Was liegt rechts unter den rippen

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Rippenschmerzen seitlich am Brustkorb können zahlreiche Ursachen haben. Häufige Auslöser sind Muskelverspannungen oder Zerrungen, Rippenprellungen, Rippenbrüche oder Wirbelsäulenbeschwerden, die entlang der Rippen ausstrahlen. Darüber hinaus können Erkrankungen von Organen, die auf der rechten Seite liegen, Schmerzen im Bereich der Rippen verursachen. Hierzu zählen die Gallenblase, die Leber, die Niere und der Dickdarm.

Was liegt rechts unter den rippen

Rippenschmerzen auf der rechten Seite können durch die Organe Gallenblase, Leber, Niere und Dickdarm ausgelöst werden.

Rippenschmerzen auf der rechten Seite

Es gibt eine Vielzahl von Erkrankungen, die Schmerzen am rechten Rippenbogen (untere Begrenzung des Brustkorbes) oder an den rechten Rippen auslösen können. Hierzu zählen vor allem:

  • Muskelverletzungen oder Überlastungen (Muskelkater, Zerrungen, Muskelfaserrisse) der Zwischenrippenmuskulatur oder auch der Bauchmuskulatur oder des Zwerchfells
  • Brüche (Frakturen) oder Prellungen der Rippen
  • Lungenentzündungen
  • Rippenfellentzündungen
  • Nierenbeckenentzündungen
  • Nervenentzündungen oder Nervenreizungen zwischen den Rippen
  • Veränderungen, die mit einer Schwangerschaft einhergehen
  • Erkrankungen der Gallenblase und Gallenwege
  • Erkrankungen der Leber
  • Erkrankungen des Dickdarms

Muskelkater, Muskelzerrungen oder Muskelfaserrisse

Die Zwischenrippenmuskeln, die Bauchmuskeln und das Zwerchfell können bei Überbelastung oder bei Verletzungen Schmerzen im Bereich der rechten Rippen verursachen. Die Zwischenrippenmuskulatur hilft bei der Atmung, indem sie die Rippen hebt und senkt. Durch starken Husten im Rahmen einer Erkältung oder auch durch chronische Atemwegserkrankungen kann es hier zu Überlastungen kommen. Die Bauchmuskeln werden ebenfalls bei starkem Husten, aber auch beim Sport beansprucht oder verletzt und können Schmerzen auslösen. Gerade das Anspannen oder die Dehnung der Muskulatur lösen dann Symptome aus. Das Zwerchfell ist der größte Atemmuskel. Es liegt innerhalb des Brustkorbes und ist dort wie eine Kuppel aufgespannt. Verspannungen des Zwerchfells können vielfältige Ursachen haben. Erkrankungen der Atemwege können sich auf das Zwerchfell auswirken. Aber auch Erkrankungen von inneren Organen können Folgen für die Spannung des Zwerchfells haben. Symptome sind dann häufig ein Druckgefühl oder Schmerzen unterhalb des rechten Rippenbogens.

Die Therapie von Schmerzen auf der rechten Seite, die durch Beanspruchung der Muskulatur verursacht werden, ist abhängig von der Art der Verletzung. Muskelkater heilt meist ohne Therapie aus. Zerrungen und Muskelfaserrisse benötigen länger, um zu heilen. Physiotherapie, Elektrotherapie und Wärmeanwendungen können hier hilfreich sein, um die Heilungsdauer zu verkürzen.

Brüche (Frakturen) oder Prellungen der Rippen

Rippenprellungen und Rippenbrüche sind oft nicht leicht voneinander zu unterscheiden, weil die Symptomatik fast gleich sein kann. Oft bringt nur ein Röntgenbild Aufschluss über das Vorliegen einer Fraktur. Bei Stürzen, Unfällen oder Sportarten wie Handball kommt es häufiger zu Rippenprellungen oder Rippenbrüchen. Auch Schläge oder Tritte sind als Ursache möglich. Rippenverletzungen lösen oft starke Schmerzen bei Atmen, Husten oder Liegen auf der betroffenen Seite aus. Neben den Schmerzen kommen meist Hämatome (Blutergüsse) als Symptom hinzu. Bei Rippenfrakturen können Gefäße oder Organe wie die Lunge mit verletzt werden.

