Wie oft kommt Hebamme nach Geburt

Nachsorgehebammen unterstützen und beraten Mütter im Wochenbett und helfen bei der Pflege des Neugeborenen. Bis zum zehnten Tag nach der Geburt besuchen sie Mutter und Kind täglich zu Hause.

Wie oft kommt Hebamme nach Geburt
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Viele Frauen lassen sich durch ihre freiberuflich tätige Beleghebamme, die sie bereits während der Schwangerschaft und bei der Geburt begleitet hat, auch zu Hause betreuen.

Eine "Komplettbetreuung" von der Schwangerschaftsvorsorge über die Geburt bis hin zur Nachsorge ist aber nicht immer möglich oder gewünscht. Es empfiehlt sich in jedem Fall, bereits vor der Geburt eine Hebamme für die Nachsorge zu suchen. Denn gerade in den ersten Tagen mit dem Neugeborenen zu Hause profitieren vor allem die Mütter von den Hausbesuchen der Nachsorgehebamme.

In diesem Artikel lesen Sie:

  • Aufgaben
  • Wann und wie oft?
  • Stillberatung
  • Kostenübernahme
  • Nachsorgehebamme finden

Was macht eine Nachsorgehebamme?

Die Nachsorgehebamme betreut Mutter und Kind nach der Geburt. Sie kommt zu Ihnen nach Hause: In den ersten zehn Tagen nach der Geburt täglich und danach nach Absprache. Diese Kosten übernehmen die Krankenkassen. Darüber hinaus können Sie bis zu zwölf Wochen nach der Geburt bis zu 16 weitere Besuche Ihrer Nachsorgehebamme in Anspruch nehmen. Auch diese Kosten werden von den Krankenkassen übernommen – auf ärztliche Verordnung hin sogar noch mehr.

Im Mittelpunkt bei der Nachsorge zu Hause stehen die Wochenbettbetreuung der Mutter und die Pflege des Babys. Auch der Nabel des Babys wird bei jedem Besuch durch die Nachsorgehebamme in Augenschein genommen und je nach Zustand behandelt und der Ablösevorgang unterstützt. Die Hebamme zeigt den Eltern auch, wie sie den Nabel ihres Babys gut versorgen. Nachdem der Nabelstummel abgefallen und der Nabel gut verheilt ist, zeigt sie den Eltern, wie sie ihr Baby am besten baden.

Die Nachsorgehebamme bespricht mit den Eltern auch den Schlaf-Wach-Rhythmus und das Trinkverhalten des Babys, kontrolliert bei jedem Besuch sein Gewicht und beurteilt den Windelinhalt. Auf Wunsch berät die Hebamme Eltern, wenn der Alltag mit Kind sich noch nicht eingespielt hat. Dabei agiert sie als Stütze und Beraterin für die Familie.

Gerade für Mütter, die das erste Mal entbunden haben, ist die Nachsorgehebamme eine wichtige Unterstützung: Mache ich alles richtig? Wie pflege, bade, wickle ich mein Baby? Verläuft die Rückbildung gut? Bei all diesen Unsicherheiten steht ihnen die Nachsorgehebamme als Beraterin unterstützend zur Seite.

Die Nachsorgehebamme kontrolliert auch den Verlauf der Rückbildung und der Wundheilung nach Dammriss, Dammschnitt oder Kaiserschnitt. Einige Hebammen zeigen sogar Übungen oder bieten Rückbildungskurse an.

Wann und wie oft kommt die Nachsorgehebamme?

Die Nachsorgehebamme kommt in den ersten zehn Tagen nach der Geburt mindestens ein Mal täglich zu Ihnen nach Hause. Bei Bedarf auch mehrmals pro Tag. Wenn Sie ambulant entbunden haben und bereits einige Stunden nach der Geburt wieder mit Ihrem Baby zu Hause sind, besucht Sie Ihre Hebamme in der Regel bereits in den ersten 24 Stunden nach der Geburt.

