Was du nicht willst das man dir tu das füg auch keinem anderen zu auf Englisch?

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Wrong entry

Do as you would be done by rel. Brit. - Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.

Correction

Do as you would be done by

-

Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!


Comment

Richtig ist doch wohl die positive Wendung in der Übersetzung (nicht die doppelte Verneinung) nach der ursprünglichen Quelle: "Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!" Matthäusevangelium 7,12

Ebenso falsch bei: "Do unto others as you would have others do unto you." "Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu."

AuthorFrank17 Jan 08, 13:20

Comment

Frank: "Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu" ist im Deutschen ein geflügeltes Wort (vgl. z.B.
http://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Regel ) ebenso wie "Do as you would be done by" und ""Do unto others as you would have others do unto you." im Englischen. Dies ist/sind kein Bibelzitat, daher in LEO auch nicht (wie behauptet) als [Rel.] [Brit.] ausgeflaggt, sondern geläufige Formulierungen der sog. Goldenen Regel/Golden Rule.

Kein Grund für eine Korrektur!

#1Authorlunatic17 Jan 08, 13:41

Comment

Zumindest in der Schweiz ist die "doppelte Verneinung", wie du das nennst, richtig. Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg auch keinem andern zu.
Ausserdem ist das keine doppelte Verneinung. Doppelt Verneint würde es etwa heissen "Was du nicht nicht willst, dass man es keinem andern nicht tut, das füge anderen nicht zu."
Schon fast nicht mehr lesbar...

#2AuthorPhilipp18 Jan 08, 14:34

Comment

Ich finde, der positive und der negative Satz dürfen einander nicht zugeordnet werden, weil sie völlig doch völlig unterschiedliches bedeuten

"Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu." bedeutet einfach: verkneif dir anderen gegenüber die Gemeinheiten, die du selbst auch nicht zugefügt bekommen willst."

Die Bibel hingegen ist ja viel radikaler:"Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!" Also: all das Gute, dass ihr selbst durch andere erfahren möchtet, lasst auch jenen zukommen.

Der erste Satz fordert dazu auf, Schlechtes zu unterlassen, der zweite fordert aktiv dazu auf, Gutes zu tun.

Insofern stimmt doch folgende Zuordnung sowieso nicht, oder:

Do as you would be done by - Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.

#3Authoreszett.de (374487) 18 Jan 08, 14:49

Comment

Du hast völlig recht, der positive und der negative Satz unterscheiden sich und können deshalb nicht einfach einander zugeordnet werden, jedenfalls nicht bei der Üersetzung von einer Sprache in die andere.

Allerdings werden beide Sätze gerne als zwei Seiten derselben Medaille betrachtet und entsprechend auch manchmal gemeinsam zitiert. Das mag zu diesem Missverständnis beigetragen haben.

Genau genommen handelt es sich bei der goldenen Regel übrigens um die Aufforderung, im eigenen Interesse zu handeln, was auch gleichzeitig ihr größter Schwachpunkt ist. Aber ich will hier jetzt keine philosophische Diskussion lostreten ...

#4Authordomulti (254762) 18 Jan 08, 23:11

Comment

Der LEO Originalsatz und vier (4) Beiträge, und niemandem fällt auf, dass das "dass" hier völlig fehl am Platze ist.

Was Du nicht willst das (was /welches) man Dir tut ........

Arme deutsche Sprache.

#5AuthorWerner (236488) 18 Jan 08, 23:18

Comment

@ Werner

"Der LEO Originalsatz und vier (4) Beiträge, und niemandem fällt auf, dass das "dass" hier völlig fehl am Platze ist. [...] Arme deutsche Sprache."

Müssen deine Vorredner jetzt 100 mal den korrigierten Satz aufschreiben? Oder reicht es, wenn wir uns bis zum Ende der Stunde in die Ecke stellen? :-)

#6Authoreszett.de (374487) 18 Jan 08, 23:43

Comment

Eine Stunde reicht hier in diesem Forum, wo sich so viele Sprachgenies herumtreiben, überhaupt nicht. 24 Stunden Aufsagen der das/dass Regeln sind das Mindeste.