Eine komplette Ruhigstellung der gebrochenen Rippe, wie bei anderen Frakturen, ist nicht möglich. Die Rippen müssen sich beim Atmen bewegen können. Bandagen können aber helfen, die Rippenbeweglichkeit einzuschränken. Dadurch werden Schmerzen reduziert. Schmerzlindernde Medikamente sind ebenfalls hilfreich. Wärme- oder Kälteanwendungen können Schmerzen zudem positiv beeinflussen.

Lungenentzündung (Pneumonie)

Eine Lungenentzündung, in der Fachsprache Pneumonie, wird meist durch Bakterien (wie Pneumokokken), manchmal auch durch Pilze oder Viren ausgelöst. Die Betroffenen fühlen sich sehr krank, haben oft Husten mit Auswurf, Fieber, Schüttelfrost, Atem- oder Kreislaufbeschwerden. Wenn der Husten länger anhält, können Schmerzen an den Rippen und am Rippenbogen hinzukommen.

Eine bakterielle Pneumonie wird mit Antibiotika behandelt. Diese können intravenös (über eine Infusion) verabreicht werden, wenn ein Krankenhausaufenthalt erforderlich wird. Bei einer viralen Pneumonie werden manchmal Virostatika (spezielle Medikamente gegen Viren) eingesetzt. Bei einer Pneumonie ist vor allem körperliche Schonung wichtig.

Rippenfellentzündung (Pleuritis)

Das Rippenfell (Pleura) kleidet die Innenseite des Brustkorbes aus und liegt dem Zwerchfell und der Lunge an. An der Lunge wird es Lungenfell genannt. Häufig tritt eine Rippenfellentzündung als Folge einer anderen Erkrankung, beispielsweise einer Lungenentzündung, einer Virusinfektion oder einer Bauchspeicheldrüsenentzündung, auf. Dabei sind Schmerzen an den Rippen oder am Rippenbogen vor allem Ausdruck einer „trockenen“ Rippenfellentzündung, also einer Pleuritis ohne Flüssigkeitsansammlung. Sie nehmen beim Husten oder tiefem Einatmen zu und treten oft nur auf einer Seite auf. Auch ein Atemgeräusch durch ein Aneinanderreiben von Lungen- und Rippenfell ist als Symptom möglich.

Wichtig ist die Behandlung der Grunderkrankung. Bakterielle Infektionen werden mit Antibiotika therapiert. Schmerzlindernde und fiebersenkende Medikamente können verordnet werden. Bei einer Pleuritis ist auch körperliche Schonung wichtig.

Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)

Eine Nierenbeckenentzündung kann entstehen, wenn Bakterien über die Harnwege in das Nierenbecken gelangen. Ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit Fieber und Schüttelfrost sowie Seitenschmerzen und Rippenschmerzen mit Ausstrahlung in den Rücken sind typische Symptome. Übelkeit und Erbrechen kommen häufig noch hinzu. In manchen Fällen tritt eine begleitende Blasenentzündung auf oder geht der Nierenbeckenentzündung voran. Klassische Symptome der Blasenentzündung sind häufiges Urinieren und Brennen beim Wasserlassen.

Eine Nierenbeckenentzündung sollte umgehend behandelt werden, um einen Nierenabszess (Eiteransammlung), eine dauerhafte Nierenschädigung oder eine lebensbedrohliche Sepsis (Blutvergiftung) zu vermeiden. Die hauptsächliche Therapie besteht in der Gabe von Antibiotika. Daneben sind eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und Bettruhe wichtige Maßnahmen.

Nervenentzündungen oder Nervenreizungen zwischen den Rippen (Intercostalneuralgie)

Die Intercostalnerven (Zwischenrippennerven) verlaufen jeweils zwischen zwei Rippen von der Wirbelsäule um den Brustkorb herum nach vorne. Zu Reizungen oder Entzündungen kommt es vor allem durch Entzündungen wie bei der Gürtelrose (Herpes Zoster, Zoster-Neuralgie) oder durch Probleme an der Brustwirbelsäule. Durch Blockierungen von Brustwirbeln oder Rippen können Nervenschmerzen zwischen den Rippen verursacht werden. Diese sind meist brennend und verlaufen um den Brustkorb herum. Verstärkt werden die Schmerzen durch Husten, tiefes Einatmen oder Bewegungen der Brustwirbelsäule. Taubheit oder Kribbeln der Haut können hinzukommen. Bei einer Gürtelrose tritt zusätzlich ein juckender oder brennender Ausschlag im Verlauf des betroffenen Nerven auf.

