Was ist der unterschied zwischen gewerkschaft und gesamtbetriebsrat

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Was ist der unterschied zwischen gewerkschaft und gesamtbetriebsrat

Hallo!

Der Betriebsrat vertritt die Interessen der Mitarbeiter innerhalb eines Betriebs. Die Regelungen von Betriebsräten regelt das Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG). Die große Mehrheit der großen Unternehmen hat einen Betriebsrat. Hinweis: Manchmal wird mit "der Betriebsrat" auch eine einzelne Person des Betriebsrats bezeichnet, insbesondere wenn der Betriebsrat in einem Unternehmen nur aus einer Person besteht.

Eine Gewerkschaft ist die Interessenvertretung der Arbeiter/Angestellten in einer Branche. So gibt es die Interessengemeinschaft Metal (IG Metal), diese vertritt die Interessen der abhängig beschäftigten in der Metalbranche. Wichtig: Eine Gewerkschaft zieht Ihre Macht aus einer breiten Mitgliederbasis. Es ist aber natürlich für einen Beschäftigten in einer Branche nicht zwingend, Gewerkschaftsmitglied zu werden oder zu sein.

Hoffe das hilft!

Mainzelfrau.

Was ist der unterschied zwischen gewerkschaft und gesamtbetriebsrat

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Ein Betriebsrat ist eine Einrichtung, die nach dem Betriebsverfssungsgesetz in einem Betrieb gebildet werden kann und dort die Rechte der Arbeitnehmer vertritt.

Eine Gewerkschaft ist eine Vereinigung von Arbeitnehmern, in der Regel aus jeweils gemeinsamen Fachbereichen, die die Interessen der Arbeitnehmer vertritt und als Verhandlungspartner mit den Arbeitgeberverbänden auch Tarifverträge abschließen kann. 

Mitglieder des Betriebsrats können Mitglied einer Gewerkschaft sein, müssen aber nicht. Gewerkschaftsmitglied zu sein hat den Vorteil, Schulungen oder Unterlagen von der Gewerkschaft erhalten zu können und Gewerkschaftssekretäre mit entsprechender Kompetenz zu Rate ziehen zu können. Ein Gewerkschaftsvertreter darf auf Einladung auch Betriebsratssitzungen oder Betriebsversammlungen besuchen.

Wer als Betriebsrat Gewerkschaftsmitglied ist, muss aber trotzdem im Betrieb rechtlich neutral sein, zum Beispiel darf ein Betriebsrat nicht zum Streik aufrufen.

Was ist der unterschied zwischen gewerkschaft und gesamtbetriebsrat

Der Betriebsrat ist für das betreffene Unternehmen zuständig, in welchem er gegründet wurde. Die Gewerkschaft arbeitet aber betriebsübergreifend.

Was ist der unterschied zwischen gewerkschaft und gesamtbetriebsrat

Man kann auch einen Betriebsrat bilden, ohne dass Gewerkschaftsmitlgieder darin vertreten sind. Schau dir das Betriebsversssaungsgesetz an und googele mal Gewerkschaft sowie ggf. auch noch den Betriebsrat.

Was ist der unterschied zwischen gewerkschaft und gesamtbetriebsrat

Hier ist nochmal gut veranschaulicht, welche Aufgaben,
Rechte und Pflichten ein Betriebsrat hat: https://www.ifb.de/neu-im-betriebsrat/aufgaben-rechte-und-pflichten-des-betriebsrats.html . Die allgemeinen Aufgaben sind §80 BetrVG klar geregelt.

Was möchtest Du wissen?

Zunächst einmal möchte ich erklären, was eine Gewerkschaft ist. Eine Gewerkschaft ist eine Gruppe von Arbeitern, die sich freiwillig zusammengeschlossen haben. Diese Gewerkschaft kämpft meistens für eine bestimmte Branche. Ihre Ziele sind höhere Löhne, die Verkürzung der Arbeitszeit oder die Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

Denn stelle Dir diese Situation vor: Du bist ein kleiner Arbeitnehmer und Dein Chef verlangt von Dir plötzlich, für die Hälfte zu arbeiten. Du kannst Dich natürlich wehren – aber Du hast nur eine kleine Stimme. Daher wird Dir in Verhandlungen nicht zugehört. Wenn aber eine Gewerkschaft verhandelt, dann ist diese viel stärker als ein einzelner Arbeitnehmer. Daher schließen sich Menschen aus dem gleichen Berufszweig zusammen.

In Deutschland gibt es viele verschiedene Gewerkschaften. Man kann sie auch Interessensvertretung nennen, weil sie für die Interessen der Arbeiter kämpfen. Es gibt acht besonders große Gewerkschaften. Über ihnen steht der DGB, der Deutsche Gewerkschaftsbund. Man nennt den DGB eine Dachorganisation. Und jetzt kommen die acht großen Gewerkschaften: IG Metall, Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, IG Bergbau, Chemie, Energie, IG Bauen-Agrar-Umwelt, Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und die Gewerkschaft der Polizei. Du merkst schon, die meisten Berufe sind hier schon abgedeckt.

