Woher kommt der Brauch mit den geschmückten Weihnachtsbaum?

An Heiligabend versammelt sich die Familie im Wohnzimmer. Der Tannenbaum, der nicht fehlen darf, ist festlich dekoriert mit Kugeln, Engeln, Strohsternen und ist der symbolische Mittelpunkt des Weihnachtsfestes. Leuchtende Kinderaugen freuen sich auf die Geschenke, die unter den Baum gelegt werden. Woher kommt dieser Brauch eigentlich? Hier schreiben wir die Top 5 Infos zum Weihnachtsbaum – so sind Sie gewappnet für die kommenden Feiertage!

Woher kommt der Brauch mit den geschmückten Weihnachtsbaum?

1. Der Ursprung des Weihnachtsbaumes liegt in heidnischen Bräuchen

Schon vor vielen Jahrhunderten waren immergrüne Pflanzen in heidnischen Kulturen ein Symbol für Fruchtbarkeit und Lebenskraft. So haben die Germanen zur Wintersonnenwende, die am 20/21.12. stattfindet (also nahe am Weihnachtstermin) Tannenzweige an öffentlichen Orten und vor ihren Häusern platziert. In nördlichen Gebieten wurden im Winter Tannenzweige ins Haus gehängt, um Böse Geister am Eindringen zu hindern und die Hoffnung auf den nächsten Frühling zu nähren. Im Mittelalter wurden sogar ganze Bäume zu bestimmten Festlichkeiten, wie zum Beispiel der Maibaum, geschmückt. Unbelegten Aussagen zu Folge sollen bereits im Jahre 1419 Mitglieder der Bäckerschaft aus Freiburg im Breisgau einen Weihnachtsbaum mit Lebkuchen, Äpfeln, Früchten und Nüssen behängt haben.


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2. Der älteste belegte Weihnachtsbaum stand in Bremen

Die ältesten Belege auf einen dekorierten Tannenbaum stammen aus der Zunftchronik des städtischen Handwerks in Bremen aus dem Jahr 1597. Von den Zünften ist die Sitte im Laufe der Zeit auf städtische Familien übergegangen. So sollen zu Beginn des 17. Jahrhunderts verzierte Christbäume in Straßburg im Elsass die Wohnzimmer der Menschen geziert haben. Den ersten Weihnachtsbaum mit Kerzen schmückte die Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien im Jahr 1611.


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3. Anfangs war der Brauch sehr kostspielig

Im 18. Jahrhundert verbreitete sich der Brauch zunächst bei hohen Beamten und wohlhabenden Bürgern in den Städten, da Tannenbäume zu dieser Zeit in Mitteleuropa noch knapp und daher sehr teuer waren. Aus dieser Phase stammt auch eine der ersten literarischen Erwähnungen des Weihnachtsbaums. In seinem Roman “Die Leiden des jungen Werther” aus dem Jahr 1774 ließ Johann Wolfgang von Goethe Werther an einem Sonntag vor Weihnachten bei Lotte einen geschmückten Baum mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln beschreiben, der Werther in „paradiesisches Entzücken“ versetzte.


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4. Verbreitung des Brauchs ab 1800

Im 19. Jahrhundert wurden vermehrt Tannen und Fichtenwälder angelegt, um die hohe Nachfrage zu decken. Der geschmückte Weihnachtsbaum wurde nach und nach zum festlichen Inventar in bürgerlichen Wohnzimmern in der Stadt und auf dem Lande. 1832 stellte ein deutschstämmiger Harvard-Professor einen Weihnachtsbaum in seinem Wohnhaus auf und brachte damit den Brauch nach Nordamerika. Mitte des Jahrhunderts wurden erstmals mundgeblasene Christbaumkugeln hergestellt während 1882 in den USA der erste mit elektrischem Licht beleuchtete Weihnachtsbaum der Welt Beachtung fand. Im Jahre 1891 wurde erstmals ein Weihnachtsbaum am Weißen Haus aufgestellt, dem Amtssitz des amerikanischen Präsidenten.


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5. Alleine in Deutschland 25 Millionen Christbäume 

Der Weihnachtsbaum galt jeher als eher bürgerliches Symbol, die katholische Kirche setzte sich lange gegen das unreligiöse Brauchtum zur Wehr. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Christbäume in katholischen Kirchen erlaubt. Papst Johannes Paul II. führte das Brauchtum schließlich im Jahr 1982 im Vatikan ein, als der erste Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz in Rom aufgestellt wurde. Mittlerweile ist der Christbaum nicht mehr vom Weihnachtsabend wegzudenken. Auch in diesem Jahr werden voraussichtlich wieder ca. 25 Millionen Weihnachtsbäume den Weg in ein Wohnzimmer in Deutschland finden und die Herzen von Groß und Klein erwärmen.


