Ist man alleinerziehend wenn man einen neuen partner hat

Eine Beziehung mit einer alleinerziehenden Mutter zu führen, kann für neue Partner zur Herausforderung werden. Wie Du die Beziehung gelungen vertiefen kannst und worauf Du achten solltest, erklären wir Dir in diesem Artikel.

Eine Beziehung mit einer alleinerziehenden Mutter einzugehen, kann sehr spannend sein.

(Bild: Unsplash/Sai De Silva)

In diesem Artikel

  • Ratschläge für eine gelungene Beziehung mit alleinerziehender Mutter
  • Gut geplant, ist halb gewonnen
  • Gestalte die Beziehung zum Kind bewusst

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Ratschläge für eine gelungene Beziehung mit alleinerziehender Mutter

Nach dem Kennenlernen und der Absicht, die Beziehung zur alleinerziehenden Mutter vertiefen zu wollen, wäre es gut, wenn Du von Beginn an Mitgefühl für die Situation Deiner neuen Partnerin zeigst.

Je nach Alter des Kindes, hat die Mutter eventuell mit der Pubertät zu tun. Das Kind ist gerade mehr als unzufrieden mit der Welt um sich herum und wirft nur noch mit Vorwürfen um sich, was die Mutter emotional sehr bewegen kann. Oder das Kind ist noch sehr klein und wurde bisher ausschließlich von der Mutter versorgt. In beiden Altersklassen stehst Du jetzt plötzlich und unvermittelt erst einmal als Störfaktor da.

Keines der beiden Kinder wird begeistert sein, und die alleinerziehende Mutter wird vielleicht mit der Situation völlig überfordert und überrumpelt sein. Mit Verständnis erreichst Du mehr, als eigene Ziele durchzusetzen. Wenn Du mitfühlend und nachsichtig bist und zudem noch einige unserer Tipps und Ratschläge beherzigst, wirst Du sicher eine gelungene und intensive Beziehung zur alleinerziehenden Mutter und ihrem Kind aufbauen können. 

  • Kostbare Zeit: Deine neue Partnerin hat als Alleinerziehende mehrere Jobs gleichzeitig zu erfüllen. Neben Haushalt und Kinderbetreuung muss sie ihren Arbeitsalltag noch bewältigen und Zusatztermine in der Kita, Schule oder im Sportverein wahrnehmen. In ihrer Freizeit hat sie vielleicht nicht immer Lust, sich mit Dir zu treffen. Sie braucht auch Zeit für sich, um ihre Batterien aufzuladen. Darum wird sie nicht jedes Date einhalten können, öfter absagen oder Termine verschieben. Sei ihr nicht böse, sondern sei empathisch und biete ihr stattdessen an, ihr das eine oder andere abzunehmen.

  • Prioritäten: Die Liebe zwischen Euch wird auch für Deine Partnerin sehr wichtig und kostbar sein. Zu ihrem Kind wird sie allerdings auch eine besondere Liebe fühlen, da das Kind unter ihrem Herzen heranwuchs. Die andere Liebe wird sie stets über Eure Liebe stellen. Sei darauf eingestellt. Das Kind stellt allerdings keine Konkurrenz zu Dir da. Sein Wohlergehen hat nur eben eine höhere Priorität. 

  • Der Ex-Partner: Der Ex bleibt der leibliche Vater des Kindes, egal ob geschieden oder getrennt lebend, ob im Positiven oder Negativen auseinandergegangen. Die gemeinsame Verantwortung um das Wohl des Kindes bleibt auch bei neu entwickelten Beziehungen zu anderen Partnern bestehen. Das bedeutet für Dich, dass der Ex von Zeit zu Zeit auftauchen kann, weil Deine Partnerin etwas mit ihm besprechen muss. Der Kontakt zu ihm wird bleiben und ist auch wichtig für das Kind. Versuche, nicht eifersüchtig zu werden und Ansprüche zu stellen.  

  • Kennenlernen des Kindes: Für Euch alle wird das gegenseitige Kennenlernen eine große und emotionsgeladene Sache werden. Eventuell wird Dir das Kind Löcher in den Bauch fragen oder es wird Dich mit seiner Angst konfrontieren, ob Du jetzt sein neuer Papa wirst. Man kann diese Situation des Kennenlernens nicht im Ergebnis vorausplanen. Also hab am besten viel Geduld mit dem Kind, sei lieb zu ihm und besorge eine kleine Aufmerksamkeit, die Du mit der Mutter absprichst. Das Kind musste die Trennung vom Vater verarbeiten und das Auseinanderbrechen der Familie akzeptieren. Die schlimmen Erinnerungen können nur verblassen, wenn es positive Erfahrungen sammelt. 

