FAQs der Berufsausbildung Show
Verkürzung der Ausbildung nach § 8 Abs. 1 Berufsbildungsgesetz:
Mögliche Verkürzungsgründe sind:
Durch die Verkürzung dürfen die Mindestausbildungszeiten in keinem Fall unterschritten werden:
im Videozur Stelle im Video springen (00:17) Um früher ins Berufsleben starten zu können, kannst du deine Ausbildung verkürzen. Normalerweise dauert diese — egal ob schulisch oder dual — zwischen 2 und 3,5 Jahren. Die Dauer ist in der sogenannten Ausbildungsverordnung und in deinem Ausbildungsvertrag festgelegt. Aber wie kannst du deine Ausbildung verkürzen? Dafür musst du laut Berufsbildungsgesetz (BBiG) eine dieser drei Voraussetzungen erfüllen:
💡Beachte: Es ist immer eine Einzelfall-Entscheidung, ob du die Ausbildung wirklich verkürzen kannst. Diese Entscheidung liegt bei deiner zuständigen IHK oder Handwerkskammer. Die Einzelheiten dieser Voraussetzungen und warum du überhaupt deine Ausbildung verkürzen kannst, erklären wir dir jetzt! Ausbildung verkürzen durch berufliche Vorkenntnisseim Videozur Stelle im Video springen (00:53) Egal ob eine angefangene Ausbildung, Berufserfahrung, ein Berufsgrundbildungsjahr oder der Besuch einer Berufsfachschule — all diese Vorkenntnisse berechtigen eine Verkürzung deiner Ausbildung. Berufsvorbereitende MaßnahmeWenn du bereits ein Berufsgrundbildungsjahr erfolgreich absolviert hast oder eine Berufsfachschule besucht hast, weil du nicht sofort wusstest, welche Ausbildung du machen möchtest, kannst du dir das auf deine Ausbildungszeit anrechnen lassen. Dabei musst du beachten, dass die Höhe der Anrechnungszeit von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt ist. Oft wird dir nach erfolgreichem Abschluss deines Berufsgrundbildungsjahres ein Jahr angerechnet und von deiner Ausbildungszeit abgezogen. Nach Besuch einer Berufsfachschule ist es meist ein halbes bis ganzes Jahr. Du wirst also teilweise gleich in das zweite Ausbildungsjahr eingestuft und hast somit sogar direkt Anspruch auf die Vergütung des zweiten Lehrjahres! Die verkürzte Dauer wird in deinem Ausbildungsvertrag festgehalten. Verkürzung wegen einschlägiger BerufserfahrungHast du bereits Berufserfahrung in dem Feld gesammelt, in dem du nun auch deine Ausbildung machen willst, steht einer Verkürzung ebenfalls nichts im Wege! Manchmal kann sogar schon ein Nebenjob oder ein passender Freiwilligendienst in der gleichen Tätigkeitsbranche dafür ausreichen. Hast du zum Beispiel schon mal gekellnert, kann sich das positiv auf deine Ausbildungsdauer als Restaurantfachmann auswirken. Auch hier ist es wieder wichtig, dass du den Antrag gemeinsam mit dem zuständigen Ansprechpartner deines Ausbildungsbetriebes einreichst. Das ist manchmal sogar noch nach Vertragsabschluss, also während deiner Ausbildung, möglich! Verkürzung durch vorangegangene AusbildungDu hast deine vorherige Ausbildung abgebrochen oder bereits eine ähnliche Berufsausbildung abgeschlossen? Oder du möchtest deine angefangene Berufsausbildung in einem anderen Betrieb fortsetzen? Auch das können Gründe sein, um deine Ausbildungsdauer zu verkürzen! Dabei ist es immer am besten, wenn deine vorherige Ausbildung Ähnlichkeiten mit deiner jetzigen hat. Wenn du deine Lehrstelle wechselst, gibt es folgende Möglichkeiten:
Du beginnst so deine neue Ausbildung also nicht von vorne, sondern führst sozusagen die alte fort. Daher hast du auch hier Anspruch auf die höhere Ausbildungsvergütung. Wird dir beispielsweise ein ganzes Jahr angerechnet, beginnst du gleich mit dem zweiten Ausbildungsjahr und bekommst auch das dafür vorhergesehene Gehalt. Schulabschluss anrechnen und Ausbildung verkürzenim Videozur Stelle im Video springen (02:00) Hast du einen höheren Schulabschluss als den Hauptschulabschluss, kannst du dir diesen anrechnen lassen und dadurch deine Ausbildung verkürzen. Wenn du zum Beispiel ein (Fach-)Abitur hast, aber eine Ausbildung machst, die einen Realschulabschluss voraussetzt (zum Beispiel die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker), kannst du deine Ausbildung um bis zu ein Jahr verkürzen. Tipp: Am Besten kümmerst du dich gleich zu Beginn deiner Ausbildung zusammen mit deinem Ausbildungsbetrieb um einen solchen Antrag bei der dafür zuständigen Stelle (z. B. der Industrie- und Handelskammer oder der Handwerkskammer). Spätestens ein Jahr vor Abschluss deiner Ausbildung sollte der fertige Antrag bei der Behörde vorliegen.