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Zu Weihnachtszeit gehört für viele Menschen ein Christbaum dazu. Aber woher kommt die Tradition, einen immergrünen Baum aufzustellen und zu schmücken? Tipps, damit Sie möglichst lange Freude an Ihrem Tannenbaum haben, gibt's hier.

Von

Woher kommt der Brauch mit den geschmückten Weihnachtsbaum?
Marlene Riederer

Woher kommt die Tradition des Christbaums?

Schon die Römer haben in der Winterzeit ihre Häuser mit immergrünen Pflanzen geschmückt und sich so Symbole der Lebenskraft und Vitalität in ihre Behausungen geholt. Vor 500 Jahren entwickelte sich der Brauch, einen Tannenbaum zu Weihnachten ins Haus zu stellen. Diese Tradition geht auf die Germanen zurück, die ihr Vieh an immergrünen Zweigen vorbei trieben, weil das in ihrer Vorstellung Glück brachte. Der Weihnachtsbaum in heutiger Form verbreitete sich im 19. Jahrhundert aus Deutschland kommend in der ganzen Welt.

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Weihnachtspostkarte von 1901

Welche Tanne ist die beste?

Der Verkaufsschlager ist seit Jahren die Nordmanntanne, der Großteil der Weihnachtsbaumkäufer entscheidet sich dafür. Doch die meisten Nordmanntannen wachsen in ökologisch schädlichen Monokulturen auf und haben eine weite Reise - meist aus Dänemark oder Skandinavien - hinter sich. Das ist schlecht für die Umwelt und den Baum. Grün im doppelten Sinne sind Weihnachtsbäume aus ökologischer Waldwirtschaft. Ökobäume sind nach wie vor eine Nische – vor allem jene aus dem Wald, wo laut Umweltorganisationen nur 5 bis 15 Prozent der Weihnachtsbäume wachsen oder gezogen werden. Doch dank verschiedener Label kann man zwischen einem Baum von der Stange und einem ökologisch gezogenen unterscheiden.

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Bildrechte: picture-alliance/dpa

Was spricht für Öko-Christbäume?

Wie erkennt man, ob ein Tannenbaum frisch ist?

Aus ökologischen Gründen ist der Christbaum der Wahl eine Rotfichte oder Waldkiefer. Aber egal, welche Art es dann ist, am längsten lebt der Baum, je länger er im Boden bleiben konnte. Doch wie kontrolliert man das? Die Qualität eines geschnittenen Christbaums kann man leicht an der Schnittstelle ablesen. Schimmert sie feucht, ist der Baum frisch geschlagen. Eine alte Schnittstelle hingegen ist ausgetrocknet und schlimmstenfalls schon eingerissen. Oft hilft es auch, einfach beherzt am Baum zu rütteln. Fallen Nadeln, sollte man sich lieber nach einem anderen Baum umsehen.

Ein Tipp: Machen Sie einen winterlichen Ausflug zu einem vertrauenswürdigen Anbieter in Ihrer Nähe - viele erlauben, dass man selbst die Axt oder Säge anlegt. Das hat gleich zwei Vorteile: Sie wissen, dass ihr Baum wirklich frisch ist - und die Kinder sind nach dem Ausflug müde.

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Bei Kauf auf den Anschnitt eines Tannenbaums achten!

Wie bleibt der Weihnachtsbaum lange frisch?

Nach dem Kauf tun Sie gut daran, wenn Sie Ihren Tannenbaum vom Händler frisch anschneiden lassen. So werden die Leitungsbahnen im Holz wieder frei und der Baum kann sich selbst von unten mit Wasser versorgen. Dazu ist es natürlich notwendig, stets für einen ausreichenden Wasservorrat im Christbaumständer zu sorgen. Pro Tag kann eine Nordmanntanne durchaus ein bis zwei Liter Wasser verdunsten, das immer wieder nachgefüllt werden muss. Und wer seinen Baum wirklich liebt, der besprüht seine Nadeln täglich mit einem Wasserzerstäuber. Dies ist natürlich nur zu empfehlen, wenn keine elektrische Beleuchtung angebracht ist.

