Wie lange braucht nikotin um aus dem körper zu sein

Oft wird das Rauchen nur als „schlechte Angewohnheit“ angesehen. Aber nach der allgemein gültigen Klassifikation der Tabakabhängigkeit wird abhängiges Rauchen als Krankheit eingestuft. Das heißt, dass wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind, dass Rauchen als Nikotinabhängigkeit und damit als Krankheit eingestuft wird. Die Klassifikation der Nikotinabhängigkeit erfolgt dabei nach dem ICD-10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) der Weltgesundheitsorganisation WHO. Um die Diagnose der Nikotinabhängigkeit nach ICD-10 stellen zu können, müssen verschiedene Erscheinungen beim Raucher festgestellt werden. Dabei müssen von 6 möglichen Erscheinungen mindestens 3 in den letzten 12 Monaten aufgetreten sein, damit die Tabakabhängigkeit diagnostiziert werden kann.

Kriterien nach ICD-10 Nikotinabhängigkeit:

  • Wie lange braucht nikotin um aus dem körper zu sein

    Starker Wunsch nach Tabakkonsum

  • Eingeschränkte Kontrolle über den Tabakkonsum

  • Bei reduzierten oder eingestellten Konsum erscheinen Entzugssymptome, die durch erneuten Konsum gestillt werden wollen

  • Konsum muss gesteigert werden, damit sich erneut eine Wirkung einstellt

  • Andere Aktivitäten oder Interessen werden vernachlässigt

  • Trotz Folgeschäden wird weiter Tabak konsumiert

Diese Klassifikation zeigt also ganz sachlich auf, wann eine Nikotinabhängigkeit besteht. Außerdem kann mit dem sogenannten Fagerströmtest für Nikotinabhängigkeit die Stärke der Tabakabhängigkeit festgestellt werden. Hier wird die Häufigkeit und Intensität des Rauchverhaltens analysiert. Auch in der S3 Leitlinie zur Nikotinabhängigkeit wird dieser Nikotinabhängigkeitstest zur Diagnose empfohlen. Diese Leitlinie umfasst systematisch entwickelte Erklärungen und Informationen, die z.B. Ärzten bei ihren Behandlungsentscheidungen helfen können.

Entstehen durch die Nikotinabhängigkeit Folgen für die Gesundheit?

Natürlich hat die Nikotinabhängigkeit Folgen für Deine Gesundheit. Das Nikotin führt zu einer gesteigerten Herzfrequenz und höheren Blutdruck – auf Dauer ist das keineswegs gesund. Neben Nikotin nimmst Du durch den Zigarettenrauch eine Vielzahl an schädlichen Substanzen auf, die Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Krebserkrankungen oder Atemwegserkrankungen zur Folge haben können. Je nach Dauer der Nikotinabhängigkeit wird so langfristig der ganze Körper geschädigt.

Wusstest Du schon, dass...

  • ... täglich etwa 300 Menschen an den Folgen des Rauchens sterben?

Wie entsteht die Nikotinabhängigkeit?

Dass Nikotin der Wolf im Schafspelz ist, hast Du schon etliche Male gehört und gelesen. Es gaukelt Dir vor, Freund und Helfer in stressigen Situationen zu sein. Doch in Wirklichkeit nistet sich der Übeltäter in Deinem Körper ein und macht Dich abhängig. Dein Gehirn gewöhnt sich an die entspannende und wohltuende Wirkung, die das Nikotin kurzfristig hat, wenn Du an der Zigarette ziehst. Außerdem bilden sich zusätzliche Nikotinrezeptoren, die immer weiter gefüttert werden wollen und die Nikotindosis muss gesteigert werden. Doch das Nikotin und die ausgeschütteten Botenstoffe werden nach einiger Zeit wieder abgebaut. Dein Gehirn schreit nach der nächsten Ladung Dopamin, das belohnend auf das Nervensystem wirkt. Die Nikotinabhängigkeit ist geschaffen, doch wie wirst Du sie wieder los? 


Wie lange braucht nikotin um aus dem körper zu sein

Wie funktioniert die Nikotinabhängigkeit?

