Kann man in der Wohnung vom Blitz getroffen werden?

Kann man in der Wohnung vom Blitz getroffen werden?

399.000 Mal schlug 2020 ein Blitz in Deutschland ein, so der Blitz-Informationsdienst von Siemens (BLIDS). Wolfsburg ist Deutschlands Blitzhaupstadt des Jahres 2020, gefolgt von Kempten im Allgäu und Miesbach.

Grundsätzlich sollten Sie sich bei Gewitter nie draußen aufhalten und immer rechtzeitig Schutz suchen, denn Gewitter sind immer gefährlich. Wenn Sie trotzdem einmal von einem Gewitter im Freien überrascht werden sollten: Hocken Sie sich möglichst in einer Mulde hin und machen sich klein, die Beine eng zusammen. Sind Sie in der Gruppe unterwegs, halten Sie Abstand voneinander.

1. Blitze schlagen immer am höchsten Punkt ein

Was ist dran? Blitze schlagen oft, aber nicht immer am höchsten Punkt ein. Schon 50 Meter neben einem Turm oder Mast kann man direkt getroffen werden. Besser: Schutz in gesicherten Gebäuden oder in einem Auto suchen.

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Verhalten bei Gewitter: Diese Körperstellung empfehlen Experten bei Gewitter ⛈👇👇Posted by BAYERN 1 on Monday, 5 July 2021

2. Schmuck zieht Blitze an

Das stimmt nicht. Haarspangen oder Piercings erhöhen die Gefahr eines Blitzeinschlages nicht. Wird man doch von einem Blitz getroffen, können diese Metallteile den Blitz aber in und durch den Körper leiten.

3. Bei Gewitter lieber das Handy weglegen

Keine Sorge, hier handelt es sich auch um einen Mythos. Handystrahlung kann keine Blitze anziehen, dazu ist sie viel zu gering. Auch Telefonieren mit einem schnurlosen Telefon ist kein Problem. Das Telefonieren mit Telefonen, die noch eine Schnur haben, ist dagegen eher gefährlich, sofern Ihr Haus kein Blitzschutzsystem besitzt.

4. Duschen bei Gewitter ist gefährlich

Die meisten Häuser haben ein ordentliches Blitzableiter-System. Hier ist das Duschen während eines Gewitters tatsächlich ungefährlich.
Sollten Sie aber wissen, dass Ihr Haus keine Blitzschutzanlage hat oder sich nicht sicher sein, weil Sie in einem Altbau wohnen, dann empfiehlt es sich, mit der Dusche bis nach dem Gewitter zu warten.

In einem Haus ohne Blitzschutzsystem sollten Sie bei einem Gewitter nicht duschen oder baden und den Kontakt mit allen metallenen Leitungen vermeiden, die von außen ins Haus führen wie Wasser-, Gas-, Strom- und Telefonleitung, Fernwärmeversorgung, Antennenkabel, so die Empfehlungen des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE).

5. Wer vom Blitz getroffen wird, fällt tot um

Man kann einen Blitzschlag überleben. Im Schnitt werden pro Jahr 135 Menschen vom Blitz getroffen. Knapp 99 Prozent der Getroffenen überleben einen solchen Unfall. Grund: Der größte Teil des Blitzstroms fließt in den meisten Fällen auf der Körperoberfläche ab. Die Art und Schwere der Verletzung hängt davon ab, wo wir genau getroffen werden. Die häufigsten Verletzungen sind Verbrennungen, Schäden am Herzen, Lähmungen, Hör- und Sehstörungen. Für Ersthelfer gilt: Man kann und soll einen Menschen unmittelbar nach einem Blitzeinschlag wiederbeleben.

6. Bei Gewitter nicht fernsehen

Wenn Sie bei einem Gewitter vor dem Fernseher sitzen, sind Sie nicht gefährdet. Ihr Fernsehgerät ist eher in Gefahr - er kann durch Überspannungen, die bei einem Blitzeinschlag auftreten können, kaputtgehen.

7. Bei Gewitter nicht schwimmen, weil Lebensgefahr droht

Schwimmen bei Gewitter ist tatsächlich lebensgefährlich. Zum einen breitet sich ein Blitz im Wasser ziemlich weit aus, zum anderen liegen wir beim Schwimmen lang ausgestreckt im Wasser. Das kann dazu führen, dass der komplette Körper die Wirkung des Blitzes abbekommt. Das kann zu einem Herzstillstand führen.

Kann man in der Wohnung vom Blitz getroffen werden?

Während eines Gewitters sollte man lieber nicht duschen oder baden.

