Was ist wenn der ldl wert zu hoch ist

LDL wird auch als "böses Cholesterin" bezeichnet, da hohe LDL-Werte als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Krankheiten gelten

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Aktualisiert am 13.05.2020

Kurz gesagt:

LDL-Cholesterin gilt als das "böse Cholesterin", da erhöhte Serumkonzentrationen eine Gefäßverkalkung mit gefährlichen Folgen nach sich ziehen können. Welche Werte bei einer Person als normal und welche als risikoreich gelten, muss der Arzt individuell in Abhängigkeit der vorliegenden Risikofaktoren entscheiden.

Was ist LDL?

LDL bedeutet Low Density Lipoprotein. Lipoproteine sind Fett-Eiweiß-Verbindungen, die fettlösliche Substanzen wie Cholesterin binden und durch den Blutkreislauf transportieren. Das LDL weist im Gegensatz zum HDL (High Density Lipoprotein) eine niedrige physikalische Dichte auf – daher die Bezeichnung "low density". LDL befördert das lebenswichtige Cholesterin von der Leber in die verschiedenen Gewebe.

Befindet sich zu viel LDL-Cholesterin im Blut, kann sich das Cholesterin an den Gefäßinnenwänden einlagern. Insbesondere dann, wenn diese bereits vorgeschädigt sind – zum Beispiel durch Bluthochdruck oder Rauchen. Die Ablagerungen an den Gefäßwänden, die sogenannten Plaques, enthalten neben Fett eine Vielzahl von Zellen, unter anderem auch Entzündungszellen.

"Verkalken" die Gefäßinnenwände durch die Abla­gerungen, engen sie damit die betroffenen Blutgefäße ein. Angina Pectoris, Durchblutungsstörungen an den Beinen (Schaufensterkrankheit) oder im Ge­hirn sind die möglichen Folgen.

Die Oberfläche einer Plaque kann einreißen, und sofort heften sich die im Blut vorbeischwimmenden Blutplättchen (Thrombozyten) an der Einrissstelle der Plaque an. Dabei können sie das betreffende Blutgefäß ganz oder teilweise verschließen. Bei vollständigem Verschluss eines Gefäßes, zum Beispiel eines Herzkranzgefäßes, entsteht ein Infarkt.

Wann ist LDL erhöht?

Erhöhte LDL-­Cholesterinwerte findet man beson­ders ausgeprägt bei bestimmten Formen der famili­ären Hypercholesterinämie. Genetisch bedingt werden bei dieser Fettstoffwechselstörung an der Oberfläche der Leberzellen weniger LDL­-Rezepto­ren (Andockstellen von LDL-­Cholesterin) gebildet. Oder deren Fähigkeit, LDL­-Cholesterin aufzuneh­men, ist eingeschränkt. Bei den meisten Fettstoff­wechselstörungen spielen genetische Faktoren zwar eine Rolle. Doch kommen sie häufig erst bei einer ungesunden Lebensweise – wie ungesunde Ernährung, Übergewicht oder Bewegungsmangel – zum Vorschein.

Erhöhte LDL-­Cholesterinwerte können böse Folgen ha­ben: unter anderem eine Arteriosklerose, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall.

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Welche LDL-Werte sind wann anzustreben?

Wie hoch das LDL-­Cholesterin idealerweise sein darf, hängt vom sogenannten Herzkreislauf­-Gesamtrisiko ab. Grundsätzlich gilt: Je mehr Risikofaktoren für die Entstehung von Herz-­ und Kreislaufkrankheiten vorhanden sind und je bedeutender diese Risikofaktoren sind, desto niedriger sollte das LDL-­Cholesterin sein. Zu diesen Risikofaktoren gehören Bluthochdruck, Rauchen oder fa­miliär gehäuft vorkommende Herzinfarkte. Der Arzt ori­entiert sich bei seiner Therapieempfehlung am Gesamt­risiko des Patienten.

Fachlich geprüft von Prof. Dr. med. Peter B. Luppa, Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

Was ist wenn der ldl wert zu hoch ist

Wichtig: Die Referenzwerte sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.

Viele Menschen machen sich Gedanken über ihr „Cholesterin“ – weil hohe Cholesterinwerte im Blut langfristig das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen können.

Cholesterin ist ein notwendiger Baustoff in allen Geweben des Körpers, der an vielen Stellen des Stoffwechsels benötigt wird. Dazu wird es im Blut in kleinen „Paketen“ zwischen den Organen transportiert. Es werden vor allem zwei Arten von Cholesterin unterschieden: LDL-Cholesterin erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, HDL-Cholesterin dagegen nicht. Wenn der Anteil des LDL-Cholesterins im Blut einen bestimmten Wert überschreitet oder insgesamt viel Cholesterin im Blut ist, spricht man von „Hypercholesterinämie“.

Für die meisten Menschen haben die Cholesterinwerte allein nur eine begrenzte Aussagekraft – denn sie sind nur einer von vielen Risikofaktoren. Erst wenn man alle Faktoren zusammen betrachtet, lässt sich das persönliche Risiko für Erkrankungen wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle gut abschätzen. Das hilft auch bei der Abwägung für oder gegen eine Behandlung mit Medikamenten.

