Attest holen für die gleiche krankheit seit monaten

Arbeitnehmer, die aufgrund einer vorliegenden Krankheit – oder einem Arbeitsunfall – nicht zur Arbeit erscheinen können, müssen sich laut Arbeitsrecht krank melden. Dabei haben sie nicht nur unverzüglich mitzuteilen, dass sie erkrankt sind, sondern müssen ihrem Vorgesetzten bzw. dem zuständigen Personaler auch Auskunft darüber geben, wie lange diese Erkrankung voraussichtlich andauern wird.

Attest holen für die gleiche krankheit seit monaten
Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung braucht es, damit Sie nicht zur Arbeit erscheinen müssen, wenn Sie krank sind.

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Vorlegen müssen Angestellte darüber hinaus eine Bescheinigung, die ärztlich bestätigt nachweist, dass sie für eine gewisse Dauer nicht in der Lage sind, ihre vertraglich geschuldete Leistung zu erbringen. Diese muss in der Regel spätestens am 3. Tag eingereicht werden.

Welchen Zweck erfüllt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung?

Ein Arzt bestätigt mit der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, dass ein Versicherter aufgrund einer Krankheit oder einer Verletzung nicht in der Lage ist, zu arbeiten.

Erfährt der Arbeitgeber durch die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, woran ich erkrankt bin?

Nein. Eine Bescheinigung der Arbeitsunfähigkeit besteht normalerweise aus vier Zetteln: Einen behalten Sie für Ihre Unterlagen, einen bekommt die Krankenkasse, einer bleibt beim Arzt und einen erhält der Chef. Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für den Arbeitgeber gibt keine Auskunft über die zugrundeliegende Krankheit.

Wann muss ich die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung einreichen?

Reichen Sie eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung rechtzeitig ein, erhalten Sie in den ersten sechs Wochen weiterhin die vereinbarte Vergütung vom Arbeitgeber und später ein etwas niedrigeres Krankengeld von der Krankenkasse. Wann Sie die Bescheinigung beim Chef einreichen müssen, erfahren Sie aus Ihrem Arbeitsvertrag.

Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Thema Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Bis wann muss diese dem Arbeitgeber vorliegen? Hat er das Recht, eine Angabe des Grundes zu verlangen? Kann prinzipiell auch eine rückwirkende Krankschreibung erfolgen? Diesen und noch mehr Fragen widmen wir uns in diesem Ratgeber.

  • Nutzen Sie den Entgeltfortzahlungsrechner
  • Kurz & knapp: Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
  • Der Krankenschein – Die Diagnose stellt ein Arzt
    • Den Diagnoseschlüssel auf dem Krankenschein verstehen
    • Kann eine Krankschreibung rückwirkend ausgestellt werden?
    • Was gilt bei der Folgebescheinigung der Arbeitsunfähigkeit?
  • Bei wem muss die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung eingereicht werden?
    • Der Krankenschein für den Arbeitgeber
    • Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für die Krankenkasse
    • Weiterführende Suchanfragen

Der Krankenschein – Die Diagnose stellt ein Arzt

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Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung – ab wann muss sie eingereicht werden? Das hängt vom Arbeitsvertrag ab.

Wachen Sie morgens auf, der Schädel brummt, die Nase läuft und Sie frieren bei sommerlichen Temperaturen? Dann hat Sie vermutlich ein Virus heimgesucht, der einen grippalen Infekt ausgelöst hat.

Das Arbeiten dürfte unter diesen Umständen unmöglich sein – mal davon abgesehen, dass Sie womöglich auch Ihre Kollegen in Mitleidenschaft ziehen angesichts der Ansteckungsgefahr. Es wäre daher das Beste, einen Arzt aufzusuchen und sich nicht auf den Weg zur Arbeit zu machen.

Sie sind dazu verpflichtet, sich unverzüglich arbeitsunfähig zu melden. Das bedeutet: Gemäß Entgeltfortzahlungsgesetz ist damit der Zeitpunkt gemeint, ab dem die Arbeitsunfähigkeit eintritt. Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie nicht erst die Ausstellung der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bzw. Diagnose abwarten, sondern sich schon auf dem Weg zum Arzt bei Ihrem Chef zum Beispiel telefonisch melden. Auf diese Weise verhindern Sie eine etwaige Abmahnung wegen unentschuldigtem Fehlen.

Das auch als „gelber Schein“ bekannte Attest erhalten Sie, wenn der Arzt feststellt: a) Sie sind nicht in der Lage Ihrer Arbeit nachzukommen. oder b) Ihnen kann nicht zugemutet werden weiterzuarbeiten, da hierdurch eine Verschlimmerung eintreten würde.