Wie lange dauert die Nikotinabhängigkeit?

Klar ist, das Nikotin muss aus dem Körper und es darf keinen Nachschub mehr geben. Der Entschluss ist gefasst: Das war die letzte Zigarette! Nun schüttet Dein Gehirn zum letzten Mal die nikotinbedingte Dopamin Ladung aus, wie bisher in Deiner Nikotinabhängigkeit üblich. Du fühlst Dich ruhig und entspannt. Nach einigen Stunden, so lange bis Du normalerweise zur nächsten Zigarette greifen würdest, fängt das Verlangen zu Rauchen an. Dies ist nun der Augenblick, in dem es gilt stark zu bleiben und dem Drang zu widerstehen. Ablenkung und Willensstärke sind hier die Erfolgsbringer. Ebenso der Gedanke daran, dass die ersten Tage nach der letzten Zigarette die anstrengendsten sind. Es dauert etwa ein bis zwei Tage bis der Körper alle verbleibenden Nikotinreste im Körper abgebaut hat. Nach zwei Wochen sollten die körperlichen Entzugserscheinungen, falls sie überhaupt aufgetreten sind, deutlich nachlassen. Ob sich bei Deiner Nikotinabhängigkeit Symptome zeigen, kann nicht pauschal beantwortet werden. Die Entzugserscheinungen sind sehr individuell und hängen mit dem eigenen Rauchverhalten zusammen.

Körperlicher vs. psychischer Entzug

Die Nikotinabhängigkeit ist eine Abhängigkeit, die hauptsächlich auf das Gehirn wirkt. Die Symptome der Nikotinabhängigkeit, die beim Nikotinentzug auftreten, werden in körperliche und psychische Entzugserscheinungen unterteilt.

Was sind die physischen Entzugssymptome und wie lange dauert die körperliche Nikotinabhängigkeit?

Die gute Nachricht: Körperliche Symptome, wie Übelkeit, Schweißausbrüche oder Krampfanfälle treten beim Nikotinentzug NICHT auf. Aber es kann zu innerer Unruhe, Nervosität oder auch mal Schlafstörungen kommen. Aber diese körperlichen Entzugserscheinungen flachen schnell wieder ab, meist binnen der ersten 7 Tage bis maximal weniger Wochen. Das Gehirn muss schließlich erst wieder das normale Gleichgewicht der Botenstoffe, ohne das Nikotin, einstellen.

Wusstest Du schon, dass...

  • ... es sogar ehemalige starke Raucher gibt, die keinerlei Entzugssymptome hatten?

Welche psychischen Entzugserscheinungen entstehen bei der Nikotinabhängigkeit und wie lange dauern sie an?

Aber nicht nur der Körper verzehrt sich nach dem Nikotin, sondern vor allem Dein Kopf. Das Rauchen ist eine lang antrainierte Gewohnheit und es ist zunächst schwer, sie zu durchbrechen. Aber mit guten Alternativen und Ablenkungsmöglichkeiten, kannst Du es schaffen. Wie lange die psychischen Symptome anhalten, unterscheidet sich von Raucher zu Raucher und hängt davon ab, wie stark die Gewohnheit des Rauchens ist. Wenn Du über viele Jahre hinweg geraucht hast, passiert der Griff zur Zigarette fast automatisch. In bestimmten Situationen z.B. der Kaffee am Morgen wird automatisch mit dem Rauchen verknüpft. Diese lang erlernten Muster müssen durchbrochen und verändert werden. Bis die neuen Denkmuster und Angewohnheiten verinnerlicht sind, benötigst Du vor allem Durchhaltevermögen und Geduld. Aber das Durchhalten lohnt sich, denn mit der Zeit wird es immer leichter. So schaffst Du endlich den Weg aus der Nikotinabhängigkeit.

