Warum solltest du die automatischen Updates bei Windows deaktivieren?

Mit der Einführung von Windows 10 hat sich das Update-Verhalten im Vergleich zu vorherigen Windows-Betriebssystemen grundlegend geändert. Fast täglich können die Nutzer mit Updates rechnen, auch wenn diese noch so klein ausfallen. Doch bei größeren Updates, die automatisch downgeloadet und installiert werden, verlangt der PC einen Neustart, welcher in der Standard-Einstellung automatisch erfolgt, egal ob man als Nutzer gerade angemeldet ist oder nicht. Wie sich unter Windows 10 die automatischen Neustarts bei Updates verhindern lassen oder Updates gänzlich deaktiviert werden können, erfahrt ihr in diesem Praxis-Tipp

Warum solltest du die automatischen Updates bei Windows deaktivieren?

Original-Artikel vom 01.09.2016 17:11 Uhr

Viele Nutzer, die ihren PC über Nacht anlassen, weil dieser irgendwelche Aufgaben wie Downloads oder Ähnliches zu erledigen hat, kennen das nur zu gut, dass der PC irgendwann in der Nacht ein Update automatisch bezogen und installiert hat und im Anschluss einen Neustart durchgeführt hat, wodurch vorher nicht gesicherte Daten verloren sind. Unter Windows 10 wurde von Microsoft allerdings eine Funktion implementiert, über die sich einstellen lässt, wann das Betriebssystem einen Neustart durchführen darf und wann nicht. Da diese Funktion allerdings ein wenig versteckt liegt, erklären wir euch in diesem Praxis-Tipp, wie ihr vorzugehen habt.

  • klickt im Startmenü auf Einstellungen und im folgenden Fenster auf Update und Sicherheit
  • unter Windows Update klickt ihr auf Erweiterte Optionen wodurch sich ein weiteres Fenster öffnet
  • unter Installationsart für Updates auswählen bei der aktuell Automatisch (empfohlen) angezeigt wird, öffnet ihr das Drop-Down-Menü und wählt Zur Planung eines Neustarts benachrichtigen

Warum solltest du die automatischen Updates bei Windows deaktivieren?

Die Einstellungen werden automatisch gespeichert, so dass das Fenster einfach wieder geschlossen werden kann. Ab sofort werden anstehende Updates zwar weiterhin automatisch geladen und installiert, das System fragt aber nach einem Neustart und macht dies nicht mehr selbständig.

Hinweis: Mit dem Fall Creators Update (1709) und sehr wahrscheinlich auch mit der für April 2018 zu erwartenden Version 1803 hat Microsoft die Erweiterten Optionen "aufgebohrt", so dass ein zeitlich begrenztes Aussetzen der Funktions- sowie auch Qualitäts-Updates separat einstellbar sind. Worauf hier zu achten ist, erfahrt ihr im entsprechenden Update-Bereich vom 27.02.2018, der weiter unten im Artikel zu finden ist.

Automatische Updates unter Windows 10 dauerhaft deaktivieren - auf eigene Gefahr

Hinweis: Wer diese Funktion nutzt, erhält keinerlei Updates mehr, wodurch Sicherheitslücken entstehen können, für deren entstandenen Schaden weder wir noch Microsoft zur Verantwortung gezogen werden können. Wer seine Updates und somit auch die Sicherheitsupdates wissentlich deaktiviert, sollte sich im Vorfeld im Klaren sein, welches Risiko man damit eingeht.

Wie schon unter Windows XP, Windows Vista, Windows 7 und auch Windows 8.x lassen sich auch unter Windows 10 die Updates gänzlich deaktivieren. Diese Methode ist unter Windows 10 Pro getestet worden. Ob dies auch mit einem Windows 10 Home möglich ist, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Folgende Vorgehensweise ist zu beachten:

  • klickt auf Start und gebt dort Dienste oder services.msc ein und bestätigt mit Enter
  • Im sich jetzt öffnenden Dienste-Fenster scrollt ihr fast bis ganz nach unten und klickt mit der rechten Maustaste auf den Eintrag Windows Update - wählt Beenden
  • klickt nun noch einmal mit der rechten Maustaste auf Windows Update und wählt Eigenschaften
  • ändert hier den Starttyp von automatisch oder manuell auf deaktiviert
  • bestätigt nun die Änderungen mit Übernehmen, wodurch die automatische Windows Updates deaktiviert sind

Warum solltest du die automatischen Updates bei Windows deaktivieren?

