Als Spezialist für Venenleiden werde immer wieder von meinen Patienten nach dem Nutzen von Kompressionsstrümpfen befragt. Vor allem vor dem Hintergrund, dass vielen Patienten das Anziehen der Strümpfe lästig ist und sie das Tragen – insbesondere im Sommer – als unangenehm empfinden. Als Phlebologe, also Facharzt für Venenerkrankungen, habe ich dazu eine klare
Haltung: Kompressionsstrümpfe sind ein ganz zentraler Bestandteil einer Therapie bei Venenerkrankungen! Auch in der Prävention von Venenerkrankungen spielen sie eine wichtige Rolle! Daher rate ich meinen Venen-Patienten unbedingt zum Tragen der Strümpfe. Inzwischen tragen nicht nur Venen-Patienten Krompressionsstrümpfe: sie halten seit einiger Zeit auch – zu recht – Einzug in den Alltag von gesunden, sportlichen Menschen. Kompressionsstrümpfe im SportWer hat sie noch nicht gesehen, die Läufer beim Gutenberg-Marathon oder die Jogger auf der Drei-Brücken-Strecke oder im Gonsenheimer Wald, die Kompressionsstrümpfe für Sportler tragen? Ich selbst nutze die Vorteile von Kompressionstrümpfen sowohl während meines Marathon-Trainings als auch während der Wettbewerbe selbst. Die Deutsche Sporthochschule berichtet in einem Artikel, dass eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien einzelne positive Effekte von Kompressionsstrümpfen im Sport nachweisen. Wirkmechanismen für eine Leistungsverbesserung sind bspw. die verbesserte Leistung der Muskelpumpe (um ca. 30% bei jungen Männern und Frauen) sowie der Verbesserung der Regeneration. Auch das psychische Wohlbefinden der Sportler steigert sich durch die Strümpfe. Kompressionsstrümpfe zur Prävention von VenenerkrankungenIch empfehle meinen Patienten bei längeren Reisen im Auto, Zug oder Flugzeug grundsätzlich ihre Venen durch das Tragen eines Unterschenkel-Stütz- oder Kompressionsstrumpfes zu entlasten. Sie tun damit etwas für Ihre nachhaltige Venengesundheit und beugen gezielt thrombotischen Ereignissen vor. Auch ich nutze bei längeren Reisen Kompressionsstrümpfe. Meine Venen-Gesundheit ist es mir wert. Kompressionsstrümpfe als Bestandteil einer VenentherapieBei Erkrankungen wie Lymphödem oder Lippödem ist das dauerhafte Tragen von Kompressionsstrümpfen wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Therapie. Eine im Fachjournal International Angiology veröffentlichte Studie weist beispielsweise nach, dass das Tragen von Kompressionsstrümpfen beim Gehen eine signifikant höhere Beinvolumenreduzierung im Vergleich zum Gehen ohne Kompressionstrümpfe erreicht. Je regelmäßiger Sie die Kompressionsstrümpfe tragen, desto besser. Manche Patienten, denen es schwer fällt, Strümpfe mit einer starken Kompression zu tragen, verzichten ganz auf diesen Therapiebestandteil. Dies ist ein Fehler, denn es ist besser, Sie tragen wenigstens Strümpfe mit einer schwächeren Kompression, als ganz auf Kompressionsstrümpfe zu verzichten. Auch das temporäre Tragen von Kompressionsstrümpfen ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Venenerkrankung: zur Nachbehandlung eines Eingriffs, wie beispielsweise der Verödung von Besenreisern oder Krampfadern oder der Entfernung von Krampfadern mit Laser oder operativ, empfehle ich in der Regel Kompressionsstrümpfe. Diese tragen wesentlich zum nachhaltigen Erfolg der Behandlung bei. Praktische Tipps zu Kompressionsstrümpfen
Besenreiser und Krampfadern: Mehr zur Diagnostik und Behandlung in Mainz finden Sie hier. Tipps zur Venen-Gesundheit finden Sie hier. Zum online Venencheck der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie geht es hier. Was tun wenn Kompressionsstrümpfe jucken?Da Sie die Kompressionsstrümpfe den ganzen Tag anhaben müssen, trocknet die Haut darunter leichter aus. Trockene Haut juckt. Reiben Sie die Beine deshalb abends vor dem Schlafengehen mit einer feuchtigkeitsspendenden Creme ein. Allerdings nicht morgens, wenn Sie anschließend die Strümpfe anziehen.
Warum jucken Kompressionsstrümpfe?Hauttrockenheit und Juckreiz gelten als typische Begleiterscheinungen der Kompressionstherapie und sind meist durch die Grunderkrankung bedingt. Die Haut eines Venenpatienten ist besonders empfindlich: Durch die gestörte Blutzirkulation in den Venen wird sie nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt.
Wie viele Stunden am Tag sollte man Kompressionsstrümpfe tragen?Die Strümpfe sollten 3 Tage lang 24 Stunden am Tag getragen werden. Tragen Sie Ihre Kompressionsstrümpfe nach der Behandlung weitere 2-3 Wochen, ziehen Sie sie morgens an und ziehen Sie sie nachts aus. Das Ausbleichen sollte in den nächsten 2-6 Wochen fortgesetzt werden. Gehen Sie mindestens 1 Stunde am Tag.
Was passiert wenn man einen Tag keine Kompressionsstrümpfe trägt?Wenn die Transportmechanismen nicht mehr richtig greifen, kommt es zu Stauungen, Schwellungen und einer Unterversorgung des Gewebes.
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