Stillen und Stillberatung durch die Nachsorgehebamme

Neben Pflege und Kontrolle der Rückbildung nimmt die Stillberatung einen großen Teil der Nachsorge zu Hause ein. Die Hebamme kann beraten und praktische Tipps geben, wenn es mit dem Stillen nicht so richtig klappt, Unsicherheiten wegen der Menge der Muttermilch bestehen und bei allen anderen Fragen rund ums Stillen und die Ernährung Ihres Babys. Bis zum Ende der Stillzeit können Sie bei Bedarf Termine mit Ihrer Nachsorgehebamme vereinbaren. Bis zu acht Termine werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Kostenübernahme für die Nachsorgehebamme

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen Leistungen von Nachsorgehebammen für die Wochenbettbetreuung und eventuell für die Zeit danach in folgendem Umfang:

  • Geburt bis 10. Lebenstag: pro Tag ein Besuch durch die Hebamme zu Hause
  • Geburt bis einschließlich 12. Lebenswoche: 16 Leistungen, auf ärztliche Anordnung hin eventuell mehr
  • bei Bedarf und auf ärztliche Anordnung hin weitere Besuche möglich (zum Beispiel Stillberatung)

Die Übernahme von weiteren Leistungen kann von gesetzlichen Krankenkassen gewährt werden, wenn zum Beispiel Stillstörungen oder Rückbildungsprobleme eine weitere Betreuung erfordern oder nach schweren Dammrissen oder bei Behinderung des Kindes.

Da private Krankenversicherungen nur Leistungen übernehmen, die im individuellen Versicherungsvertrag vereinbart wurden, ist es ratsam, sich rechtzeitig mit der privaten Krankenkasse in Verbindung zu setzen, um die Kostenübernahme für die Nachsorgehebamme zu klären.

Nachsorgehebamme finden

Egal, ob Sie nur eine Nachsorgehebamme für die Wochenbettbetreuung suchen oder während der gesamten Schwangerschaft, Geburt und Zeit danach von einer Hebamme betreut werden möchten: Suchen Sie frühzeitig nach Ihrer Hebamme, denn die Nachfrage ist vor allem in den städtischen Ballungsräumen größer als das Angebot. Online gibt es zwei große Suchregister, in denen Sie gezielt nach Hebammen, Beleghebammen und Nachsorgehebammen suchen können. Seit Mitte 2019 bietet auch der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen eine Suche an:

Wie oft muss eine Hebamme nach der Geburt kommen?

In den ersten zehn Tagen nach der Entbindung kommt die Nachsorgehebamme so oft, wie es erforderlich ist, max. bis zu zweimal täglich. Zumeist wird das einmal pro Tag sein. Sobald die Wöchnerin kräftiger ist und mehr Sicherheit im Umgang mit ihrem Kind hat, werden auch die Besuchsabstände größer.

Wann und wie oft kommt die Hebamme?

Die Krankenkasse übernimmt in den ersten 10 Tagen nach der Geburt die Kosten für maximal zwei Besuche der Hebamme täglich. Meistens kommt sie in den ersten 10-14 Tagen täglich, dann vielleicht alle 2-3 Tage. Nach einem Monat ist vielleicht auch ein Hebammenbesuch einmal in der Woche ausreichend.

Wie lange hat man die Hebamme nach der Geburt?

Nach der Geburt hat jede gesetzlich krankenversicherte Frau zwölf Wochen lang Anspruch auf die Unterstützung einer Hebamme, bei Bedarf auch bis zum Ende der Stillzeit. Die Hebamme hilft und berät im Wochenbett bei allen Fragen, die das Kind und die Gesundheit der Mutter betreffen.

Was macht die Hebamme beim ersten Besuch nach der Geburt?

Sie beobachtet den normalen Wochenbettverlauf und unterstützt beim Stillen. In Problemsituationen wie etwa der verzögerten Rückbildung der Gebärmutter, bei Wundheilungsstörungen oder auch Stillschwierigkeiten gibt sie Hilfestellung. Beim Kind beobachtet die Hebamme das Gedeihen sowie die gesamte Entwicklung.