Eine Gürtelrose wird mit Virostatika (Medikamenten gegen Viren) wie Aciclovir und schmerzlindernden Medikamenten behandelt. Dauern die Nervenschmerzen bei einer Gürtelrose lange an, kommen auch Antidepressiva zur medikamentösen Therapie in Frage.
Bei Nervenschmerzen durch Brustwirbelsäulenprobleme ist neben Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten vor allem eine physiotherapeutische oder eine chirotherapeutische Behandlung sinnvoll.

Veränderungen, die mit einer Schwangerschaft einhergehen

Während der Schwangerschaft kommt es vor allem durch die Ausdehnung der Gebärmutter oder durch sich bewegende Körperteile des Babys im Mutterleib zu einseitigen Schmerzen im Bereich der Rippen und des Rippenbogens. Die Bauchmuskeln werden durch die Größenzunahme des Kindes stärker beansprucht und das Zwerchfell wird nach oben verdrängt. Dadurch können Schmerzen entstehen, die nach der Entbindung normalerweise von selbst wieder verschwinden.
Eine schwerwiegende Schwangerschaftskomplikation, die Schmerzen auf der rechten Seite des Oberbauches und der Rippen sowie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen kann, ist hingegen das HELLP-Syndrom. Es ist ein medizinischer Notfall und muss sofort behandelt werden. Bei einem HELLP-Syndrom entwickelt sich eine Störung der Blutgerinnung und der Leberfunktion. Diese kann für Mutter und Kind lebensgefährlich werden. Das Kind wird meist sofort per Kaiserschnitt entbunden. Anschließend erfolgt eine intensivmedizinische Behandlung der Mutter mit Medikamenten.

Erkrankungen der Gallenblase und Gallenwege

Gallensteine, Gallenblasenentzündungen oder Gallenblasenkrebs können Schmerzen im rechten Oberbauch oder im Bereich der Rippen auslösen. Gallensteine können sich bilden, wenn der Anteil an Cholesterin in der Gallenflüssigkeit zu hoch ist. Viele Gallensteine bleiben unbemerkt. Wenn Symptome auftreten, sind dies meist krampfartige, starke Schmerzen auf der rechten Oberbauchseite (Gallenkoliken). Diese strahlen häufig auch in die rechte Schulter oder in den Rücken aus. Übelkeit oder Erbrechen kommen oft hinzu.
Die Therapie ist abhängig vom Ausmaß der Beschwerden. Medikamente, die Schmerzen lindern und Krämpfe lösen, können helfen. Wenn Beschwerden immer wiederkehren, ist eine Entfernung der Gallenblase die Therapie der Wahl.

Bei einer Gallenblasenentzündung (Cholezystitis) kommt es zu einer Entzündung der Gallenblasenwand. Ursache sind fast immer Gallensteine. Zu den Symptomen bei Gallensteinen kommen noch Fieber und Schüttelfrost hinzu. Eine gefürchtete Komplikation ist das Aufbrechen der Gallenblase, bei der es zu einer lebensbedrohlichen Bauchfellentzündung (Peritonitis) kommen kann. Es besteht ebenfalls die Gefahr einer Blutvergiftung (Sepsis).
Die Therapie besteht normalerweise in der Entfernung der Gallenblase.

Bei Gallenblasenkrebs oder Gallengangskrebs sind Schmerzen im rechten Oberbauch oder an den Rippen nicht das Hauptsymptom. Ohnehin kommt es meist erst spät zu Symptomen wie gelblicher Färbung der Augäpfel und der Haut, hellem Stuhlgang, dunkel gefärbtem Urin und Juckreiz auf der Haut.
Die Therapie besteht in der Regel in der operativen Entfernung des Tumors. Zusätzliche Chemotherapie oder Strahlentherapie sind ebenfalls möglich.

