererseits sind es wahrscheinlich genau diese Kollegen, die die liegengebliebene Arbeit des Erkrankten übernehmen müssen. Gibt es überhaupt eine generelle Antwort auf die Frage: Krank zur Arbeit oder zu Hause bleiben?

Erkältung – zu Hause bleiben oder arbeiten?

Von ein bisschen Husten und Schnupfen lässt man sich nicht unterkriegen! Diese Meinung vertreten viele Arbeitnehmer und schleppen sich mit Erkältung ins Büro. Ob das wirklich so schlau ist? Rein rechtlich ist das erlaubt. Wer sich fit fühlt, darf zur Arbeit gehen – selbst dann, wenn der Arzt anderer Meinung ist.

Für den erkrankten Mitarbeiter gibt es Gründe, die dafürsprechen, krank zur Arbeit zu gehen:

  • Schuldgefühle: Kollegen und Chef könnten denken, man wolle sich nur ein paar Tage Auszeit nehmen. Da ist es doch besser, mit starker Erkältung zur Arbeit zu gehen und allen zu zeigen, wie schlecht es einem geht.
  •  Verantwortungsbewusstsein: Die Arbeit würde unerledigt liegenbleiben und sich stapeln. Man glaubt, es gäbe niemanden, der den Job übernehmen und genauso gut bewältigen könnte, wie man selbst.
  • Karrierechancen: Um im Job voranzukommen und die Karriereleiter hochzuklettern, kann es sich der Mitarbeiter nicht leisten, wegen eines läppischen grippalen Infekts Schwäche zu zeigen und nicht zu arbeiten.
  • Jobverlust: Es ist nicht die erste Erkältung in diesem Jahr und der betroffene Arbeitnehmer befürchtet, dass seinem Chef die Fehltage zu viel werden und er ihm krankheitsbedingt kündigt.

Doch bei eingehender Betrachtung der Nachteile wird klar, dass der erkrankte Mitarbeiter nicht mit Erkältung zur Arbeit gehen sollte:

  • Ansteckungsgefahr: Eine Erkältung wird durch Viren oder Bakterien ausgelöst und diese sind ansteckend. Sie verbreiten sich durch Niesen, Husten und Händeschütteln. Kollegen auf der Arbeit laufen Gefahr, ebenfalls zu erkranken.
  • Leistungsfähigkeit: Geplagt von Erkältungserscheinungen wie Fieber und Schmerzen ist niemand hundertprozentig in der Lage, seinem Job konzentriert nachzugehen.
  • Verschleppen der Krankheit: Aus einer nicht auskurierten Erkältung kann sich Schlimmeres wie z. B. eine Nasennebenhöhlen- oder eine Lungenentzündung entwickeln.

Wie lange sollte man bei einer Erkältung zu Hause bleiben?

Es empfiehlt sich, ein paar Tage zu Hause zu bleiben, um sich zu erholen. Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn sich die Erkältung nach wenigen Tagen Ruhe nicht bessert und Hausmittel nicht mehr helfen. Der Arzt entscheidet dann, ob er eine Krankschreibung ausstellt und Medikamente verschreibt.

Die Entscheidung, bei Erkältung arbeiten oder nicht, muss letztendlich jeder für sich selbst treffen. Wenn der Arbeitnehmer zum Beispiel ein Einzelbüro hat und den Kontakt zu Kollegen vermeiden kann, spricht nichts dagegen seinem Job nachzugehen. Arbeitet er jedoch mit Kindern oder älteren Menschen im sozialen Bereich oder in einer Pflegeeinrichtung, ist das Ansteckungsrisiko zu hoch und er sollte lieber zu Hause bleiben.

Ansteckung und Erkältungen vorbeugen

Um bei Erkältungen die Ansteckungsgefahr im Büro zu minimieren, sollte auf folgendes geachtet werden:

  • Ein starkes Immunsystem schützt vor Ansteckung. Besonders Vitamin C und Zink, das in Obst und Gemüse enthalten ist, stärken die eigenen Abwehrkräfte. Ebenso wichtig sind ausreichender Schlaf und Spaziergänge an der frischen Luft.
  • Trockene Heizungsluft vermeiden. Sie ist schlecht für die Schleimhäute, über die Erkältungsviren in den Organismus gelangen. Ein Gefäß gefüllt mit Wasser auf der Heizung befeuchtet die Luft und reduziert die Ansteckungsgefahr. Außerdem sollte das Büro regelmäßig gelüftet werden.
  • Begrüßungsküsschen und Händeschütteln sind tabu in der akuten Erkältungszeit. Häufiges und gründliches Händewaschen ist zu empfehlen, da sich auf Türklinken und Lichtschaltern im Büro besonders viele Viren befinden.

Bin ich krank genug um zuhause zu bleiben?

Taucht der Schnupfen jedoch im Zusammenhang mit anderen Erkältungssymptomen auf, sollten Sie mit einem Arzt über eine mögliche Krankschreibung diskutieren. Kraftlosigkeit und Fieber: Tauchen diese Symptome zusammen mit Schüttelfrost und starken Halsschmerzen auf, dann bleiben Sie unbedingt zu Hause.

Wann darf man krank zuhause bleiben?

Das regelt Ihr Arbeits- oder Tarifvertrag. Ist darin nichts festgelegt, gilt das Entgeltfortzahlungsgesetz. Danach dürfen Sie ohne ärztliches Attest drei Kalendertage zu Hause bleiben. Sind Sie länger krank, benötigen Sie eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) vom Arzt.

Wann ist man zu oft krank?

Wie oft darf ich krank sein, ohne dass mein Arbeitsplatz gefährdet ist? Hier gilt, dass der Arbeitgeber bis zu 30 Fehltage pro Jahr hinnehmen muss. Ist der Beschäftigte mehr als 30 Tage (also 6 Wochen) im Jahr krank, so gilt dies grundsätzlich als unzumutbar.

Bei welchen Krankheiten ist man arbeitsunfähig?

Folgende Krankheiten konnten 2015 allerdings als häufigste Gründe für eine Arbeitsunfähigkeit registriert werden:.
Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems..
Psychische Erkrankungen..
Krankheiten des Atmungssystems..
Verletzungen und Vergiftungen..
Krankheiten des Verdauungssystems..
Neubildungen (z. ... .
Kreislaufsystem..