Wer ist buddy holly

Auf dem Flug zum nächsten Auftritt stürzte Buddy Holly mit einigen Kollegen am 3. Februar 1959 über Iowa ab. Es war ein Pilotenfehler. Noch heute gilt die Tragödie vielen Menschen als der „Tag, an dem die Musik starb“.

Veröffentlicht am 02.02.2021 | Lesedauer: 4 Minuten

Wer ist buddy holly

Von Philip Cassier

Textchef ICON / Welt am Sonntag

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Liebe kann auch für Leute eine feine Sache sein kann, die so aussehen: Buddy Holly alias Charles Hardin Holley (1936–1959)

Quelle: Getty Images

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Mit Elvis Presley als Soldat, Jerry Lee Lewis als Ehegatte einer 15-Jährigen und Chuck Berry als Mann mit unschönen sexuellen Neigungen war der Rock ’n’ Roll Anfang 1959 in einem Stadium angekommen, das nichts Gutes für seine Zukunft erwarten ließ. Und doch gab es Stars, die den Niedergang durch ihr Charisma und ihre musikalische Einzigartigkeit noch übertünchten.

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An Buddy Holly beispielsweise knüpften sich großen Hoffnungen: Der Typ mit den sanften Augen hinter der markanten Brille stand mit Hits wie „Peggy Sue“ für eine Richtung, die nichts von der brutalen Honky-Tonk-Heulerei eines Jerry Lee Lewis hatte, bei der es am Ende doch immer nur um Möglichkeiten menschlicher Kopulation ging.

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Die Trümmer des verunglückten Flugzeuges nahe Clear Lake (Iowa)

Quelle: Getty Images

Umso schlimmer traf die Szene, dass dieser Interpret am 3. Februar 1959 bei Mason City im US-Staat Iowa auf einer Tournee mit seiner Band bei einem Flugzeugabsturz starb. Charles Hardin Holley wurde ganze 22 Jahre alt. An Bord der Maschine befanden sich auch Ritchie Valens („La Bamba“) und ein Mann, der sich „Big Bopper“ nannte, obwohl er eigentlich Jiles Perry Richardson, Jr. hieß. Es war also kein Wunder, dass Don McLean diesem Unglück 1971 in seinem Lied „American Pie“ ein Denkmal setzte, als er an das Ereignis mit der Zeile „The Day the Music Died“ erinnerte.

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Der Absturz selbst ging auf einen Fehler des Piloten zurück – er hatte ein Instrument falsch abgelesen. Menschliches Versagen als Todesursache eines talentierten jungen Mannes darf man als tragisch bezeichnen, schon deshalb, weil Holly ja nur versuchte, seinem Talent nachzukommen. Ironisch ist, dass der Sänger das Motto „Lebe schnell, sterbe jung“ mit seinem frühen Ableben erfüllte. Das allerdings eben nicht, weil er an seinem rauschhaften Dasein im Jugendalter zugrunde gegangen wäre.

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Als Bill Haley 1954 mit „Rock around the Clock“ ein neues Zeitalter der Popkultur einläutete, schlug zunächst die Stunde der harten Jungs, die weißen Country und schwarzen Blues zusammenführten. Haley selbst wirkte mit seiner Schmalztolle vielleicht wie der Frühstückskoch aus „Mel’s Diner“, aber Herrschaften wie Gene Vincent, Eddie Cochran oder auch der junge Elvis hatten vor allem die Botschaft: Vorsicht, Freunde, wir sind gefährlich! Untereinander wetteiferten manche von ihnen, wer randvoll mit Schnaps die obszönsten Texte in den Spelunken aufgeschnappt hatte, in denen sie vor ihren fünf Minuten Ruhm bis in die Morgenstunden aufgetreten waren.

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Die Reaktion der Bürgerlichen auf diese rotzigen Rabauken war entsprechend, man hielt sie für Abgesandte des Leibhaftigen. Holly dagegen gehörte zur zweiten Welle, die weicher daherkam. Naturgemäß brachte sie eine Reihe von Schlagerfuzzies wie Pat Boone oder Ricky Nelson hervor, mit deren klebrigem Liebesgeschmachte sich eine Menge Geld verdienen ließ, ohne dass es künstlerisch etwas beizutragen gehabt hätte.

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Weitere Opfer: Ritchie Valens (1941–1959) und ...

Quelle: Getty/Michael Ochs Archives

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Doch Holly war gemeinsam mit den Everly Brothers eine ganz andere Liga. Natürlich wies schon sein Künstlername „Buddy“ den Weg zur Harmlosigkeit, doch er konnte seine „Stratocaster“-Gitarre so ausgezeichnet spielen, dass ihr Hersteller Fender davon profitierte. Der Gesang kam rein aus seiner Kehle – und er schrieb Songs wie „Peggy Sue“ oder „Everyday“ selbst. Es ging in ihnen nicht offen um Sex, aber darum, dass Liebe auch für Leute eine feine Sache sein kann, die aussehen wie Buddy Holly.

Und das Beste an diesen Liedern war: Sie trugen den Blues in sich, ein bisschen Traurigkeit, aber sie hatten es nie nötig, dieser Melancholie Aggressionen beizumischen. So entstand etwas wirklich Neues – der Rock ’n’ Roll wurde empfindsam, etwas, das für die Haudraufs der ersten Stunde unerreichbar blieb.

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... Jiles Perry Richardson, Jr. alias The Big Bopper (1930–1959)

Quelle: Getty/Michael Ochs Archives

Immer wird deshalb bei Buddy Holly die Frage bleiben, was möglich gewesen wäre, wenn er mehr Zeit gehabt hätte, mit seiner Begabung weiter zu arbeiten. Erfreulich ist dagegen, wie viele Musiker sich von dem Schaffen des Interpreten inspirieren ließen. Vor Jerry Lee Lewis mag John Lennon niedergekniet sein, aber die Gefälligkeit der frühen Lennon/McCartney-Kompositionen hat ihre Wurzel in Songs wie „Everyday“.

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Dass Die Ärzte in Deutschland mit „Buddy Hollys Brille“ Klamauk mit dem Künstler machten, konnte nicht verhindern, dass das Broadway-Musical, das seinen Namen trägt, im Hamburger Hafen ein Erfolg war. Es gibt Dinge, die einfach immer gelten. Zu ihnen gehört, dass Härte allein zu nichts führt. Und natürlich, dass es gut ist, einen Buddy an seiner Seite zu haben.

Wer ist zusammen mit Buddy Holly abgestürzt?

Der 03. Februar gilt als "der Tag, an dem die Musik starb": Die Rock'n'Roll Ikonen Buddy Holly, Ritchie Valens und The Big Bopper kamen bei einem Flugzeugabsturz auf tragische Weise ums Leben. Der 03. Februar gilt als "The day the music died" - der Tag, an dem die Musik starb.

Wie starb Buddy Holly 1959?

3. Februar 1959Buddy Holly / Sterbedatumnull

Hat Buddy Holly ein Kind?

Buddy Holly, Ritchie Valens und J. P. Richardson starben am 3. Februar 1959. Hollys Frau verlor kurz danach ihr Kind.

Welche Dame besang Buddy Holly?

Peggy Sue ist ein Song des US-amerikanischen Rock-'n'-Roll-Musikers Buddy Holly aus dem Jahr 1957. Geschrieben wurde der Titel von Holly, Jerry Allison und Norman Petty. Im Jahre seiner Veröffentlichung erreichte das Stück Platz drei der Billboard-Charts.