Wie war das wetter am siebenschläfer 2022

Der Siebenschläfer ist ein nachtaktives Nagetier aus der Familie der Bilche. Die Gestalt dieses Tieres erinnert an Eichhörnchen und Grauhörnchen. Foto: Wikipedia commons/Herwig Winter/CC BY-SA /.0

Wie viel Wahrheit steckt hinter den Volksweisheiten zum Wetter, wie etwa dem Siebenschläfertag am 27. Juni? Wir erklären Ihnen, woher der Name stammt und was die Meteorologie über die Bauernregeln sagt.

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„Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen bestellt.“

Der Siebenschläfertag – der 27. Juni – ist heute vor allem als Datum für Bauernregeln bekannt. So heißt es beispielsweise „Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag.“

Oder: „Ist der Siebenschläfer nass, regnet’s ohne Unterlass.“

Eine andere Bauernregel besagt: „Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt.“

Die Wahrheit hinter den Bauernregeln

Einst verknüpften Bauern Wetterlagen mit Festtagen und stellten Regeln auf. Die in Reimform gefassten Volkssprüche ziehen aus bestimmten Wetterlagen Rückschlüsse auf spätere Ereignisse und die Folgen für Landwirte und Gärtner.

Als regionaler Erfahrungsschatz werden sie über Generationen weitergegeben. Es handelt sich allerdings mehr um grobe Orientierungshilfen als um feste Regeln.

Meteorologische Singularitäten

Meteorologischen Statistiken zufolge treffen die Vorhersagen zum Siebenschläfer zu 62 bis 70 Prozent zu.

Eine erstaunlich hohe Quote, denn die Regel entstand schon vor der Gregorianischen Kalenderrreform aus dem Jahr 1582, als man einige Tage der Umstellung halber ausfallen ließ. „Echter“ Siebenschläfertag ist darum eigentlich der 7. Juli und nicht der heute so benannte 27. Juni.

Die Meteorologin Elisabeth Brunnbauer vom Deutschen Wetterdienst (DWD) erläutert: „Wie die Schafskälte (um den 11. Juni, d. Red.) gehört auch der Siebenschläfertag zu den Singularitäten, wobei sich in den meisten Jahren zwischen 27. Juni und 8. Juli bestimmte Großwetterlagen einstellen. Das Wetter ist von einer beträchtlichen Stabilität geprägt, womit der Witterungscharakter der folgenden Wochen vorgeben wird.“

Wettervorhersage für nachfolgende Wochen

Der Siebenschläfertag ist auch als sogenannter als Lostag bekannt – also als Tag, der eine Wettervorhersage für die nachfolgenden Wochen ermöglicht.

Besonders für die Landwirtschaft sind die Vorhersagen am Siebenschläfertag relevant, da an diesem Tag eine recht hohe Treffsicherheit der Prognosen zu erwarten ist.

Diese begründet sich durch die relativ stabile Wetterlage in Europa, die im Zeitraum von Ende Juni bis Anfang Juli herrscht.

Aus Sicht der Meteorologen ist für den weiteren Sommerverlauf jedoch nicht das Wetter an einem einzelnen Tag entscheidend, sondern die Wetterlage im gesamten Zeitraum von Ende Juni bis Anfang Juli.

Lesen Sie auch: Wetter und Meteorologie – So funktionieren Wetterprognosen

Legende von sieben schlafenden Jünglingen

Der Name Siebenschläfer kommt von einer Legende über sieben schlafende Jünglinge. Sie sollen im Jahr 251 während der Christenverfolgung im Römischen Reich in eine Höhle bei Ephesos geflohen sein, wo ihre Verfolger sie einmauerten.

Nach 195 Jahren entdeckt, erwachten sie angeblich am 27. Juni 446 und bezeugten den Glauben an die Auferstehung der Toten. Bis ins 18. Jahrhundert wurden die Siebenschläfer als Heilige verehrt - und galten als Schutzpatrone gegen Schlaflosigkeit.

Auch von Schiffern und bei Fieber können sie angerufen werden.

Statistische Wahrscheinlichkeit

Der Deutsche Wetterdienst bestätigt generell einen Zusammenhang zwischen dem Siebenschläfertag und dem folgenden Sommer.

Detlev Majewski, Leiter der Abteilung Meteorologische Analyse und Modellierung beim DWD, betont: Für den 27. Juni gebe es einen statistischen Zusammenhang. „Wie das Wetter um den Siebenschläfer herum ist, das hat eine Beziehung zum folgenden Sommer.“

„Ist es in dieser Zeit eher unbeständig, haben wir eine Tendenz zu einem unbeständigeren Sommer“, sagt Majewski weiter. „Wenn ein stabiles Hochdruckwetter herrscht, ist die Wahrscheinlichkeit eines trockenen, sonnigen Sommers größer. Der Zusammenhang liegt bei ungefähr 70 Prozent.“

Bauernregeln zum Siebenschläfertag gibt es viele: "Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag", "Scheint am Siebenschläfer Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne" oder mein persönlicher Favorit: "Werden die sieben Schläfer nass, regnet's noch lange Fass um Fass".