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Die Höhe der Cholesterinwerte hängt meist von der Lebensweise ab. Gewohnheiten, die das LDL-Cholesterin erhöhen können, sind:

  • eine Ernährung mit vielen gesättigten Fettsäuren und Trans-Fettsäuren
  • wenig Bewegung
  • Rauchen

Auch starkes Übergewicht geht oft mit ungünstigen Cholesterinwerten einher. Man spricht bei diesen Ursachen von „erworbener Hypercholesterinämie“. Bei Frauen kann das LDL-Cholesterin nach den Wechseljahren leicht ansteigen.

Manchmal tragen andere Erkrankungen zu ungünstigen Cholesterinwerten bei. Vor allem Menschen mit Diabetes haben oft damit zu tun. Aber auch Rheuma, eine Unterfunktion der Schilddrüse oder Nieren- und Lebererkrankungen können mögliche Ursachen sein. Die Einnahme bestimmter Medikamente kann den Cholesterinspiegel im Blut ebenfalls etwas steigen lassen. Dies gilt zum Beispiel für Kortisonpräparate und HIV-Medikamente.

Manche Menschen haben eine genetisch bedingte Form von Hypercholesterinämie (familiäre Hypercholesterinämie), die von Kindheit an besteht. Dazu kommt es, wenn man von den Eltern ein verändertes Gen geerbt hat, das den Stoffwechsel des LDL-Cholesterins stört. Die meisten erben dieses Gen von einem Elternteil („heterozygote“ Form). Wenn beide Eltern einen solchen Gendefekt vererben („homozygote“ Form), verstärkt sich die Wirkung. Die ist aber äußerst selten.

Da bei familiärer Hypercholesterinämie die Cholesterinwerte sehr hoch sind, wird eine Behandlung mit cholesterinsenkenden Medikamenten empfohlen.

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Allgemein gilt: Je höher der LDL- oder Gesamtcholesterinwert ist, desto höher ist auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Allerdings sind zu hohe Cholesterinwerte nur einer von vielen Einflussfaktoren. Nur wenn alle zusammen betrachtet werden, lässt sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gut einschätzen. Andere wichtige Risikofaktoren sind:

  • Bluthochdruck
  • Diabetes
  • Rauchen
  • zunehmendes Alter
  • männliches Geschlecht

Das Risiko ist auch erhöht, wenn ein Bruder oder Vater vor dem 55. Geburtstag einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatte, oder eine Schwester oder Mutter vor dem 65. Geburtstag.

Das persönliche Risiko kann mithilfe von Computerprogrammen, sogenannten Risikorechnern, ermittelt werden – am besten zusammen mit der Ärztin oder dem Arzt. Mit dem Ergebnis lässt sich gemeinsam entscheiden, ob sich eine Behandlung mit Medikamenten lohnt.

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Erhöhte Cholesterinwerte sind relativ häufig. Das liegt auch daran, wie die Grenzwerte für eine Hypercholesterinämie festlegt wurden. Nach einer Studie des Robert Koch-Instituts aus dem Jahr 2010 liegt bei mehr als der Hälfte der erwachsenen Deutschen das Cholesterin über dem aktuellen Grenzwert.

Dieser Grenzwert wird von manchen Fachleuten kritisiert, weil er dazu führt, dass sehr viele Menschen als „krank“ eingestuft werden. Betrachtet man den vorher üblichen Grenzwert, würden nur 20 % aller Erwachsenen die Diagnose „Hypercholesterinämie“ erhalten.

Eine familiäre Hypercholesterinämie haben schätzungsweise 0,2 bis 0,5 % aller Menschen.

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Um die Cholesterinwerte zu bestimmen, nimmt die Ärztin oder der Arzt eine Blutprobe, die im Labor untersucht wird. Da der Cholesterinwert durch eine Mahlzeit nicht wesentlich beeinflusst wird, muss man dafür nicht nüchtern sein. Weil häufig aber noch andere Blutwerte gemessen werden, die kurz nach dem Essen erhöht sein können, empfiehlt die Ärztin oder der Arzt meist, nüchtern zur Blutabnahme zu kommen. Dann sollte man in den 8 bis 12 Stunden vor der Blutabnahme nichts essen und nur ungesüßten Tee, Kaffee oder Wasser trinken.

Bei der Bestimmung der Werte werden meist zwei Cholesterintypen unterschieden:

  • LDL-Cholesterin transportiert Cholesterin von der Leber in den Körper, wo es für viele Aufgaben genutzt wird. Überschüssiges LDL kann aber auch abgelagert werden. Ein hoher LDL-Wert ist mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Umgangssprachlich wird es daher auch „schlechtes“ Cholesterin genannt.
  • HDL-Cholesterin nimmt überschüssiges Cholesterin aus dem Körper auf und befördert es zur Leber, wo es abgebaut und mit der Gallenflüssigkeit ausgeschieden wird. Ein hoher HDL-Wert wirkt sich vermutlich günstig auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus. Es wird daher auch „gutes“ Cholesterin genannt.

