Wer ist ministerpräsident deutschland

Der Ministerpräsident hat seinen Dienstsitz in der Bayerischen Staatskanzlei am Münchner Hofgarten. Dort finden regelmäßig die Kabinettssitzungen statt.

Der Ministerpräsident wird vom Bayerischen Landtag auf fünf Jahre gewählt. Wählbar ist, wer in Bayern das aktive Landtagswahlrecht besitzt und das 40. Lebensjahr vollendet hat.

In Bayern wurde das Amt des Ministerpräsidenten mit der Verfassung vom 14. August 1919 geschaffen und erneuert mit der Verfassung vom 2. Dezember 1946. Ausführliche Überlegungen zur Einführung des Amtes eines „Premier Ministre bey Hoff“ gab es schon zur Zeit des Kurfürsten Max Emanuel (1662-1726).

Seit dem Zusammenbruch der Diktatur und der Wiedereinführung der Demokratie in Bayern 1945 haben elf Männer das Ministerpräsidentenamt in Bayern bekleidet und den Freistaat regiert:

Landesvater – mit diesem Begriff hat Winfried Kretschmann anfangs gefremdelt. „Er war mir zu paternalistisch und zu altmodisch. Jetzt finde ich ihn in Ordnung, weil es bei den Bürgern ein starkes Bedürfnis danach gibt. Darin spiegelt sich der Wunsch nach einer Politik der Besonnenheit und der langen Linien“, sagt der erste grüne Ministerpräsident der Republik. Kretschmann ist so beliebt wie kaum ein anderer Ministerpräsident Deutschland. Rund 70 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sind zufrieden mit seiner Arbeit.

Kretschmanns Bilanz als Regierungschef kann sich sehen lassen: Baden-Württemberg steht so gut da wie selten zuvor, es ist modern und weltoffen wie nie zuvor. Die Zahlen sprechen für sich: Höchstes Wirtschaftswachstum, Exportland Nr. 1 in Deutschland, europaweit führend bei Forschung und Innovation, mehr Erwerbstätige als je zuvor, mit die niedrigste Arbeitslosigkeit. „Das ist natürlich zuallererst das Verdienst der Unternehmen und ihrer Beschäftigten. Aber auch die Landesregierung scheint einiges richtig zu machen“, sagt Kretschmann und schmunzelt. „Wir setzen auf intelligentes Wachstum bei sinkendem Verbrauch von Energie, Ressourcen und Natur. Wir machen eine moderne Industriepolitik, um unsere Wirtschaft ökologisch zu erneuern.“

Außerdem will Kretschmann die Chancen der digitalen Revolution für Baden-Württemberg nutzen. Sein Ziel: Das Land zum führenden Standort für Industrie 4.0 zu machen. „Damit unsere Unternehmen auch in zehn Jahren noch  die Nase vorn haben und die Arbeitsplätze der Zukunft bei uns entstehen“, so der Ministerpräsident.

Es war die Liebe zur Natur, die den früheren Biologielehrer zu den Grünen gebracht hat. „Deshalb war es für mich ein echtes Herzensanliegen, den lange vernachlässigten Naturschutz ins Zentrum der Politik zu rücken.“ Das Ergebnis: Heute hat Baden-Württemberg nicht nur im Nordschwarzwald seinen ersten Nationalpark, sondern auch  die modernste Naturschutzstrategie Deutschlands.

Und auch bei der Energiewende und bei der nachhaltigen Mobilität hat die grün-rote Landesregierung das Land entscheidend vorangebracht. So freut sich Kretschmann besonders darüber, dass nun nach harter Vorarbeit beim Ausbau der Windkraft der Knoten geplatzt ist: „Mir ist wirklich ein Wackerstein vom Herzen gefallen.“

Die aktuelle Flüchtlingssituation sieht Kretschmann als „riesige humanitäre Herausforderung“, die seine Landesregierung mit kraftvollem Krisenmanagement angeht. „Wir handeln koordiniert, entschlossen und mit ganzer Kraft, um unserer Verantwortung bestmöglich gerecht zu werden.“ Die größte Aufgabe liegt aber noch vor uns, so Kretschmann: eine engagierte und entschlossene Integrationspolitik, die auf Fördern und Fordern setzt. Gelingt die Integration, kann das Land gestärkt aus der Flüchtlingskrise hervorgehen, ist Kretschmann überzeugt. „Wir können es schaffen, wenn wir die Sache mutig, pragmatisch und realistisch angehen.“