Entgegen der weitverbreiteten Vermutung hat das gleichnamige Nagetier nichts mit der Bauernregel zu tun. Seinen Namen verdankt der Siebenschläfertag vielmehr einer alten Legende. Dieser nach sollen sieben junge Christen in der Zeit der Christenverfolgung in einer Höhle lebendig eingemauert worden und in einen tiefen Schlaf gefallen sein. Nach etwa 200 Jahren wurden sie dann zufällig entdeckt, wachten auf und bezeugten den Glauben an die Auferstehung der Toten, starben jedoch wenig später. Den sieben Schläfern wurde daraufhin der 27. Juni als Gedenktag im katholischen Heiligenkalender gewidmet.

Und was hat das nun mit dem Wetter zu tun?

Der Siebenschläfertag gilt als meteorologische Singularität, also als Witterungsregelfall. Etabliert sich dabei hoher Luftdruck über Skandinavien oder entsteht eine Hochdruckbrücke über die Britischen Inseln hinweg bis zum Azorenhoch, führt das in Mitteleuropa oft zu trockenem und sehr warmem Badewetter. Wird hingegen bei einer sogenannten "zyklonalen Westlage" feuchte Atlantikluft nach Mitteleuropa geführt, ist der Regenschirm durchaus auch mal ein sinnvoller Begleiter. Dann stellt sich eine wechselhafte und eher kühle Witterung ein.

Die Siebenschläfer-Bauernregel hat eine im Vergleich zu anderen meteorologischen Singularitäten vergleichsweise hohe Trefferquote. Statistische Auswertungen ergaben, dass die Eintrittswahrscheinlichkeit der Siebenschläferregel bei der erstgenannten "Schönwetter-Variante" zwischen 55 und 60 % liegt, bei unbeständigen Westwetterlagen trifft die Bauernregel sogar mit 62 bis 70 % zu. Dabei ist die Trefferquote im Alpenvorland höher als in Norddeutschland.

Ganz so einfach ist es leider nicht: Offiziell gilt zwar der 27. Juni als Siebenschläfertag, berücksichtigt man die gregorianische Kalenderreform, fällt er aber auf den 7. Juli (1582 gab es eine etwa zehntägige Verschiebung). Außerdem sollte man es mit dem Siebenschläfertag nicht ganz so genau nehmen und sich dabei nicht auf einen bestimmten Tag festlegen, sondern vielmehr den gesamten Zeitraum Ende Juni/Anfang Juli berücksichtigen.

Was heißt das jetzt für unser Wetter?

Diese Woche wird sich das Wetter recht wechselhaft gestalten, immer wieder treten gebietsweise Schauer und Gewitter auf, regional kommt es zu Unwettern. Ab der Nacht zum Freitag schwenkt ein Tiefausläufer über Deutschland hinweg und sorgt für etwas Regen. Das Ganze spielt sich meist im sommerlichen Temperaturbereich ab, wobei die 30-Grad-Marke vor allem am Donnerstag und Sonntag regional geknackt werden kann. Typisches mitteleuropäisches Wetter eben.

In der kommenden Woche könnte sich dann aber eine allmähliche Umstellung der Großwetterlage andeuten. Deutschland gelangt mehr und mehr in eine westliche bis nordwestliche Strömung, wodurch eher mäßig-warm temperierte Luftmassen ihren Weg nach Deutschland finden sollten. Entsprechend stehen dann Temperaturen von 30 Grad und kräftige Gewitter mit heftigen Starkregenfällen wohl erst einmal nicht mehr auf dem "Wetterprogramm". Bleibt nur noch abzuwarten, ob uns diese gemäßigte Witterung dann auch wirklich sieben Wochen begleiten wird.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass es nur wenig Sinn macht, das Wetter der nächsten Wochen an einem bestimmten Tag festzumachen. Mit hundertprozentiger Sicherheit lässt sich wohl nur sagen: "Fliegt der Bauer übers Dach, ist der Wind weiß Gott nicht schwach".

MSc.-Met. Sebastian Schappert

Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 28.06.2022

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Wie war das Wetter am Siebenschläfertag?

Am 27. Juni 2022 ist Siebenschläfer. Gleich mehrere Bauernregeln beziehen sich auf diesen Tag: Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag.

Wann war 7schläfer 2022?

Der gestrige Montag, der 27.06.2022, wird auch als "Siebenschläfertag" bezeichnet. An diesem Tag soll sich das Wettergeschehen der folgenden sieben Wochen entscheiden. Bleiben die nächsten Wochen also wechselhaft mit kräftigen Gewittern?

Was sagt der Siebenschläfer aus?

Das besagen zumindest alte Bauernregeln, wie „Ist der Siebenschläfer nass, regnet's ohne Unterlass“ und „Regnet's am Siebenschläfertag, der Regen sieben Wochen nicht weichen mag“. Optimistische Varianten der Bauernregel prophezeien eher gutes Wetter: „Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag“.

Wann ist Siebenschläfer und wann ist die Schafskälte?

Da die Siebenschläfer-Bauernregeln schon vor der gregorianischen Kalenderreform von 1582 entstand, ist der korrekte Siebenschläfertag eigentlich der 7. Juli. ... Blogheim..