  • Unzuverlässigkeiten: Sie werden an der Tagesordnung stehen. Die Priorität hat das Kind, sein Wohlergehen steht für Deine Partnerin im Vordergrund. Es wird Millionen Gründe geben, warum Deine Partnerin nicht pünktlich sein wird, warum sie Treffen absagt oder alles chaotisch läuft. Vorwürfe und miese Stimmung helfen nicht weiter. Lerne, das Familienchaos zu lieben und arrangiere Dich damit. Das Leben wird dadurch bunter und spannender.

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Gut geplant, ist halb gewonnen

In Deiner Beziehung zur alleinerziehenden Mutter ist Planung alles. Eine dauerhafte und glückliche Beziehung gelingt am besten, wenn Ihr sie beide zusammen gut strukturiert. Der Alltag einer Alleinerziehenden ist stressig und kompliziert von Hause aus. Regelmäßig Zeit für den neuen Partner zu finden, ist aufgrund der vielen Verpflichtungen oftmals schwierig.

Wenn Ihr merkt, dass Zeit ein Problem darstellt, plant gemeinsame Zeiten fest ein. Dafür bietet sich unter Umständen auch mal eine Mittagspause an. Oder Du holst Deinen Schatz von der Arbeit ab. Auf dem Weg zur Kita bzw. Schule verbringt Ihr zumindest ein paar Minuten miteinander allein.

Ist der Kontakt zum leiblichen Vater vorhanden und eine Besuchsregelung vereinbart, plant solche Zeiten fest für Euch beide ein. Wochenenden bieten sich beispielsweise auch mal für einen Kurzurlaub zu zweit an. Reagiert das Kind positiv auf Dich, verbringt Zeit zu dritt miteinander und baut diese gemeinsame Zeiten immer mehr aus.

Irgendwann kommt vielleicht der Zeitpunkt, an dem das Zusammenziehen vollzogen wird. Zeit wird nun durch das Thema Tagesrhythmus überlagert. Ihr solltet genau planen, wer welche Rollen im Haushalt übernimmt und wer zu welchen Zeiten kommen und gehen wird.

Gestalte die Beziehung zum Kind bewusst

Der Beziehungsaufbau zum Kind gelingt nicht von heute auf morgen. Alles braucht seine Zeit und vor allem Geduld. Beziehe in jedem Fall Deine Liebste mit ein. Teile mit ihr Deine Sorgen und Ängste, Probleme und Konflikte. Nur gemeinsam wird es Euch gelingen, das Ihr eine neue familiäre Situation aufbaut. 

Klären solltet Ihr in jedem Fall Erziehungsfragen. Es ist nicht immer klar, ob der neue Mann an Mamas Seite auch die Vaterrolle übernehmen soll. Besprich mit Deiner Partnerin, ob Du bei Entscheidungen mitbestimmen darfst oder sie als Mutter weiter allein erziehen möchte. 

Ein behutsamer Umgang mit dem Kind ist wichtig. Lächele es immer wieder an, sei freundlich und nett. Darfst Du mit erziehen, halt Dich an fest vereinbarte Regeln. Nur wenn Deine Liebste und Du an einem Strang ziehen, lernt das Kind Respekt.

Sei immer ehrlich. Das Kind hat bereits genug durchgemacht in seinem Leben und sicher auch viele Unwahrheiten erfahren müssen, als Mama und Papa sich getrennt haben. So etwas bleibt selten aus. Um so besser wäre es nun, wenn es in Dir einen verlässlichen und vertrauten Beziehungspartner erlebt und weitere Enttäuschungen ausbleiben.

Zum Schluss: Gestehe dem Kind und seiner Mama Freiräume zu. Das hilft, dass sich das Kind nicht vernachlässigt fühlt.  

Wann bist du alleinerziehend?

Als Alleinerziehende werden Mütter oder Väter bezeichnet, die ledig, dauernd getrennt lebend, geschieden oder verwitwet sind und nicht mit einem anderen Erwachsenen, jedoch mit ihrem Kind oder ihren Kindern in ständiger Haushaltsgemeinschaft zusammenleben (sogenannte Einelternfamilie).

Was genau bedeutet alleinerziehend?

Alleinerziehende sind Mütter und Väter, die ohne Ehe- oder Lebenspartner/-innen mit minder- oder volljährigen Kindern in einem Haushalt zusammenleben. Elternteile mit Lebenspartner/-innen im Haushalt zählen zu den Lebensgemeinschaften mit Kindern.

Ist getrennt lebend alleinerziehend?

Unterschieden wird zwischen Alleinerziehenden, wenn die Kinder im Wesentlichen bei einem Elternteil leben, und getrennt Erziehenden. Getrennt Erziehende teilen sich die Betreuung der Kinder gemeinschaftlich, auch wenn sie nicht mehr zusammen sind.

Wann darf der neue Partner übernachten?

Darf der neue Partner in der Ehewohnung übernachten? Leben Sie mit Ihrem Ehepartner noch in Ihrer ehelichen Wohnung, kann er darauf bestehen, dass Ihr neuer Partner nicht dort übernachtet und sich auch nicht unangemessen lange Zeit in der Wohnung aufhält.