Warum solltest du die automatischen Updates bei Windows deaktivieren?

Ihr könnt diese Änderungen jederzeit rückgängig machen, doch bedenkt, dass Microsoft die Windows-10-Versionen nur bis zu einem gewissen Punkt kumulativ aufbaut. Die erste Build 10240 vom Juli vergangenen Jahres erhält aktuell keine Updates mehr von Microsoft. Zu den aktuellen Builds zählen die Build 10586 (TH2 vom November vergangenen Jahres) sowie die Build 14393 (Anniversary Update vom 02. August 2016), die aktuell noch in Wellen verteilt wird.

UPDATE: 03.01.2017 13:08 Uhr

Mit den letzten Windows-Updates ist eine automatische Neustartfunktion (Reboot) eingeführt worden, welche den PC nach einem Update automatisch neu starten lässt, ohne auf eventuell geöffnete Programme oder Anwendungen zu achten, so dass dort keine Speicherung durchgeführt wird und Daten verloren gehen können.

Die Kollegen von Sempervideo haben jetzt weitere Möglichkeiten aufgeführt, welche einen automatischen Neustart nach einem Update verhindern können.

Nutzungszeit ändern

Microsoft hat in Windows 10 eine Funktion implementiert, die unter dem Begriff "Nutzungszeit" zu finden ist. Insofern zum Abschließen einer Updateinstallation ein Neustart nötig ist, wird der PC innerhalb der eingestellten Nutzungszeit nicht automatisch neugestartet. Um die Nutzungszeit euren Bedürfnissen anzupassen, geht ihr wie folgt vor.

  • klickt auf "Start" und anschließend auf "Einstellungen" - oder nutzt das Info-Center (unten rechts in der Taskleiste) und wählt dort "Einstellungen"
  • navigiert nun weiter über "Update und Sicherheit" und klickt im Bereich "Windows Update" auf "Nutzungszeit ändern"
  • hier könnt ihr nun einen Zeitrahmen einstellen, in welchem der PC keinesfalls einen automatischen Neustart durchführen soll

Warum solltest du die automatischen Updates bei Windows deaktivieren?

Warum solltest du die automatischen Updates bei Windows deaktivieren?

Hinweis: Vor dem Neustart wird von Windows geprüft, ob sich der PC gerade in Verwendung findet. Wie genau Microsoft "Verwendung" definiert, habe ich bislang noch nicht herausfinden können. Es ist also möglich, dass wenn sich der PC im Bildschirmschoner-Modus oder gar Ruhezustand befindet, der automatische Update-Dienst dennoch ohne Nachfrage durchgeführt wird.

Update-Dienst in der Aufgabenplanung deaktivieren

Eine weitere Möglichkeit, die automatischen Updates zu verhindern kann in der Deaktivierung des Reboot-Dienstes in der Aufgabenplanung gefunden werden. Dazu geht ihr wie folgt vor:

  • "Rechtsklick auf Start" -> "Systemsteuerung"
  • "System und Sicherheit" -> nach unten scrollen und auf "Verwaltung"
  • "Doppelklick" auf "Aufgabenplanung"
  • navigiert nun in der linken Spalte zu "Aufgabenplanungsbibliothek" -> "Microsoft" -> "Windows" -> "UpdateOrchestrator"
  • habt ihr den "UpdateOrchestrator" angewählt, sucht ihr in der mittleren Spalte nach dem Eintrag "Reboot", führt einen Rechtsklick darauf aus und wählt "Deaktivieren"

Warum solltest du die automatischen Updates bei Windows deaktivieren?