Foto:

Lino Mirgeler/dpa

  • 22.05.18, 11:53 Uhr

Gewitter gehören zum Frühsommer wie Eiscreme. Der Süden ist mehr betroffen als der Norden: Rund 400.000 Blitze treffen nach Angaben des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) zwischen Mai und August Deutschland, an einem besonders aktiven Tag können über 100.000 Blitze entstehen.

Wer von Unwetter mit Blitzen im Freien erwischt wird, sollte zu manchen Unterschlüpfen unbedingt Abstand halten. Und auch im Haus gibt es ein paar Dinge zu beachten.

Die wichtigsten Tipps zum Schutz bei Gewitter: 

Was muss ich bei Gewitter im Freien meiden?

Natürlich Bäume. Sie sind ein Anziehungspunkt für Blitze. Aber auch Holzmasten, Gewässer und Kammlagen sowie enge Mulden und Höhleneingänge sind gefährlich, erklärt die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder (BAG) in Bonn. Außerdem sollte man sich von Berggipfeln, Türmen, Masten und Antennen fernhalten.

Zu Überlandleitungen hält man am besten sogar einen Abstand von 50 Metern ein. Selbst das Anlehnen an einen Zaun kann gefährlich sein. Zusammengefasst kann man sagen: Einzelne hohe Objekte ziehen Blitze an.

In gewissem Abstand zu Metallmasten, Freileitungen oder unter einem überhängenden Dach ist man geschützt. Wichtig ist aber: Mindestens einen Meter Abstand zu den Wänden, Stützen und vor allem zu Teilen eines Blitzschutzsystems einhalten, der VDE rät sogar zu drei Metern. Die Füße geschlossen gehalten.

Was mache ich, wenn ich im freien Gelände unterwegs bin und überrascht werde?

Eine flache Stelle suchen. Noch besser ist eine Vertiefung im Feld. In die Hocke gehen, Füße eng nebeneinanderstellen und die Arme um die Knie schließen, rät das BAG. Gegenstände aus Metall wie Regenschirme wegwerfen oder Fahrräder weit weg parken.

Kann man in der Wohnung vom Blitz getroffen werden?

Fahrradfahren bei Gewitter ist gefährlich, vor allem, weil es aus Metall ist.

Foto:

Swen Pförtner/dpa

Es hagelt, und ich finde keinen Unterschlupf – wie reagiere ich?

Es gilt natürlich, ungeschützte Orte, an denen Hagel oder vom Sturm mitgerissene Gegenstände einen treffen können, zu verlassen. Wenn das nicht möglich ist, mit dem Gesicht nach unten auf den Boden legen sowie Kopf und Nacken mit den Händen schützen.

Ist das Auto bei Gewitter sicher?

Ja, erklärt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn. Allerdings sollte man während des Sturms keine blanken Metallteile berühren.

Nicht in jedem Fall sicher sind Wohnmobile. Damit man dort tatsächlich Schutz findet, braucht das Wohnmobil oder der Wohnwagen Metallkonstruktionen oder eine metallene Außenhaut. Auch das Campingzelt bietet keinen Schutz.

Ist jedes Gebäude ein guter Unterschlupf?

Scheunen und andere Unterschlupfmöglichkeiten aus Holz sind keine Option. Darin besteht Lebensgefahr, betont der VDE. Das gilt übrigens auch für einen Hochsitz im Wald.

In Steinhütten ohne Blitzschutzsystem sollte man sich am besten in der Gebäudemitte mit geschlossenen Füßen in die Hocke begeben.

In offenen Unterständen aus Metall – etwa Bushäuschen – sollte man in der Mitte der offenen Seite warten, möglichst weit weg von den Wänden.

Wie verhalte ich mich bei Gewitter im Haus?

Nicht duschen und nicht baden. Zur Sicherheit alle elektrischen Geräte vom Strom nehmen oder einen Überspannungsschutz verwenden. Fenster, Roll- und Fensterläden schließen und sich von ungeschützten Öffnungen fernhalten. Handys und schnurlose Telefone können gefahrlos verwendet werden, betont der VDE.

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Ein heftiges Gewitter über München.

Foto:

Marcel Kusch/dpa

Wie bekomme ich heraus, wie weit das Gewitter weg ist?

Ist Donner zu hören, ist ein Gewitter weniger als zehn Kilometer entfernt. Der Abstand lässt sich so abschätzen: Die Sekunden zwischen Blitz und Donner zählen und durch drei teilen. Das Ergebnis ergibt die Distanz in Kilometern. Bei zehn Sekunden und weniger besteht Lebensgefahr, erklärt der VDE.

Die Experten raten, schon beim Wahrnehmen des Donners Aktivitäten im Freien einzuschränken. Ein Gewitter ist vorbei, wenn man 30 Minuten lang keinen Donner hört.