Außerdem wird das „Gesamtcholesterin“ gemessen. Es gibt an, wie viel Cholesterin sich insgesamt im Blutkreislauf befindet. Ein hoher Gesamtcholesterinwert ist eher ungünstig.

Die Diagnose „Hypercholesterinämie“ wird gestellt, wenn der Gesamtcholesterinwert oder das LDL-Cholesterin über einem Grenzwert liegt. Die Werte können in zwei verschiedenen Einheiten angegeben werden: als Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder als Millimol pro Liter (mmol/L). Als Grenzwerte gelten:

  • Gesamtcholesterin: Werte über 200 mg/dl (5,2 mmol/L)
  • LDL-Wert: Werte über 130 mg/dl (3,4 mmol/L)

Als ungünstig gilt auch, wenn das HDL-Cholesterin unter folgenden Grenzwerten liegt.

  • HDL-Wert: Werte unter 40 mg/dl (1 mmol/L) für Männer und unter 50 mg/dl (1,3 mmol/L) für Frauen

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Ein erhöhter Cholesterinwert ist keine Krankheit, sondern einer von vielen möglichen Risikofaktoren. Die Behandlung sollte deshalb nicht allein auf die Cholesterinwerte zielen, sondern die Gesundheit von Herz und Gefäßen insgesamt im Blick haben.

Man kann selbst viel gegen ungünstige Cholesterinwerte und für ein gesundes Herz-Kreislauf-System tun. Dazu gehört:

  • nicht zu rauchen
  • wenig gesättigte Fette und Trans-Fette zu sich zu nehmen
  • sich ausreichend zu bewegen
  • bei starkem Übergewicht etwas abzunehmen
  • bei gleichzeitigem Bluthochdruck: sich salzarm zu ernähren

Wenn das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen insgesamt deutlich erhöht ist, zum Beispiel aufgrund einer koronaren Herzkrankheit, kann eine Behandlung mit cholesterinsenkenden Medikamenten sinnvoll sein. Ihr Nutzen ist bei Menschen ohne bestehende Herz-Kreislauf-Erkrankung aber begrenzt – vor allem, wenn zum Beispiel nur die Cholesterinwerte erhöht sind und keine anderen Risikofaktoren bestehen. Daher lohnt es sich, die Vor- und Nachteile gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt abzuwägen. Ob man vorbeugend Medikamente einnehmen möchte, ist auch eine Frage der persönlichen Abwägung.

Wenn man sich für eine Behandlung mit Medikamenten entscheidet, werden sogenannte Statine eingesetzt. Diese Mittel sind am besten erforscht. Sie können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nachweislich senken und die Lebenserwartung verlängern. Die allermeisten Menschen vertragen sie zudem gut.

Menschen, die bereits einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine andere Herz-Kreislauf-Erkrankung hatten, haben ein hohes Risiko für weitere Herzerkrankungen. Ihnen wird deshalb eine Behandlung mit Statinen empfohlen. Dies gilt auch für Menschen mit familiär bedingter Hypercholesterinämie.

Es ist nicht nachgewiesen, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3- oder Omega-6-Fettsäuren vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Fischöl-Kapseln mit Omega-3-Fettsäuren das Risiko für Herzrhythmusstörungen ( Vorhofflimmern) erhöhen. Deshalb raten manche Fachleute inzwischen von solchen Mitteln ab.

Wichtig ist: Zur Beurteilung des Nutzens von Medikamenten reicht es nicht aus, darauf zu schauen, wie sie den Cholesterinwert beeinflussen. Gut erprobte Behandlungen zeichnen sich dadurch aus, dass in Studien tatsächlich nachgewiesen wurde, dass sie Herzkrankheiten vorbeugen.

Wie hoch darf der Wert LDL sein?

Für gesunde Menschen mit niedrigem Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung, also ohne Risikofaktoren, gilt ein LDL-Cholesterinwert unter 116 mg/dl (<3,0 mmol/l) als Zielwert.

Was tun wenn LDL zu hoch ist?

Eine Ernährung mit viel Gemüse, Nüssen und Ölen mit hohem Anteil ungesättigter Fettsäuren hilft gegen zu viel Cholesterin. Sind bestimmte Cholesterin-Werte über einen längeren Zeitraum zu hoch, ist eine sogenannte fettmodifizierte Ernährung sinnvoll.

Wann ist der LDL

Für Patienten mit hohem Risiko, z.B. Menschen mit ausgeprägtem Bluthochdruck, genetisch bedingten hohen Cholesterinwerten oder Raucher, sollte ein LDL-Cholesterin von unter 70 mg/dl (<1,8 mmol/l) angestrebt werden. Bei Patienten mit sehr hohem Risiko liegt der LDL-Cholesterin-Zielwert unter 55 mg/dl (<1,4 mmol/l).

Woher kommt ein hoher LDL

Zu den Ursachen zählen: falsche und zu fettreiche Ernährung, das heißt zu viel gesättigte Fettsäuren und Transfettsäuren, zu wenig mehrfach ungesättigte Fettsäuren, zu wenig Omega-3-Fettsäuren und zu wenig Ballaststoffe.