Warum solltest du die automatischen Updates bei Windows deaktivieren?

Wem die schriftliche Schritt-für-Schritt-Anleitung zu kompliziert sein sollte, kann sich auch gerne das Video von SemperVideo ansehen:

UPDATE vom 27.02.2018 - 11:41 Uhr

Da es bei uns im Forum immer wieder zu Fragen und Diskussionen kommt, inwieweit ein Windows-10-Update zu verschieben oder gänzlich zu deaktivieren ist, muss ich zu den in diesem Artikel genannten Vorgehensweisen ein Update einfügen, da sich die Erweiterten Optionen im Bereich Windows Update im Vergleich zu den älteren Windows-10-Versionen einiges geändert hat.

Klickt ihr jetzt auf Start -> Einstellungen -> Update und Sicherheit -> Windows Update -> Erweiterte Optionen, erhaltet ihr mit dem Fall Creators Update nun folgende Einstellungsmöglichkeiten:

Warum solltest du die automatischen Updates bei Windows deaktivieren?

Unter Punkt 1 lassen sich nun Funktionsupdates um bis zu 365 Tage aufschieben. Mit Funktionsupdates sind hier im Allgemeinen die halbjährlichen Feature-Updates gemeint, wie sie das Fall Creators Update (1709) aber auch die für April zu erwartende Version 1803 darstellt.

Über Punkt 2 können Qualitäts- und Sicherheits-Updates um bis zu 30 Tage aufgeschoben werden. Spätestens nach 30 Tagen werden diese allerdings zwangsweise installiert und erst danach lassen sich wieder 30 Tage einstellen, bis die nächsten Sicherheitsupdates zur Verfügung gestellt werden.

Über Punkt 3 kann mittels Schieberegler festgelegt werden, die Installation sämtlicher Updates, also Funktions- sowie auch Sicherheitsupdates um bis zu 35 Tage aussetzen zu können.

Letztlich steht auch noch der Punkt 4 zur Verfügung, wodurch bei Aktivierung selbst über eingerichtete getaktete Datenverbindungen ein Update angestoßen wird. Dieser Regler sollte demzufolge immer auf "Aus" stehen, ganz gleich ob ihr über WLAN, LTE oder eine Kabelverbindung mit dem Internet verbunden seid.

Meinung des Autors: Obwohl ich mit Windows 7 bewusst ohne automatischen Updates mehrere Jahre sehr gut gefahren bin, möchte ich keinem empfehlen, das im zweiten Teil des Ratgebers dauerhafte Deaktivieren von automatischen Updates durchzuführen. Der Vollständigkeit halber habe ich es aber dennoch mit aufgeführt. Die automatischen Neustarts zu verhindern ist allerdings eine Sache, die sehr vielen Nutzern ans Herz zu legen ist.

Sollte man Windows Updates löschen?

Windows Update Cache löschen Wertvoller Speicherplatz wird unter Umständen auch vom Windows Update Cache unnötig verbraucht. Daher kann es sich lohnen, diesen regelmäßig zu leeren.

Kann man Windows Updates deaktivieren?

Öffnen Sie Windows Einstellungen. Klicken Sie auf Update und Sicherheit. Wählen Sie nun Erweiterte Optionen aus. Aktivieren Sie Updates aussetzen.

Wie verhindere ich automatische Updates bei Windows 10?

Trick 1: Updatedienst deaktivieren Wählen Sie hier im linken Teilfenster ganz unten unter Dienste und Anwendungen die Option Dienste. Klicken Sie in der Liste der Dienste doppelt auf Windows Update, und wählen Sie bei Starttyp die Option deaktiviert. Bestätigen Sie mit OK.

Was passiert wenn man Windows Update deinstalliert?

Anmerkung: Der Schritt der Deinstallation macht das Update rückgängig beziehungsweise löscht die damit verbundenen Änderungen. Treten allerdings gravierende Probleme auf, solltest du nicht bloss die Symptome bekämpfen, sondern alle Ursachen so gut wie möglich beseitigen.