#7AuthorWerner (236488) 18 Jan 08, 23:49

Comment

Ach Werner...
...ich hatte mir die Frage durchaus auch gestellt, war zu dem Schluss gekommen sie sei nicht so einfach zu beantworten und hatte mich daher der "Weisheit der Vielen" gebeugt. Denn die in LEO enthaltene Version ist die im dt. Internet-Sprachraum verbreitere (und wird bsp.weise von der Bundeszentrale für politische Bildung, Universitäts-Selbstdarstellungen oder Helmut Schmidt in seiner Eigenschaft als ZEIT-Herrausgeber in eben dieser Form veröffentlicht).

Es geht hier es um eine traditionelle Satzprägung, deren Konstruktion von der Mehrzahl der Rezipienten heute nicht mehr unmittelbar nachvollzogen wird. Auch ich brauchte im zweiten Anlauf mehrere Minuten, um die elliptische Konstruktion des vorangestellten Akkusativobjekts mit parenthetischem Relativsatz zu durchschauen. Ich muss Dir in der Sache Recht geben. Doch halte ich dieses Problem für eines der geringeren, mit denen die arme deutsche Sprache heutzutage konfrontiert ist.

Übrigens ließe sich auch noch trefflich streiten, ob nach herrschender Rechtschreibung der andre nicht großgeschrieben werden sollte. Und auf Wunsch reibe ich Dir gerne auch Deine allfälligen Übersetzungs- und Grammatikfehler mit Untergang-des-Abendlands-Pose unter die Nase :-)

#8Authorlunatic19 Jan 08, 00:42

Comment

Ich hoffe, ich werde jetzt nicht gesteinigt - aber soweit ich es erkennen kann, ist die Frage, ob "das" oder "dass" (mit zwei "s") an dieser Stelle korrekt ist, durchaus umstritten:

Ich persönlich kannte es nie anders als mit scharfem "ß", bzw. seit der Rechtschreibreform mit "ss".

"Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Anderen zu"
interpretiere ich der Aussage nach als
"Das, wovon Du nicht willst, dass man es Dir antue, füge auch keinem Anderen zu" (und habe es immer so interpretiert).

Im Internet ist die Geschichte eher ausgeglichen, wobei die "das"-Version mit rund 18.000 Google-Treffern sogar einen kleinen Vorsprung gegenüber der "dass"-Version (ca 16.000 Treffer) verbuchen kann.

Andererseits führt die einzige Diskussion der Frage, ob "das" oder "dass" richtig ist, doch eher zu dem Fazit, dass die "dass"-Version die Richtige sein dürfte. ( http://www.wer-weiss-was.de/theme143/article6... ).

Bleibt noch anzumerken, dass ich selbst ernsthafte Schwierigkeiten habe, der "das"-Version eine sinnvolle Aussage zu entnehmen. Die ersten beiden Teilsätze "Was Du nicht willst, das man Dir tu" vermag ich auch nach reiflicher Überlegung nur auf eine einzige Art zu deuten: "Was Du nicht willst, das tue man Dir" oder, mit anderen Worten "Was Du nicht willst, das möge man Dir (an)tun". Daran ändert auch das Hinzufügen des dritten Satzteils "das füg auch keinem Anderen zu" nicht das Geringste.

Gerne lasse ich meinen Erkenntnisstand durch eine überzeugende Argumentation erweitern - aber im Moment ist mir nur die schlichte Schlussfolgerung möglich: "das" ist falsch und "dass" ist richtig.