Die Gewerkschaften verhandeln oft mit den Arbeitgebern über so genannte Tarifverträge. In solchen Verträgen steht drin, dass für die gesamte Branche einheitliche Löhne bezahlt werden. In die Verhandlungen darf sich der Staat nicht einmischen. Das geht nur die Arbeitgeber und die Arbeitnehmer etwas an. Oft führen die Verhandlungen zu einem Streik der Arbeitnehmer, wenn sie mit den angebotenen Bedingungen nicht einverstanden sind. Das kann ein Warnstreik sein, bei dem die Arbeitnehmer für eine bestimmte Zeit die Arbeit niederlegen. Es kann aber auch länger dauern. Gemerkt haben das viele, als zum Beispiel die Erzieher von Kindergärten gestreikt haben. Oder wenn mal wieder die Fluglotsen streiken und niemand in den Urlaub fliegen kann. So ärgerlich das für viele Menschen ist – es ist wichtig, dass die Angestellten sich durch einen Streik gegen schlechte Arbeitsbedingungen wehren können.

Früher waren die deutschen Gewerkschaften übrigens wichtiger als heute. Immer weniger Menschen organisieren sich heute in Gewerkschaften. In den DGB-Gewerkschaften sind es noch rund 6 Millionen Arbeitnehmer. Entstanden sind die nationalen Gewerkschaften in Deutschland in den Jahren 1848/1849. Die älteste noch existierende Gewerkschaft ist die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer. Gewerkschaften sind aus den Arbeiterkämpfen der industriellen Revolution entstanden.

Weißt Du, wie die Gewerkschaften sich finanzieren? Durch Mitgliedsbeiträge. Jedes Gewerkschaftsmitglied zahlt einen jährlichen Mitgliedsbeitrag.

Kommen wir zum zweiten Thema dieser Episode: Dem Betriebsrat. Das ist nämlich auch eine gute Sache für die Arbeitnehmer. Sobald ein Betrieb größer ist als fünf ständige Mitarbeiter, darf er einen Betriebsrat wählen. Dieser Betriebsrat ist dann sowas wie eine kleine Gewerkschaft für den Betrieb. Der Betriebsrat verhandelt mit den Arbeitgebern und versucht, einen guten Weg für die Arbeiter zu finden. Natürlich auch im Hinblick auf Tarifverträge und Gewerkschaften. Der Betriebsrat wird für vier Jahre gewählt. Er bekommt dafür kein Geld. Der Chef darf den Betriebsrat nicht einfach kündigen – auch dafür gibt es Regelungen. Wenn ein Arbeiter gekündigt werden soll, muss der Betriebsrat davon erfahren. Er kann dieser Kündigung dann in wichtigen Fällen sogar widersprechen.

Betriebsrat und Gewerkschaft sollen den Arbeitnehmer stärken. Sie sollen für ihn kämpfen und ihn unterstützen. Durch diese Einrichtungen soll sozusagen ein Gleichgewicht hergestellt werden zwischen den Angestellten und ihren Chefs. Zumindest soll es beide Seiten näher zusammenbringen. Gewerkschaften und Betriebsrat sind aber grundsätzlich selbständig und voneinander unabhängig. Im besten Fall helfen sie einander.

Ich habe in dieser Folge zwei Begriffe immer wieder durcheinandergeschmissen. Der Einfachheit halber. Und zwar die Wörter Arbeiter und Angestellte. Es gibt aber einen Unterschied. Ein Arbeiter verrichtet meistens körperliche Arbeit. Handwerker gehören zu den Arbeitern. Angestellte sind dagegen meistens die Büromenschen, also Kaufmänner, Sekretärinnen und ähnliches. Während ein Arbeitgeber die Firma ist, für die ich arbeite, bin ich der Arbeitnehmer. Er gibt mir die Arbeit, ich nehme sie. Das kannst Du Dir sicher gut merken.

Hier wird der Begriff Gewerkschaft in einem Video erklärt:

Text der Episode als PDF: https://slowgerman.com/folgen/sg197kurz.pdf


Hast Du alles verstanden? Hier kannst Du es testen! Mach das Quiz zur Episode!

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Was eine Gewerkschaft?

Eine Gewerkschaft ist eine Vereinigung von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen. Die Gewerkschaft vertritt die Interessen der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen. Die Gewerkschaft verhandelt zum Beispiel mit den Arbeitgebern. Dabei kann es zum Beispiel um den Lohn gehen, um die Urlaubstage, die Pausen oder Fortbildungen.

Welche Vorteile haben Betriebsräte?

Betriebsräte tragen zu mehr Produktivität, höheren Löhnen und steigenden Renditen bei. Zudem können mitbestimmte Betriebe mit mehr ökologischen Investitionen und schrittweisen Innovationen, Weiterbildung und dualer Ausbildung aufwarten.

Welche Nachteile hat ein Betriebsrat?

Nachteile eines Betriebsrats Die persönliche Beziehung zwischen dem Arbeitgeber und seinen Angestellten kann unter der Gründung eines Betriebsrats leiden. Konkurrenzkampf unter den Mitarbeitern bei der Wahl bzw. der ersten Betriebsratswahl sorgt möglicherweise für schlechtes Arbeitsklima.

Wann Gewerkschaft?

Eine Gewerkschaft ist dann im Betrieb vertreten, wenn mindestens ein im Betrieb beschäftigter Arbeitnehmer Mitglied dieser Gewerkschaft ist. Unerheblich dabei ist, ob es sich um die für den Abschluss von Tarifverträgen für den Betrieb zuständige Gewerkschaft handelt oder der Arbeitgeber tarifgebunden ist.