Die Arbeitsunfähigkeit und die voraussichtliche Dauer müssen Sie beim Arbeitgeber melden. Zu welchem Zeitpunkt die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung die Vorlage erfolgen muss, hängt von den arbeitsvertraglichen Vereinbarungen ab. In jedem Fall ist ein Attest allerspätestens am dritten Tag der Erkrankung beizubringen. Das bedeutet nicht, dass der Arbeitgeber dies jedoch nicht schon am ersten Tag verlangen kann. Auch das ist rechtlich möglich, wenn ein Arbeits- oder Tarifvertrag hierzu wirksame Klauseln enthält.

Den Diagnoseschlüssel auf dem Krankenschein verstehen

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Der Arzt füllt eine Vorlage der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aus, die auch der Krankenkasse zugesandt werden muss.

Auf jedem sind dabei unterschiedlich detaillierte Ausführungen zu Ihrer Krankmeldung bzw. der Diagnose vermerkt. Der erste Zettel in A5-Format ist der Teil der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, der an die Krankenkasse geht. Hier ist der Grund für Ihre Arbeitsbefreiung vermerkt, jedoch nicht im Wortlaut, sondern verklausuliert als Code – ICD genannt.

Die Bescheinigung der Arbeitsunfähigkeit enthält für den Träger der gesetzlichen Versicherung eine Information darüber, welche Ursache der Krankmeldung zugrundeliegt – und zwar in Form des ICD-Codes.

Diese Abkürzung steht für „International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems“ und wurde deshalb kreiert, um das Diagnoseverfahren zu vereinheitlichen. Der auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung enthaltene Code mutet, bestehend aus einem Buchstaben, zwei Ziffern, einem Punkt und noch maximal zwei weiteren Ziffern erstmal kryptisch an für jene, die sich mit diesem Thema nicht auskennen.

Wollen Sie erfahren, was der Arzt im Detail diagnostiziert hat, können Sie im Internet auf Spurensuche gehen. Hier gibt es zahlreiche Anbieter bei denen Sie eine Übersetzung des Diagnoseschlüssels in Erfahrung bringen können.

Kann eine Krankschreibung rückwirkend ausgestellt werden?

Viele Arbeitnehmer gehen zeitnah oder unter Umständen auch erst zu spät zum Arzt, weil sie Bedenken haben, sich krankschreiben zu lassen. Eine Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt ist: Kann ein Krankenschein auch rückwirkend ausgestellt werden?

Informationen hierzu sind in der Arbeitsunfähigkeits-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses zu finden, der Teil der Selbstverwaltung von Ärzten, Psychotherapeuten, Krankenhäusern und Krankenkassen ist. § 5 Abs. 3 besagt:

Die Arbeitsunfähigkeit soll für eine vor der ersten ärztlichen Inanspruchnahme liegende Zeit grundsätzlich nicht bescheinigt werden. Eine Rückdatierung des Beginns der
Arbeitsunfähigkeit auf einen vor dem Behandlungsbeginn liegenden Tag ist ebenso wie eine rückwirkende Bescheinigung über das Fortbestehen der Arbeitsunfähigkeit nur ausnahmsweise und nur nach gewissenhafter Prüfung und in der Regel nur bis zu drei Tagen zulässig.“

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Laut Arbeitsrecht: Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung informiert den den Arbeitgeber nicht über den Grund.

Demnach ist der Erhalt einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, die rückwirkend gilt, zwar grundsätzlich möglich, jedoch nur unter erhöhten Anstrengungen.

Um sich diesen Stress zu ersparen, ist es deshalb empfehlenswert, rechtzeitig beim Arzt vorstellig zu werden und den Termin nicht immer weiter hinauszuzögern.

Was gilt bei der Folgebescheinigung der Arbeitsunfähigkeit?

Nicht immer ist eine Krankheit bereits nach einer Erstbescheinigung durch den Arzt durchgestanden. Bisweilen zieht sich die Arbeitsunfähigkeit länger, sodass es einer Folgebescheinigung bedarf.

Verlängerter Krankenschein – ab wann muss er vorgelegt werden? Liegt eine diagnostizierte Arbeitsunfähigkeit vor, erhalten Arbeitnehmer in den ersten sechs Wochen weiterhin ihre Vergütung. Ist der in der Erstbescheinigung angegebene Zeitraum abgelaufen, muss wie im Entgeltfort­zahlungsgesetz niedergeschrieben die „verlängerte“ Arbeitsunfähigkeits­bescheinigung beim Arbeitgeber eingereicht werden. Dem ist auch so, wenn die Sechs-Wochen-Frist bereits rum ist.

