Wie lange dauert es bis ein Sarg sich auflöst?

Die Zersetzungsprozesse beim Verwesen eines Körpers laufen in unterschiedlichen Verwesungsstadien ab. Diese werden auch als Phasen der Verwesung bezeichnet. Die Verwesungsphasen setzen meist nacheinander ein, können in manchen Fällen aber auch parallel ablaufen. Zu den Verwesungsstadien gehören die

  • die Austrocknung,
  • die Autolyse,
  • die Fäulnis
  • und die Verwesung.

Die Austrocknung des Körpers

Nachdem es zum Todesfall kam, beginnt der Körper recht schnell auszutrocknen. Da die Körperfunktionen eingestellt werden, werden die Haut und auch die Schleimhäute nicht mehr mit Feuchtigkeit versorgt. Kein Schweiß wird gebildet und das restliche Wasser auf der Haut verdunstet. Der Kopf und die Extremitäten sind diejenigen Bereiche, an denen die Austrocknung beginnt. Sind die Augen der Verstorbenen geöffnet, setzt nach ein bis zwei Stunden eine Trübung der Hornhaut ein. Bei geschlossenen Augen beginnt die Trübung nach etwa 24 Stunden. Während des Prozesses verfärbt sich die Bindehaut. Sie wird zunächst gelblich, im weiteren Verlauf bräunlich und zuletzt schwarz. Im Anschluss daran trocknen die Lippen aus. Des Weiteren verfärben sich die Fingerkuppen und werden rötlich bis braun.

Die Autolyse des Körpers

Nach dem Tod wird der Körper nicht mehr mit Sauerstoff versorgt. Das hat zur Folge, dass bestimmte Enzyme abgestorbene Körperzellen auflösen. Dieser anaerobe, sprich ohne Sauerstoff einsetzende Prozess wird Autolyse genannt. Die Folgen des Prozesses sind unter anderem die Verflüssigung der inneren Organe und das Entstehen von Leichen- bzw. Verwesungsgeruch. Bis zur Zersetzung der organischen Substanzen vergehen meist nur wenige Tage. 

Die Fäulnis des Körpers

So wie die Autolyse ist auch die Fäulnis ein anaerober Verwesungsprozess, der ohne Sauerstoff im Inneren des Körpers abläuft. Der Fäulnisprozess beginnt circa ein bis zwei Tage nach dem Todesfall.

Das äußerliche Verwesen des Körpers

Anders als die anderen Zersetzungsphasen ist die eigentliche Verwesung ein äußerlicher Prozess, der an der Oberfläche des Körpers stattfindet. Das bedeutet, dass der Prozess in Verbindung zu Sauerstoff steht und daher aerob ist. Für die Verwesungsprozesse sind Mikroorganismen verantwortlich, die die organischen Substanzen zersetzen. Zusätzlich kann ein Leichnam auch von Würmern, Insekten und Larven besiedelt werden, die zum Verwesungsprozess beitragen. 

Was bedeutet Verwesung?

  • Wenn eine Leiche verwest, bedeutet das, dass der tote Körper von verschiedenen Prozessen aufgelöst wird. Verwesung läuft im sauerstoffreichen Milieu ab, indem Enzyme die Zellen auflösen. Hingegen wird bei der Fäulnis der Organismus von Bakterien unter Sauerstoffausschluss abgebaut. Beide Prozesse laufen meist parallel ab. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird unter Verwesung aber wohl jeder Zersetzungsprozess des toten Körpers bezeichnet, auch unter Einfluss von Bakterien und Insekten.
  • Schon bevor sich der Körper zersetzt, laufen andere Prozesse ab, die den Tod anzeigen. Dazu gehören die innerhalb von 2 Tagen auftretenden Totenflecken und die Totenstarre. Nachdem diese Todeszeichen aufgetreten sind, beginnen circa 2 Tage nach dem Tod die Versetzungserscheinungen.

Wie schnell verwest eine Leiche?

  • Die Schnelle des Verwesungsprozesses hängt im Wesentlichen von der Umgebung ab. Eine an Land liegende Leiche wird doppelt so schnell abgebaut wie eine Wasserleiche. Eine begrabene Leiche verwest nur halb so schnell wie eine im Freien liegende.
  • Im Wasser kann es zu Entstehung von Adipocire (Fettwachs) kommen, das aus dem Körperfett unter Ausschluss von Sauerstoff entsteht. Durch den Sauerstoffmangel im Wasser stoppt die Verwesung und der Leichnam wird quasi von einer Fettschicht umgeben. Solche "Wachsleichen" können bis zu 30 Jahre fast unverändert bleiben und nicht verwest sein. Es ist ein Problem, das auch an Friedhöfen in feuchten Gebieten auftritt. Auch in extremer Trockenheit wird durch Wasserentzug durch Mumifizierung verhindert, dass eine Leiche schnell oder überhaupt verwest.

Verwesung im Sarg und andere Bestattungsmethoden

  • Eine im Sarg bestattete Leiche verwest relativ langsam. Durch den Sarg ist der Leichnam natürlich von vielen größeren Tieren und Insekten abgeschirmt, die sonst am natürlichen Abbauprozess teilnehmen würden. Zusätzlich herrscht in einem Grab oft ein Sauerstoffmangel und Wasser kann nicht gut abfließen. Das behindert eine schnelle Verwesung. Ein so bestatteter Körper ist etwa nach 12 Jahren verwest, Knochen brauchen noch länger.
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  • Eine Sargbestattung zieht einen längeren Verwesungsprozess nach sich als beispielsweise eine Tuchbestattung im Leinentuch, da das Tuch durchlässiger ist als ein Holzsarg. Die Feuerbestattung ist natürlich die schnellste Form, eine Leiche "abzubauen".

Wie lange bleibt der Körper im Sarg?

Wie lange dauert es, bis eine Leiche verwest? Wie lange die Verwesung eines Menschen im Sarg dauert, hängt vor allem von der Beschaffenheit des Bodens ab. Auf den meisten Friedhöfen liegt die vorgeschriebene Ruhezeit zwischen 20 und 40 Jahren.

Was passiert mit dem Körper im Sarg?

Fingernägel, Haare und Sehnen brauchen etwa vier Jahre, um zu verwesen. Die Knochen zersetzen sich zuletzt. Wie lange der komplette Verwesungsprozess im Sarg dauert, hängt in erster Linie von der Bodenbeschaffenheit ab. Entsprechend unterscheiden sich auch die Ruhezeiten der verschiedenen Friedhöfe.

Wird man im Sarg von Würmern gefressen?

8. Werde ich bei einer Erdbestattung von Würmern gefressen? Nein. Würmer sind in der Tiefe von etwa eineinhalb Metern nicht im Boden und fressen auch keine menschlichen Überreste.

Wie lange dauert es bis eine Leiche komplett verwest ist?

Je nachdem, wie viel Sauerstoff und Wasser in der Erde sind, dauert die Zersetzung unterschiedlich lange: Für gewöhnlich ist sämtliches Gewebe nach zwölf Jahren zersetzt, die Knochen brauchen noch etwas länger.