#9AuthorUlrich05 (236177) 19 Jan 08, 00:47

Comment

[zumir] Vielleicht sollte ich mit #5 anfangen: "LEO-Originalsatz" muss das heißen und nicht anders - und auch wenn das dass kein dass mehr ist, gehört vor das das unbedingt ein Komma! [/zumir] ;-)

#10Authorlunatic19 Jan 08, 00:49

Comment

Ach Ulrich (schon wieder ein Ach...), kaum war ich nach längerem Sinnen zu einem Schluss gekommen (vgl.#8), bringst Du diese Sicherheit postwendend wieder ins Wanken. Um diese Tageszeit kann ich Dir vorerst nur darin zustimmen, dass die Frage "durchaus umstritten" ist... :-)

#11Authorlunatic19 Jan 08, 01:08

Comment

den Herrausgeber in #8 bitte ich, geflissentlich zu übersehen :-)

#12Authorlunatic19 Jan 08, 01:10

Comment

"Und auf Wunsch reibe ich Dir gerne auch Deine allfälligen Übersetzungs- und Grammatikfehler mit Untergang-des-Abendlands-Pose unter die Nase :-)"

Ach was, so gemein sind wir doch nicht. Er kriegt dann einfach die Eselskappe auf - und ab in die Ecke :-)

#13Authoreszett.de (374487) 19 Jan 08, 01:11

Comment

Ich muss mir selbst einerseits Recht geben, dass bei der fraglichen Wendung die "Konstruktion von der Mehrzahl der Rezipienten heute nicht mehr unmittelbar nachvollzogen wird", anderseits aber eingestehen, dass ich in #8 keineswegs so weit war, jene Konstruktion "zu durchschauen". Nach nunmehr reiflicher Überlegung stimme ich Ulrich05 (#8) voll und ganz zu, Werner (#5) ist eindeutig im Irrtum.

Ich halte folgende Analyse der Satzstruktur (in Anlehnung an http://www.wer-weiss-was.de/theme143/article6... )für hilfreich: Das Sprichwort besteht aus drei Teilen:

A: "Was du nicht willst,…"

B: "…dass man dir tu,…"

C: "…das füg auch keinem anderen zu."

Hauptsatz der Redewendung ist Teil C, die Aufforderung etwas (nicht) zu tun. In der Sprichwort-Formulierung steht dieses Hauptelement erst am Ende, während man in der Alltagssprache mit der Aufforderung beginnen würde:
Füge das keinem anderen zu…!

Diese Aufforderung wird durch einen Relativsatz (A)erläutert, der das Akkusativobjekt "das" näher bestimmt: "das, was..." Alltagssprachlich würde dieser Relativsatz unmittelbar auf Aufforderung folgen:
Füge das keinem anderen zu, was du nicht willst!
Man kennt die umgekehrte Reihung aber auch aus anderen Sprichwörtern: "Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen", oder hier (A+C): "Was du nicht willst,… das füg auch keinem andern zu."

An das "du… willst" des Relativsatzes A schließt sich dann ein weiterer Nebensatz (B) an, der näher bestimmt, was "gewollt" (bzw. nicht gewollt) wird. Dafür - als Objekt zu "wollen" - kommt im Deutschen entweder eine Infinitivkonstruktion in Frage ("Ich will trinken"), ein direktes Objekt ("Ich will ein Bier") oder ein Objektsatz ("Ich will, dass das Bier kalt ist"). Satzteil B ist solch ein mit dass eingeleiteter Objektsatz zum Verb wollen ("Du willst nicht, dass man Dir etwas bestimmtes antut").
In der alltagssprachlichen Satzfolge C+A+B hieße das:
Füge das keinem anderen zu, wovon du nicht willst, dass man es dir antut!

- oder eben in der verdichten Form des Sprichwortes (A+B+C):
"Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu."

#14Authorlunatic19 Jan 08, 14:03

Comment

lunatic hat Recht, seine Erklärung der syntaktischen Struktur des Satzes ist gut und richtig.

#15AuthorPeter <de> (236455) 19 Jan 08, 18:35