Show Als Petz, mitunter auch Meister Petz, wird der Bär in der Fabel, aber auch in Märchen und Sagen, bezeichnet. Es handelt sich demzufolge um den Namen eines Fabeltiers, wie auch Isegrim für den Wolf, Adebar für den Storch oder Meister Lampe für den Hasen. Dabei werden Meister Petz in der Fabel menschliche Charaktereigenschaften zugeschrieben, wobei er meist als nett, freundlich und gutmütig charakterisiert wird, aber gleichzeitig ein wenig naiv und einfältig erscheint. Wesentlich ist, dass sich diese Eigenschaften im Laufe der Erzählung nicht ändern: Meister Petz entwickelt sich also nicht, weshalb es zumeist vorhersehbar ist, wie er sich in der Geschichte verhalten wird. Der Begriff ist eine Koseform des männlichen Vornamens Bernhard, wie der Bär in einigen Beispielen auch bezeichnet wird. Es ist üblich, dass die Tiere der Fabel männliche Vornamen sowie deren Kose- und Kurzformen tragen. Beispielsweise tragen im Reineke Fuchs, einem mittelalterlichen Epos in Vers und Prosa, sämtliche Tiere männliche Namen. So wird der Hase als Lampe, der Kurzform von Lamprecht, der Fuchs als Reineke, einer Koseform von Reinhard, und der Bär eben als Petz oder auch Meister Petz, der Koseform von Bernhard, bezeichnet, wodurch den Tieren menschliche Züge zugeschrieben werden. Das obige Bild zeigt eine Radierung des niederländischen Malers und Grafikers Allart van Everdingen (1621-1675), die in Johann Christoph Gottscheds (1700–1766) Tierepos Reineke der Fuchs (1752) erschien. Das Besondere an diesem Bild ist, dass es zwar Fuchs und Bär gemeinsam darstellt, aber ihnen auf einer visuellen Ebene keine menschlichen Eigenschaften zuschreibt. Diese werden nur durch Haltung, Bewegung und Ausdruck der Tiere gezeigt. Aber natürlich gibt es viele weitere Beispiele in der Literatur. Es gibt viele Belege für die Verwendung des Namens Meister Petz. Nachfolgend einige Beispiele: eine Fabel von Jean de La Fontaine, ein Gedicht von Heinrich Heine, eine Fabel von Gottlieb Konrad Pfeffel, eine von Christian Fürchtegott Gellert und ein Romanauszug von Jean Paul.
Zwei Freunde, die in Geldverlegenheit, Caput IX (Heinrich Heine)Wie die scharlachrote Zunge, Also tritt der Mond aus dunkelm Atta Troll steht auf der Koppe »Ja, ich bin ein Bär, ich bin es, Ja, ich bin ein Bär, ich bin es, Bin die Zielscheib‘ eures Witzes, Bin das rohe Spottgebilde Hört es, hört, ich bin ein Bär, Der Bär (Gottlieb Konrad Pfeffel)Ein Bär gab einem Affen, der ihn neckte, Der Tanzbär (Christian Fürchtegott Gellert)Ein Bär, der lange Zeit sein Brot ertanzen müssen, Die Brüder, die ihn tanzen sahn, Sei nicht geschickt, man wird dich wenig hassen, Siebenkäs [Auszug] (Jean Paul)Weihrauchwolkensäule in die Stube nach und merkte zuletzt, der Ariadnensfaden, der Wohlgeruch, werde immer dicker und hier unter diesen Blumen liege die Schlange, wie überhaupt nach Plinius76 wohlriechende Wälder Nattern beherbergen. Sophia wünschte sich in die unterste von Dantes Höllen hinab, aber im Grunde saß sie ja schon drunten. Dem Friseur leuchtete ein, daß ihm, halte sich der Venner einmal im zugeklappten Meisenkasten des Verschlages auf, daß ihm dann der Petz gewiß bleibe im Bärenfang; und er sparte sich also bis zuletzt das Gucken in diesen auf. Es ist historisch gewiß, daß er ein Frisiereisen ergriff, um mit diesem Visitiereisen den Kubikinhalt des finstern Verschlags zu messen. Drinnen schwenkt‘ er im Dunkeln die Zange waagrecht, stieß aber an nichts. Darauf schob er die Sonde oder den Sucher in mehr als einen Ort hinein, zuerst ins Bette, dann unter das Bette, brauchte aber jedesmal die Vorsicht, daß er die Beißzange, die nicht glühend war, auf- und zudrückte, falls etwan eine Locke im Finstern zwischen die beiden Tellereisen fiele. Der Kloben fing nur Luft. Jetzt kam er an einen Wand- und Kleiderschrank, dessen Türe seit sechs Jahren aufklaffte; denn da in diesem lüderlichen Haushalten der Schlüssel vor ebenso vielen Jahren verloren war, so mußte das Einschnappen des Schlosses verhütet werden; aber heute war die Türe eng angezogen – der schwitzende Venner tats und stand darin. – Der Kräusler drückte sie gar ins Schloß hinein, und jetzo war das Zuggarn über die Wachtel gezogen.[/mks_accordion_item][/mks_accordion] Wie heißen die Tiere in den Fabeln?Fabeltiere. Wie kann ich meinen Fuchs nennen?Bei vielen von euch sehr beliebt war der Vorschlag von AnnL: „der Fuchs, den man Ferdi nannt“. Auch Foxi und Freddie wurden mehrmals genannt. Absolut überzeugend fand ich auch „Fiete“, von Ulrike und Ina vorgeschlagen – eine Wortschöpfung, die sich aus „greenfietsen“ ableitet.
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