Wie transportiert man den Weihnachtsbaum?

Der Baum darf auf keinen Fall seitlich über das Auto hinausragen. Sollte er mehr als einen Meter über das Heck stehen, dann müssen Sie ein rotes Tuch an das Stammende binden. Wenn Sie ihn aufs Dach schnallen wollen, dann zurren Sie ihn ordentlich fest - sonst droht eine Geldbuße wegen "mangelhaft gesicherter Ladung". Und noch eins: Beim Transport auf dem Auto-Dach wird dem Baum durch den Fahrtwind Feuchtigkeit entzogen! Das kann eine Folie verhindern.

Wie bewahrt man den Baum bis zum Fest auf?

Auch wenn sich der Weihnachtsbaum im Topf in den vergangenen Jahren zunehmender Beliebtheit erfreut: Im Regelfall ist die Weihnachtszeit das Todesurteil für Tannenbäume, denn die Wärme des heimischen Wohnzimmers stört ihre Winterruhe. Länger Freude an seinem Weihnachtsbaum hat, wer folgende Tipps beachtet: Möglichst spät kaufen und wenn nötig, an einem windgeschützten Ort, etwa auf den Balkon oder der Terrasse, in einem Eimer mit Wasser zwischenlagern. Zuvor bitte das Transportnetz entfernen. Bevor es ins Warme geht, sollte der Baum in einem unbeheizten Raum - am besten in der Garage oder im Keller - Gelegenheit zum Akklimatisieren haben.

Welcher Christbaum-Ständer eignet sich?

Auf dem neuesten Stand der Technik sind Weihnachtsbaumständer mit Seilzugtechnik. Dessen Erfinder, Klaus Krinner, verkauft sein Patent mittlerweile in die ganze Welt. Und danach ist wichtig: Regelmäßig Wasser nachfüllen.

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Christbaumständer mit Seilzugtechnik

Welcher Christbaum-Schmuck hat Tradition?

Die Liebhaber der klassischen Baumdeko haben die Tradition auf ihrer Seite: Der älteste Bericht über einen geschmückten Weihnachtsbaum stammt aus dem Jahr 1419: Die Zunft der Bäckerknechte stellte einen mit Äpfeln, Oblaten, Nüssen und Lebkuchen geschmückten Baum in Freiburg im Breisgau auf. In den folgenden Jahren wurde dieser Schmuck durch Papierblumen oder Zuckerstangen ergänzt und durfte von den Kindern geplündert werden. Auch heute noch gewinnt man nicht nur Kinderherzen mit essbarem Baumschmuck, man tut auch was für die Umwelt.

Heutzutage muss man nicht jedes Jahr den neusten Trends folgen. Christbaumschmuck kann auch klassisch und wiederverwendbar oder aber natürlich und essbar sein. Plätzchen mit roten oder weißen Bändern machen sich am Weihnachtsbaum gut. Schöner, essbarer oder wiederverwendbarer Schmuck sind auch Blumen, Äpfel und Nüsse, Stoffbänder, Tannenzapfen, Strohsterne, Figuren aus Holz, Ton, Salzteig oder Wachs.

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Strohstern statt Lametta als Weihnachtsbaumschmuck - der Umwelt zuliebe!

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Woher kommt der Brauch mit dem geschmückten Weihnachtsbaum Schweden oder Deutschland?

Der Weihnachtsbaum ist das zentrale Stück in den schwedischen Häusern. Diese Tradition, die ursprünglich aus Deutschland kommt, wurde im 19. Jahrhundert ein fester Bestandteil der schwedischen Weihnachtsfeiern.

In welchem Land entstand das Weihnachtsbaum Brauchtum?

Der Weihnachtsbaum hat seinen Ursprung in Deutschland Obwohl es bereits seit vielen Jahrhunderten üblich war, Bäume, Zweige oder Pflanzen zu schmücken oder ins Haus zu holen, kann der Weihnachtsbaum doch als deutsche Tradition angesehen werden.

Wann und wo wurde der erste geschmückte Weihnachtsbaum dokumentiert?

In einer Lohnabrechnung der Stadt Gengenbach von 1576 wird beschrieben, dass der Förster einen Weihnachtsbaum in die Ratsstuben gebracht habe. Die ersten Aufzeichnungen, dass der Christbaum mittlerweile Bestandteil einer Tradition geworden war, stammen aus dem Jahre 1605, wiedermal aus dem Elsass.