Tipps, um die Nikotinabhängigkeit zu überwinden

Beim Rauchstopp und dem Überwinden der Nikotinabhängigkeit kannst Du Dich mit verschiedenen Alternativen ablenken und Dir Strategien überlegen, um in Stresssituationen nicht nach der Zigarette zu greifen. Suche Dir neue Rituale, um Deine typischen Rauchsituationen mit etwas anderem in Verbindung zu bringen. Wenn Du beispielsweise immer nach dem Essen eine geraucht hast, dann gehe jetzt eine Runde um den Block oder kaue einen Kaugummi. Hast Du beim Warten an der Haltestelle geraucht, so kannst Du jetzt ein Spiel auf dem Handy spielen oder ganz bewusst tief durchatmen. Kombiniere diese Ablenkungen mit Belohnungen für das Nichtrauchen. Du kannst Deinen Erfolg ab dem ersten Tag belohnen – das motiviert und hilft dem Gehirn, da so der Rauchstopp mit etwas positivem verbunden wird.

Ablenkungsmöglichkeiten

Belohnungen

Sportein Bad nehmenEntspannungs- oder AtemübungBeautytaggesunde Snacks, wie ein Apfel oder Gemüsesticksgutes BuchStressball knetenin die Saune gehenmit Freunden telefonierenMusik hörenSpaziergangeinen Ausflug machenein Glas Wasser trinkenim Garten entspannen

Tipp

  • Sport hilft besonders gut gegen Entzugserscheinungen.

  • Er lenkt nicht nur ab, es werden auch Glückshormone ausgeschüttet, was gute Laune und den Entzug leichter macht!

Außerdem musst Du beim Rauchstopp nicht alleine sein – suche Dir Hilfe! Dabei kannst Du Dir in Deinem Umfeld Unterstützung suchen oder mit einem professionellen Nichtraucherkurs den Rauchausstieg erfolgreich meistern. Solltest Du zu sehr mit den Entzugserscheinungen zu kämpfen haben, können auch spezielle Medikamente gegen Nikotinabhängigkeit helfen. Es gibt verschiedene Nikotinersatz produkte, wie z.B. Tabletten gegen Nikotinabhängigkeit oder das Nikotinpflaster . Diese Präparate versorgen das Gehirn weiter mit Nikotin, sodass keine körperlichen Entzugssymptome aufkommen können und Du Dich erstmal nur um die psychische Abhängigkeit kümmern kannst. Diese Medikamente gegen Nikotinabhängigkeit sollten aber unbedingt erst nach einer Beratung durch Deinen Arzt oder Apotheker eingenommen werden.


Wie lange braucht nikotin um aus dem körper zu sein

Suche Dir Hilfe, um Deine Nikotinabhängigkeit zu überwinden

Fazit: Die Nikotinabhängigkeit – wie lange dauert sie wirklich?

Die Nikotinabhängigkeit ist meist binnen weniger Tage bis Wochen durchgestanden. Dabei kann Dich die Nikotinabhängigkeit körperlich oder psychisch herausfordern – muss sie aber nicht. Entzugserscheinungen treten nicht bei jedem Raucher auf und falls es Dich doch trifft: Nutze unsere Tipps, um Dir den Rauchstopp zu erleichtern. Egal welche Entzugserscheinungen auftreten mögen – halte durch, sie werden bald wieder verschwinden. Es lohnt sich Dranzubleiben, auch wenn es anfangs etwas anstrengend sein kann. Wir bei Nichtraucherhelden.de stehen Dir mit Rat und Tat zur Seite.

Wie lange dauert es bis Nikotin aus dem Körper raus ist?

Nikotin kann etwa drei Tage lang im Blut, aber bis zu drei Wochen lang im Urin nachgewiesen werden — außerdem etwa drei Monate, manchmal bis zu einem Jahr, in den Haaren. Mit einer Kombination aus viel trinken und einer gesunden Ernährung könnt ihr dabei helfen, das Nikotin schneller wieder loszuwerden.

Wie bekommt man Nikotin schneller aus dem Körper?

Viel Wasser trinken Wasser gehört zu den wichtigsten Hilfsmitteln, um Nikotin aus dem Körper zu entfernen. Es hilft, Nikotin über den Urin hinauszuspülen. Indem mehr Wasser getrunken wird, erhöht sich die Häufigkeit vom Wasserlassen und das Nikotin kann schneller aus dem Körper beseitigt werden.