Sozialversicherungsbeiträge & Beitragsbemessungsgrenzen 2023 und 2024Aktuelle Beitragsbemessungs- und Versicherungspflichtgrenze Show
Dr. Britta Beate Schön Aktualisiert am 13. September 2022
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Jeder Arbeitnehmer zahlt von seinem Bruttogehalt Beiträge an die gesetzliche Sozialversicherung. Dazu gehören die Renten- und Arbeitslosenversicherung sowie die gesetzliche Pflege-, Unfall- und Krankenversicherung. Die Beiträge werden prozentual vom Bruttoeinkommen berechnet. Der Arbeitgeber trägt je nach Versicherung etwa die Hälfte. Für die gesetzliche Unfallversicherung zahlt er allein. Wie hoch sind die Sozialversicherungsbeiträge?Der Gesetzgeber legt die Beiträge zu den Sozialversicherungen hinsichtlich Höhe und Bemessungsgrundlagen fest. Sie richten sich nach dem Einkommen aller Versicherten und werden regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst. Beitragssätze in der Sozialversicherung in 2022 und 2023 (geplant)1 Laut Rentenversicherungsbericht 2019 bleibt der Beitragssatz bis zum Jahr 2024 stabil bei 18,6
Prozent. Jede Krankenkasse legt die Höhe des Zusatzbeitrags grundsätzlich selbst fest. Für das Jahr 2022 wird der Zusatzbeitrag gesetzlich festgelegt und durch Zuschüsse stabilisiert, damit er weiter bei durchschnittlich 1,3 Prozent bleibt. Du hast die Möglichkeit, Deine Kasse alle 18 Monate zu wechseln. Falls Deine Krankenversicherung gerade den Zusatzbeitrag erhöht hat, steht Dir auch ein Sonderkündigungsrecht zu. Die Zahl der Kinder muss in Zukunft bei den Beiträgen zur Pflegeversicherung berücksichtigt werden (BVerfG, Beschluss vom 7. April 2022, Az. 1 BvL 3/18). Der Gesetzgeber muss bis zum 31. Juli 2023 eine Neuregelung treffen. Hermann-Josef Tenhagen Finanztip-Newsletter mit 1 Million AbonnentenVermögensaufbau, Steuern und steigende Energiepreise: Nimm Deine Finanzen mit unserem wöchentlichen Newsletter selbst in die Hand! Wie hoch ist die Beitragsbemessungsgrenze?Die Sozialversicherungsbeiträge werden nur bis zu einer bestimmten Einkommensgrenze erhoben. Für den Teil des Gehalts, der über der sogenannten Beitragsbemessungsgrenze liegt, fallen keine weiteren Sozialabgaben an. Bei welchem Betrag diese Grenze liegt, richtet sich immer nach der Lohnentwicklung im Vorjahr; die Bundesregierung legt den Betrag jedes Jahr neu fest. Wenn das durchschnittliche Einkommen steigt, steigt auch die Grenze, ab der Du keine weiteren Sozialabgaben zahlen musst. Gesetzliche Renten- und Arbeitslosenversicherung1 Die Rechengrößen entsprechen
dem Referentenentwurf vom 5. September 2022. Gesetzliche Krankenversicherung1 Die Rechengrößen entsprechen dem Referentenentwurf vom 5. September 2022. Wie hoch ist die Versicherungspflicht- oder Jahresarbeitsentgeltgrenze?Ab einem bestimmten Einkommen hast Du die Möglichkeit, von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu einer privaten Versicherung (PKV) zu wechseln. Die sogenannte Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG), auch Versicherungspflichtgrenze genannt, richtet sich ebenfalls nach dem Lohnniveau des Vorjahres und ändert sich jedes Jahr (§ 6 Abs. 6 SGB V). Für Menschen, die bereits vor dem Jahr 2003 privat krankenversichert waren, entspricht die JAEG der jeweiligen Beitragsbemessungsgrenze. Wenn Dein jährliches Bruttoeinkommen als Arbeitnehmer unter diesen Beträgen liegt, bist Du automatisch in der gesetzlichen Krankenkasse pflichtversichert. Versicherungspflichtgrenze Kranken- und Pflegeversicherung1 Die Rechengrößen entsprechen dem Referentenentwurf vom 5. September 2022. Versicherungspflichtgrenze für PKV-Mitglieder vor 20031 Die Rechengrößen entsprechen
dem Referentenentwurf vom 5. September 2022. Auch wenn Du mit Deinem Gehalt oberhalb dieser Einkommensgrenzen liegst, ist ein Wechsel von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung oft nicht ratsam. Anhand unseres Ratgebers zum Wechsel in die PKV kannst Du prüfen, ob eine private Krankenversicherung für Dich langfristig sinnvoll sein kann. Falls Du Dich als Arbeitnehmer privat krankenversichert hast und jetzt unter die Jahresarbeitsentgeltgrenze gerutscht bist, kannst Du wieder zurück zur gesetzlichen Kasse wechseln. Welche Bedeutung hat die Beitragsbemessungsgrenze in der Sozialversicherung?Die Beitragsbemessungsgrenze ist der Betrag bis zu dem vom sozialversicherungspflichtigen Entgelt Beiträge für die verschiedenen Bereiche der Sozialversicherung berechnet und abgeführt werden.
Warum gibt es die Jahresarbeitsentgeltgrenze?Die allgemeine Jahresarbeitsentgeltgrenze für 2003 wurde von 40.500 Euro auf 45.900 Euro angehoben, um den Kreis der versicherungspflichtigen Personen und damit der Beitragszahler zur gesetzlichen Krankenversicherung zu erweitern.
Was passiert bei Überschreiten der Jahresarbeitsentgeltgrenze?Arbeitnehmer, deren regelmäßiges Arbeitsentgelt die Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAE-Grenze) von 64.350 Euro (2021) überschreitet, sind krankenversicherungsfrei. Sie können eine freiwillige gesetzliche Krankenversicherung abschließen.
Was ist die besondere Jahresentgeltgrenze?Ob sich ein Arbeitnehmer pflichtig oder freiwillig krankenversichern kann, hängt vor allem davon ab, ob sein regelmäßiges Arbeitsentgelt über oder unter der Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) liegt. 2023 beträgt die allgemeine JAEG 66.600 Euro jährlich, die besondere JAEG 59.850 Euro jährlich.
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