Was mache ich, wenn jemand in meiner Umgebung von einem Blitz getroffen wurde?

Ein Blitzschlag kann tödlich enden – Umstehende sollten daher bei bewusstlosen Opfern sofort mit der Wiederbelebung beginnen. Anders als bei anderen Elektrounfällen besteht nach einem Blitzschlag keine Gefahr für den Helfer. Darauf weist das Deutsche Rote Kreuz hin.

Bei der Wiederbelebung im Wechsel 30-mal mit dem Handballen das Brustbein 5 bis 6 Zentimeter tief eindrücken. Dabei sollte die Frequenz bei 100 bis 120 pro Minute liegen. Dann zweimal Luft über einen Zeitraum von einer Sekunde gleichmäßig in den Mund des Betroffenen blasen, so dass sich der Brustkorb sichtbar hebt.

Wird einem Blitzopfer in den ersten fünf Minuten nach dem Einschlag geholfen, hat eine Wiederbelebung laut DRK in 80 Prozent der Fälle Erfolg.

Wie kann ich mein Haus vor Blitzschlag schützen und gegen Unwetter versichern?

Die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) erklärt, welcher Versicherungsschutz für Verbraucher sinnvoll ist und wie man das Haus vor dem Blitzschlag sichert. Die Wohngebäudeversicherung greift bei Schäden durch Blitz, Hagel, Sturm, Feuer oder Leitungswasser. Etwa wenn durch einen Sturm das Dach abgedeckt wurde, der Schornstein umgestürzt ist oder eine Hausmauer durch einen entwurzelten Baum eingedrückt wurde.

Auch wenn ein Blitz im Haus einschlägt und es beschädigt, ist dies versichert. Wenn durch einen Blitzeinschlag im Haus die elektrischen Einrichtungen getroffen werden, sind Folgeschäden wie etwa ein Kurzschluss mitversichert. Für Schäden durch Überschwemmungen mit Starkregenfällen wiederum ist die Elementarschadenversicherung zuständig.

Blitzschutz für bestimmte Häuser

Ein Blitzschutz ist aktuell zwar nur für bestimmte Gebäudearten Pflicht, wie zum Beispiel Häuser mit einer Höhe von über 20 Metern oder in exponierter Lage. Jedoch machen immer mehr Versicherungen ihre Entschädigungsleistungen von der Installation abhängig.

Diese besteht aus zwei Ebenen: der äußeren Blitzschutzanlage, welche die Spannung eines direkten Blitzeinschlags ins Erdreich ableitet und der inneren Anlage, die Überspannungsschäden vorbeugt. Letztere können selbst noch von Blitzen in über zwei Kilometern Entfernung ausgelöst werden.

Inneneinrichtung versichern

Geht bei einem Sturm ein Fenster zu Bruch und ruiniert dabei zum Beispiel die Ledergarnitur, ist das ein Fall für die Hausratversicherung. Denn neben den Standardleistungen (etwa Einbruch-, Brand- und Leitungswasserschäden) kommt sie auch bei Sturmschäden an Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen auf. Auch hier ist ein Schutz vor Überspannungsschäden ratsam. (gs/dpa)

Ist man in der Wohnung vor Gewitter sicher?

Der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) erklärt dazu, dass Personen unter der Dusche bei Unwettern mit Blitz und Donner nur „in Gebäuden mit Blitzschutzsystem“ sicher sind. Ohne eine solche Vorrichtung hängt es dem Bericht zufolge „von der Ausführung der Wasser- und Elektroinstallation ab“.

Kann man durchs Fenster vom Blitz getroffen werden?

Können Blitze durch offene Fenster kommen? Ja, eine sehr seltene Art von Blitzen (Kugel- oder Perlschnurblitze) bildet Schweife, welche durch offene Fenster ins Haus einschlagen können.

Wie sicher ist man bei Gewitter im Haus?

Beim Aufenthalt in Gebäuden: Grundsätzlich ist man während eines Gewitters in der Mitte eines Raumes am sichersten. Während Gewittern ist auf Baden oder Duschen zu verzichten. Der Kontakt mit Wasserleitungen, Gasleitungen, Elektroinstallationen oder Antennenkabel ist zu vermeiden.

Kann man neben einem Haus vom Blitz getroffen werden?

Trotzdem kann es passieren, dass ein kleines Haus getroffen wird, das neben einem Hochhaus steht. Selbst ein Haus mit einem Blitzableiter kann einen Blitzeinschlag neben dem Ableiter erleiden und brennen, wenn dieser nicht fachmännisch angebracht ist. Nur ein Blitzschutz vom Fachmann schützt vor diesen Folgen.