Kretschmann und seine Regierung machen nicht nur eine neue Politik, sie machen auch anders Politik. Den Menschen genüge es heute nicht mehr, alle fünf Jahre an die Wahlurne zu gehen, so Kretschmann. Sie wollten mitreden und sich einbringen. „Deshalb liegen wir richtig mit unserer Politik des Gehörtwerdens. Wir stärken die direkte Demokratie und haben neue Formate der Bürgerbeteiligung eingeführt – etwa für die Planung von Großprojekten.“

Kretschmann geht, wann immer es sein Terminkalender zulässt, mit seiner Frau raus in die Natur und wandert. Er mag beim Wandern besonders, „dass man den Gedanken nachhängt und sie immer wieder verliert in der Landschaft, das ist eine entspannte, im besten Sinne des Wortes nutzlose, eine spielerische Form des Denkens.“

Ministerpräsident/in

von Christiane Toyka-Seid und Gerd Schneider

Wer ist ministerpräsident deutschland

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Regierungschef in einem Bundesland

Das ist in Deutschland die Bezeichnung für die Regierungschefs der Bundesländer. Ausnahmen sind Hamburg und Bremen. Dort heißen die Chefs der Regierung „Erster Bürgermeister“ (Hamburg) und "Bürgermeister" (Bremen). In Berlin heißt der Regierungschef „Regierender Bürgermeister“. In einigen Staaten ist „Ministerpräsident“ die Bezeichnung für den Regierungschef, so zum Beispiel in Italien, Irland oder Polen. Bei uns, wie übrigens auch in unserem Nachbarland Österreich, heißt der Chef der Bundesregierung „Bundeskanzler“ oder "Bundeskanzlerin".

Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Bundesländer

Baden-Württemberg:
Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Grüne

Bayern:
Ministerpräsident Markus Söder, CSU

Berlin:
Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey, SPD

Brandenburg:
Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, SPD

Bremen:
Bürgermeister und Präsident des Senats Dr. Andreas Bovenschulte, SPD

Hamburg:
Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, SPD

Hessen:
Ministerpräsident Boris Rhein, CDU

Mecklenburg-Vorpommern:
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, SPD

Niedersachsen:
Ministerpräsident Stephan Weil, SPD

Nordrhein-Westfalen:
Ministerpräsident Hendrik Wüst, CDU

Rheinland-Pfalz:
Ministerpräsidentin Malu Dreyer, SPD

Saarland:
Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, SPD

Sachsen:
Ministerpräsident Michael Kretschmer, CDU

Sachsen-Anhalt:
Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, CDU

Schleswig-Holstein:
Ministerpräsident Daniel Günther, CDU

Thüringen:
Ministerpräsident Bodo Ramelow, Die Linke

Wer oder was ist ein Ministerpräsident?

Als Ministerpräsident oder Premierminister wird im Allgemeinen das öffentliche Amt des Regierungschefs in parlamentarischen oder semipräsidentiellen Staaten bezeichnet.

Wer ist Vorsitzender der Ministerpräsidenten?

Vorsitzender ist der Ministerpräsident des jeweiligen Landes. Eine gesonderte Regelung betrifft den Ko-Vorsitz als Koordinator und Sprecher der politisch konkurrierenden Ländergruppe (A- und B-Länder) in den traditionell abschließenden Pressekonferenzen der MPK.

Was ist der Unterschied zwischen Bundeskanzler und Ministerpräsident?

In einigen Staaten ist „Ministerpräsident“ die Bezeichnung für den Regierungschef, so zum Beispiel in Italien, Irland oder Polen. Bei uns, wie übrigens auch in unserem Nachbarland Österreich, heißt der Chef der Bundesregierung „Bundeskanzler“ oder "Bundeskanzlerin".

Wie heisst der Chef der Regierung?

Der Ministerpräsident oder die Ministerpräsidentin ist der Chef oder die Chefin der Regierung eines Bundeslandes.