Wird dein Antrag angenommen, beginnst du ganz normal im ersten Lehrjahr und die dir angerechnete Ausbildungszeit fällt hinten weg. 💡Beachte: Dementsprechend bekommst du auch nicht das höhere Gehalt gezahlt, wie bei der Anrechnung von beruflichen Vorkenntnissen. Ausbildung verkürzen wegen guter Leistungenim Videozur Stelle im Video springen (02:37) Die dritte Möglichkeit, deine Ausbildung zu verkürzen, ist eine vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung. Den Antrag hierfür kannst du während der Ausbildung stellen, zum Beispiel wenn du deine Zwischenprüfung besonders erfolgreich meisterst. Aber was kannst du unter besonders gut verstehen? Um einen solchen Antrag stellen zu können, muss dein Notendurchschnitt in den prüfungsrelevanten Fächern bei 2,49 oder besser liegen. In deiner Ausbildungsverordnung kannst du nachsehen, welche Fächer zu den prüfungsrelevanten zählen. Aber auch deine praktische Leistung zählt mit: Bewertet dein Ausbildungsbetrieb deine praktische Leistung zusätzlich als sehr gut, also mit einem Schnitt von 2,49 oder besser, steht deiner vorzeitigen Zulassung zur Abschlussprüfung nichts mehr im Wege.
Du kannst diesen Antrag selbst bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder der Handwerkskammer (HWK) einreichen, deine Berufsschule und dein Ausbildungsbetrieb müssen aber zustimmen und deine Leistungen schriftlich bestätigen. Außerdem kann dieser Antrag frühestens ein halbes Jahr vor deiner Abschlussprüfung gestellt werden. MindestausbildungszeitTreffen mehrere der genannten Gründe für eine Ausbildungsverkürzung auf dich zu, kannst du sie theoretisch auch kombinieren. Wenn also deine Ausbildungszeit wegen beruflicher Vorkenntnisse bereits verkürzt wurde, besteht immer noch die Möglichkeit, einen Antrag auf eine frühzeitige Teilnahme an der Abschlussprüfung zu stellen. 💡Aber Vorsicht! Grundsätzlich solltest du darauf achten, dass du die Mindestausbildungsdauer einhältst und nicht durch eine Verkürzung unterschreitest. Diese Mindestausbildungsdauer unterscheidet sich je nach der ursprünglichen Dauer deiner Ausbildung:
Wie beantrage ich eine Ausbildungsverkürzung?im Videozur Stelle im Video springen (03:56) All die genannten Möglichkeiten zur verkürzten Ausbildung beruhen auf dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Da das allerdings nur eine Richtlinie ist, musst du dich selbst bei deinem Ausbildungsbetrieb nach Chancen auf eine Ausbildungsverkürzung erkundigen, denn Anrechnungsgründe, der Notendurchschnitt und die Mindestausbildungsdauer sind nicht überall gleich. Oft herrschen auch Unterschiede zwischen den Bundesländern. Der sogenannte Verkürzungsantrag wird dann bei der jeweils zuständigen Stelle, zum Beispiel der IHK, eingereicht. Gründe für eine Ausbildungsverkürzungim Videozur Stelle im Video springen (03:16) Alles schön und gut, aber warum solltest du deine Ausbildung überhaupt verkürzen? Egal ob in Regelzeit oder verkürzt — für Arbeitgeber macht das kaum einen Unterschied. Aber für dich! Warum das so ist, siehst du hier:
Verlängerung AusbildungszeitAber nicht nur eine Verkürzung, sondern auch eine Verlängerung ist möglich. Das ist in diesen Ausnahmefällen der Fall:
TeilzeitausbildungMöchtest du nicht die gesamte Ausbildungszeit verkürzen, aber unter der Woche weniger Stunden aufwenden, hast du auch die Möglichkeit, deine Berufsausbildung in Teilzeit zu machen. Mehr dazu erfährst du im nächsten Beitrag ! zum Video: TeilzeitausbildungTeilzeitausbildungMöchtest du nicht die gesamte Ausbildungszeit verkürzen, aber unter der Woche weniger Stunden aufwenden, hast du auch die Möglichkeit, deine Berufsausbildung in Teilzeit zu machen. Mehr dazu erfährst du im nächsten Beitrag ! zum Video: TeilzeitausbildungWie stark kann man Ausbildung verkürzen?Verkürzung wegen Wechsel des Ausbildungsplatzes (§ 8 BBiG)
Nach der Grundausbildung in einem ähnlichen Beruf kann etwa bis zu einem Jahr auf die neue Ausbildung angerechnet werden. Ob und wie das möglich ist, hängt allerdings immer auch vom neuen Ausbildungsbetrieb ab.
Welche ist die kürzeste Ausbildung?Es gibt sogar Ausbildungen, die noch kürzer sind. Wenn du es besonders eilig hast, solltest du dich z. B. über die Ausbildung zum/zur Flugbegleiter/in, Rettungssanitäter/in, Hilfspolizist/in oder Kamera-Assistent/in informieren.
Wann kann man eine Ausbildung auf 2 Jahre verkürzen?Verkürzung der Berufsausbildung. |