Ein sichtbares Zeichen von Mühe und Anstrengung, die in dem römischen Wert „labor“ ihre Entsprechung finden, ist die Website, die die Achtklässler des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder innerhalb ihres Lateinprojekts erstellten. Darin informieren sie ausführlich über den Wertekanon im Alten Rom: Unter dem Begriff „Mos Maiorum“, zu Deutsch „die Sitten der Vorfahren“, versteht man die Tugenden, welche jeder Römer der Antike zu erfüllen versuchte. Sie meinen Charakterzüge und Höflichkeitsaspekte, die für jeden Einzelnen vorbildhaft sein sollten. Die Werte und Unwerte bestimmten das gesamte Leben der Römer, da nur derjenige in Erinnerung blieb, der sich außerordentlich an die Sitten gehalten hatte und so als würdiger Vertreter der Familie dastehen konnte. Der, der sich nur durch Unwerte auszeichnete und seine Lebensführung nicht nach dem Wertekanon richtete, konnte sogar von der Familie verstoßen werden. Jedoch war es nicht so, dass alles immer genau gepasst hat, das heißt, es gab auch konkurrierende Werte. So ist es zum Beispiel bei den Werten Ehre und Würde (gemeinsam honestas), die nicht immer mit der Familienliebe (pietas) harmonieren. Vor dieses Problem wurde auch ein berühmter Feldherr gestellt, Titus Manlius Imperiosus Torquatus, dessen Sohn sich dem Befehl seines Vaters widersetzt hatte und außerhalb des offiziellen Krieges allein gegen einen Trupp feindlicher Soldaten gekämpft hatte. Um sein Ansehen bei den Untergebenen zu behalten, musste der Feldherr seinen eigenen Sohn töten. Auf ihrer Website erklären die Schüler einige der Werte und Normen etwas genauer und geben anschauliche Beispiele. So erläutern sie „labor“, die Mühe und Anstrengung, am Aufstieg des Cato, „clementia“, die Gnade und Nachsicht, am Großmut des Scipio und „constantia“, die Charakterfestigkeit, am Beispiel des Gaius Mucius, der seine Hand zum Zeichen seiner Standhaftigkeit ins Feuer legte. Eine Tat, die zum gleichnishaften Sprichwort wurde. Den Wert der Freundschaft, lateinisch „amicitia“, beschreiben sie an Damon und Pythias, deren Geschichte Friedrich Schiller später zu der Ballade „Die Bürgschaft“ inspirierte. All das ist nachzulesen unter: www.roemische-werte.de.tl Zur Startseite Read Online (Free) relies on page scans, which are not currently available to screen readers. To access this article, please contact JSTOR User Support . We'll provide a PDF copy for your screen reader. With a personal account, you can read up to 100 articles each month for free. Get StartedAlready have an account? Log in Monthly Plan
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journal article Die nützliche Erinnerung: Geschichtsschreibung, "mos maiorum" und die römische IdentitätHistoria: Zeitschrift für Alte Geschichte Bd. 53, H. 2 (2004) , pp. 147-172 (26 pages) Published By: Franz Steiner Verlag https://www.jstor.org/stable/4436721 Read and download Log in through your school or library Alternate access options For independent researchers Read Online Read 100 articles/month free Subscribe to JPASS Unlimited reading + 10 downloads Purchase article $32.00 - Download now and later Journal Information Historia is an international, peer-reviewed journal focusing on Greek and Roman antiquity. Original articles feature research on Greek and Hellenistic history, the Roman Republic and Empire as well as late antiquity. It covers all aspects of political, economic, religious and social life and deals with legal, archaeological, numismatic and epigraphical questions. Historia was founded in 1952 by Karl Friedrich Stroheker and Gerold Walser. Currently the journal is edited by Kai Brodersen, Mortimer Chambers, Martin Jehne, Mischa Meier and Walter Scheidel. Publisher Information Franz Steiner is one of Germany's most prominent academic publishing houses. Our focal point is ancient history, but also social and economic history, as well as history of science; furthermore regional studies, Eastern European history and transatlantic studies. We oversee more than 150 serial publications as well as 28 periodicals and publish such renowned series as Historia, Hermes and Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie. We only publish those projects which proved their academic value in external anonymous peer assessments. Rights & Usage This item is part of a JSTOR Collection. |