Erkrankungen der Leber

Bei den Erkrankungen der Leber können Leberentzündungen oder Leberkrebs für Schmerzen im Bereich der rechten Rippen und des Oberbauches verantwortlich sein. Eine Leberentzündung (Hepatitis) kann im Wesentlichen durch Hepatitis-Viren, Alkoholmissbrauch, verschiedene Gifte oder Medikamente und durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems (Autoimmunerkrankung) ausgelöst werden. Typische Symptome einer akuten Entzündung sind Schmerzen auf der rechten Seite des Oberbauches oder der unteren Rippen, Übelkeit und Erbrechen und auch Fieber. Bei längerem Bestehen der Entzündung können Gelbverfärbungen von Haut und Augäpfeln, Juckreiz auf der Haut, heller Stuhlgang und dunkler Urin hinzukommen.
Die Therapie richtet sich nach der Ursache und der Schwere der Symptomatik. Medikamente gegen Viren, gegen Schmerzen, gegen Übelkeit und solche, die das Immunsystem bremsen, können zum Einsatz kommen. Auf Alkohol sollte in jedem Fall verzichtet werden. Zu körperlicher Schonung und leichter Kost wird geraten. Je nachdem, wie stark die Leber geschädigt ist, kann auch eine Lebertransplantation notwendig werden.

Faktoren, die die Entstehung eines Leberkrebses begünstigen können, sind Erkrankungen wie Stoffwechselstörungen, eine Fettleber, Leberzirrhose und chronische Entzündungen der Leber. Auch Metastasen als Absiedelungen von anderen Krebsarten können sich in der Leber bilden. Lebertumore werden oft erst spät entdeckt, weil sie zu Beginn wenig Symptome verursachen. Schmerzen im Bereich des rechten Rippenbogens und des rechten Oberbauchs, Gelbfärbung der Augäpfel und der Haut und Ödeme (Wassereinlagerungen) in den Beinen oder im Bauch (Aszites) können Anzeichen für Lebertumore sein. Wann immer möglich, wird der Tumor operativ entfernt. Es gibt auch Verfahren, die das Tumorwachstum hemmen sollen (Verödung, Chemotherapie). Unter besonderen Voraussetzungen wird auch über eine Lebertransplantation nachgedacht.

Erkrankungen des Dickdarms

Darmerkrankungen wie eine Entzündung von Schleimhautausstülpungen des Dickdarms (Divertikulitis) können manchmal für Schmerzen auf der rechten Seite der Rippen und des Oberbauchs verantwortlich sein. Zusätzlich kommt es zu einem Wechsel von Verstopfung und Durchfall sowie zu Fieber.

Die Behandlung der Divertikulitis besteht in körperlicher Schonung, ballaststoffarmer Ernährung, Antibiotikaeinnahme und, je nach Schmerzsymptomatik, auch Schmerzmitteleinnahme. In manchen Fällen wird eine Operation nötig.

Was bedeuten Schmerzen unterm rechten Rippenbogen?

Schmerzen unterm Rippenbogen, ein Druckgefühl oder eine bittere Flüssigkeit im Mundraum: Vor allem nach fettigem Essen klagen viele Menschen über Probleme mit der Galle. Wenn diese nicht richtig arbeitet, kann das zu massiven Beschwerden führen – bis hin zu Gallensteinen.

Welcher Muskel ist unter dem rechten Rippenbogen?

Das Zwerchfell (Diaphragma) ist ein ganz besonderer Muskel, der zwei Drittel deiner gesamten Atemtätigkeit steuert.

Welche Organe sind rechts?

Die Leber liegt im rechten Oberbauch in der Bauchhöhle hinter dem rechten Rippenbogen und reicht mit ihrem linken Leberlappen über die Mitte in den linken Oberbauch hinein. Damit grenzt das rotbraune, elastisch weiche Organ oben direkt an das Zwerchfell an, das Brust-und Bauchraum voneinander trennt.

Welches Organ ist unter den Rippen?

Die Milz (auch: Splen oder Lien) ist das größte lymphatische Organ des Körpers und damit ein wichtiger Teil des Immunsystems. Sie liegt im linken Oberbauch, in der Regel hinter den unteren Rippen.