Um Ihren anschließenden Anspruch auf Krankengeld nicht zu verlieren, sollten Sie unbedingt darauf achten, die erste bescheinigte Arbeitsunfähigkeit rechtzeitig verlängern zu lassen. Demnach sollte die Folgebescheinigung als ersten Tag das Datum aufführen, das dem letzten Tag der Erstbescheinigung folgt. Werden Sie zwischendurch auch nur für einen Tag theoretisch wieder arbeitsfähig, kann hierdurch Ihr Anspruch auf Krankengeld vergehen.

Bei wem muss die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung eingereicht werden?

Arbeitnehmer, die gesetzlich versichert sind, müssen bei der Krankmeldung laut Arbeitsrecht Folgendes beachten: Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ist sowohl der Krankenkasse als auch dem Arbeitgeber zuzuschicken. Beide bekommen jedoch unterschiedliche Ausdrucke.

Der Krankenschein für den Arbeitgeber

Von Ihrem Arzt erhalten Sie vier Zettel. Der zweite, ein kleiner durchscheinender in A6-Format ist rechtzeitig der Personalabteilung zur Verfügung zu stellen. Er enthält folgende Angaben:

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Der Arzt bestätigt die Krankmeldung: Welche Formulierung Sie beim Chef wählen, bleibt Ihnen überlassen.

  • Name der Krankenkasse
  • Name und Adresse des Versicherten
  • Versicherten-Nummer
  • Erst-/Folgebescheinigung
  • arbeitsunfähig seit
  • arbeitsunfähig voraussichtlich bis
  • festgestellt am
  • Stempel und Unterschrift des Arztes

Wichtig: Wenn Sie bei Ihrem Chef die Bescheinigung Ihrer Arbeitsunfähigkeit einreichen, müssen Sie nicht befürchten, dass dieser damit auch erfährt, weshalb Sie krankgeschrieben wurden. Diese Information fehlt hier nämlich – und zwar aus gutem Grund. Schließlich handelt es sich hierbei um eine sehr private Angelegenheit, die den Arbeitgeber nicht zu interessieren hat.

Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für die Krankenkasse

Der beim Träger der gesetzlichen Krankenversicherung einzureichende Beleg gibt etwas umfangreicher Auskunft. Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung enthält den Diagnoseschlüssel nach ICD-10-Schema plus unter anderem:

  • den Hinweis, ob es sich um einen Unfall oder Unfallfolgen handelt
  • ob es sich um einen Krankengeldfall handelt oder nicht

Ebenso wie bei der Benachrichtigung des Chefs sollten Sie auch mit dem Versenden der Krankmeldung an die Krankenkasse nicht allzu lange warten. Durch das Versäumen der Frist könnten Sie Ihren Anspruch auf Krankengeld verwirken. Dies verhindern Sie, indem Sie die Arbeitsunfähigkeits­bescheinigung bzw. den Vordruck bis spätestens eine Woche nach der Diagnose einreichen.

Wohin dieser Brief konkret geschickt werden muss, bringen Sie bei Ihrer Krankenkasse in Erfahrung. Bei so manchen entfallen Porto und Aufwand, da sie einen bequemen Online-Service anbieten. Nach einer Anmeldung im jeweiligen Portal reicht ein Versenden des Scans aus.

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Wie lange kann man wegen der gleichen Krankheit krank sein?

Für eine Arbeitsunfähigkeit wegen Krankheit mit derselben Diagnose erhalten Sie als Versicherte oder Versicherter maximal 78 Wochen Krankengeld innerhalb von 3 Jahren.

Wie lange muss man zwischen 2 gleichen Krankheiten arbeiten?

Sechs-Monats-Frist Liegen zwischen zwei Arbeitsunfähigkeiten wegen derselben Krankheit mindestens sechs Monate, so besteht ein neuer Anspruch auf sechs Wochen Entgeltfortzahlung. Dies gilt auch, wenn innerhalb der sechs Monate Arbeitsunfähigkeit wegen einer anderen Erkrankung besteht.

Wie lange muss ich wieder arbeiten um wieder Krankengeld zu bekommen?

Sie haben wegen einer Erkrankung schon einmal für 78 Wochen innerhalb von drei Jahren Krankengeld erhalten? Dann können Sie wegen dieser Krankheit erst wieder Krankengeld bekommen, wenn ein neuer Drei-Jahres-Zeitraum begonnen hat.

Was gilt als die gleiche Krankheit?

Ein medizinisch nicht ausgeheiltes Grundleiden, das auch während eines beschwerdefreien oder beschwerdearmen Intervalls latent weiter bestanden hat und sich später erneut durch Krankheitssymptome manifestiert, erfüllt den Tatbestand "derselben" Krankheit (vgl.