Die erste gute Nachricht: Auch eine kryptische TV-Bezeichnung folgt natürlich einer Logik. Und einmal verstanden, ist die recht leicht zu durchschauen. Die zweite gute Nachricht: Diese Logik ist von Hersteller zu Hersteller gar nicht so unterschiedlich. Kennt ihr eine, enttarnt ihr auch die anderen. Wir helfen euch beim Dechiffrieren! Egal ob bei Samsung oder anderen Herstellern: Wichtig ist,
die Modellnummer in ihre Einzelteile zu zerlegen. Als Beispiel, der Samsung UE55MU8009: U: Der erste Buchstabe beschreibt die Display-Technik des Fernsehers. Weil „L“ für ältere LCD-Fernseher vergeben war, wählte Samsung für LED-Fernseher den Buchstaben „U“. QLED-Fernseher tragen vorne den Buchstaben Q. Samsung schreibt uns dazu: „Je höher die Zahl, desto besser die
Serie und Ausstattung.“ 2017 führte Samsung QLED-TVs ein und für die TV-Modelle dieser Gattung eine etwas andere Bezeichnung. Zum Beispiel: Samsung QE55Q6F. Das lässt sich aber teilweise vom obigen Beispiel ableiten: QE steht für QLED-Fernseher für den europäischen Markt – im Gegensatz zu einem „herkömmlichen“ UE-Fernseher. Auf einer Hilfeseite gibt Samsung zusätzliche Infos zu den Modellnummern der eigenen TV-Geräte. Dass Samsung hier zwei leicht abweichende Metriken verwendet, ist schade. Aber weiß man wie, ist beides durchschaubar. Die Nummern der Anderen lesen sich übrigens gar nicht so viel anders, wie ihr im Folgenden seht. LG-Fernseher mit einem LED-Panel tragen ähnliche Nummern wie Samsung, zum Beispiel LG 55UJ634V. Die Nummer lässt sich ganz ähnlich zerlegen: 55 benennt die Display-Diagonale in Zoll Wie auch Samsung, verwendet LG für Fernseher mit OLED-Technik seit 2017 eine andere Geräte-Bezeichnung, zum Beispiel LG OLED65C7D. OLED steht hier, klar, für ein OLED-Panel. Alle OLED-Fernseher von LG kommen von Haus aus mit Ultra HD daher. Deswegen fällt bei LG OLED-TVs der Buchstabe für die Auflösung weg. Philips TV-Bezeichnung aufschlüsselnPhilips verwendet eine ganz ähnliche Nomenklatur wie Samsung oder LG, bringt allerdings in unserem Beispiel Philips 65PUS7502 noch ein paar Infos mehr unter: 65 meint die Bilddiagonale in Zoll Und auch Philips verwendet für OLED-Fernseher künftig eine andere Namenssystematik, beginnend allerdings erst ab den neuen 2018er-Modellen. Alte OLED-Fernseher sind noch nach der alten Klaviatur mit einem „O“ versehen (s.u.). Für das Beispiel Philips 65OLED973 gilt: 65 bemisst auch hier die Bilddiagonale in Zoll. TV-Bezeichnung entschlüsseln: So also geht’sTrotz der Unterschiede von Hersteller zu Hersteller gibt es bei den Modellnummern einige Gemeinsamkeiten: Die zuerst auftauchende Zahl ist eigentlich immer die Display-Diagonale in Zoll. Entweder direkt davor oder dahinter finden sich genauere Bezeichnungen zur Display-Technologie wie OLED oder Ultra HD. Die erste Ziffer der drei- oder vierstelligen Nummer am Schluss steht für die Serie, die meistens von 1 (Einstiegsklasse) bis 9 (Highend) reicht und einige Zahlen zwischendrin auslässt. Irgendeine Bezeichnung – mal ein Buchstabe, mal eine Zahl – steht außerdem für das Jahr des Marktstarts. Genauer lässt sich das leider nicht verallgemeinern. Vor allem aus der drei- oder vierstelligen Typenbezeichnung am Schluss lässt sich wenig herauslesen. Die Hersteller scheinen es derart kryptisch zu wollen. Ähnlich könnt ihr übrigens auch mit der TV-Bezeichnung der anderen großen Hersteller Sony, Grundig und Panasonic verfahren, die auf unsere Nachfrage zur Erklärung ihrer Produktbezeichnungen leider nicht reagiert haben. Positivbeispiele Loewe und Metz: Es ginge auch einfachAbschließend noch zwei Beispiele, wie es auch einfach ginge. Loewe ist seit dem Neustart vor wenigen Jahren dazu übergegangen, recht einfache Bezeichnungen für seine TV-Geräte zu finden und außerdem das Sortiment angenehm schlank zu halten. Loewe zeigt auf angenehme Art und Weise, dass es auch anders gehen kann. Bild: LoeweLoewe Fernseher tragen jetzt nur noch Bezeichnungen wie bild 5.55 oder bild 7.65. Die erste Nummer meint die Serie (bei Loewe ebenfalls von 1 bis 9), die zweite Zahl bestimmt die Display-Diagonale. Und fertig! Manche Geräte tragen noch den Zusatz „dr+“. Damit ist ein eingebauter digitaler Videorekorder gemeint. Jede Display-Größe gibt es innerhalb einer Serie nur einmal. Und sollte ein verbessertes Modell in einer Kategorie auf den Markt kommen? Dann nimmt das neue den Platz des alten ein und heißt genauso. Das alte Gerät nimmt Loewe dann jeweils vom Markt. Mehr Infos zum Thema Fernseher?Dieser Beitrag ist nicht der einzige, den wir dazu geschrieben haben. Mehr Texte über Fernseher findest du auf unserer Themenseite Smart-TV. Ich bin Blogger und darf deswegen eine Meinung haben. Und – völlig unabhängig von der sonstigen Qualität der Fernseher: Loewes Typenbezeichnung finde ich schön transparent und damit vorbildlich! Auch nicht schlecht: MetzÄhnlich transparent wie Loewe macht es übrigens der zweite große deutsche Hersteller Metz. Es gibt die fünf TV-Typen Novum (mit OLED), Topas, Planea, Micos (jeweils UHD in verschiedenen Ausstattungen) und Cosmo (Full HD). Für jeden Typ gibt es genau ein TV-Gerät in einer Display-Größe, was sich auch im Namen widerspiegelt. Zum Beispiel Topas 49 oder Planea 55. Fertig. FazitFür die Hersteller mag es völlig logisch sein, welche Nummer wofür steht. Der kleine Mann auf der Straße, der sich alle paar Jahre, vielleicht vor einer neuen Fußball-WM, einen neuen Fernseher gönnen will, fühlt sich derweil wie der Ochs vorm Berg. Er muss sich ja nicht nur in die Typenbezeichnung eines Herstellers hineindenken, er vergleicht ja für gewöhnlich mehrere. Sicher, vor Ort lässt euch ein guter Verkäufer in eurer nächsten Euronics-Filiale schon nicht im Regen stehen. Aber klar festhalten lässt sich: das ginge besser und für die Kunden transparenter. Wie, das zeigen Loewe und Metz. Jetzt kommentieren! |